Energiewende: Grosser Ressourcenverbrauch und enormer CO₂-Ausstoss

Wie klimafreundlich ist eigentlich die Umstellung auf erneuerbare Energie? Dieser Frage sind österreichische Forscher nachgegangen. Das Resultat: Die konsequente Umstellung auf Wind- und Solarstrom führt zu enormen Mengen an zusätzlichem CO₂.

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Der Ausbau der erneuerbaren Energie in Deutschland soll gewaltig werden. So hat es zumindest Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in seinem «Osterpaket» angekündigt: Bereits heute stehen an Land fast 30’000 Windräder, die eine totale Nennleistung von 56 Gigawatt haben. Bis 2030, also in acht Jahren, soll sich die Windleistung aber auf 115 Gigawatt verdoppeln. In diesem Jahrzehnt ist also mit Zehntausenden weiterer Windräder zu rechnen.

Noch grösser soll der Zubau bei der Fotovoltaik ausfallen. Die über zwei Millionen Solaranlagen, die in Deutschland bereits installiert sind,  bringen eine Nennleistung von 59 Gigawatt. 2030 sollen es aber 215 Gigawatt sein – also weit mehr als das Dreifache.

Millionen neuer Solaranlagen und Zehntausende zusätzlicher Windräder: Das geht mit einem riesigen Ressourcenverbrauch einher. Denn der Bau einer einzigen grossen Windanlagen benötigt 260 Tonnen Stahl, 4,7 Tonnen Kupfer, drei Tonnen Aluminium und zwei Tonnen Seltene Erden. Zudem braucht eine solche Anlage ein stabiles Fundament in Form eines Betonsockels, der zwanzig Meter tief in den Boden reicht. Dazu sind 1200 Tonnen Beton nötig.

Hunderte von Quadratkilometern Solarflächen

Auch Sonnenstrom ist extrem materialintensiv: Es müssen Hunderte von Quadratkilometern Fläche mit Fotovoltaik-Modulen überdeckt werden, die ebenfalls aus Stahl, Eisen, Kupfer und Aluminium und zudem aus Silizium, Silber und Indium bestehen. Pro Kilowattstunde sind bei der Fotovoltaik fünfzigmal so viel Kupfer, hundertmal soviel Aluminium und fünfmal so viel Eisen wie bei Strom aus Kernenergie nötig.

Die Herstellung solcher Materialien ist energieintensiv, und es entsteht dabei viel CO₂. So ist etwa die Produktion von Zement, des Hauptbestandteils von Beton, ausgesprochen CO₂-intensiv. Auch die Herstellung von Stahl geht mit einem grossen Ausstoss sogenannter Klimagase einher. Insgesamt sind Eisen, Stahl, Kupfer, Aluminium und Beton heute bereits für ein Siebtel der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich.

Da liegen die Fragen auf der Hand: Wie klimafreundlich ist eigentlich die Energiewende selber? Mit wie viel CO₂ ist zu rechnen, wenn die gesamte globale Energieproduktion konsequent auf erneuerbar getrimmt wird?

 

Zehn Prozent des verbleibenden CO₂-Budgets

Diesen Fragen sind österreichische Forscher der Universität für Bodenkultur in Wien unter Führung von Professor Helmut Haberl in einer Studie nachgegangen. Diese Studie erschien im April im Fachmagazin «Journal of Cleaner Production». Die Autoren habe dabei abgeschätzt, welche Auswirkungen es hat, wenn die gesamte Weltenergieproduktion bis 2050 ohne fossile Brennstoff und Kernkraft auskommen soll und stattdessen durch Sonne, Wind, Wasser und Biomasse gesichert wird.

Das Resultat ist eindrücklich: Die angemahnte Energiewende beansprucht bis zum Jahr 2050 zehn Prozent der weltweiten Eisenproduktion, zwanzig Prozent der weltweiten Aluminiumherstellung und sogar dreissig Prozent der globalen Kupferproduktion. Und der Ressourcenverschleiss ist mit einem bedeutenden Ausstoss von Kohlendioxid verbunden. Dieser ist so gross, dass dafür bis zu zehn Prozent des verbleibenden weltweiten CO₂-Budgets reserviert werden müssen.

 

Die Energiewende ist selber klimaschädlich

Als CO₂-Budget bezeichnen Klimaforscher diejenige Menge an Kohlendioxid, die ihrer Meinung nach höchstens noch ausgestossen werden darf, damit sich die Erde total um nicht mehr als 1,5 Grad erwärmt. Derzeit beträgt dieses Budget 400 Milliarden Tonnen. Die Energiewende selber könnte somit zu einer zusätzlichen Emission von 40 Milliarden Tonnen CO₂ führen. Das ist mehr, als die Welt heute in einem Jahr insgesamt ausstösst.

Diese Zahlen lassen nur einen Schluss zu: Die Energiewende ist selber enorm klimaschädlich. Das gilt  zumindest, wenn man an die Klimawirkung von CO₂ glaubt.

