Die CDU und der grüne Teppich zum Kanzleramt

CDU/CSU haben in der Ära Merkel die Agenda der Grünen umgesetzt und ihnen damit den Weg ins Kanzleramt geebnet. Dass eine Partei auf solche Weise ihre eigenen Inhalte abwickelt, ist in diesem Ausmaß historisch beispiellos.

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Bislang waren die Bundesdeutschen Wahlerfolge der Grünen eher mäßig. Der Wähleranteil der Grünen lag ziemlich durchgängig um die acht Prozent. Mit einem Ausrutscher nach oben im Jahr 2009, als die SPD um zehn Prozentpunkte abstürzte und die Grünen geringfügig davon profitierten. Wer die deutsche Politik aber von außen betrachtet, konnte meinen, dass die Grünen Deutschland bereits seit Jahrzehnten mit absoluter Mehrheit regieren. Alle programmatischen Forderungen der Grünen sind bereits vollständig oder zu größten Teilen umgesetzt worden – von der CDU/CSU.

Man wird in der Parteiengeschichte wohl keinen Fall finden, in dem eine politische Partei so komplett auf die Umsetzung jeder eigenen Programmatik und überhaupt auf jeden Ehrgeiz eigene Inhalte umzusetzen verzichtet hat wie die CDU/CSU. Denn mit der Programmatik der Union verhält es sich genau spiegelbildlich zum Erfolg der Grünen. Während die CDU/CSU fast permanent das Land regiert hat, wurde nichts von dem verwirklicht, was einst Unions-Programmatik war. Ebenso beispiellos ist, dass eine Partei so vollständig an der Umsetzung der Agenda einer anderen Partei gearbeitet hat, wie die CDU/CSU an der Umsetzung der grünen Agenda:

Die Forderung nach dem Ausstieg aus der Kernenergie, zunächst ein Alleinstellungsmerkmal der Grünen, wird nächstes Jahr mit dem Abschalten des letzten Atomkraftwerks vollendet. Die Ausstieg aus der Kohle ist beschlossene Sache. Der Doppelpass wurde von der CDU/CSU eingeführt, ebenso wie die Ehe für alle. Neben Gender-Lehrstühlen sorgen Antidiskriminierungsstellen und Gleichstellungsbeauftragte für die institutionelle Umsetzung der grünen Agenda. Auf dem einst so umstrittenen Feld der Asyl- und Einwanderungspolitik hat die Union einen Kurs verfolgt, den früher allenfalls der fundamentalistische Flügel der Grünen und eingefleischte Linksradikale offen gefordert hatten.

Dass im Jahr 2021 die Kanzlerkandidatur der Grünen mehr ist als der Werbegag, als den sich Guido Westerwelle einst für die FDP sich als Kanzlerkandidat aufstellen ließ, sondern Annalena Bearbock ernsthafte Chancen auf das Kanzleramt hat, liegt daran, dass die Union ihnen den grünen Teppich zum Kanzleramt ausgelegt hat. Es droht keine grüne Republik durch eine grüne Kanzlerin. Die grüne Republik wurde von der CDU/CSU in den vergangene 16 Jahren aufgebaut, das Feld wurde bestellt, die Grünen müssen nur noch ernten, was Angela Merkel für sie gesät hat. Der CDU/CSU verdanken die Grünen, dass sie sich der Bevölkerung heute als „Mitte“ darstellen können und sie bürgerliche Schichten ansprechen können, die ihnen früher verschlossen geblieben sind.

Dass die Grünen heute als „Mitte“ gelten, liegt aber nicht daran, dass sie ihre Agenda gemäßigt haben und ihre Forderungen der bürgerlichen Mitte angepasst. Es liegt vielmehr daran, dass die CDU/CSU mit ihrer Politik die Republik so weit nach links geschoben hat, dass Positionen, die einst als linksradikal galten, in die Mitte gerückt sind. Wer im Jahr 2005 CDU oder CSU, die Parteien der „Mitte“ gewählt hat, und einfach nur seinen Ansichten von damals treu geblieben ist, ist ohne sein eigenes Zutun an den politischen Rand gedrängt worden.

