EKD: Gott Sohn und Tochter

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Es ist überhaupt nicht überraschend, dass die EKD nun auch auf den Genderzug aufgesprungen ist. Papst Benedikt hatte leider recht mit der Aussage, dass es sich bei ihr nicht um eine Kirche im eigentlichen Sinne handelt. Mir sind schon früher vereinzelt Berichte über Jugend-„Gottesdienste“ mit Cola und Chips als Abendmahlgaben zu Ohren gekommen. Ich hielt das für übertrieben, bis ich vor kurzem von einem Freund nachstehende Geschichte berichtet bekam. Er hatte an der Goethe-Universität Frankfurt einen Studenten-, Pardon: Studierenden-„Gottesdienst“ besucht. Der oder die Pfarrer(-in) habe folgenden, ja ich weiss nicht, wie ich ihn nennen soll, sagen wir mal: Geist angerufen, der als Gott Sohn und Tochter bezeichnet wurde. Jesus von Nazareth, der damit gemeint gewesen sein könnte, war meines Wissens ein Mann.

Nun muss man wissen, dass mein Freund ein braver Atheist ist und ihm das völlig schnuppe sein könnte. Dennoch war er schockiert. Soviel Anbiederung an eine krude Zeitgeist-Ideologie hat ihm denn doch den Atem verschlagen. Wie anders war da die feine Bemerkung des „lächelnden Papstes“ Johannes Paul I., der von Gott, der ja wenigstens nach katholischem Glauben kein Geschlecht hat und also nicht als bärtiger Mann auf einer Wolke sitzt, als Vater und Mutter sprach und damit die Irrelevanz solcher Kategorien nochmals betonte. Allerdings war er damals, 1978, noch nicht so weit, neben männlichen und weiblichen Eltern noch weitere Geschlechter zu berücksichtigen, von denen es ja fünf oder sechs verschiedene geben soll. Es würde mich nicht wundern, wenn die EKD demnächst Gott zu einer Frau erklärt, wo doch nach einhelliger Meinung der Genderforscherinnen die Frau das bessere Geschlecht ist und demnach nur von daher richtig von einer Gottesebenbildlichkeit gesprochen werden könnte.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Joachim Datko

Ich kenne nur den Fall, dass die Hebamme die Kinder ein, zwei oder drei Tagen nach der Geburt in die Kirche zur Taufe gebracht hat.

Es gab scheinbar beide Versionen: http://de.wikipedia.org/wiki/Hebamme
"[...] Sie hatten die Pflicht, alle Neugeborenen persönlich zur Taufe zu bringen und im Fall eines Kindstodes unter der Geburt die Nottaufe vorzunehmen."
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Kleinkindtaufen sind übel und beruhen auf einem Teufelsritus (abrenuntiatio diaboli). Eltern sollten es sich gut überlegen, ob sie ihrem Kind die Selbstbestimmung in religiösen Fragen durch einen Priester rauben lassen wollen, es ist unverantwortlich.

Gravatar: Lisje Türelüre aus der Klappergasse

@ Joachim Datko
"In Bayern.....die Hebammen den Priestern die Neugeborenen zur Taufe brachten"
Da irren Sie sich Herr Datko.
Die Hebammen griffen beherzt zum Weihwasser und tauften selbst.
Eine schöne Tradition, die leider in Vergessenheit geraten ist.

Gravatar: Joachim Datko

Die abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam sind üble Diebe des Selbstbestimmungsrechts. Sie versuchen, den Menschen von klein auf ihr skurriles Weltbild einzuprägen, man denke z.B. an die Teufelsgeschichten des Christentums.

An dieser Stelle noch ein Hinweis auf die bestialische Beschneidung von Jungen im Judentum und Islam zu religiösen Zwecken.

Abstoßendes Bild von einer Beschneidung:
http://clarimonde2.files.wordpress.com/2012/06/beschneidung8.png

Gut, dass wir den Humanismus und die Wissenschaften haben, sie werden den Irrsinn der Beschneidung zu religiösen Zwecken hoffentlich beenden!

Gravatar: Joachim Datko

Es gibt kaum noch Neupriester in Deutschland!

Zitat: "Warum müssen dann bei Unfällen und Katastrophen Priester eingesetzt werden?"

Das moderne Berufsbild heißt Psychologe, Priester sind nicht hilfreich. In Deutschland gibt es nur ungefähr 80 r.-k. Neupriester pro Jahr, für den Gemeindedienst, das System kollabiert.

Früher haben sich die Priester überall eingemischt, obwohl sie keine Ahnung hatten. Wenn bei uns in Regensburg Hochwasser angesagt ist, lässt die Stadtverwaltung die mobilen Schutzwände aufbauen, Priester können da nicht helfen, beten und abkassieren bringt rein gar nichts.

Wenn sich heute eine Epidemie anbahnt, ruft man nach der Wissenschaft und bereitet die Krankenhäuser vor. Früher haben die Priester versucht, den Menschen einzureden, dass ihr Gott zornig sei und man beten müsse, was für ein Unsinn. Im Kreis beten, immer wieder denselben Text, bringt geistigen Stillstand.

Ich bin gerne bereit, ausführlich darzulegen, warum es so wichtig ist, dem Weltbild der abrahamitischen Religionen kritisch gegenüberzustehen.

