Das Kreuz mit dem Schulz

Martin Schulz lehnt offensichtliche Religion und damit auch das Christentum als „konservative Bewegung“ ab, in völliger Verkennung des Beitrags einer noch immer christlichen Kultur in Westeuropa. Das ist ein Zeichen seiner Hybris.

Veröffentlicht:
von

Dass ich als libertärer Christ wenig Vorlieben für sozialistische Politik wie sie Sozialdemokraten, in zunehmenden Maße aber auch Konservativen und Christdemokraten vorschwebt, habe, kann man sich wohl denken. Wer diesen Blog verfolgt, wird auch nicht überrascht sein, dass ich keine Werbung für Sozialdemokraten, deren parteiliche Vertretung in Deutschland, die SPD, und schon gar nicht für den sozialistischen Kandidaten für das Amt des Kommissionspräsidenten der EU, Martin Schulz, machen werde. Ihn und seine Genossen nicht zu wählen, dafür gibt es aber seit Ende der letzten Woche aber zusätzlichen Grund.

Aus einer Fernsehdebatte wird Schulz, der uns in einer Art Charmeoffensive von zig Walplakaten und aus Fernsehspots entgegen grinst, die vergessen machen sollen, dass es sich bei ihm um einen unterqualifizierten, dafür aber mit umso mehr Machtwillen ausgestatteten Eurokraten handelt, der in der freien Wirtschaft kein Bein auf den Boden bekommen würde, seinen Mitarbeitern bei Fehlern und in kritischen Situationen gerne ein „Ich entlasse Euch alle!“ entgegenpfeffert, und dessen Ziel eine weitere Zentralisierung nationalstaatlicher Kompetenzen auf Ebene der EU ist mit recht prägnanten Aussagen wiedergegeben.

Man kann sich fragen, wie ein Mann wie Martin Schulz an die Position eines Präsidenten des Europaparlaments gekommen ist, und diese Frage lässt sich wohl nur mit dem Desinteresse der Bundesbürger und –politiker an dieser Position der EU beantworten. Wenn es einer wie Schulz aber dahin schafft, dann muss man ihn zur Kenntnis und was er sagt, ernst nehmen. Und wenn einer, der gewählt werden will, Aussagen tätigt, dann muss man annehmen, dass er entweder glaubt, dass das Aussagen sind, die die Menschen hören wollen oder dass er das wirklich ernst meint. Und wenn er letztlich Aussagen tätigt, von denen er weiß, oder wissen muss, dass sie kontrovers diskutiert werden und sie auch Stimmen kosten können, dann bietet sich nur noch letzteres an.

Martin Schulz, das ist aus all dem zu folgern, ist es ein Herzensanliegen, Kreuze und andere religiöse Symbole aus dem Alltag zu verbannen! Übereinstimmend wird Schulz aus besagter Debatte wie folgt (hier ein Abschnitt aus einem Bericht von idea) zitiert:

Der Präsident des Europäischen Parlaments, der Chef der Europäischen Kommission werden will, hatte am 15. Mai in einer Fernsehdebatte gesagt, dass zwar jeder die Möglichkeit haben solle, seinen Glauben persönlich zu zeigen, der öffentliche Ort müsse jedoch „neutral“ sein, da dort jeder ein Recht habe zu sein. Schulz sieht in Europa „das Risiko einer sehr konservativen Bewegung zurück“. Dies müsse im Sinne der Anti-Diskriminierung bekämpft werden.

In diesem für ihn offenbar wichtigen Wahlkampfthema stecken gleich zwei Aussagen, die einen wie Schulz, und damit die Sozialdemokraten in Deutschland und ihre Mitstreiter, unwählbar machen:

Das eine ist die offensichtliche Ablehnung des Religion und damit auch des Christentums als „konservativer Bewegung“, in völliger Verkennung des Beitrags einer noch immer christlichen Kultur in Westeuropa. Die EU, so ist allenthalben zu hören, sei ein Friedensprojekt – man darf bezweifeln, dass ein rein auf Wirtschafts-, Macht- und Normierungsfragen fokussiertes Europa, ohne das Christentum, eine derartig friedensstiftende Wirkung gehabt hätte.

