Der Wärmepumpengipfel

In Deutschland wird besonders gern gegipfelt und gewendet. Jetzt soll auch die Wärmewende kommen – also eine Abkehr von Wärme zu Kälte? Man gipfelt zur Wärmepumpe, es soll wieder einen Königsweg mit nur einer Technik als Erlösung geben. Die Lernfähigkeit unseres führenden Personals ist überschaubar.

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Im Zuge der Sektorenkopplung soll künftig auch der Wärmemarkt zunehmend auf Elektrizität basieren. Das hilft als Begründung für immer weiteren, ambitionierten, ehrgeizigen und ähnlich propagandistisch bezeichneten extremen Ausbau von Wind und Fotovoltaik.

Auch hier will man wieder alle Eier in einen Korb legen, auch hier werden Ziele verkündet, die einer Plausibilitätsprüfung nicht standhalten. 2021 wurden 154.000 Wärmepumpenanlagen installiert, ab 2024 sollen es 500.000 pro Jahr sein. Abgesehen von der Frage, ob auf Herstellerseite so viel gebaut werden kann und was dieser Nachfragedruck für die Preise bedeutet, steht vor allem die Installateursseite im Focus. Bereits heute fehlen um die 40.000 Fachkräfte, nun bräuchte man noch 60.000 zusätzlich. Minister Habeck sieht dafür drei Hebel: Die Attraktivität des Berufes herausstellen, die Weiterbildung fördern und die „Hürden“ senken. Insbesondere letzter Punkt ist problematisch, denn Wärmepumpen sind in der Auslegung und Einstellung verglichen mit konventionellen Heizungssystemen sehr sensibel. Eine falsch eingestellte Anlage wird schnell zum Stromfresser.

Erwähnenswert übrigens, dass es über die sehr konkrete Tätigkeit im Heizungsgewerbe keine Quotendiskussion gibt. Die Zahl der jungen Frauen, die sich in der Heizungs-, Klima- und Lüftungsbranche durch Machos am beruflichen Aufstieg gehindert fühlen, dürfte gering sein. Jedenfalls gab es dazu noch keine Diskussion, andernfalls wäre es in einschlägigen Medien verbreitet worden.

Kälte rein, Wärme raus

Die Funktionsweise einer Wärmepumpe kann man sich am besten wie die eines Kühlschranks vorstellen, der anders herum genutzt wird. Der Umwelt wird Wärme auf niedrigem Niveau entzogen, ein Kältemittel verdampft bei niedrigem Druck, wird komprimiert und kondensiert bei hohem Druck und höherer Temperatur.

Die überwiegende Zahl der Anlagen funktioniert auf diese Weise und benötigt entsprechend Strom für die Verdichter. Am Ende steht ein Wirkungsgrad von über 100 Prozent, aber da dies den Begriff verfälscht, spricht man hier von der „Arbeitszahl“. Bei modernen Anlagen liegt diese bei 4 bis 5, das heißt pro aufgewendeter Energieeinheit (Kilowattstunde Strom) ergeben sich 4 bis 5 Kilowattstunden Wärme.

Die Arbeitszahl ist umso höher, je geringer die Temperaturdifferenz von Energiequelle (Erdboden, Außenluft) zur Heizungs-Vorlauftemperatur ist. Deshalb machen eigentlich nur Niedertemperaturheizungen Sinn, also Fußboden- oder Wandheizungen. Übliche Heizkörper müssten in größerer Zahl eingebaut werden, um die Räume mit der geringen Vorlauftemperatur von 30 bis reichlich 40 Grad ausreichend temperiert zu bekommen.

Das zeigt, dass nicht jedes Gebäude für eine Umrüstung geeignet ist. Der nachträgliche Einbau einer Fußbodenheizung ist aufwändig und auch eine gute Gebäudedämmung ist Voraussetzung. Deshalb sagte Professorin Messari-Becker, Inhaberin des Lehrstuhls für Gebäudetechnologie und Bauphysik an der Uni Siegen, Wärmepumpen seien gut für den Neubau. Doch die Herausforderungen lägen im Bestand. Hier seien die Gebäude, ihre energetische Qualität oder die Infrastruktur derart unterschiedlich, dass es nicht die eine Lösung geben könne. Die Bundesregierung sollte dringend vielfältige technische Wege zulassen. „Man ist immer noch auf Strom fokussiert.“ Das sei ein fataler Fehler, man müsse mehr etwa auch auf Biogas oder Geothermie setzen und an Quartierslösungen denken.

