»DEFENDER 2023«: Militärische Provokationen zwischen US-NATO und Russland spitzen sich zu!

Bei allem Säbelrasseln zwischen US-NATO und Russland kommt es genauso, wie Kritiker des Ukrainekrieges befürchten: Die militärischen Provokationen spitzen sich gefährlich zu!

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Am 10. März 2023 führte der achstrahlige strategische B-52 Stratofortress-Langstreckenbomber der US-Luftwaffe eine »Planübung« über der Ostsee in einer Entfernung von nur 200 Kilometern von Sankt Petersburg entfernt durch. Geübt wurde das »Durchbrechen« des Nordwestdistrikts der russischen Streitkräfte, also der russischen Luftabwehr mit einem abschließenden Raketenabwurf auf Objekte russischer Infrastruktur und Nuklearschläge gegen militärische Einrichtungen.

Die B-52 startete von Polen aus, überflog die baltischen Staaten, wendete in der Nähe der Insel Gogland und flog dann Richtung Großbritannien.[i] Diese Atomkriegs-Übung war natürlich auch eine US-Drohgebärde an Russland!

Dementsprechend muss auch das großangelegte Militär-Manöver »Defender 2023« gesehen werden, das die USA, Deutschland und zwei Dutzend weitere Staaten über zwei Monate hinweg durchführen. Die Übung, an der rund 9.000 US-Soldaten und 17.000 Soldaten aus 26 hauptsächlich europäischen Staaten teilnehmen, begann am 22. April 2023. Die Übung erstreckt sich über zehn verschiedene Länder. Ziel soll sein, die schnell kampftaugliche Truppen und Ausrüstung zu verlegen, um, wie es heißt, »Verbündeten Sicherheit zu geben und diejenigen abzuschrecken, die den Frieden in Europa bedrohen.« Ohne Frage ist damit Russland gemeint.

Vom 12. bis 23. Juni 2023 führt die Bundeswehr (Luftwaffe) gemeinsam mit anderen NATO-Staaten und Verbündeten ebenfalls eine hauptsächlich in und über Deutschland stattfindende Übung (»Air Defender 2023«) von Luftstreitkräften durch. 220 Flugzeuge aus 24 Ländern und bis zu 10.000 Soldaten nehmen daran teil. Sogar Abschnitte des Luftraums werden für die zu trainierenden »Luftkriegsoperationen« gesperrt.[ii]

Das Nachrichtenportal Die Welt berichtete schon im Vorfeld: »Fluggäste müssen sich im Juni und damit noch vor den Sommerferien auf größere Probleme im deutschen Luftverkehr einstellen. Grund dafür ist eine ungewöhnlich umfangreiche Militärübung der Nato-Länder zwischen dem 12. und 23. Juni.«[iii]

Zu den Luftkriegsoperationen unter der Führung der Luftwaffe soll unter anderem die Verlegung von Truppen aus den USA nach Europa trainiert werden.

ZDF-Heute dazu: »Das Manöver ist auch als ein Signal der NATO in Richtung Moskau zu verstehen: Das Manöver werde zeigen, ‚dass die alliierten Luftstreitkräfte das Bündnisgebiet jederzeit schlagkräftig verteidigen können‘, heißt es in einem Informationsschreiben des ‚Zentrums Luftoperationen‘ der Luftwaffe. Die ‚Zeitenwende‘ erfordert auch wieder verstärkte militärische Übungstätigkeiten, um Sicherheit zu gewährleisten und somit unsere Freiheit und die unserer Bündnispartner zu wahren (Informationsschreiben der Bundeswehr).«[iv]

Ferner berichtet das ZDF über die drei Hauptstandorte für das Manöver:  Die Luftwaffenstützpunkte Hohn (Schleswig-Holstein), Wunstorf (Niedersachsen) und Lechfeld (Bayern). Zwei weitere Standorte liegen in den Niederlanden und Tschechien.

»Insgesamt wird es laut Bundeswehr drei Übungslufträume geben:

Luftraum Nord (Schleswig Holstein, Niedersachsen): Ausgehend von den Bundeswehr-Flugplätzen in Wunstorf und vor allem von Jagel und Hohn aus ist der größte Übungsluftraum entlang der Nordseeküste und über der Nordsee.