Bei Gründung und Aufbau der EU haben sich christlich geprägte, selbst wenn sie selbst nicht Christen gewesen sein mögen, Politiker im Wunsch nach Frieden und Wohlstand zusammen getan. In Deutschland und vielen anderen Ländern hat die Verfassung einen deutlichen religiösen Bezug auf den Gott der Christen. Dieses Erbe, und das ist wohl ein Zeichen seiner Hybris, will Schulz nicht mehr anerkennen. Mit ihm ginge Europa auf eine unkalkulierbare Vertiefung der säkularen Reise, deren Wirkung heute schon deutlich wird, wenn es in Europa letztlich nur noch um Geld und Macht, im Tagesgeschäft jedenfalls nicht mehr um den viel beschworenen Friedensauftrag geht.

Das andere ist der Versuch, sich in seitens der EU in Angelegenheiten zu mischen, die sie nichts angehen, zu steuern, was von ihr nicht zu steuern ist. Die Verbannung religiöser Symbole aus der Öffentlichkeit, verknüpft mit der Begründung der Bekämpfung von Diskriminierung, zeigt deutlich, wohin es mit einem weiter sozialistisch infizierten Europa gehen wird: Weniger Freiheit, mehr gesetzliche Gängelung, Intensivierung der Einflussnahme der EU auf nationale Interessen und Politik – ein an der Freiheit orientierter Mensch, egal ob Christ oder nicht, kann einen wie Schulz daher nicht an relevanter Stelle sehen wollen. Schulz schwebt nicht eine Gesellschaft der privaten Religion vor, ein Widerspruch in sich, jedenfalls für alle Weltreligionen, ihm schwebt eine religionsfreie Gesellschaft vor. Das hat dann aber nichts mehr mit im Sinne der Freiheit legitimer Meinungsäußerung zu tun sondern mit Gängelung und Unterdrückung der Religionen, allen voran des Christentums.

Ich gebe zu, ich mag auch Menschen wie Jean-Claude „Wenn es ernst wird, muss man lügen“ Juncker (Zitat zur Bürokratie in Brüssel „Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter.“) nicht, werde auch ihn nicht wählen, aber Martin Schulz, das ist hoffentlich klar geworden, ist ein gefährlicher Mann!

Im Netz kursiert der Wortwitz „Kein Kreuz für Schulz“, und auch wenn ich mich eigentlich hinsichtlich konkreter Wahlaussagen zurück zu halten versuche: Dem kann ich nur zustimmen!

Zuerst erschienen auf papsttreuer.blog.de

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Theofan

So etwa dürfte die Diskussion auch im vierten Jahrhundert bei den Römern gelaufen sein, als es darum ging, den jahrhundertelang gelebten Götterglauben durch das Christentum abzulösen.
Nach Lage der Dinge gibt es drei mögliche Entwicklungslinien:

a) man hängt alle Kruzifixe ab,
b) man hängt jeweils noch Halbmond, Shiva, Krishna usw. daneben, soweit die Mauer reicht,
c) man findet überzeugende Argumente für die demokratische Mehrheit des Volkes (= Äquivalent zu Kaiser Konstantin heut), warum es auch heute noch nur mit Kruzifix eine Zukunft für's Reich geben kann.

Den dritten Weg wird es aber nicht umsonst geben - die frühen Christen haben sich für diesen Anspruch vierteilen lassen. Warum soll das heute anders sein? Also Auf, Ihr fröhlichen Christenleut', hängt die Kreuze in die Amtsstuben und Kindergärten, selbst wenn es zur Entlassung führt! Fröhlicher müssen eure Lieder klingen, damit man euch glaubt!

Oder seid so feige wie ich und tragt ein kleines Kreuzchen unterm Hemd - dann ertragt aber auch die Moschee, nicht nur im Industriegebiet.

Gravatar: Ben Goldberg

Herr Datko,
Hören Sie doch auf sich lächerlich zu machen.
Wer so einen Unsinn von sich gibt hat eventuell von irgendwoher ein Diplom ergattert, mit dem er sich 'Physiker' nennen darf. Ob er einer ist, ist eine ganz andere Frage.
Ein Philosoph werden Sie eventuell im Ihrem nächsten Leben. Ich vermute aber eher im übernächsten.
Bis dahin einfach mal weniger senden.

Gruss

B.