Weisung statt Markt

Nun widerspricht differenziertes Denken dem grünen Naturell. Hier gibt es kein Grau, nur schwarz und weiß, nur richtig und falsch, nur gut und böse. Hier ist Wettbewerb unter den Technik unerwünscht, ein selbstregulierender Markt sowieso. Dabei gab es noch nie Erfindungen, technischen Fortschritt und Technikentwicklung nach politischen Vorgaben. Stets war es der Markt, der für Höherentwicklung sorgte, die besten Technik für den Masseneinsatz möglich machte.

Dabei trennte sich auch folgerichtig die Spreu vom Weizen, die Windenergie war auf Grund geringer Energiedichte und zufälligem Aufkommens im ausgehenden 19. Jahrhundert folgerichtig am Ende. Nur durch politische Entscheidungen, Begünstigung und finanzieller Zwangsbeatmung wurde sie wieder zur Massenerscheinung. Politiker mit ihrem begrenzten (und offenbar immer begrenzterem) Wissen, maßen sich an, die Weichen der Technik per Beschluss zu stellen und damit das Leben in den künftigen Jahrzehnten bereits heute bestimmen zu können.

Nun stehen nicht nur Material- und Fachkräftemangel dem überambitionierten Ziel des umfangreichen Wärmepumpenausbaus im Weg, auch die Stromzufuhr für die Masse der Anlagen in der Fläche funktioniert nicht ohne den Ausbau der Verteilnetze, was mit zunehmender E-Mobilität ohnehin nötig würde. Das Gesamtaufkommen an Strom ist nicht gesichert, denn immer noch gelten die Gesetze zum Atom- und Kohleausstieg.

Seit dem 1. Juli hilft uns nun die Ukraine. Nach Angaben von Präsident Selenskyi fließt der Strom über Rumänien in die EU, er könne einen bedeutenden Teil russischen Gases ersetzen. Währenddessen behaupten immer noch deutsche Politiker und Wissenschaftlerinnen, Strom- und Wärmesystem hätten nichts miteinander zu tun. Mehr Ahnungslosigkeit war selten, deutsche Gaskraftwerke laufen weiter und produzieren zwischen etwa 5.000 und 18.000 Megawatt Strom.

Der ukrainische Strom verbessert sogar unseren Fußabdruck, er wurde am 1. Juli mit 238 Gramm CO2 pro Kilowattstunde erzeugt, während deutscher Strom mit 377 Gramm zu Buche schlug1. Die Kernkraft macht den Unterschied.

Ein Land im Krieg hilft einem Land, das selbst im Frieden seine Infrastruktur nicht in den Griff bekommt.

Luft und Erde

Wärmepumpen wie auch E-Mobil sind nur dann „klimafreundlich“, wenn der Strom zu ihrem Betrieb weitgehend emissionsfrei ist. Durch das Ersatzkraftwerke- bereitstellungsgesetz (EKWG) wird es wieder mehr Kohlestrom geben. Da die E-Fahrzeuge ohnehin mit einem größeren CO2-Rucksack vom Band rollen, wird durch den Fahrstrom mit hohem Kohleanteil der herbei gerechnete „Klimavorteil“ gegenüber einem Verbrenner zunehmend Makulatur. Dennoch bleibt die 9.000-Euro-Förderung erhalten. Warum? Ebenso konterkarieren kohlestrombetriebene Wärmepumpen den Ansatz der Emissionssenkung.

Nun hängen die Vorteile der Wärmepumpe, eine gute Nutzung der Umweltwärme und eine möglichst hohe Arbeitszahl, stark von der Art der eingesetzten Umweltwärme ab. Anlagen mit Solekreisläufen, also Erdsonden oder –kollektoren, liefern das ganze Jahr über relativ konstante Vorlauftemperaturen an der Eingangsseite von ungefähr fünf Grad. Das ermöglicht auch im Winter wirtschaftlichen Betrieb. In viel größerer Zahl werden allerdings Luftwärmepumpen verbaut, die die Umgebungsluft nutzen. Sie sind in der Installation wesentlich preiswerter, bei den Betriebskosten dürften sie jedoch deutlich teurer sein.

