Der eigentliche Skandal

Man kann das ja ungerecht finden, aber es liegt einfach in der Natur der Sache: Kinder brauchen - in der Idealsituation, die wir ihnen allen wünschen - eine Mutter und einen Vater.

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Idealerweise sind es die eigenen Eltern. Bei einer Adoption, ohnehin schon ein, wenn auch nicht seltener, Extremfall, sollten es aus dem Grund auch eine Mutter und ein Vater sein, die die Elternrolle des Kindes übernehmen. Aller Genderideologie zum Trotz zeigen Vater und Mutter nämlich unterschiedliches Rollenverhalten, beide Rollen sind aber für die Kinder, egal ob Junge oder Mädchen wichtig. In Ausnahmefällen kann es zu Abweichungen dazu kommen wie bei alleinerziehenden Müttern oder Vätern. Diese stehen vor einer besonderen Belastung, den jeweils anderen Elternteil irgendwie ersetzen zu müssen und ich habe höchsten Respekt vor dieser Anstrengung, verbeuge mich vor jedem, der das für sein Kind auf sich nimmt oder eben auf sich nehmen muss!

Heiratet ein geschiedener Ehepartner in Deutschland einen gleichgeschlechtlichen Partner, dann kann der das Kind adoptieren - der Grund liegt einfach darin, dass es ansonsten im Falle des Todes oder anderweitigen Ausfalls des "echten" Vaters oder der Mutter, keine Möglichkeit gäbe, dieser Bezugsperson ein Erziehungsrecht an dem Kind einzuräumen. Ich kann mich mit dieser Regelung grundsätzlich anfreunden, wird dort doch versucht, aus einer für das Kind ohnehin kritischen (und von den Eltern/Erwachsenen hervorgerufenen) Situation das Beste zu machen.

Etwas ganz anderes ist das aktuell in den Mainstreammedien und ihren Parteigängern geforderte "Adoptionsrecht" für Homosexuelle (als ob es so etwas wie ein Adoptionsrecht für irgendjemanden geben würde): Kinder in einer ohnehin schweren Situation (der Verlust der Eltern wird nie ohne langfristige Konsequenzen bleiben, ein etwaiger Heimaufenthalt ist auch keine ideale Umgebung für ein Kind) sollten in ein stabiles und dem Idealzustand am weitesten entsprechendes Umfeld vermittelt werden - der Idealzustand bestehend aus Mutter und Vater! Das leibliche Kinder aus bestimmten Gründen durch den homosexuellen Partner eines Elternteils adoptiert werden dürfen, macht diese Kombination "Vater-Vater" oder "Mutter-Mutter" noch lange nicht ideal. Und so steht heute ein Heerlager von Ehepaaren - Mann und Frau - einer nur geringen Zahl an zur Adoption stehenden Kindern gegenüber. Diese Paare leiden - wie homosexuelle Paare, die sich ein Kind wünschen auch - unter dem Zustand, keine Kinder bekommen zu können. Es bekommt aber nicht das Paar ein Kind zur Adoption zugeteilt, dass am meisten unter der Kinderlosigkeit leidet oder schon am längsten auf ein Kind waretet, sonder das Paar, das am besten zur konkreten Situation des Kindes passt. Und allein dieser Umstand schließt die Vermittlung an Homosexuelle aus.

Gäbe es den aus heutiger Sicht theoretischen Fall, dass es deutlich mehr Kinder auf der Suche nach neuen Eltern gäbe als Eheleute, die zur Adoption eines Kindes bereit sind oder sich die Adoption eines Kindes wünschen, dann wäre die Adoption durch ein homosexuelles Paar vermutlich die bessere Variante als die Unterbringung in einem Heim. Solange das aber nicht der Fall ist, müsste die Auswahl von Adoptiveltern für ein Kind selbst dann, wenn homosexuelle Paare grundsätzlich adoptieren dürften, gegen diese Paare ausfallen. Und was dann? Eine Adoptionsquote für homosexuelle Paare? Eine Entscheidung gegen das Kindeswohl! Dass der eine oder andere Homosexuelle das als Diskriminierung begreift, der doch ein adoptiertes Kind nicht weniger lieben würde als heterosexuelle Ehepaare, kann ich zwar einerseits verstehen, zeigt aber andererseits nur die Anspruchshaltung, die dahinter steht. Das Kind ohne Eltern kann nichts dafür, dass homosexuelle Paare naturgemäß keine Kinder zeugen können; ihm aber die Elternschaft durch Mutter und Vater vorenthalten zu wollen, ist schlicht nicht in ihrem Sinne.

"Ich sage Ihnen ganz ehrlich, dass ich mich schwertue mit der kompletten Gleichstellung (...) Ich bin unsicher, was das Kindeswohl anbelangt." - das ist die heute vielzitierte Antwort von Bundeskanzlerin Angela Merkel gestern Abend in der ARD-Wahlarena auf die Frage eines Homosexuellen wie sie zum Adoptionsrecht für Homosexuelle steht. Natürlich hätte sie auch mehr zu dem Thema sagen können, ich hätte mir eine Argumentation wie die obige (oder eben ihre eigene, wenn meine Argumente nicht die ihren sein sollte) gewünscht; vielleicht war die zurückhaltende Antwort, in der sie sich auf ihre eigene Einstellung berief, auch dem Format geschuldet: 75 Minuten Rede und Antwort zu stehen und auf unabgesprochene Fragen eine passende Antwort zu haben; noch dazu einem Mann, den der verständliche Wunsch nach einem Kind belastet, darlegen zu müssen, warum sie das nicht befürwortet ... da kann man schon mal ins Schwimmen kommen, auch ohne das die eigene Position nicht nachvollziehbar wäre.

