Die Ehe: Sakrament auch für evangelische Christen – Ein Gastbeitrag zur Familiensynode

Die Ehe als Sakrament zu sehen gehört zur katholischen Lehre. Sie kann aber auch für evangelische Christen ein sakramentales Zeichen zur Stärkung der Beziehung sein. Vierter Gastbeitrag zur Familiensynode.

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Bereits am letzten Wochenende erreichte mich eine Mail der Eheleute Schrader, die – ich weiß das von anderen Kommentaren und Leserbriefen – zu regelmäßigen Lesern dieses Blogs gehören und evangelisch sind. Offenbar ist der Name dieses Blogs doch nicht so abschreckend, wie man meinen könnte … oder die Rolle des Papstes doch anziehender, als viele ebenfalls meinen.

Ich danke jedenfalls Irmgard und Dieter Schrader für Ihren kleinen Beitrag, verfasst in der Form eines Leserbriefes, der auch einer evangelischen Sicht auf Ehe und Familie Stimme verleiht:


Sehr geehrter Herr Honekamp,

mit großem Interesse haben meine Frau und ich die Beiträge zum Thema Ehe verfolgt und natürlich auch gelesen, obwohl wir schon unsere Goldene Hochzeit vor vier Jahren gefeiert haben.

Besonders die Ausführungen von Papst Franziskus haben uns auch als evangelische Christen gefreut. Als wir 1961 heirateten, gab es kaum christliche Literatur über dieses so wichtige Thema. Uns erinnerlich ist ein Buch von Theodor Bovet: Die Ehe, das Geheimnis ist groß. Später fiel uns ein sehr gutes Buch in die Hände: Die Christliche Familie. Autor war ein amerikanischer lutherischer Pfarrer, Larry Christensen. Aus diesem Buch haben wir als Ehepaar und als “Erziehungsberechtigte” von zwei Söhnen viel geistliche Anregungen schöpfen können. Das hat uns geholfen, die Phase der antiautoritären Erziehungswelle zu überstehen. Von unserer Kirche war da wenig zu hören.

Auch wenn es nicht lutherische Lehre ist, so empfinden auch wir die Ehe als ein Sakrament. Nur aus dieser Sichtweise kann man jungen Menschen , die vor der Entscheidung stehen, heiraten oder nicht, eine Hilfe anbieten. Es erfüllt uns mit Trauer, daß auch Christen mit der Institution Ehe Schwierigkeiten haben, und einfach “so” zusammenleben. Gerade darum sind die Worte des Papstes so mutmachend.

Die EKD hat ja leider keine Alternative anzubieten, eher das Gegenteil.

Bleiben Sie also thematisch klar und unmissverständlich.

Herzlichst

Ihre Dieter und Irmgard Schrader


Der Aufforderung werde ich – soweit es in meinem Kräften steht – nachkommen.

Und ich kann nur alle weiteren Leser bitten, ebenfalls ihre Einschätzung zu dem Thema zu schreiben, sei es als Leserbrief, sei es als Betrachtung, als Zeugnis Ihrer Ehe oder Familie. Wenn genügend Rückmeldungen zusammen kommen, würde ich die Beiträge auch gerne noch mal in einer kleinen Broschüre zusammenfassen. Das bedeutet aber für meine Leser: In die Tasten greifen und mir den Beitrag (am besten per Mail) zusenden.

Wem das noch nicht Motivation genug ist, der mag sich auch für die begehrten PAPSTTREUERBLOG-Basecaps begeistern, die ich für jeden veröffentlichten Beitrag (ich bin nicht allzu wählerisch, behalte mir aber die Auswahl “ernstgemeinter Zuschriften” vor) ausgelobt habe.

Die Kappe an die Familie Schrader geht heute in die Post und wie ich schon beim letzten Beitrag geschrieben habe: Nachschub ist da!

PTB-Mützenlieferung

Beitrag erschien auch auf: papsttreuerblog.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Freigeist

Das Sakrament der Ehe wurde wann erfunden? Schauen Sie mal nach, Sie werden staunen.
Heutzutage sollten sich die Kirchen etwas Neues einfallen lassen. Sakramente werden nicht mehr ernst genommen, da ohnehin nur Blabla und nichts dahinter.