Gravatar: MicroHirn

Natürlich besagt dieser Satz im ersten Artikel des WRV nichts über die Neutralität. Das ist eine ganz andere Debatte. Eine einseitige Auslegung in Richtung weltanschaulicher Neutralität kann man nur mutwillig hineinlesen.
Die Idee der Säkularität besteht unter anderem darin, mögliche Instrumentalisierungen von Seiten des Staates oder der Kirche zu verhindern. Diese Trennung der Einfluss-Sphären bleibt auch gewahrt, wenn Symbole in öffentlichen Gebäuden sichtbar sind, die auf ein christliches Abendland verweisen. Natürlich möchte man diesen Grundgedanken abwandeln und die Befindlichkeiten anderer Ideologien zum Maßstab dessen machen, wie ein säkularer Staat beschaffen sein darf. Auch ich möchte an dieser Stelle wetten, dass vorzugsweise christen-und religionsfeindliche Kräfte sehr an einer extrem verschärften Auslegung interessiert sind. Zu glauben man könne als Rechtfertigung den vermuteten Glaubensgrad zum Richtmaß für die Verwendung christlicher Symbole erklären, ist eine Anmaßung sondergleichen. Es ist zu früh den christlichen Glauben zu beerdigen auch wenn manche sich gerne schon als Leichengräber betätigen würden.

Gravatar: DerLektor

Lieber Herr Reimar,
dann sagen Sie mir zuvor bitte: Wer hat wo einen Gebetsraum erstritten. Und: Handelt es sich um staatliche oder private Räume/Gebäude. Des weiteren: Müssen Christen oder Juden sich dort mit den Muslimen gemeinsam aufhalten, wenn gebetet wird?
Im staatlichen Klassenzimmer sitzen sie alle unter dem Kreuz - ob Christ, Jude oder Moslem. Darum geht es weiterhin - weltanschauliche Neutralität.

Zum Wulff-Zitat: Muss ich das kommentieren? Ich springe nicht über jedes Stöckchen, das man mir hinhält. Ich finde es reicht, wenn man sich auf den Kernpunkt beschränkt. Sonst krame ich gleich auch noch Zitate von Edmund Stoiber ("durchrasste Gesellschaft") etc. hervor. Wie kommentieren Sie zum Beispiel den Stoiber-Ausspruch?

Gravatar: DerLektor

Sie müssen fairerweise schon richtig und vollständig lesen. "Es besteht keine Staatskirche." Unser Bundesverfassungsgericht hat ja auch das Kruzifix-Urteil in diesem Sinne gefällt - ob es einem gefällt oder nicht. Es ist geltendes Verfassungsrecht. Man kann sich nicht nur die Urteile und Gesetze herauspicken, die einem genehm sind.
Mit dem weltweit einmaligen Kirchensteuersystem hält sich die Bundesrepublik übrigens überhaupt nicht an ihre verbriefte Staatsferne.
Vom Verfassungsrecht weg: Die beiden großen Kirchen in Deutschland verlieren ständig Mitglieder; die Kirchenzugehörigkeit spielt einer immer kleiner werdende Rolle in der Gesellschaft. Christliche Symbole werden nicht verbunden mit gelebten (christlichen) Werten. Man braucht sie dafür ganz einfach nicht. Christliche Feiertage nutzen die Arbeitnehmer zur Freizeitgestaltung. Schauen Sie sich an, wer an Fronleichnamsprozessionen teilnimmt: Der Kirchenvorstand und der Pfarrgemeinderat. Sie dürfen die gesellschaftliche Wirklichkeit nicht ausblenden, weil Sie befürchten, es könne eine wie auch immer geartete Tradition verloren gehen oder brüchig werden. Gesellschaft ist etwas Lebendiges. Sie braucht keine von Staats oder Kirche wegen angeordneten Feiertage, Steuern oder sonstige Vergegenständlichungen. Nur darum geht es.

Gravatar: Jochen Reimar

Also, der Kirchensteuer kann sich doch eigentlich jeder entziehen, der nicht zahlen möchte. Was ist da also Ihr Problem? Wer zahlt, zahlt deshalb, weil er es nicht anders will - aus welchem Grund auch immer. Die Gründe dafür sollte man aber jedem einzelnen überlassen.
Der eigentliche Skandal ist aber - da gebe ich Ihnen dann doch teilweise recht -, daß der Staat kräftig beim Einzug der Kirchensteuer mitkassiert. Allein deshalb werden Sie mit Ihrer Forderung auf taube Ohren stoßen, da sind wir noch gar nicht bei der inhaltlichen Debatte.