Joachim Datko - Physiker, Philosoph - Forum für eine faire, soziale Marktwirtschaft - http://www.monopole.de

Gravatar: Tilda

Warum müssen dann bei Unfällen und Katastrophen Priester eingesetzt werden?
Ich wünsche Ihnen, dass der Herrgott Ihnen begegnet. Es gibt ihn.
Ich habe ihn bei der Sterbebegleitung gefunden.
Die hl. Edith Stein war auch Atheistin, also haben Sie durchaus noch Chancen Gott zu finden.
Es ist ein spannender Prozess sich auf die Suche zu machen, als Philosoph brauchen Sie nur noch etwas weiter zu fragen.

Gravatar: Elmar Oberdörffer

Der arme Papst Benedikt! Von klein an Opfer seines Glaubens, so daß er am Ende gar Papst werden mußte! So fatal waren in seinem Falle die Folgen der Kleinkindtaufe und der christlichen Erziehung. Und das ganze Leben lang ein Brett vorm Kopf in Form eines Kreuzes! Welche Form hat denn das Brett, das Sie vor dem Kopf haben? Auch Ihr Atheismus ist nichts als ein Glaube, Sie können nicht beweisen, daß Gott nicht existiert, ebensowenig, wie seine Existenz beweisbar ist. An Gott zu glauben oder nicht zu glauben ist eine persönliche Entscheidung, die aus persönlichen Gründen getroffen wird. Respektieren Sie doch endlich die Leute, die an Gott glauben, so wie Ihre Entscheidung, nicht an Gott zu glauben, auch respektiert wird. Und eines will ich Ihnen ganz klar sagen: Ich möchte meine Kinder und Enkel viel lieber von gläubigen christlichen Lehrern gelehrt haben als von rot-grünen Atheisten, die, wie hier in BW zu sehen, alle Sittlichkeit vernichten wollen.

Gravatar: Adorján Kovács

Sehr geehrter Herr Datko, Benedikt war so sehr "Opfer seines Glaubens" wie Sie Opfer Ihres Unglaubens. Jeder Getaufte hat noch sein ganzes Leben die Chance, sich für oder gegen Gott zuentscheiden. Da gibt es keine psychische Determination. Er ist auch nicht physisch gezeichnet wie andere Glaubensgemeinschaften das tun. Und auch Sie haben noch die Chance, etwas differenzierter zu denken und zu handeln als bisher. Alles Gute!

Gravatar: Michael Schneider-Flagmeyer

Ach,ach Herr Datko. Können Sie denn nicht einmal wie andere sehr kluge Atheisten oder Nichtgläubige wie Habermas, Klonovsky oder Gregor Gysi etwas Rationaleres vorbringen als immer denselben Käu ihrer Emotionen gegen die Religion und besonders gegen das (katholische)
Christentum?
Sie sind ein sehr streng Gläubiger, der ganz in seinem Fundament eingemauert ist. (Ich vermeide bewusst das Bevormundungswort "Fundamentalismus"). Aber Ihr Glaubensbekenntnis ist doch ein wenig dürftig und das gebetsmühlenartige Wiederholen desselben macht Ihre Einlassungen auch nich interessanter.
Sie haben doch das Zeug, einmal etwas wirklich Substantielles zu sagen fern alle wilden Emotionen.

Gravatar: Stellmacherei

Die EKD marschiert meist in der vordersten Front des Zeitgeistes, dies ist schon bei den „Deutschen Christen“ so gewesen und auch im wilhelminischen Kaiserreich – bspw. personifiziert durch den antisemitischen Hofprediger Adolf Stoecker.
Die Anhänger des „Bekenntnisses von Barmen (Mai 1934)“ und die Anhänger der lutherischen „Soli“ (Sola Gratia – Sola Fide – Solo Christo – Sola Scriptura) haben in der entchristlichten EKD keinen Chancen – vielleicht pulsieren deshalb die evangelischen Freikirchen?

Gravatar: Dr. Bruno Köhler

Nein, die Haltung der EKD ist nicht überraschend. Man lese nur die feministische Bilbel in (selbst)gerechter Sprache, in der Böse natürlich - entgegen allen Gender-Bekenntnissen - allein männlich bleibt. Die EKD hat aus ihren Fehlern in der Vergangenheit durch die zu starke Anbiedern an den geltenden Zeitgeist (ich erinnere hier nur an die Glaubensbewegung "Deutsche Christen") nichts, aber auch gar nichts gelernt.

Gravatar: Joachim Datko

Die christlichen Kirchen sind in Deutschland stark unter Druck. Es gibt Jahr für Jahr 300.000 evangelische Christen und 200.000 Katholiken weniger. Es gehen nur 3,6% der ev. Christen und 12,6% der Katholiken am Sonntag in die Kirchen, die Kirchen sind leer. Bei uns in Regensburg sind im Januar über 1,6 Promille aus den Kirchensteuer-Kirchen ausgetreten.

Zitat: "Papst Benedikt hatte leider recht mit der Aussage, dass es sich bei ihr nicht um eine Kirche im eigentlichen Sinne handelt." Er wurde im eigentlichen Sinne von klein auf Opfer seines Glaubens. Er wurde am Tage der Geburt getauft und von klein auf streng katholisch erzogen. An seinem Schicksal sieht man die fatalen Folgen der Kleinkindtaufe und der christlichen Erziehung. In Bayern war es früher sogar zum Teil üblich, dass die Hebammen den Priestern die Neugeborenen zur Taufe brachten, damit die Kinder im Todesfall auf der sicheren Seite waren, so übel hatte früher die r.-k. Kirche die Menschen im Griff. Das Kreuz war den Menschen Brett vor dem Kopf.
Siehe: http://www.cicero.de/sites/default/files/field/image/papst_tritt_ab.jpg

Joachim Datko - Physiker, Philosoph
Forum für eine faire, soziale Marktwirtschaft
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