Ich kann hier eigene Erfahrungen einbringen, denn bei uns im Haus laufen zwei Wärmepumpen. Die erste wurde bereits 1995 beim Bau installiert, das Aggregat wurde inzwischen erneuert. Damals war es noch eine Exoten-Technik . Sie arbeitet mit vier doppelt berohrten Erdspießen, die bis in etwa 25 Meter Tiefe reichen. Das hat auch in kalten Wintern stabile Temperaturen auf der Primärseite zur Folge. Die Warmwasserbereitung läuft über eine Luftwärmepumpe, die im Keller steht und von der Temperatur der Kellerluft „lebt“. Hier gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen Sommer- und Winterbetrieb. Im Sommer bei fast 20 Grad im Keller sind die Laufzeiten kurz, im Winter bei unter 15 Grad läuft sie deutlich länger und bei höherem Warmwasserverbrauch geht es nicht ohne den elektrischen Heizstab. Bezogen auf eine Heizungswärmepumpe auf Basis der Umgebungsluft bedeutet dies, dass im Winter, zu Zeiten des höchsten Wärmebedarfs, die Arbeitszahl stark sinkt und bei Frost der teilweise Einsatz einer weiteren Wärmequelle, vermutlich von Direktstrom, nötig werden kann.

In diesem Sinne äußerte sich auch Frau Professorin Messari-Becker in der Anhörung im Ausschuss für Klimaschutz und Energie des Bundestages zum Gebäudeenergiegesetz. Sie schlug eine stärkere Förderung Erdwärme-basierter Wärmepumpen vor. Ob die Grünen diesen technisch-physikalischen Unterschied der Wärmepumpentechnologie intellektuell verarbeiten können, darf bezweifelt werden. Bei ihnen schlägt Ideologie das Fachwissen. Dies ist eine Analogie zum verflossenen realsozialistischen System.

Wärmepumpen können und sollten verstärkt genutzt werden. Sie sind aber bei weitem nicht der Königsweg im Gebäudesektor. Wie im Strommarkt und auf der Straße wäre ein sinnvoller Mix verschiedener Technik volkswirtschaftlich vorteilhaft. Gegen die Wärmepumpen spricht eine unkalkulierbare Strompreisentwicklung, zudem ist aus Sicht der Versorger und des Staates der systemische Vorteil gegeben, die Anlagen fernabschalten zu können. Über die Regelung der Schaltzeiten besteht die Möglichkeit des Zugriffs, das heißt, die Anlagen lassen sich nicht nur vertragsgemäß in Spitzenzeiten, sondern auch in eventuell kritischen Situationen abschalten. Das funktioniert bei den leistungsstärkeren Ladesäulen der E-Mobilität noch nicht, wird aber unausweichlich sein, wie der (vorerst zurückgezogene) Gesetzentwurf zur Spitzenglättung zeigte.

Im Jahr 2020 wurden etwa viermal so viele Gasheizungen wie Wärmepumpen installiert. Das ruft geradezu danach, weiter zu gipfeln und zu wenden.

1 – https://app.electricitymap.org/map

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ernst-Friedrich Behr

Herr Klein, Sie schreiben im Post Skriptum:

"Sie glauben wohl ernsthaft, Sie wären hier der Einzige, der mal was von der idealen Gasgleichung gehört hat: p x V = n * R * T"

Nein, glaube ich nicht, denn davon habe ich noch nie gehört.

Ich kenne nur die "allgemeine Gasgleichung". Sie gilt für ideale Gase und für reale Gase, die weit genug von ihrem kritischen Punkt bzw. ihrem Tripelpunkt entfernt sind. Sie heißt im Übrigen: p * V = m * R * T.

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Ernst-Friedrich Behr 11.07.2022 - 12:29

Dito (: FCKW, HFKW).
Kontrollfragen haftet etwas schulmeisterliches an.

MfG, HPK
P.S.: Sie glauben wohl ernsthaft, Sie wären hier der Einzige, der mal was von der idealen Gasgleichung gehört hat: p x V = n * R * T

Gravatar: Ernst-Friedrich Behr

Herr Klein, Sie schreiben: Nichts.