Luftraum Ost (Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Sachsen): Ein weiterer Übungsluftraum befindet sich von der Ostsee bis nach Sachsen. Hier wird der Luftwaffenstützpunkt Laage genutzt.

Luftraum Süd (Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland): In einem Korridor zwischen dem bayerischen Fliegerhorst in Lechfeld und Spangdahlem in Rheinland-Pfalz befindet sich ein dritter Übungsraum.«[v]

Bereits im Oktober 2021 warnten Dmitri Trenn (Direktor der Denkfabrik Carnegie Moscow Center), Vygaudas Ušackas (Ex-Außenminister von Litauen und Ex-EU-Botschafter in Russland) sowie Graham Stacey (pensionierter Offizier der Royal Air Force und Senior-Berater der Londoner NGO European Leadership Network, die sich für Abrüstung und eine atomwaffenfreie Welt einsetzt): »Anders als im Kalten Krieg würde ein umfassender Konflikt in Europa wohl nicht in Form eines massiven Überraschungsangriffs kommen. Sehr wohl jedoch könnte er aus der Eskalation eines regionalen oder lokalen bewaffneten Konflikts oder aus Zwischenfällen entstehen, an denen militärische Kräfte beteiligt sind. Und Militärmanöver lösen derartige Vorkommnisse allzu oft unbeabsichtigt aus. Die Staats- und Regierungschefs der Welt sollten sich daher dringend mit der von solchen Übungen ausgehenden Bedrohung der regionalen und globalen Sicherheit befassen.«[vi]

Somit mutiert der neue Kalte Krieg immer mehr zu einem »Heißen Krieg« zwischen US-NATO/Ukraine und Russland. 78 Jahre nach den Atombombenkatastrophen in den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki, ausgelöst durch den gewissenlosen US-Präsidenten Harry S. Truman , befindet sich die Welt erneut direkt vor einem Nukleardesaster. Und damit vor dem Dritten Weltkrieg, der alles auslöschen wird, was uns lieb und teuer ist!

Nicht nur das US-Militär, sondern ebenso das der Russen spricht längst darüber, dass Atomkriege auch »begrenzt führbar« sein können. Etwa durch die Anwendung von sogenannten »taktischen Nuklearwaffen«. Darunter sind nukleare Sprengkapseln zu verstehen, die in einem engen Umkreis, beispielsweise von Kampfflugzeugen aus, eingesetzt werden.[vii]

Doch ihre fatalen Auswirkungen auf Ziele in Deutschland, die sie zweifellos bei einem Einsatz haben werden, sind keinesfalls »regional« begrenzt, wie ich in meinem neuen Buch aufzeige …

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Balu der+Bär

NATO-Manöver „Air Defender 2023“ für mehr Frieden, Freiheit und Demokratie?

Im Juni 2023 findet unter Beteiligung von 25 Ländern das bislang größte Manöver seit Bestehen der NATO statt.

Auf der Website der deutschen Bundeswehr ist zu lesen, dass Air Defender speziell die Luftstreitkräfte der NATO und deren Verbündeten in einer Übung vereinen und zusammenführen soll. Weiter heißt es, die kollektiven Werte wie Freiheit und Demokratie würden dadurch gestärkt. Die drei Hauptstandorte von Air Defender 2023 sind in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bayern geplant. Ziel sei es, Stärke im Bündnis zu zeigen.

Der schwedische Friedensforscher Jan Oberg kam bereits 2017 zu dem Schluss, dass durch die NATO in den vielen Jahrzehnten bislang keine friedliche Welt geschaffen wurde.

Anlass war damals die Erhöhung der Sicherheitsausgaben des NATO-Bündnisses. Wir strahlen die Ausführungen von Jan Oberg und dem britischen Redakteur von BS-News, Mike Raddie, nochmals in dieser Sendung für Sie aus, da sie heute aktueller sind denn je.