Gravatar: Jochen Reimar

Lieber Lektor, auf mein anderes Argument, nämlich die erstrittene Einrichtung von Gebetsräumen, gehen Sie leider nicht ein. Welche Meinung haben Sie denn hierzu? Und die Behauptung, daß der Islam zu Deutschland gehöre, steht nach wie vor unwidersprochen (jetzt im allgemeinen, nicht nur von Ihnen) im Raum.

Gravatar: Joachim Datko

Kirchensteuer abstellen!
Aktuell: Die Banken müssen ab 2015 Kirchensteuer auf Kapitalerträge der Kirchensteuerkirchenmitglieder abführen. Je früher man die Kirche verlässt, desto geringer ist der Schaden durch die Kirchensteuer.

Warum zahlt man für Geschichten von einem angeblich wundertätigen Wanderprediger, wenn man nicht wundergläubig ist?

Gravatar: DerLektor

Herr Reimar,
jetzt eiern Sie aber herum. Wenn eine Privatperson christlichen Glaubens beispielsweise in der Schule, im Rathaus oder sonstigen staatlichen Gebäuden ein christliches Symbol etwa ein Kreuz an der Halskette tragen möchte, dann darf diese Person dies selbstredend ebenso wie eine Muslima ein Kopftuch oder ein Jude ein Kippa dort tragen darf.
Sie stellen die staatliche Neutralität in dieser Frage auf eine Ebene mit privat-persönlichem Verhalten. Damit argumentieren sie haarscharf an der Sache vorbei.

Wenn Sie einzelne Artikel allerdings des Grundgesetzes in Frage stellen wollen, steht das natürlich auf einem anderen Blatt. Ihre Privatmeinung ändert nichts an unserem Rechtszustand: Der Staat ist weltanschaulich neutral. Da haben Sie in der Tat etwas falsch verstanden.

Gravatar: MicroHirn

DerLektor sagt:
21. Mai 2014 um 09:52

"Falsch verstanden: Der Staat ist neutral (Artikel 137 Weimarer Reichsverfassung). Ein Blick ins Gesetz erleichtert die Rechtsfindung."

Ein Blick in die WRV zeigt, dass es dort um die Freiheit der Religionsausübung geht, d.h. die Nichteinmischung des Staates in Angelegenheiten des Glaubens und der Religionsausübung.
Worum es Ihnen geht ist die heute bestehende dogmatische Weltanschauung eines Zurückdrängens der christlichen Religion und seiner Symbolik im öffenlichen Raum im Sinne einer Werterelativierung. Eine solche Auslegung eines Neutralitätsgrundsatzes hat mit der ursprünglichen Interpretation des Neutralitätsgrundsatzes der WRV nichts mehr zu tun.
Nichtsdestotrotz existiert natürlich die Auffassung einer Neutralitätspflicht, deren Inhalt und Umfang jedoch kontrovers gesehen wird. Meine persönliche Auffassung dazu lautet, dass dieses Prinzip im Sinne einer Entchristianisierung instrumentalisiert wird, um letzten Endes jeden kulturell-historischen Bezug zum Christentum aufzulösen.
Erst werden die Kreuze verschwinden, dann die christlichen Feiertage und im Zuge einer Neutralitätskampagne wird die Bibel als ein der weltanschaulichen Toleranz und Neutralität abträgliches Buch auf den Index der unliebsamen Schriften landen.
Die Neutralitätsauffassung und die Diskussion wird sich also nach meiner Ansicht in eine negative Toleranz niederschlagen. Es ist also nicht damit getan vollmundig auf die Rechtslage zu verweisen, sondern auch Entwicklungen im Auge zu behalten, die sich eines Tages als fatal herausstellen könnten und die gemeinte Sachlage ins Gegenteil verkehren.
Das Menschen dazu in der Lage sind und interessierte Kreise durchaus solche Entwicklungen im Sinn haben, darüber sollte man sich im Klaren sein.