Keine Antwort ist auch eine Antwort.

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Ernst-Friedrich Behr 07.07.2022 - 22:06

Sie scheinen die Antwort auf Ihre selbst gestellte Frage aller Fragen bereits zu wissen: Wie verdichtet man Wärme?
Dann raus damit, klären Sie uns auf.

Ich hatte allerdings auch eine (heikle) Frage.
Haben Sie damals noch mit FCKW und HFKW - haltigen Kältemitteln gearbeitet ?
Auch hier täte Aufklärung gut.

Vielen Dank im Voraus und schönes Wochenende.

MfG, HPK
P.S.: Ich weiß auch, dass die damaligen synthetischen Kältemittel eine vergleichsweise bessere Energieffizienz hatten wie die Natürlichen. Aber es gab ja gute Gründe, sie trotzdem global aus dem Verkehr zu ziehen, genauer: zu verbieten, wegen Montrealer Abkommen 1987 (Ihre Zeit) und so.

Gravatar: Tom aus+Sachsen

@Hans-Peter Klein 07.07.2022 - 13:40 , und dabei übersehen Sie ,daß Karawanen überwiegend aus Kamelen, Eseln und Hornochsen bestehen - und manchmal auch im Wüstensturm verrecken.

Gravatar: Ernst-Friedrich Behr

Herr Klein, Sie schreiben am 07.07.2022 - 12:26 Uhr alles mögliche und geben mir dann um 13:40 Uhr sogar recht. Wobei ich allerdings, ich bitte vorsorglich um Vergebung, nicht so recht erkennen kann, womit ich da denn recht gehabt haben soll. Denn ich hatte doch nur eine Frage gestellt. Die haben Sie trotz Ihrer vielen Worte, z.B. über das Kältemittel CO2, noch nicht beantwortet.

Hier also nochmal: Wie verdichtet man denn Wärme?

Gehen Sie bitte davon aus, dass ich Physik, Thermodynamik, Kraftwerks- und Kältetechnik als früherer Seemaschinist und Kraftwerker einigermaßen beherrsche, ebenso wie mir als Sproß einer Familie hanseatischer Übersee-Kaufleute und durch mein späteres Wirtschaftsstudium Buchhaltung, Finanzierungs- und Investitionsrechnung, Börsenhandel, Geld- und Außenwirtschaftstheorie nicht fremd sind. Halten Sie sich also mit Ihren Erklärungen nicht zurück. Sie dürfen mir einiges zumuten.

Gravatar: Ernst-Friedrich Behr

Moin Tom aus+Sachsen, Sie schreiben:

"Man kann es drehen und wenden wie man will , ohne sichere Energieversorgung auch keine Wärmepumpe, es sei denn man wartet im Winterhalbjahr auf genügend Sonne und Wind."

Ja, das ist richtig. Ich hatte mal für alte Kollegen in einer Überschlagsrechnung auf der Grundlage der Anzahl der Wohngebäude nach DEStatis und der Wärmebedarfsstatistik der Bundesnetzagentur errechnet, dass man bei einer Wärmeversorgung aller Wohngebäude (Heizung und Warmwasser) über Wärmepumpen (zwei Drittel Erdwärme/Wasser, ein Drittel Luft/Wasser) am Höchstlasttag des Stromnetzes (er fällt in der Regel mit dem Höchstlasttag der Fernwärmenetze zusammen) eine zusätzliche Kraftwerksleistung von 65 bis 70 GWel bräuchte, um den zuwachsenden Bedarf an elektrischer Leistung für den Wärmepumpenantrieb abzudecken. Darin enthalten ist der zuwachsende Regelleistungsbedarf (Primär- und Sekundärregelleistung) und die notwendige Reserveleistung nach dem "n-1"-Kriterium für konventionelle Kraftwerke. Dabei ist der Anteil fernwärmeversorgter Wohngebäude bereits nach den Angaben des letzten Hauptberichtes der AGFW herausgerechnet. Nicht berücksichtigt ist der Reserveleistungbedarf für die eventuell zugebaute Fakepower aus Wind und Sonne, die aber an den winterlichen Höchslasttagen der Energienetze wegen mangelnder Verfügbarkeit in der Regel sowieso irrelevant ist.

