EINE MINUTE BITTE !

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Ich weiß nicht, ob es eine Waage im Himmel gibt, aber Eins ist mir sicher, dass das Kreuz, das Georg Kardinal Sterzinsky (der Erzbischof von Berlin) diese letzten 21 Jahre tragen musste, zu den Top Ten der schwersten gehörte.

Um es richtig zu verstehen, muß man sich erinnern.

Der kommunistische Staat hatte einen gut vorbereiteten Plan zur Vernichtung der Kirche. Auf den Platz der Bischöfe setzten die Kommunisten, Priester, die sich ihnen irgendwie verpflichtet fühlten, oder die sie sonstwie in der Hand hatten. Über diese Person wollten sie die Kirche manipulieren und einen Prozeß der inneren Selbstzerstörung einleiten. Priester und Ordensleute waren „Agenten einer fremden Macht“. So war die Kirche bis ins Herz getroffen (Mt26, 31). Es gab die Absicht die Kirche als communio zu vernichten, ausgehend von ihren Führern.

Nicht zu vergessen ist auch die allgegenwärtige Angst, durch Verhöre, Drohungen, und die gelegentliche Bestrafung von jemandem, der sich nicht an die Vorschriften hielt. Diese Atmosphäre der Angst wurde von der Geheimpolizei gezielt geschürt und aufrechterhalten.

 

Plötzlich fiel der eiserne Vorhang, es blieb das Eis !

Eine neue Welt, auch mit großen Gefahren, nur einer anderen Art. Wer das Pflichtheft eines Kardinals liest, versteht sofort, dass kein Mensch freiwillig dieses Amt annehmen möchte. Er wird ernannt.

Er muss eine Armee von Mitarbeitern führen. Zwischen uns, einem Großteil dieser vielen Mitarbeiter, wäre auf dem freien Markt auf Grund von Inkompetenz oder Unehrlichkeit längst gekündigt worden.

Er muss versuchen zu vermeiden, dass die Priester und die Schwestern dem Reich der Toten angehören, oder dass sie sich wie in bekannten Fällen töten lassen.

 

Dazu kam die moderne Welt, mit ihrer ununterbrochenen Fluß von Nachrichten.

Das heisst :

Die tausende sehr wichtige Seiten aus Rom, die er jährlich bekommt, lesen und verdauen.

Die tausende sehr wichtige Briefe, die er von verschiedenen, meistens sehr eingebildeten, Kreisen oder Leuten bekommt, lesen und beantworten lassen.

Die tausende sehr wichtige Notizen der Mitarbeiter achten, der Art : „machen Sie das, machen Sie das lieber nicht, vergessen Sie nicht, die oder den zu erwähnen“ oder noch  „bitte dringend unterschreiben!“

Er muss noch das ständige Gerede über vertuschte Alimente, pädophile Machenschaften, und finanzielle Desaster immer höflich ertragen und  klären.

Das Ganze ohne zu vergessen, immer ein bisschen Zeit für die wissenschaftlichen Verkäufer Jesu in Ersatzteilen (die Theologen); die immer gern unter dem betrügerischen Lack des Wissens einen neuen Streit zwischen Christen einleiten möchten, und ein bisschen Zeit um etliche Protokolle von etlichen Beiräten von etlichen Ratgebern zu lesen.

Setzen Sie noch eine gute Menge tausende Kilometer im Auto und die Reisen nach Rom zu, die Reisen im Ausland wo man immer häufiger Berlin mit einer romantischen Stadt der Epoche der Mauer verwechselt oder verkauft.


Der Gipfel

Wie Sie schon verstanden haben, diese Auflistung, die leider nicht vollständig ist, hat mit JESUS nicht viel zu tun, und doch gehört es zu den Pflichten eines Kardinals, sich damit zu befassen.

 

Am Ende

Seines physischen Lebens bete ich Gott den Vater an, damit Er Ihn schnellstens von diesem Koma befreit. Bleibt für mich so wie für viele Menschen, was keine Nazis, Stasis, Besessene Menschen aller Art stehlen können;  beeindruckende persönliche Gespräche, und die wunderschönen Messen, Vespern und Gebete in der Kathedrale, letztendlich Gott allein.

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