Gravatar: Jochen Reimar

Und es bleibt trotzdem Nihilismus. Und an anderer Stelle wahrt der Staat nämlich seine Neutralität gewiß nicht: Wenn prominente Staatsvertreter behaupten, der Islam würde zu Deutschland gehören. Wenn Kommunal- und Landesvertreter an Einweihungen von Moscheen teilnehmen. Wenn religiöse Symbole wie das Kopftuch nicht aus öffentlichen Gebäuden verbannt werden. Wenn sich mohammedanische Schüler in Schulen und Universitäten Gebetsräume erstreiten. Das ganze System ist in Schieflage.
Und für die WRV gilt das Gleiche wie für Urteile des EuGH: Nicht alles muß ich begrüßen, mich nicht mit allem einverstanden erklären. Daher bleibe ich dabei: Der gesichtslose (und geschichtslose) Staat ist zum Scheitern verurteilt.

Gravatar: DerLektor

Falsch verstanden: Der Staat ist neutral (Artikel 137 Weimarer Reichsverfassung). Ein Blick ins Gesetz erleichtert die Rechtsfindung.

Gravatar: Jochen Reimar

Falsch verstanden: Das ist keine Freiheit, sondern Nihilismus. Der gesichtslose Staat ist zum Scheitern verurteilt.

Gravatar: MicroHirn

Nein, das ist lediglich Verbannung und Leugnung der christlichen Kultur.

Gravatar: DerLektor

Zur echten Freiheit eines Christenmenschen gehört auch die Freiheit von christlichen Symbolen in Gebäuden und Räumen des Staates. Zu dieser Erkenntnis braucht es in der Tat den EuGH nicht.

Gravatar: Jochen Reimar

Vielen Dank für diese Lektion. Der EuGH muß sich seine Legitimation indes erst noch verdienen - und die Bayern tun gut daran, auf die Erläuterungen nicht groß zu hören. Das ist die echte Freiheit eines Christenmenschen: Sich nicht der Sklaverei der EU zu unterwerfen.

Gravatar: MicroHirn

Trotzdem bleibt es ein schwerwiegender Fehler!

Gravatar: DerLektor

Auf den Sachverhalt gibt es nur eine schlüssige Antwort: Religion ist Privatsache.
Dass religiöse Symbole nichts in staatlichen Räumlichkeiten verloren haben, hat den Bayern ja unlängst schon der EuGH erläutert.

Gravatar: MicroHirn

Was Herr Schulz zu vergessen scheint ist die evident christliche Kultur in die er so hineinverwoben wurde, dass die beurteilende Instanz einer Selbstbetrachtung aufgrund widerstreitender Motive, nicht nur in die Verwirrung führt, sondern schlicht die Wurzeln seiner Identität vergessen läßt. Die Folgen sind Auflösung und Zerrüttung der ureigensten Existenz, quasi der Identität einer Kultur aus der jemand geboren wurde. Diese innere Spaltung, die Abtrennung vom eigenen Wesen, äußert sich dann auch in der Forderung die Wahrnehmung einer Ur-Symbolik unkenntlich zu machen. Dieser Konflikt wird natürlich rationalisiert, um die trojanische Wirkung nicht sichtbar werden zu lassen, wenn sie denn überhaupt an die Schwelle der Bewußtheit gelangt. Die Selbstanklage einer angeblich diskriminierenden Symbolik, bedeutet nichts anderes als Dekonstruktion existentieller Grundlagen der eigenen Herkunft im Sinne einer modernen Tradition der Selbstverleugnung.
Die Geste eines Verzichtes öffentlicher christlicher Symbolik wird damit selber zu einem Symbol, nämlich der der Selbstaufgabe und Auflösung abendländischer Kultur .

Gravatar: Florian Hohenwarter

"Ich bin gerne bereit, ausführlich zur Gängelung und Unterdrückung der Menschen durch Religionen Stellung zu nehmen."

Herr Philosoph und Physiker, Sie sind ja nicht mal in der Lage ein von mir gefordertes Beispiel zu liefern. Ihr Beispiel taugt wieder mal nichts. Selbst die Namensgebung ohne Taufe erfolgt gegen das Selbstbestimmungsrecht, jedoch sind Säuglinge nicht geschäftsfähig. Es kann aber jeder volljährige Bürger ohne Angst vor Todesstrafen oder sonstigen Bestrafungen sich vom Christentum abwenden. Das funktioniert aber nicht in jeder Religion. Vielleicht sollten Sie mal da nachhaken, wo es wirkliche Unterdrückung gibt. Aber dazu fehlt Ihnen ja der Mut.