Zu Ihrer Information: Die Höchstlast im deutschen Strom-Verbundnetz (Netto-Netzeinspeisung ohne Tages-Außenhandelssaldo, Regel- und Reserveleistung) liegt zur Zeit etwas unter 85 GWel.

Gravatar: Hans diehl

E.F. Behr schreibt.
Die Luftpumpe Ihres Sohnes verdichtet keine Wärme, die verdichtet Luft. Dass die Luft dabei warm, oder sogar heiß wird, ist zwar richtig, ändert aber nichts an der Tatsache, dass Luft verdichtet wird.

@ E.F.Behr.
Gut,... dann nennen Sie es wie es Ihnen gefällt, für mich als nicht Fachmann, zählt lediglich die Tatsache, dass dadurch Wärme entsteht, mit der wir gemütliche Raumtemperaturen von 22 Grad und wenn nötig mehr, generieren. Was den Strom betrifft, der dazu benötigt wird, der kommt zu einem erheblichen Teil, vom eignen Dach. Gegenüber unserer veralteten Gasheizung, eine Optimierung in allen Belangen. Wenn Habeck für Gaseinsparung Preise vergeben würde, wären wir ganz vorn platziert.

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Hans diehl 07.07.2022 - 10:59

Hallo Herr Diehl,
schön das Sie sich einklinken.

Wir sind wieder mal an dem Punkt, wo es besser ist, dem geschätzten Herrn Behr einfach recht zu geben, er freut sich darüber:
Ja, das Kältemittel nimmt Wärme auf oder gibt welche ab und gut ist..

Die Karawane zieht unterdessen weiter.

MfG, HPK

Gravatar: Ernst-Friedrich Behr

Herr Diehl, Sie schreiben u.a.:

"Nehme eine Fahrradluftpumpe, halte den Daumen auf die Öffnung, und fange an zu pumpen. Du wirst erkennen, dass der Daumen heiß wird."

Ja, und? Was hat das mit meiner Frage zu tun? Ich hatte gefragt, wie man Wärme verdichtet, denn genau das hatte Herr Klein so wörtlich aufgeschrieben.

Die Luftpumpe Ihres Sohnes verdichtet keine Wärme, die verdichtet Luft. Dass die Luft dabei warm, oder sogar heiß wird, ist zwar richtig, ändert aber nichts an der Tatsache, dass Luft verdichtet wird.

Wie also wird jetzt Wärme verdichtet?

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Ernst-Friedrich Behr 06.07.2022 - 22:12

Ich gönn' Ihnen ja Ihren Stolz auf Ihr Vordiplomswissen von vor 50 Jahren.

Haben Sie sich schon mal auf die Bitzer-Professur für Kälte-, Kryo- und Kompressoren­technik beworben ?

Wie stehen Sie denn zu den neuesten Entwicklungen bei den umweltfreundlichen natürlichen Kältemitteln,
z.B. das gute alte (!) R-744?

Oder haben haben Sie damals, in Ihrer glorreichen Zeit, noch mit synthetischen FCKW und HFKW haltigen Kältemitteln gearbeitet ?
Diese Zeiten sind ja nun heute Gott sei Dank vorbei.
Aber das wissen Sie ja bei Ihrer Erfahrung von anno-damals sicher noch viel besser.
Klären Sie uns auf über die allerneuesten Entwicklungen.

Durch die Energiewende haben wir heute wieder zahlreiche umweltfreundliche natürliche Kältemittel, die die Ozonschicht nicht zerstören und andere massive Umweltprobleme vermeiden.

Gerade in der Kälte- und Klimatechnik wurden in den letzten 10 Jahren durch die Energiewende hierzulande beachtliche Effizienzgewinne verwirklicht, dank neuester technischer Innovationen bei allen Komponenten im gesamten Kältekreislauf.

Vergleichen Sie mal einen neuen Kühlschrank von heute mit vor 10 Jahren oder noch älter.
Und die Discounter auf dem flachen Land betreiben ihre Kälteanlagen zunehmend mit PV-Strom vom eigenen riesigen Dach.

Das Thema im Artikel war allerdings ein ganz anderes.
Es ging um die Vielfalt sämtlicher Entwicklungen bei allen Effizienztechnologien, als der Autor doch glatt behauptete, grüne Umweltpolitik kenne nur schwarz und weiß.
Sie verwechseln halt immer wieder (man könnte sagen : penetrant) :
"grüne Umweltpolitik" mit "Umweltpolitik der Grünen".

