Des Rätsels Lösung

Moderner Kunst bin ich in keiner Weise abgetan. Es ist für mich durchaus möglich, mich damit auseinander zu setzen und so finde ich die Rauminstallation durchaus interessant.

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Zunächst einmal das ganze Ausmaß der Katastrophe Bild:

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In einem Museum oder einem anderen weltlichen Ort wäre gerne bereit, mich damit zu beschäftigen. Die Beschreibung auf der Seite zum  Andachtsraum zeigt, welche Gedanken dahinter stehen. So weit, so gut. Oder eben nicht gut.

Kunst spielt in der Kirche schon immer eine große Rolle. Dies ist aus gutem Grund so, denn Menschen verwenden Kunst als Sprache, wo Worte versagen. So stellt sich im Bild dar, was himmlisch ist, denn himmlisches entzieht sich unserer Sprache. Beispielhaft versteht es so der Barock, den Vorhang vor dem Himmel etwas zu lüpfen und dem Menschen einen kleinen – noch verhaltenen – Blick zu gewähren. So steht die trutzige romanisches Gottesburg mitten in der Welt und der Mensch betritt durch das Portal ein Stück Himmel auf Erden. So strebt die gotische Kathedrale mit ihrem filigran wirkenden Mauerwerk in unglaubliche Höhen und wird von Licht geradezu geflutet. Es gäbe noch zahlreiche Beispiele für gelingende Formen einer sakralen Kunstsprache. Allen gemeinsam ist die Fähigkeit die Seele des Menschen zu erheben, einen Blick auf das Himmlische zu werfen. Und es gibt, wenn auch wenige, zeitgenössische Beispiele, wo Kunst den Blick des Menschen / seiner Seele gen Himmel lenkt. Das gerade ist der Kern einer funktionierenden sakralen Kunstsprache.

In der Regel versagt moderne zeitgenössische Kunst genau in dem Punkt, indem sie die Seele des Menschen beim Betrachten der Kunst an Irdirsches bindet, um nicht zu sagen fesselt. Eben dies muß leider auch für den oben abgebildeten Andachtsraum festgestellt werden. Nichts in diesem Raum vermag meine Seele gen Himmel zu entführen. Ja mehr noch, der Raum bedrückt, bedrängt und ängstigt. Man kann sich dort nicht gut aufhalten. Andacht, d.h. die Gedanken für Gott zu öffnen vermag hier nicht  zu gelingen. Man neigt dazu, den Raum schnellstens wieder zu verlassen. Warum in einem solchen Raum verweilen, wenn er einen doch nur geistlich knebelt?

Es dürfte nicht die geringste Aufgabe sein, eine für unsere Zeit angemessene und dennoch funktionierende sakrale Kunstsprache zu finden. Leider geht die Tendenz ins Gegenteil und selbst bei größeren Umbauprojekten in Kirchen und Domen wird eher eine alte funktionierende Sakralkunst zerstört, als eine neue funktioniernde Sakralkunst etabliert. Vielleicht aber ist dieser Bildersturm, ein Sturm ungläubiger Bilder auf Häuser und Orte des Glaubens ja gerade die Herausforderung für uns, endlich Widerstand zu leisten. Widerstand aus dem Glauben. Widerstand auch gegen Künstler, denen erst so die Möglichkeit wieder geboten wird, sich am Glauben zu reiben und so wirklich große Werke zu schaffen. Es ist der Unglaube in der Kirche, der sich in gescheiterter Sakralkunst abbildet.

Beitrag erschien auch auf: katholon.de

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