Gravatar: Jochen Reimar

Die Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche als Sklaverei zu bezeichnen, kann ich nicht nachvollziehen. Es steht ja schließlich jedem frei, Mitglied zu sein oder nicht. Daß jetzt über 200 christliche Schülerinnen in Nigeria in Gefahr geraten, von Andersgläubigen wirklich versklavt zu werden, das sollten Sie mal viel eher beleuchten, Herr Datko!
Daß die christliche Religion heutzutage Menschen unterdrückt, halte ich für eine falsche Aussage. Ich möchte Sie bitten, Ihre Behauptungen zu belegen.
Das Christentum hat im Gegenteil erst ermöglicht, die restrektiven Religionsgesetze aus dem Judentum zu überwinden. Wo ist da die Versklavung und Unterdrückung? Wenn, dann doch eher durch die Politik!

Gravatar: Jürgen Zumpe

Ich war mal "klauen", also das ist nicht mein Text, aber der Mann hat Recht:

Also erst das Bild ansehen und danach den Text dazu lesen.
http://www.qpic.ws/images/10249440072574817707.jpg

"Soso, Europa braucht also mehr Demokratie. Damit geben die ja im Umkehrschluss mindestens erhebliche Defizite in der Vergangenheit zu.

Der SPD-Hanswurst setzt noch eines drauf und kündet ganz ungeniert: "Dieses Jahr haben Sie endlich etwas mitzureden!"

Er hat ja nicht mal Unrecht, denn bis jetzt hatten die Europäer nichts zu melden. Man hat ihnen einfach was vor die Nase gesetzt und zwar ohne sie jemals dazu zu befragen.

Wie der gelernte Buchhändler Martin Schulz nun zu der Annahme kommt, dass die Bürger dieses Jahr etwas "mitzureden" hätten, keine Ahnung. Sicher kann der Bürger mitreden, aber er hat trotzdem nichts zu sagen. Daran kann und wird sich grundsätzlich in diesem EU-Imperium nichts ändern.

Liest man sich die Wahlwerbung dieses Berufseuropäers durch, dann fragt man sich zwangsläufig ....

..... was haben diese Leute die letzten 20 Jahre gemacht?

..... und wieso wollen genau die Leute, die denn Karren vor die Wand gefahren haben, nun die Lösungen parat haben?"

Gravatar: Jochen Reimar

Schön, herr Datko, diesen Text haben wir in nahezu unverändertem Wortlaut schon etliche Male in diesen Seiten gelesen. Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem emsigen Eifer. Herr Schulz und seine Partei verlieren übrigens auch stetig Mitglieder. Wollen Sie sich nicht auch darüber freuen. Schließlich werden durch die Politik auch sehr viele Menschen gegängelt.

Gravatar: Joachim Datko

Religionen gängeln und unterdrücken die Menschen

Zitat: "Das hat dann aber nichts mehr mit im Sinne der Freiheit legitimer Meinungsäußerung zu tun sondern mit Gängelung und Unterdrückung der Religionen, allen voran des Christentums."

Noch 1950 war fast die ganze Gesellschaft in Deutschland vom Christentum versklavt, über 96% der Bevölkerung waren "christlich". Noch heute werden die meisten "Christen" bei uns durch die Kleinkindtaufe, gegen das Selbstbestimmungsrecht, erzeugt. Heute sind die Priester am Rande der Gesellschaft, sie können kaum etwas beitragen. Die r.-k. Kirche verliert Jahr für Jahr 0,4% ihrer sonntäglichen Kirchgänger, 2012 waren es nur noch 11,8% der Mitglieder.

Ich bin gerne bereit, ausführlich zur Gängelung und Unterdrückung der Menschen durch Religionen Stellung zu nehmen.