Und wenn Ihnen der Begriff Technologie nicht behagt, ersetzen Sie ihn einfach durch Technik, Hauptsache man versteht.

MfG, HPK

Gravatar: Tom aus+Sachsen

Hallo @Ernst-Friedrich Behr 06.07.2022 - 22:12 , ich habe mal nachgelesen : Die Pumpe braucht Strom und ohne Strom geht gar nichts. Mal als Beispiel :

https://www.uhrig-bau.eu/lexikon/verdichter-waermepumpe/

Man kann es drehen und wenden wie man will , ohne sichere Energieversorgung auch keine Wärmepumpe, es sei denn man wartet im Winterhalbjahr auf genügend Sonne und Wind. Und ein Kompressor dürfte auch eine etwas höhere Stromaufnahme haben.

Gravatar: Hans diehl

E.F. Behr schreibt.
Wie geht also jetzt das Verdichten von Wärme vor sich (man kann ja immer noch dazulernen, auch als alter Sack)?

@ E. F. Behr.
Ich bin zwar nicht angesprochen, habe allerdings – auch als alter Sack – beim planen und errichten unserer Luftwärmepumpen Heizung auch einiges dazu gelernt.

Mein Sohn der E- Ingenieur und Planer bei uns im Hause, hat mir ganz simpel wie folgt erklärt.

Nehme eine Fahrradluftpumpe, halte den Daumen auf die Öffnung, und fange an zu pumpen. Du wirst erkennen, dass der Daumen heiß wird. Es scheint zu stimmen was er sagt, denn seit nunmehr 3 Jahren funktioniert unsere Heizung zur vollsten Zufriedenheit. Ich als akribischer Verfolger des Ganzen, kann ergänzen, dass im Winter jeder Sonnenstrahl der auf unsere Photovoltaikanlage fällt, einen nicht unerheblichen Teil des Stromes erzeugt, der für diesen Prozeß benötigt wird. An sonnigen Wintertagen, kann ich an einem Display, das im Hausflur hängt, beobachten, wie z.B. bei 22 Grad Raumtemperatur und 2 Grad minus draußen, noch Stromüberschuss ins Netz eingespeist wird. Unsere PV Anlage hat 15 kWp und ist Ost/West ausgerichtet, und das Gebäude wurde vor der Installation, mit 28 cm gedämmt.

Gravatar: Tom aus+Sachsen

@HPK, die Glasindustrie schlägt Alarm : kein Gas , kein Glas - der letzte deutsche Hersteller für Windrotoren macht
dicht - BASF meldet Einschränkungen oder auch Stillstand an, wenn Energie fehlt, den Stahlwerken geht es auch nicht anders - sämtliche Wirtschaft steht ohne Energie demnächst still, mit den Chinesen hat man es sich auch verscherzt ( wegen angeblicher Russlandnähe ) und Sie schwafeln etwas von " Erneuerbarer Energie " ? Mit welchen Rohstoffen und Werkstoffen wollen Sie das denn machen ? Etwa aus dem Holz woraus Ihr Kopf besteht ?

Gravatar: Ernst-Friedrich Behr

Herr Klein, Sie schreiben:

"Aber paar Dinge sind auch richtig, z.B. das Wärmepumpen einen Wirkungsgrad von >100% erreichen, die sog. Arbeitszahl, da sie ja der Umwelt Wärme entziehen, die dann verdichtet wieder als Nutzwärme abgegeben wird, ..."

Weiter unten schreiben Sie dann:

"Sie können ihr Klischee :
"Alles was Grün ist, ist technikfeindlich und hat keine Ahnung"
ja gerne bis zum St. Nimmerleinstag hier verbreiten, ..."

Sie sind ja nun nach eigener Einlassung, obwohl nicht-grüner Urgrüner (oder so ähnlich), weder technikfeindlich noch ahnungslos. Dann können Sie uns doch sicher physikalisch sauber erklären, wie und mit welcher technischen Vorrichtung man Wärme, die man der Umwelt entzieht, anschließend verdichtet.