Gravatar: Andreas Richter

Ich bin freiwillig in meiner Kirche und als Jugendlicher zum christlichen Glauben gekommen und getauft. Und ich bin Kirche mit anderen zusammen und geh nicht nur da hin. Kirche braucht es immer - wenn man es vom Wortsinn und von den Glaubensbekenntnissen her sieht. Kirche kommt von kyriakos,= dem Herrn gehörig. Und ist nach dem Augsburger Bekenntnis, da wo das Evangelium gepredigt und die Sakramente gespendet werden. Gott hat keine Einzelkinder, Jesus hat auch die seltsame Auswahl der Jünger getroffen, die ohne ihn schwer zusammen gefunden hätten. Wer etwas von der Bibel und besonders Jesus verstanden hat, der wird nicht losgelöst von anderen Christen sein wollen und der wird auch nicht zuerst fragen: Was bringt meine Gemeinde mir, sondern was ist von Gott her mein Platz darin.
Ich mag die Kirchensteuer auch nicht und finde besser, wenn die Gläubigen ihren "Verein" direkt selbst bezahlen und nicht über Umwege. Aber deswegen auszutreten - wegen dem bisschen Geld. Das ist das falsche Motiv.

Gravatar: Joachim Datko

Kirchenzugehörigkeit wechseln!

Zitat: "[...] lese gern als evangelischer Christ ihre Blogbeiträge bei freiewelt. Die katholische Ethik ist mir viel näher und treuer im Hinblick auf die Bibel als es die EKD und ihre ethischen Verlautbarungen sind."

In der Regel ist man nur zufällig in einer bestimmten Kirche, z.B. weil man als Kleinkind von einer Kirche vereinnahmt wurde.

Man kann doch einfach aus einer Kirche austreten und bei einer anderen Kirche eintreten. Wenn man noch eine Bedenkpause einlegt, stellt man vielleicht fest, dass es sich nicht lohnt, überhaupt einer Kirche anzugehören.

Für katholische Priester, die eine Familie gründen wollen, ist eine Umorientierung ideal. In der evangelischen Kirche gibt es einen extremen Pfarrermangel.

Gravatar: Andreas Richter

Auch ich lese gern als evangelischer Christ ihre Blogbeiträge bei freiewelt. Die katholische Ethik ist mir viel näher und treuer im Hinblick auf die Bibel als es die EKD und ihre ethischen Verlautbarungen sind. Weil die Ehe zur Schöpfungsordnung gehört und nicht zur Heilsordnung Gottes ist sie im evangelischen Glauben kein Sakrament, aber doch eine gute Ordnung Gottes, die in der evangelischen Kirche immer mehr im Namen des Faktischen außer Kraft gesetzt oder verirrend uminterpretiert. Für manche evangelische Christen ist das der Grund zum Katholischwerden. Schade ;-) Ich hoffe, dass die lenkenden Personen in der EKD und ihrer Gliedkirchen irgendwann wieder zurückfinden zur Ehrfurcht vor Gott und seinem Willen, wie er ihn in der Bibel offenbart. Dann wird hoffentlich auch die evangelische-landeskirchliche Ethik wieder brauchbar sein, um Christen in dieser Welt echte Orientierung zu geben. Bis dahin bleibt uns "evangelikalen" Christen nur eigenes und katholisches Material.

Gravatar: Karl Brenner

Und was ist dann mit dem "Mann im Schloß"?
Der hat es sich doch bequem gemacht...

Gravatar: Joachim Datko

Nur noch 1/4 der standesamtlichen Trauungen in D werden anschließend noch kirchlich abgesegnet, mit fallender Tendenz.

Alternativen:
- Viele Standesämter haben ein erweitertes Angebot. Sie gehen bei Trauungen auf spezielle Wünsche ein.
- Es gibt freie "Zeremonienmeister" für feierliche Trauungen ohne "Gottesbezug".

Denken Sie auch an ihre Gäste, es gehen nur noch wenige Menschen in die Kirche.

Mein Tipp: Aus Kirchensteuerkirchen austreten.

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