Leider haben es die Wiener Forscher verpasst, zu dieser unbequemen Wahrheit zu stehen. Stattdessen suggerieren sie, dass die angestrebte Dekarbonisierung eben doch ökologisch sein könne. Wenn man materialeffiziente Technologien bevorzuge,  in der Industrie kohlenstoffarme Verfahren anwende und stark auf Recycling setze, seien die zusätzlichen Emissionen weitgehend vermeidbar.

 

Kaum Beachtung für die Studie

Man gibt sich also der Hoffnung hin, dass man den enormen Treibhausgas-Ausstoss wegen der Energiewende schon irgendwie wegbringen kann – und sei es mit Technologien, die erst noch erfunden werden müssen. Das dürfte aber unter Umständen schwierig werden. Die CO₂-Emissionen bei der Zementherstellung etwa sind chemisch bedingt und können durch keine Effizienzmassnahme zum Verschwinden gebracht werden. Es bleibt nur, das entstandene Kohlendioxid aus der Abluft abzuscheiden und unter dem Meeresboden zu lagern. Ob dieses Verfahren aber je grossmassstäblich bereit steht, ist ungewiss.

Eigentlich müssten die Erkenntnisse der Forscher aus Wien ein Weckruf sein und Ökostrom-Fans ins Grübeln bringen. Danach sieht es allerdings nicht aus – und das liegt vor allem an den Medien: Die Studie wurde im deutschsprachigen Raum fast vollständig totgeschwiegen. Nur der österreichische «Standard» hat darüber berichtet.

 

Studie: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0959652622016213?via%3Dihub

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Tom aus Sachsen

Hallo @Ella Erdman 23.06.2022 - 09:55 , nur noch etwas Geduld : Die Grünen bringen mit ihrem Zerstörungswahn und bewußter Wirtschaftssabotage nach und nach auch noch den letzten Bürger auf die Palme und dann wird fein säuberlich abgerechnet.

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Ella Erdman 23.06.2022 - 09:55

Ich argumentiere mit jederzeit nachprüfbaren Zahlen, Daten, Fakten aus öffentlich zugänglichen Datenquellen.

Was kann, was soll denn daran Hetze sein ?

Ich habe bisher zu keinem Zeitpunkt Geld oder geldwerte Vorteile für meine Kommentare erhalten.
Es ist mein reines Privatvergnügen.

MfG, HPK

Gravatar: Ella Erdman

Lieber Hans-Peter Klein,

ja jeder darf eine Meinung haben. Aber Ihr Dauerkrieg gegen auch gute Artikel von EIKE ist blanke Hetze.

Kriegen Sie eigentlich Geld dafür oder sind Sie nur ein Fanatiker?

Gravatar: Hans-Peter Klein

Bin wieder da, war nur mal paar Tage offline.

EIKE entdeckt also den Ressourcenschutz, um diesen als Hebel gegen die Energiewende einzusetzen.

Nein,
gerade mit dem Ressourcenschutz kann man die Energiewende noch deutlich besser begründen wie mit dem Klimaargument.

Warum ?

Dreh-und Angelpunkt der Klimadiskussion ist ja das Paris-Abkommen, demnach können wir global das 1,5-Grad-Ziel kaum noch erreichen, die politischen Maßnahmen drehen sich mehr um das realistischere 2-Grad Ziel bis 2050.

Aber wer ist überhaupt in der Lage auf naturwissenschaftlicher Basis das Angestrebte und das Erreichte nach neuestem Stand der Wissenschaft zu validieren (überprüfen) ?
Das können nur hochspezialisierte Klimatologen, Klimawissenschaftler die im Detail die Modelle, die Messdaten und die getroffenen Maßnahmen quantitativ einigermaßen exakt bestimmen und einordnen können.
Alle anderen, inkl. Naturwissenschaftler und Ingenieure, sind darauf angewiesen, diesen ihren Fachkollegen zu glauben, wirklich überprüfen können sie es nicht, da nicht vom Fach.

Wie sieht es beim Ressourcenschutz aus?

Ganz anders.
Jeder zertifizierte Energieberater kann für die ganze Palette der Erneuerbaren Energien und bei den diversen Effizienzmaßnahmen (Heizung, Kälte, Klima) alle möglichen Kombinationen und Varianten durchrechnen und daraus Vorschläge entwickeln, welche Maßnahmen nach wirtschaftlichen, nach energetischen, nach ökololgischen Gesichtspunkten welche Ergebnisse erwarten lassen, als Entscheidungsgrundlage für einen potentiellen Investor.
Energieberater kennen die einzelnen Förderprogramme auf Landesebene und auf Bundesebene.

Die Anzahl der Leute die hier ganz konkret fachlich mitreden können erhöht sich also sprunghaft um einen Faktor von >> 1.000.

