Energieeffizienz mit Jo-Jo-Effekt

Die Geschichte der industriellen Entwicklung ist ein einziger Jo-Jo-Effekt.

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In dem Maße wie technischer Fortschritt durch Produktivitätsgewinne den Einsatz von Energie und anderen Produktionsfaktoren reduzierte, erlaubte der so gewonnene Überschuss eine Zunahme menschlicher Aktivitäten. Frühere Automobile waren gegenüber den heutigen Gefährten wahre Spritfresser und doch wird heute unvergleichlich mehr Kraftstoff auf den Straßen verbrannt. Was an der einen Stelle gespart wurde, erlaubte woanders mehr Mobilität und Komfort, so dass die ursprünglichen Ersparnisse mehr als kompensiert wurden. Auch heute funktioniert dieser “Rebound-Effekt” des technischen Fortschritts nicht anders, weshalb gut gemeinte staatliche Energiesparprogramme sehr leicht nach hinten losgehen können. Nicht nur, weil sie Ressourcen beanspruchen, die anderweitig meist mehr Nutzeffekte bewirken, sondern auch wegen der dadurch ausgelösten Kostensenkung beim Energieeinsatz, von denen Anreize zum Mehreinsatz ausgelöst werden. Über die empirische Evidenz dieses “Rebound-Dilemma” hat der amerikanische Energieökonom Robert J. Michaels jetzt im Auftrag des amerikanischen Institute for Energy Research ein Gutachten vorgelegt, indem die theoretischen Überlegungen und empirischen Ergebnisse einer mehr als dreißigjährigen Erforschung der Folgen von Effizienzsteigerungen zusammengefasst wurden. Energieeffizienz mag im günstigsten Fall unseren Wohlstand vergrößern, allerdings nur, wenn wir sie freiwillig erhöhen. Spürbare globale Energieverbrauchsreduktionen sind dagegen kaum zu erwarten, wozu bei rationaler Betrachtung auch keine Veranlassung besteht. Energie ist in unserem Universum nämlich alles andere als knapp, woran es fehlt sind bestenfalls die guten Ideen sie sinnvoll einzusetzen. Kein Wunder, dass der Politik nichts besseres einfällt als uns zum Energiesparen zu zwingen.

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