Dass der politische Gegner einen Skandal daraus produziert mit Argumenten, die das Wohl der Kinder (im Gegensatz zur Argumentation des Fragestellers in der Sendung) komplett ausblendet und so tut, als sei das, was Frau Merkel argumentierte nicht aktuelle Rechtslage, verwundert leider nicht. Wähler, denen neben allen anderen wichtigen Themen bei der Bundestagswahl auch das Kindeswohl von Adoptivkindern am Herzen liegt, werden sich hoffentlich an diese Scheinargumente erinnern, die den eigentlichen Skandal an dieser Geschichte ausmachen!

Beitrag erschien zuerst auf: papsttreuer.blog.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Marlies Wildberg

Sehr geehrter Herr Honekamp,

ich lese Ihre Beiträge von Herzen gern, weil sie durch eine differenzierte und von Hintergrundwissen getragene Sichtweise positiv herausragen. Menschen wie Sie sollten eigentlich verantwortungsvolle Stellen in Regierung oder Justiz besetzen, damit unserer fortschreitenden moralischen Dekadenz ein Ende gesetzt werden könnte.
Auch dem Kommentar von Yussuf K. kann ich im Großen und Ganzen zustimmen.

Gravatar: Yussuf K.

Ja, ein Kind hat nur eine Mutter und einen Vater! Das ist grundsätzlich und unabänderbar.

Ich will mal eine groteske Situation schildern: Als meine Ex-Frau von ihrem neuen Partner hochschwanger war, war die Ehe noch nicht geschieden. Das gemeinsame Kind von mir und meiner Ex-Frau muss bei ihr leben. Auf Grund der nicht geschiedenen Ehe drohte ich der gesetzliche Vater dieses nicht von mir gezeugten Kindes zu werden. Das Jugendamt schrieb mich bereits in Sachen der drohenden Unterhaltspflicht an. Somit war der soziologische Vater meines biologischen Kindes zugleich der biologische Vater meines gesetzlichen Kindes. Ist das nicht irre? Haben die, die hier Gesetze machen noch alle beieinander?

Das ganze erfüllt aber einen tieferen ideologischen Sinn: Man will auf diese Art und Weise den Vater der Kinder zerstören, verwischen, vernebeln und verzerren. Tenor: Vater kann jeder sein! Das die Zerstörung der für Kinder wichtigen Vaterrolle noch nicht die „Endlösung“ sei, wird hoffentlich heute jedem klar, denn heute geht man ganz gezielt die „Mutterrolle“ an. Man verkauft den Müttern die volle Berufstätigkeit als Frauenrecht und Emanzipation und zwingt sie zugleich mit politischem, gesellschaftlichem und medialem Druck, ihre Kinder gewissensfrei ganztags den aus den Boden gestampften staatlichen Verwahranstalten und damit einer genderistisch/linken Ideologisierung zu überlassen.

In diesem Gesamtkontext erfüllen Homosexuelle nur eine Werkzeugfunktion für die politische Klasse. Auch sie und mit ihrer Hilfe sollen die evolutionären Familienformen aufgebrochen und vernichtet werden. Was also als Recht von nicht reproduktionsfähigen Homosexuellen vermeintlich anerkannt wird, ist nichts anderes als die Instrumentalisierung einer verschwindenden Minderheit zum Zwecke der Ideologisierung und Umgestaltung einer ganzen Gesellschaft durch Kulturmarxisten.

Ich habe nichts gegen Homosexuelle, man muss es heutzutage schon betonen. Aber ich habe etwas dagegen, dass mit ihrer Hilfe die natürlichen Fundamente, die kleinsten Keimzellen einer Gesellschaft, unsere Familien zerstört werden. Je mehr und je eher die Bürger in diesem Land dagegen aufstehen, um so besser ist dies für eine menschliche Gesellschaft.

Der Ideologie dieser Kulturmarxisten haben sich ausnahms- und bedingungslos alle Parteien des Deutschen Bundestages unterworfen. Politik und Justiz ist von diesen Genderpersonal bereits hoffnungslos unterwandert und ausgehöhlt. Ich glaube kaum, dass es da eine friedliche Lösung geben wird, denn diese Leute sind zu allem entschlossen. Die gewalttätigen Angriffe auf die AfD, die linke Gewalt gegen Andersdenkende sind dafür eindrucksvolle Belege.

Gravatar: Helene

Zustimmung, vor allem was das angebliche "Recht" auf ein Kind betrifft. Vom Kindeswohl ist in diesem Zusammenhang merkwürdigerweise nie die Rede. Und wenn jemand homosexuell ist und dies als naturgegeben ansieht, dann möge er doch bitte auch einsehen, daß "naturgegeben" eben weder zwei Männer noch zwei Frauen ein Kind bekommen können. Frauen umgehen dieses Naturgesetz durch "Mißbrauch" eines Mannes oder eine Samenspende (wobei dem Kind ganz bewußt ein Vater vorenthalten wird), Männer möchten entweder adoptieren oder eines Tages sich womöglich ganz legal eine Leihmutter "mieten".
Insgesamt danke für diesen Text. Mich erstaunt und ärgert diese immer aggressivere Forderungshaltung der Homosexuellen, als ob es ihnen nicht genügt, heute legal und ungestört mit ihresgleichen zusammenzuleben.
Da es immer mehr Verrücktheiten gibt, die sogar vom Verfassungsgericht abgesegnet werden, hoffe ich, daß Mütter, die ihre Kinder zur Adoption freigeben, sagen: In eine solche Beziehung nicht, für mein Kind bitte eine richtige Familie.

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