Eine Partei, die weitgehend alle Positionen ihres früheren politischen Gegners übernommen hat wie die CDU/CSU, der fehlt gegen diesen Gegner jedes glaubwürdige Argument. Eine Partei, die ihre eigene Programmatik aufgibt, macht sich selbst überflüssig. Der Absturz der CDU/CSU und der Aufschwung der Grünen hat darin ihre Ursache. Ob die Union als Partei noch zu retten ist oder den Weg der italienischen Christdemokraten geht, die einst die Macht im Staat ausübte, aber schließlich von der politischen Bildfläche verschwand, ist zu diesem Zeitpunkt völlig offen. Dass auch in Deutschland eine frühere Volkspartei zu einer Kleinpartei werden kann, das belegt das politische Schicksal der SPD.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Islamische Kanzlerin

Dass diese Entwicklung bzw. Steuerung durch die Kommunistin aber überhaupt erst möglich war, zeigt einen Systemfehler unserer ach so hochgelobten Demokratie auf. Die Berufspolitiker haben ihre wirtschaftliche Existenz den Parteien verschrieben und sind damit in deren Abhängigkeit geraten. Das Gewissen spielt keine Rolle mehr womit jedwede Vorgaben des Führers mitzutragen sind, seien sie auch noch so abstrus. Widerrede ist nicht mehr möglich, kostete es ansonsten das politische Überleben und mithin die wirtschaftliche Existenz. Freies Mandat und unabhängige Abgeordnete sind Märchen aus vergangenen Zeiten.

Gravatar: R. Avis

Habe seit kurzem einen neuen Bekannten, der bei vielen CDU-Politikern ein und aus geht. Er ist Jahrgang Merkel, mit dem gleichen politischen Werdegang wie diese und durch ihn habe ich erst verstanden, wie diese Leute ticken. "Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf". Anscheinend sind die Ochsen und Esel sämtlich Mitglieder in der CDU/CSU, weil sie nicht verstanden haben, mit wem siie es zu tun haben. Der Endsieg des Sozialismus ist das Glaubensbekenntnis von Linken, SPD und Grünen. Die Grünen wurden schon früh kommunistisch unterwandert und nun kannibalisieren dieselben Kräfte seit Beginn der Ära Merkel auch die CDU.
Aber die Lebenslüge der Marxisten blendet aus, daß alle sozialistischen Systeme nur solange existieren können, wie es gesunde Volkswirtschaften gibt, welche von ihnen parasitiert werden.
Dort ist auch die Parallele zu islamischen Gesellschaften, die wirtschaftlich stagnieren bzw. in Armut versinken, wenn sie nicht mittels Djihad erfolgreichere Systeme unterwandern, übernehmen und verdauen.
Nun stellt sich die Frage: wenn der freie Westen fällt, egal ob an den Islam oder an die Grünen Khmer, wo ist dann noch eine Insel des Wohlstands, die man plündern und deren Mitglieder man für sich arbeiten lassen kann?
Da sitzen dann Musels und Marxisten traurig beieinander und kauen Khat, bevor sie sich dann gegenseitig massakrieren. Aber es wird anders kommen und zwar schon bald.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Eine Partei, die ihre eigene Programmatik aufgibt, macht sich selbst überflüssig. Der Absturz der CDU/CSU und der Aufschwung der Grünen hat darin ihre Ursache. Ob die Union als Partei noch zu retten ist oder den Weg der italienischen Christdemokraten geht, die einst die Macht im Staat ausübte, aber schließlich von der politischen Bildfläche verschwand, ist zu diesem Zeitpunkt völlig offen. Dass auch in Deutschland eine frühere Volkspartei zu einer Kleinpartei werden kann, das belegt das politische Schicksal der SPD.“ ,,,

Ja Himmel, Kreuz und unrasierter Prophet:

Ist dabei nicht ganz besonders hervorzuheben, dass unsere(?) Heißgeliebte(?) für die Umsetzung ihres Ziels nur läppische ca. 30 Jahre benötigte???
https://www.zeit.de/2015/25/angela-merkel-cdu-geschichte

Gravatar: Lutz

"Die Union hat seit Jahren daraufhingearbeitet, sich überflüssig zu machen ..."

Unter Merkels Klon Lasch* geht das mit Sicherheit so weiter.

Gravatar: Hajo

Das mit der bürgerlichen Mitte ist so eine Sache. Die aufstrebende Arbeiter- und Angestelltenschaft hat es zumindest erreicht, sich einen gewissen Lebensstandard zu erarbeiten, wobei man sich allerdings nicht nur über den Besitzstand definieren sollte, sondern auch über den Intellekt, der nicht gleichermaßen mit gewachsen ist, was man nun an der ganzen politischen Entwicklung sehen kann.

Diese linkenTypen konnten sich nur entwickeln und halten, weil bei aller Wertschätzung der Leistungskraft des Einzelnen, manche politischen Überlegungen zu kurz kamen und man hat sie deshalb machen lassen und das schlägt sich nun negativ auf die Bilanz eines Landes nieder und natürlich waren dann die Grünen hauptsächlich die Nutznießer, die ebenfalls im bürgerlichen Gewande verkleidet daher kommen, aber übelste Demagogen an der Spitze haben und das wurde systematisch zugekleistert um ihre kommunistischen Ziel nicht offenbaren zu müssen.

Die ideale Kombination war dann noch der Eintritt der DDR in die Bundesrepublik Deutschland und damit wurden gleiche rote Gedanken mit eingeschleppt und deshalb ist ja auch die Liebe so groß zwischen den Ablegern der SED und Rot-Grün, egal in welcher Partei sie sich befinden.

Diese unheilige Allianz in Sachen Zerstörung bürgerlicher Werte findet ja schon seit anfang der neunziger Jahre statt und hat den Höhepunkt mit dem Einzug in das Regierungsamt einer überzeugten Kommunistin erreicht, die gleichzeitig noch zum willfährigen Mittel äußerer und innerer globalistischen Bestrebungen wurde, was bis heute anhält.

Das Verhalten der Deutschen entspricht schon lange nicht mehr im klassischen Sinne eines Bürgers, denn sie lassen sich ungeprüft verwalten von einer kleinen roten Clique und sich jeden Tag einen neuen Bären aufbinden, der im Prinzip das Gegenteil eines kritischen und entscheidungsfähigen Bürgers aufzeigt und deshalb sprechen sie ja auch gerne von Menschen, weil ihnen der Begriff Bürger suspekt ist, denn da steckt ja noch eine gewisse Entscheidungsfähigkeit drin, die garnicht mehr gewünscht ist und deshalb auch in der Wortwahl unterlassen wird.

Wenn wir etwas ändern wollen, sollten wir zuerst mal wider Bürger werden um dann diesen Rechtsbrechern und Taugenichtsen die rote Karte zu zeigen, denn was hier abläuft hat nichts mehr mit Spaß zu tun, das ist bereits der Anfang von totalitäten Tendenzen und wer das will, muß sie wählen, darf sich aber nicht wundern, wenn sie zum Schluß eben nur noch bedeutungslose Menschen sind, die nichts mehr zu melden haben.

Gravatar: Werner Hill

Der grüne Schein trügt!
M.E. wurde die CDU als mächtigste politische Kraft in Deutschland von den Globalisten mißbraucht, um ihre Ziele umzusetzen. Mittels ihrer Medienmacht und ihrer willfährigen Erfüllungsgehilfin Merkel ist ihnen das beinahe perfekt gelungen.

Daß die grüne Agenda und die Abschaffung Deutschlands als Nation so gut zusammenpassen ist wohl eher Zufall. Nachdem die von der CDU angerichteten bzw. zugelassenen Schäden von immer mehr Wählern erkannt werden, setzen die Globalisten nun offenbar mehr auf die Grünen.

Meine Hoffnung ist, daß diese Rechnung nicht aufgeht, denn es ist wenig wahrscheinlich, daß frustrierte CDU-Wähler vom Regen in die Traufe geraten wollen und nun die Grünen wählen. Die logische Konsequenz wäre für die Halbherzigen die FDP und dann gibt es auch noch eine echte Alternative für Deutschland ..

Gravatar: Michael

Die Union hat seit Jahren daraufhingearbeitet, sich überflüssig zu machen ...

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