Ich dachte immer, man verdichtet ein Arbeitsmittel (auch Kältemittel genannt). So habe ich es vor nunmehr fünfzig Jahren mal an der TU Berlin-Charlottenburg gelernt, und dann später in einer Wetterkühlanlage mit Wärmerückgewinnung bei der damaligen Bergbau AG Niederrhein für eine Seilfahrtanlage in Duisburg/Dinslaken auch realisiert. Wärme haben wir damals allerdings nicht verdichtet, sondern nur Kältemittel mit Schraubenverdichtern. Wie geht also jetzt das Verdichten von Wärme vor sich (man kann ja immer noch dazulernen, auch als alter Sack)?

Übrigens: Leistungs- und Arbeitszahlen sind keine Wirkungsgrade, definitionsgemäß nicht. Bei Kälteanlagen und Wärmepumpen werden auf die Leistungs- bzw. Arbeitszahlen auch noch Wirkungs- und Nutzungsgrade verrechnet, aber die sind definitionsgemäß immer kleiner als 1, wie bei allen anderen Energieumwandlungen auch. Aber das wissen Sie als grüner "Technologe" bestimmt schon, da bin ich mir sicher. Denn bei der Arroganz, mit der Sie hier den EIKE-Autor abbürsten, müssen Sie das einfach wissen.

Gravatar: Hans-Peter Klein

Der Artikel strotzt vor Unwahrheiten und Widersprüchlichkeiten.

Aber paar Dinge sind auch richtig, z.B. das Wärmepumpen einen Wirkungsgrad von >100% erreichen, die sog. Arbeitszahl, da sie ja der Umwelt Wärme entziehen, die dann verdichtet wieder als Nutzwärme abgegeben wird, die wiederum um den Faktor 4-5 höher ist wie die aufgewendete elektrische Verdichterarbeit.
Soviel Sachlichkeit muß sein, wo einer recht hat, da hat er recht und unaufgeregt sachlich informieren und diskutieren, das wollen wir doch.

Aber dann:
Es heißt, Zitat:
"Nun widerspricht differenziertes Denken dem grünen Naturell. Hier gibt es kein Grau, nur schwarz und weiß, nur richtig und falsch, nur gut und böse. Hier ist Wettbewerb unter den Technik unerwünscht, ... "

Ja warum gibt es denn dann schon seit Jahren die diversen Förderprogramme, auf Bundesebene und Landesebene, ganz speziell zugeschnitten, mal für Wärmepumpen, mal für Kälteanlagen, mal für Klimaanlagen, mal für Biomasse-Heizsysteme, mal für x- andere sog. Effizienztechnologien, das sind die, deren Primärenergieeinsatz deutlich verringert werden soll durch den Einsatz Erneuerbarer Energien.

Mehr Zwischentöne gibts doch gar nicht, wie gerade bei den diversen Förderprogrammen, mal zugeschnitten auf den privaten Häuslebauer, mal für kleine und mittlere Unternehmen, mal für Großverbraucher und tzrotzdem ziehen alle an dem einen großen Strang: Senkung des Primärenergieverbrauchs.

Auch das Stichwort "Sektorenkopplung", es wurde doch extra eingeführt um den bereits eingeführten Begriff "Energiewende" auszuweiten vom reinen Stromverbrauch auf die 3 übrigen Energieverbrauchssektoren Wärme, Mobilität und Industrieprozesse.

Bei den Industrieprozessen haben wir es hier in D vorwiegend mit der metallverarbeitenden Industrie, der Chemie-. und der Papierindustrie zu tun.
Herr Diehl hat doch letztens den ausgesprochen interessanten und lesenswerten (!) Artikel über D's größten Aluminiumhersteller Trinet aus Essen verlinkt.
Modernes Lastmanagement, wie bei Trinet entwickelt und angewendet, ist auch ein Innovationstreiber, bei dem wir, die deutsche Industrie, international vorne sind.

Kommen sie mir nicht mit : Wir brauchen keine staatlichen Förderprogramme, der freie Markt regelt alles von alleine. Erstens hats die schon immer gegeben und zweitens, warum wollen sie dann eine Förderung der Kernenergie ? Und drittens und viertens ...

Sie können ihr Klischee :
"Alles was Grün ist, ist technikfeindlich und hat keine Ahnung"
ja gerne bis zum St. Nimmerleinstag hier verbreiten, genauer: herunter leiern,
wirkliche Aufklärung in der Sache betreiben sie dadurch eben genau keine.