Gravatar: MicroHirn

Herr Datko wollte wohl auf seine Art zum Ausdruck bringen, dass er Herrn Schulz wählen wird

;-)

Gravatar: Florian Hohenwarter

Danken für Ihre Antwort. Damit bestätigen Sie nur Ihre Verblendung und Inkompetenz, Herr Physiker und Philosoph. Ich frage Sie nach einem Beispiel aus der GEGENWART und Sie graben wieder ein beinahe 400 Jahre altes Beispiel aus. Sie sollten sich mal mit Geschichte befassen, da werden Sie keine Kultur und keine Religion finden in der es keine Gewalt gab. Sie klammern sich an Beispiele aus der Vergangenheit, um Ihr persönliches Feindbild aufrecht erhalten zu können. Leider waren Sie wieder mal nicht fähig, ein Beispiel aus den letzten 10 Jahren zu bringen, in dem im Namen des christlichen Glaubens Andersgläubige abgeschlachtet wurden. Und dass Sie die Judenverfolgung im 3.Reich mit dem Christlichen Glauben in Verbindung bringen, ist nur ein weiteres Beispiel Ihrer Inkompetenz und Unwissenheit. Denn das Feindbild das man im 3.Reich aufgebaut hat, beruhte Hauptsächlich auf Neid und Missgunst im wirtschaftlichen und finanziellen Bereich und nicht im Glauben. Es war auch das Bestreben der Nazis, den christlichen Glauben komplett auszumerzen. Erschreckend was sich heutzutage alles Philosoph und Physiker nennen darf.

Gravatar: Papsttreuer

Sehr geehrter Herr Hohenwarter,
vielen Dank für diese kleine Erwiederung - ich fürchte allerdings, dass Herr Datko Argumenten gegenüber nicht aufgeschlossen ist, wie sich sein Kommentar auch in keiner Weise auf den Beitrag bezieht.

Daher mein Rat bei seinen Kommentaren: Don't feed the troll!

Gottes Segen für Sie, und natürlich auch für Herrn Datko!

Gravatar: Joachim Datko

Übles aus dem Christentum:
Zitat: " Mir ist kein Fall aus der Gegenwart bekannt, wo im Namen des Christentums andere Menschen abgeschlachtet wurden. "

-- Gegen das Vergessen: 1631 haben röm.-kath. Christen ein Massaker unter evangelischen Christen angerichtet:
- Der röm.-kath. Schlachtruf: “Jesus Maria”
- Die evangelischen Toten in Magdeburg: 20.000
- Papst Urban VIII: Freude über die „Vernichtung des Ketzernestes“

-- Die bestialische Verfolgung der Juden im "3. Reich" hatte ihre historische Wurzel in der Drangsalierung der Juden durch das Christentum.

Gravatar: Florian Hohenwarter

Warum sind Sie so fanatisch darin, anderen Menschen ihren Glauben schlecht zu machen? Wie steht es mit Ihrer Toleranz gegenüber anderen Menschen, die am Glauben sich erfreuen?
Komischerweise gehen Sie die echten Probleme des Glaubens nicht an, zum Beispiel die Unterdrückung der Frauen oder die Tötung Andersgläubiger im Islam. Stattdessen meinen Sie im Christentum das Weltproblem zu sehen. Mir ist kein Fall aus der Gegenwart bekannt, wo im Namen des Christentums andere Menschen abgeschlachtet wurden. Meiner Meinung nach sind Sie einfach nur ein Heuchler.

Gravatar: Joachim Datko

Es gibt keinen Gott, es gibt keine Götter!

In Deutschland verlieren die beiden großen Kirchensteuerkirchen Jahr für Jahr im langfristigen Durchschnitt zusammen ungefähr 500.000 Mitglieder.

Bei uns ist am Jahresanfang die Kirchenaustrittszahl um ungefähr 40% gestiegen, nachdem dies auch schon im letzten Jahr der Fall war.

Kirchenaustritte aus der ev. und der r.-k. Kirche von Bürgern mit Haupt- oder Nebenwohnsitz in Regensburg:

01.12 – 04.12 # 252 Austritte
01.13 – 04.13 # 362 Austritte, Anstieg gegenüber dem Vorjahr 44%
01.14 – 04.14 # 498 Austritte, weiterer Anstieg gegenüber dem Vorjahr 38%

Ich bin gerne bereit, den Niedergang der beiden großen Kirchensteuerkirchen mit Zahlen ausführlich darzulegen.

Joachim Datko - Physiker, Philosoph
Forum für eine faire, soziale Marktwirtschaft
http://www.monopole.de

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang