Ehevorbereitung und Ehebegleitung – Ein Gastbeitrag zur Familiensynode

Eine gute Ehevorbereitung und -begleitung durch Kirche und Geistliche könnte so manchen Ehepaaren, und solchen die es werden wollen, helfen. Dritter Gastbeitrag zur Familiensynode.

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Da bin ich aber froh, dass mein Aufruf zu Zeugnissen, Einschätzungen und Betrachtungen der Familiensynode auf offene Ohren gestoßen ist. Der folgende Gastbeitrag zeigt dabei auf, wie notwendig eine ausreichende Ehevorbereitung ist, wie sie Paaren, gerade dann wenn beide oder einer nicht so fest im Glauben stehen, helfen kann. Das passt recht gut zur Einschätzung von Papst Benedikt XVI. der bereits darauf hinwies, dass möglicherweise heute viele Ehen ohne wirklich Kenntnisse der Bedeutung geschlossen werden – ein Umstand, der unbedingt zu beheben ist, um die Krise der Ehe zu lösen.

Bei der Gelegenheit noch ein Hinweis: Mit dem letzten Gastbeitrag ist offenbar der Eindruck entstanden, ich würde die eingesandten Texte an den Papst weiter leiten. Das habe ich eigentlich nicht vor, der letzte Beitrag von Marie Varga war lediglich ursprünglich als Brief an Papst Franziskus entstanden, als Ergebnis einer Aktion auf kath.net. Mal schauen, wie viele Beiträge es noch werden, vielleicht fasse ich die auch noch mal in einer Broschüre zusammen und sende sie an den Vatikan – wirklich geplant ist das allerdings nicht.

Zurück zum heutigen Gastbeitrag: Da der sehr persönlich ist, habe ich mit der Verfasserin vereinbart, den Namen anonym zu halten – die PAPSTTREUERBLOG-Basecap geht aber natürlich trotzdem per Post in Kürze raus. Bitte geben Sie, falls Sie einen Gastbeitrag einsenden wollen, gerne mit auf, ob ich den Text anonym oder mit Namensnennnung veröffentlichen soll.

Hier also das wunderbare Zeugnis, verbunden mit Vorschlägen, wie die Ehe bereits in der Anbahnung auf ein festeres Fundament gestellt werden kann:


Liebe Leserinnen und Leser des Papsttreuenblogs,

zum Umgang mit Ehe und Familie in der katholischen Kirche möchte ich Ihnen meine Erfahrung mitteilen.

Wir haben mit 20/21 Jahren geheiratet. Mein Mann ist evangelisch getauft und konfirmiert worden, wußte allerdings sehr wenig vom Glauben. Ich bin katholisch. Mir persönlich war die Firmung sehr wichtig. Von der Jugendarbeit, die ich ca. 2 Jahre gemacht hatte, habe ich mich von meinem zukünftigen Mann wegbringen lassen. Das Ehegespräch war sehr kurz, es wurden eigentlich nur Daten abgefragt. Ein Ehevorbereitungsseminar haben wir leider nicht besucht. Vor dem Ehesakrament war ich auch nicht bei der Beichte. Das war mir damals scheinbar gar nicht bewußt, wie wichtig das ist.

Inzwischen weiß ich auch, dass voreheliche Vereinigung und auch Verhütung nicht in Ordnung sind. Damals war das für mich kein Thema. Habe ich es nicht gehört oder wollte ich es nicht hören, oder konnte ich es nicht hören?

Gemeinsames Beten war nie möglich. Gott hat unserer Beziehung dennoch viele neue Chancen gegeben. Aber ich hatte Angst vor Gott und zu wenig Vertrauen in Gottes große Güte und Barmherzigkeit. Offensichtlich konnte auch ich meinen Mann nicht ganz vergeben. Vielleicht hätte ich auf ihn zugehen sollen. Ohne Vorbehalte – als wäre nie was gewesen?

Inzwischen hat sich mein Mann von mir scheiden lassen. Er sagte, dass uns der Glaube trennt. Unsere gemeinsamen Kinder sind 22, 20 und 16 Jahre alt. Sie sind noch auf dem Hof, auf dem wir als Familie gelebt haben.

Aus diesem Grunde habe ich folgende Wünsche für die Zukunft:

     

  • Eine gründliche, fundierte Vorbereitung auf Kommunion und Firmung.
  • Ein Ehevorbereitungsseminar als Pflicht.
  • Aufklärung über die natürliche Empfängnisregelung
  • Ehebegleitung durch erfahrene Ehepaare und auch Theologen
  • Schulung der Eltern über die sexuelle Aufklärung der Kinder
  • Kommunikationskurse
  •  

Inzwischen weiß ich, dass eine Ehe nur mit Jesus in der Mitte gelingen kann. Auch eine Gebetskultur in der Familie ist für die Ehe wichtig, um Gottes Willen zu tun.

Ich arbeite derzeit als Hausfrau bei einem Priester im Ruhestand. Und ich bin dankbar und froh für das geistliche Leben, an dem ich jetzt teilhaben darf. Zusammen mit dem Priester und Glaubensgeschwistern beten wir intensiv für die kommende Familiensynode und für das Jahr der Barmherzigkeit.

Herzliche Grüße


Danke noch einmal für diesen schönen Text, der deutlich macht, wie schwer eine Ehe sein kann – vielleicht fast unmöglich – wenn man sie nicht auf das Fundament Gottes stellen konnte. Dafür sind einerseits natürlich die Eheleute selbst, aber auch die Kirche mit den Priestern und Bischöfen, letztlich aber auch jeder Laie mitverantwortlich. Gerade den Vorschlag der Begleitung durch erfahrene Ehepaare halte ich für besonders wertvoll – die Gemeinden haben sicher einen Schatz in ihren Reihen, den man nur heben und nutzen müsste, zum Wohle anderer Familien.

Die Basecap für den Beitrag geht in Kürze in die Post. Wenn Sie ebenfalls gerne eine solche Mütze haben oder auch einfach nur ihre Meinung zu dem Thema hier veröffentlicht sehen möchten, senden Sie mir Ihren Text (am besten per Mail) einfach zu. Für jeden veröffentlichten Beitrag (ich bin nicht allzu wählerisch, behalte mir aber die Auswahl “ernstgemeinter Zuschriften” vor) sende ich eine Basecap (daher Adressangabe nicht vergessen) … Nachschub ist gerade bei mir eingegangen:

PTB-Mützenlieferung

Beitrag erschien auch auf: papsttreuerblog.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Joachim Datko

Kirchliche Eheschließung aus der Mode!

In Deutschland werden nur unter 1/4 der standesamtlichen Ehen zusätzlich von einer der beiden großen Kirchensteuerkirchen "abgesegnet".

Katholische Eheschießungen sind außer Mode gekommen.
r.-k. Eheschließungen:
2012: 47.161
2013: 43.728
Rückgang innerhalb eines Jahres: 7,3%

Wer lässt sich heute noch von r.-k. Priestern in die persönliche Lebensführung reinreden?

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