Deutschland in der Euro-Haftung

 

Die Ratingagentur S&P droht Deutschland mit dem Entzug des Top-AAA-Ratings. Ein Fanal für Kanzlerin Merkel und Euro-Schulden-Minister Schäuble. Jetzt auf die bösen Amerikaner einzuschlagen, wie es gerade wieder passiert, ist allerdings reine Heuchelei.

 

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Nun hat sie es also getan, die böse, böse Ratingagentur S&P. Deutschland mit einem Entzug der Top-Kreditwürdigkeit gedroht. Jetzt wird wieder eingedroschen auf die üblen Amerikaner. Ein bisschen Anti-Amerikanismus braucht es ja zur Gründung des Superstaats Europa.

Ich bin froh, dass es diese „bösen“ Ratingagenturen gibt und dass sie die heile, bunte Euro-Schuldenwelt immer wieder attackieren und die Wahrheit sagen. Man stelle sich nur vor, die EU-Kommission könnte bestimmen wie sie wollte und es gäbe nicht mehr die von der EU unabhängigen US-Ratingagenturen. Dann wären wir angekommen in der orwellschen Fiskalunion. Deutschland in einer fröhlichen, bunten Haftungsunion für alle Länder Europas. Es geht uns gut, wie drucken Geld. Alles für den Frieden.

Das hätten sie gern, unsere Euro-Strategen. Doch es gibt immer wieder diese US-Finanzboys, die einfach nicht ihren Mund halten können. Natürlich sind das keine Heiligen, natürlich haben die Eigeninteressen, aber ebenso natürlich sprechen sie aus, was offenbar ist: Deutschland haftet für Europa, steht mit dem gesamten Volksvermögen für die Fehler anderer ein. Das ist Fakt und den benennen die Ratingagenturen.

Es ist vollkommen klar, dass Euro-Deutschland keine Top-Bonität mehr hat. Wie denn auch? Deutschland kann die Lasten überhaupt nicht mehr tragen, die uns Merkel und Sarkozy aufbürden. Es ist wichtig, dass die Wahrheit endlich auf den Tisch kommt. Die Zeit des Eiapopeia ist zuende, die Wirklichkeit hat uns eingeholt.

Was ist zu tun? Weg mit dem Feindbild USA. Lassen wir es nicht zu, dass die verkrachten Euro-Politiker sich einen äußeren Feind suchen, um von den Problemen abzulenken. Nicht die Überbringer der schlechten Botschaften sind schuld, sondern die Verursacher der schlechten Lage. Und die sitzen in Europa. Es sind die gleichen Leute, die einen Euro-Superstaat bauen wollen, damit sie endlich Weltpolitik machen können. Dabei schaffen sie es nicht mal, den eigenen Laden in Ordnung zu halten. Jetzt kommt es zum Schwur, die politische und ökonomische Vernunft muss sich durchsetzen.

 

von Dr. Christian Weilmeier

www.weilmeier.de

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: RealDeal

Sie haben recht, Herr Oberdörffer. Man muss sich nur anschauen, was zeit.de, welt.de, faz.net und der Rest der Gang dazu verlauten lassen. Von den öffentlich Unrechtlichen ganz zu schweigen. Die konzertierte Desinformationskampagne konzentriert sich ausschließlich auf die Überbringer der schlechten Nachrichten. An den EU-Ochlokraten wagen Deutsche Medien höchstens Scheinkritik á la "nicht genug reguliert", "nicht schnell genug gebürgt", "nicht hoch genug gebürgt", "mehr Mut zum defict spending", "mehr Solidarität", "mehr Zentralismus", "mehr Steuern", "mehr Politik", .... Kurz: Unterwürfige, bestätigende Einflüsterungen von Höflingen. Von daher habe ich wenig Hoffnung für die Zeit nach dem sehnsüchtig erwarteten großen Knall, der endlich das Siechtum beendet und einen Neubeginn ermöglicht. Ich fürchte eher, dass Hayeks Weg zur Knechtschaft das Drehbuch bildet ....

Gravatar: Elmar Oberdörffer

Sie haben ja vollkommen Recht, Herr Weilmeier. Nur werden die Politiker nie, niemeals, in alle Ewigkeit nicht zugeben, daß sie selbst das Finanzdesaster mit ihrer Verschuldungspolitik und der von Anfang an untauglichen Währungsunion verschuldet haben. Sie werden immer anderen die Schuld zuschieben, den bösen Spekulanten, den Ratingagenturen, den Banken.... Und unsere Presse druckt diese Schuldzuweisungen brav und unkommentiert ab, und die meisten Leser glauben diesen Schwachsinn auch noch. Wenn nicht, hätten sie unsere Einheitspartei LINKEGRÜNESPDCDUCSUFDP längst zum Teufel gejagt.

Gravatar: Karin Weber

Ach wir haften doch nicht! Wir haben doch den Wunderhebel und den Esel der Gold kackt! Was Frau Merkel und Herr Schäuble machen, wird wie bei Rumpelstilzchen alles zu purem Gold.

Na hoffentlich schläft dieses Land nicht bald hinter der Dornenhecke vollkommen ein. Der demographische Wandel und der stetige Geburtenrückgang lassen ja diese Vermutung zu.

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