Am Mittwoch, den 28.6.2017, kündigte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg während einer Pressekonferenz an, die Sicherheitsausgaben des NATO-Bündnisses würden im Jahr 2017 um 4,3 Prozent steigen. Dies sei der größte Anstieg seit 2014. Stoltenberg fügte hinzu, dass die multinationalen Kampftruppen der NATO in den baltischen Ländern und Polen – an der Grenze Russlands – nun voll funktionsfähig seien. Die NATO sei angesichts einer möglichen Aggression Russlands vereint, so Stoltenberg. Der schwedische Konfliktforscher Jan Oberg, Direktor der „Transnationalen Stiftung für Frieden und Zukunftsforschung“, sieht der Erhöhung der Rüstungsausgaben kritisch entgegen. Friedensforscher Jan Oberg führt aus, dass es unvernünftig sei, Steuerzahler zu bitten, noch mehr Milliarden an US-Dollar für das Budget der NATO zu zahlen, weil sie als Gegenleistung immer weniger Frieden, Sicherheit und Stabilität erhielten. Die NATO habe über die letzten 68 Jahre einen schlechten Job gemacht und keine friedliche Welt geschaffen. Der britischer Co-Redakteur Mike Raddie vom Info-Portal BSNews, das sich selbst als Gegenstimme zu Mainstream-Nachrichten bezeichnet, ergänzt dazu in einem Interview mit RT:

Die NATO ist Teil des globalen Imperiums der USA. Wir können nicht vergessen, dass diese mindestens 800 Militärbasen auf der ganzen Welt unterhalten

Außerdem wurden die U.S. Special Forces im vergangenen Jahr in 138 Ländern eingesetzt. Das sind 70 Prozent aller Länder der Welt. So sind sie allgegenwärtig, sie sind überall. Es gibt sehr wenige Länder, die im Moment keine US-Präsenz auf ihrem Territorium haben. In einigen der Länder halten sich diese Spezialeinheiten für Trainingszwecke auf. Sie sind nur dort, um die örtlichen Truppen zu schulen. Das hat alles mit der Sicherung von Unternehmensinteressen zu tun. Sie sind nicht dort, um Menschen zu retten oder diesen zu helfen. Sie sind dort, um Unternehmensinteressen zu schützen, wo immer sie auch sein mögen.“

Fazit: Die NATO sei also nach Recherche von Mike Raddie kein Friedensgarant, sondern Erfüllungsgehilfe des globalen US-Imperiums um dessen Unternehmensinteressen durchzusetzen. Jedem Dienstleister, der über Jahrzehnte einen schlechten Job macht und nicht das liefert was er verspricht, würde man vernünftigerweise kündigen und sich nach einem anderen Anbieter umschauen. Doch ausgerechnet dort wo es um Frieden, Sicherheit, ja um das Leben und den Fortbestand ganzer Völker geht, wird der Misswirtschafter, sprich die NATO, für offensichtlich verkehrte Wege nicht zur Rechenschaft gezogen. Ist es nicht von der Politik verantwortungslos und obendrein brandgefährlich der NATO, die in 68 Jahren keine friedliche Welt geschaffen hat, da sie augenscheinlich US-Interessen dient, noch mehr Geld anzuvertrauen? Und ist es für die Völker, die doch allesamt keinen Krieg wollen nicht an der Zeit, von der Politik mehr Verantwortlichkeit einzufordern?

Gravatar: pazifist

Hatte nicht Stanislav Petrov im September 1983 den Ausbruch des 3. WK verhindert durch kluges Handeln?

Mitten in der Wiesn-Zeit wäre ein Nuklearschlag möglich gewesen, der aber - Gott sei Dank - nicht stattfand! Und letztendlich entpuppten sich die US-Raketen als Fehlalarm.

Traurig ist nur, daß Petrov nie den Friedensnobelpreis erheilt; der hätte den mit Recht verdient!

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... "Bei allem Säbelrasseln zwischen US-NATO und Russland kommt es genauso, wie Kritiker des Ukrainekrieges befürchten: Die militärischen Provokationen spitzen sich gefährlich zu" ...!