Neu ist das alles natürlich nicht, ganz im Gegenteil.
EIKE versucht also mal wieder der Öffentlichkeit zu suggerieren, mit dem Thema Ressourcenschutz gegen Klimaschutz endlich mal punkten zu können.

Fehlanzeige.

Der ganze Artikel dreht sich um das Thema der energetischen Amortisation. Das Thema ist so alt wie die Energiewende selbst, d.h. daran wird seit mindestens Mitte der '80 er intensiv geforscht.
Der Erntefaktort von Windkraft lagen in den '90ern , bei dem damaligen Strommix, bereits bei nachgewiesenen >20-30. Er dürfte heute bei 30-40 liegen, d.h. eine Windkraftanlage generiert während ihre technischen Lebensdauer das >30-fache an Nutzenergie (el. Strom) , wie der Primärenergieaufwand für deren Herstellung und Errichtung.

Wir liegen also rein energetisch im grünen Bereich.

Ob EIKE öffentlichkeitswirksam jemals in den grünen Bereich kommen wird steht in den Sternen.
EIKE hinkt erfahrungsgemäß immer so um die 20 Jahre dem technischen Fortschrit hinterher, beim Thema Energiewende versteht sich.

MfG, HPK

Gravatar: Hans Meier

Zur Zeit, leben wir ja in „der hellen Jahreszeit“ und da denke ich mir, „was macht eigentlich so die Photosynthese“?
Die „Vertraut auf die Sonne mit ihrem Licht, auf die Schwerkraft, den CO2 ist mit 1,98 gegenüber der Luft mit 1,293 kg/Kubukmeter, das Gas was zu Boden sinkt, und von der Photosynthese zu zwei Stoffen getrennt wird, nämlich dem nun wieder recycelten Luftsauerstoff der dadurch seinen stabilen Anteil von 21% hat, und dem ganzen „Grünzeugs was als Pflanzen wächst und zum Teil als Gemüse lecker schmeckt“.
Mann kann auch aus den ausgewachsenen Bäumen Balken und Bretter sägen, also ist die Photosythese ein „natürlicher Segen“ denn die funktioniert vollautomatisch.
Aber dafür braucht sie 1. Sonnenlicht und 2. CO2, sonst kann sie nix „Synthesiesieren“ denn das tut sie nun mal ob irgendwelche Kautze sie beforschen oder messen was ganz normal so vor sich hin funktioniert.
Laut logischem Ergenis, stellt die Photosynthese umso mehr Sauerstoff her je mehr CO2 vorhanden ist, um verarbeitet werden zu können, und auch der Pflanzenwuchs reagiert angeregt auf mehr CO2, weil die tolle Photosynthese so vollautomatisch zu den Natrurabläufen der Erde gehört, wie es schon immer war. Vor allem, bevor die „Finanzkönige in New York“ auf die Idee kamen, das Muster eines Mönches, namens Johannes Tezel zum zweitenmal, und nun ohne Abwahl der „Bußgeldzertifikate“ zum Börsenprojekt, mittels der politische Büttel, in Gang zu setzen.
Was wir zum Entsetzen als reine Willkür der elitären Finanzkönige zu New York als „ihre Geiseln zahlen sollen“ ohne sie und ihre Machtpolitiker von den Finanzpyramiden in New York zu verteiben, um viel „fairer zu teilen“, als 99,8% der Bevölkerung wird von 0,02% einer gierigen absolutitischen Clique ver@rscht und ausgebeutet. Die behaupten lassen, wir seien „die Schädlinge der Erde“ obwohl sie, also diese krasse Elite sich wie des Satans Teufel aufführen, Kriege anzetteln, um höhere Renditen in der US-Bumbumindustrie zu erzielen und auf die Toten, die Witwen und Waisen verächtlich, kalt reagieren.
Schließlich haben sie ja außer ihren Politikern ja die Presseprofis an der Leine die ihnen ein „humanitäres Engagement aufpolieren, nach allen Regeln der Volksver@rschung“.
Nicht nur in den Coronamaßnahmen haben opportunistische Politiker „Streit gegen mich angefangen“, mir meine Selbstbestimmung eingeschränkt, usw. ohne damit zu rechnen, dass wir von Idoten Gedemütigten, den arrogaten Früchtchen nix heimzahlen werden würden, aber das „Unverzeihliche bleibt unverzeihlich, zuviele haben dringende Demaskierungen nötig“, wohlan!

Gravatar: Werner Hill

Nur wenn man an die Klimawirkung von CO2 glaubt, stellt sich also noch die Frage, ob die Klimawende nicht sogar schädlicher ist, als keine Klimawende.

Glaubt man dagegen nicht an die Klimawirkung von CO2 stellt sich nur noch die Frage, wer alles wirkliich von der Klimawende profitiert - das Klima jedenfalls nicht ...

Da solche Fragen aber in den Medien gar nicht erst gestellt werden (dürfen), geschieht ganz unauffällig einfach das, was die Klimamafia haben will.

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