Im Gegenteil: Sie desinformieren, es ist leicht sie anhand von Zahlen, Daten, Tatsachen zu widerlegen.
Sie zielen auf ein ganz bestimmtes Publikum:
Auf diejeneigen, die uninformiert sind und auch bleiben wollen, weil ihnen die ungeschminkte Wirklichkeit weh tut.

Die ungschminkte Wirklichkeit aber, sie lautet:
Die Energiewende, und mit ihr alles was unter Sektorenkopplung läuft, ist einer der gröten technischen Innovationstreiber, er zwingt die Technik, somit Naturwissenschaftler und Ingenieure, über die Effizienzschraube den Primärenergieeinsatz zu minimieren, weg von der gedanken- und verantwortungslosen Verschwendungs-/Wegwerf-mentalität.

Man kann/könnte hier beliebig ins Detail gehen (welcher Primärenergieeinsatz genau ?), nix dagegen.

Ich wollte mal wieder eins klarstellen:
Die Guten und die Bösen, wie im Artikel dargestellt, die gibts nicht außer bei denen, die die Welt selbst in Gute und Böse einteilen.

s.Z. ur-grüner Nicht-Grüner
MfG, HPK

Gravatar: Alexander Bodlée

Es ist zu befürchten, dass unter Papst Franziskus die Erosion der katholischen Kirche progredient fortschreitet. Der moralische Verfall schreitet unaufhaltsam voran. Der Schutz des leiblichen wie geistigen Lebens findet - jedenfalls in der westlichen - katholischen Kirche nicht mehr statt, wie sich an der Haltung zur Frage der Abtreibung, zur Impfung mit unter Verwendung embyronaler Zelllinien hergestellten mRNA-Impfstoffen, dem Ausschluss Ungeimpfter vom Gottesdienst und damit von den Sakramenten, der im Vatikan bestehenden Impfpflicht der Beschäftigten und vielem mehr zeigt. Dennoch wird die christliche Kirche als Gemeinschaft der an Christus Glaubenden nicht untergehen. Eine neuerliche Reformation an Haupt und Gliedern ist allerdings unvermeidlich.

Gravatar: Hans Diehl

Klaus Reichel schreibt.
Man redet von einer effizienten Gebäudedämmung und übersieht (bewußt?), daß man da neue Probleme mit Lüftung und Entfeuchtung schafft, andernfalls das Gebäude, krass ausgedrückt, vor sich hin verschimmelt und die Bewohner krank macht.

@ Klaus Reichel.
Haben Sie Beweise dafür, dass das von der Dämmung kommt.?? Ich habe nämlich schon Häuser gesehen die sind nicht gedämmt, der Putz bröckelt stellenweise, und unten drunter sieht es vermodert aus.

Gravatar: Werner Hill

@ Klaus Reichel

Genauso sehe ich das auch!

Und was die Wärmepumpen betrifft, brauchen die eine Menge Strom. Der soll dann wahrscheinlich aus den vollgeladenen Akkus der E-Autos kommen. Aber womit werden die aufgeladen?

Gravatar: Klaus Reichel

Das ist doch wieder nur die übliche Geisterdebatte, wo im hochkomplizierten Räderwerk an einer einzigen Stellschraube gedreht werden soll und schon ist alles in Ordnung. Nein, nichts ist in Ordnung, absolut nicht! Jedes Herumfummeln vergrößert nur die Probleme und die Kosten.

Man redet von einer effizienten Gebäudedämmung und übersieht (bewußt?), daß man da neue Probleme mit Lüftung und Entfeuchtung schafft, andernfalls das Gebäude, krass ausgedrückt, vor sich hin verschimmelt und die Bewohner krank macht.

Dreh- und Angelpunkt für diese ganze Idiotie ist die bis heute nicht bewiesene These, daß der gestiegene CO2-Gehalt eine gefährliche Klimaerwärmung (andere Panik-Begriffe erspare ich mir) erzeugen würde. Der Mensch hat sich viele Jahrtausende lang an alle Änderungen des Klimas, ob regional oder global, angepaßt und das ist auch heute der einzig erfolgversprechende Weg.

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