Klar: „Die Ost-Erweiterung des westlichen Verteidigungsbündnisses traf nie auf russische Gegenliebe. Dennoch wurde sie zu Beginn von gewissen Rücksichtnahmen flankiert. Damit ist Schluss, seit Außenpolitik „wertebasiert“ sein soll, wie es auch die neue Bundesregierung propagiert. Doch ein Verkennen russischer Interessen trägt zur Eskalation bei - dabei ist es völlig egal, wer moralisch auf der richtigen Seite steht“!
https://www.cicero.de/aussenpolitik/nato-erweiterung-von-russlandverstehern-kalten-kriegern-und-realpolitik

Holt sich das Ole nicht auch deshalb regelmäßig Rat von seiner Göttin(?)
https://www.n-tv.de/politik/Scholz-holt-sich-regelmaessig-Rat-von-Merkel-article23713495.html,
weil er als schwächster Kanzler aller Zeiten
https://www.focus.de/politik/deutschland/kommentar-von-wolfram-weimar-olaf-scholz-der-schwaechste-kanzler-aller-zeiten-i-kommentar_id_137060434.html
nicht mehr weiß, wie er noch glaubwürdig lügen soll
https://digitalpresent.tagesspiegel.de/die-unerhoerte-luege-des-olaf-schulz,
und etwa ´deshalb` von seiner Herzallerliebsten
https://www.facebook.com/BeatrixVonStorch/videos/1486403211401119/?locale=de_DE
nicht lassen kann/darf???

Gravatar: Robert Ardbeg

@karlheinz gampe

Falsche Frage, richtig ist: Wer will solche "Schausteller" an der Macht. Antwort siehe "Lockstep2010" des Rockefeller Institutes.

Gravatar: karlheinz gampe

Nur bildungsferne Trotteln provozieren den russischen Bären, wenn sie dann eine geknallt bekommen ist das Wehgeschrei groß! Dieser Knall kann atomar sein. Wer wählt so ein dummes provokantes Politikerpack?

Gravatar: Rene Gator

Mit genau den selben wie hier im Artikel beschriebenen Scheinangriffen provozierte die NATO - natürlich unter Führung der USA - auch schon 1983 beim Manöver 'Able Archer' die Russen - damals noch in Form der Sowjetunion.
Das dabei um ein Haar der dritte Weltkrieg ausgebrochen wäre, wissen nur die wenigsten: Während die Westdeutschen den ungewöhnlich schönen Spätsommer im November 1983 in den Biergärten und Freibädern genoss, standen auf den Rollbahnen der DDR die russischen Jagtbomber mit scharfen Atombomben und bereits laufenden Triebwerken auf den Rollbahnen, bereit Ziele in Westdeutschland auszulöschen!
Im allerletzten Moment zog der amerikanische Präsident Reagan die Streitkräfte zurück, nachdem er aus Geheimdienstquellen erfuhr, dass die Sowjets von einem unmittelbar bevorstehenden Angriff der NATO ausgingen und den präventiven Erstschlag planten. Wer es nicht glaubt suche nach der Dokumentaion '1983 - Die Welt am Abgrund'. Nun - exakt 40 Jahre später - spielt die NATO wieder ihr gefährliches Spiel: Diesmal ist der 'kalte Krieg' zumindest in der Ukraine schon heiß, die Beziehungen zwischen West und Ost noch schlechter als damals. Die Russen veranstalten große Seemanöver im Pazifik und in der Ostsee, die US-NATO lässt mit 'Air Defender' die größte jemals dagewesene Luft-Operation über Europa ablaufen.
Manchmal scheint es, als wollten sie den Krieg mit allen Mitteln provozieren! Vielleicht schaffen sie es ja diesmal, die Welt in Schutt und Asche zu legen?
Diese Gefahr ist - im Gegensatz zum angeblich drohenden 'Klimatod' absolut real! Was da an nuklearen Sprenköpfen sinnlos durch die Gegend transportiert wird, ist einfach nur maximal unverantwortlich. Wenn eines dieser Flugzeuge vom Himmel fällt, wäre das nicht der erste 'Broken Arrow' - remember Palomares in Spanien? Und den Russen sind auch schon diverse U-Boote mit Kernreaktoren und Atomraketen abgesoffen!
Diese verdammten Hasadeure spielen mit unserem Leben - und dem Leben unserer Familien! Warum lassen wir das zu? Kein Russe will Krieg mit Europa, kein Europäer Krieg mit Russland (es sei denn, man ist Politiker mit Korruptionshintergrund).
Der Wahnsinn muss endlich ein Ende haben!

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