Das kommunistische Schuldbekenntnis

A. Merkel hat angeblich Fehler im „Management“ der sog. Flüchtlingskrise zugegeben. Man merkt ihr dabei die Herkunft aus dem sozialistischen Vaterland an.

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Unter der kommunistischen Herrschaft war es üblich, öffentlich Fehler zuzugeben. Es handelte sich um eine Art Ritual. Man war von der Linie der Partei, die bekanntlich historisch immer recht hat, abgewichen. Zerknirscht erkannte der Delinquent seinen Irrtum und leistete Abbitte. Wenn er Glück hatte, konnte er sein Leben retten.

So erkannte der Komponist Schostakowitsch (zwar nicht überzeugt, aber auf Druck Stalins) die „formalistischen“ Fehler seiner 4. Symphonie und rettete sich durch die Komposition der gängigeren 5. Symphonie als „praktischer Antwort eines Sowjetkünstlers auf gerechte Kritik“. Bucharin schrieb noch aus dem Gefängnis an seinen Mörder Stalin, dass er, obwohl ihm nichts bewußt sei, doch sicherlich Fehler begangen haben müsse.

Der öffentlichen Selbstbezichtigungen kommunistischer Kader sind Legion. Geändert hat sich dadurch nie etwas am Lauf der kommunistischen Dinge. Das war gewissermaßen das Markenzeichen solcher Kritik: ihre Folgenlosigkeit. Denn: „Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf“ (derart verblendet angeblich der offiziell inakzeptable Honecker, wahrscheinlich aber schon der offiziell akzeptable Bebel). Der Spruch bezog sich auf das hinderliche Christentum, das überwunden werden sollte, wie denn auch A. Merkel inhaltlich immer mehr das C aus ihrer Partei tilgt.

Der ehemalige FDJ-Kader A. Merkel hat das Ritual gut gelernt. In ihrem Fall eher nicht auf Druck der Partei, sondern unter dem Druck der Realität bekennt sie, obwohl ihr keine bewußt sind, ihre Fehler. Daraus folgt nichts. Auch steht sie laut Adlatus P. Altmaier nicht vor einem menschlichen, sondern vor dem „Tribunal der Geschichte“ und die Geschichte hat immer recht. Wenn sie Glück hat, rettet sie ihr politisches Leben. Wenn nicht, fährt der Zug trotzdem in ihrer Richtung weiter. Das weiß sie. Es ändert sich überhaupt nichts. Die Sozialdemokratisierung der CDU und die Aufspaltung des bürgerlichen Lagers in CDU und AfD führt beides zur Stärkung der Linken: Die Zeichen auch im Bund stehen auf Rot-Rot-Grün. 2017 kommt der Familiennachzug für die sog. Flüchtlinge, so oder so. Es gibt in jedem Fall keine Obergrenze. 

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hans Dampf

Von alleine ändert sich natürlich nichts.
Nur wenn Tausende täglich aktiv sind mit Aufklebern, Flugblättern, Gesprächen, Demonstrationen usw. kommt die träge Masse des Volkes in Bewegung. Nicht von allein.

Die Volkshasser setzen auf Gewöhnung und Verdrängung.

Volksfreunde müssen auf Provokation, Konfrontation mit der Realität und Anklage setzen sowie auf das Konkretmachen der Folgen für DEINE KINDER.

Gravatar: Jürg Rückert

Sie war nie "Kohls Mädchen". Es scheint, sie mausere sich zu "Honeckers legitimer Tochter".
Dabei hatte ein Honecker noch Prinzipien, Merkel nur "Opportunien".

Gravatar: K Becker

Sie darf nicht zurücktreten. Ihre Wasserträger auch nicht.
Sie müssen weg gejagt werden, mit Schimpf und Schande.
Nur so kann unser Land wieder gesunden.

Gravatar: H.Roth

"Die Zeichen auch im Bund stehen auf Rot-Rot-Grün"

Man muss ja nicht gleich den Teufel an die Wand malen. Im Moment kommen diese - laut geschönten Umfragen - zu dritt gerade mal auf etwas mehr als 40 Prozent. Eine schwarz-grüne Koalition ist eher zu befürchten...

Hm...
Ich schliesse mich also Ihrem realistischen Pessimismus an.

Gravatar: siggi

Das völlig überraschende Eingeständnis von Fehleinschätzung der Situation ist ein Novum. Merkel regiert seit 15 Jahren, hat 15 Jahre nicht gemerkt, wie der Hase läuft. Bankrotterklärung der "Mächtigsten Frau der Welt", "Weltgestalterin" (Brücken bauen, sagte sie) und Weltverbesserin - Ehre von Europa gerettet.
Alle - waren dumm, unfähig, arrogant , nur sie wusste es, war ihr Geheimplan, der nun gar keiner ist - einfach Fehleinschätzung. Hier kommen ihre Berater ins Spiel, auch Altersschwachsinnig oder Quoten-Girl & Boys? Der wichtigsten Macht in Europa - nun wird deutsch gesprochen - passiert so was, erkennt nicht den Geburtsfehler von Dublin. Jetzt soll Dublin angewendet werden, ist doch kein Geburtsfehler, Ursachenbekämpfung ergänzend zum weisen Dublin-Beschluss ihres Vorgängers Kohl. Warum all die Menschen, übers Mittelmeer mit deutscher Kriegsmarine nach BRD schleppen, wenn die Lösung am Brandort nun gesucht wird? Sozialtourismus zum Zwecke der Profiteure deutscher Flüchtlingsindustrie plus Tourismusbranche(Städte)?
Gut, wer trägt die Verantwortung für die zig-Toten? Merkel allein, steht sie dieser aberwitzigen Politik vor. Merkel zurücktreten.

Gravatar: Karin Weber

Merkel hat Fehler eingeräumt, aber als Ursache für ihr Verhalten im nächsten Halbsatz gleich wieder andere Gründe benannt. Ihre "Rede" war nichtssagend und dennoch wurde allen Bürgern die Botschaft vermittelt: "Ich mache weiter so! Nichts wird sich ändern!"

Erkennbar war an diesem Verhalten, dass Merkel die Bürger grundsätzlich für unmündig hält. Wer nicht ihrer Meinung ist, hat nur das nicht verstanden, was sie uns vermitteln wollte. Kurzum: Merkel hat keinen Fehler gemacht, nur das Volk ist dämlich, weil das nicht verstanden hat, was Merkel für richtig hält.

Mit Demokratie hat das nichts mehr zu tun. Das läuft unter Cäsaren-Wahn.

Gravatar: Rotwurst

Hier macht es sich der Autor doch eher zu einfach.

Obama hat erst gestern Frau Merkel für ihre Flüchtlingspolitik vor der UN gelobt, und daher wird [...] Merkel natürlich keinen Anlass sehen, zurückzutreten, selbst wenn sie Fehler hierzulande einräumt. Denn mit der Aussage Obamas wird gegen Merkel auch durch die transatlantische Presse in der BRD keine Forderung nach Rücktritt erhoben.

http://www.tagesspiegel.de/politik/merkels-wende-in-der-fluechtlingspolitik-sie-hat-verstanden/14575962.html

(anhand des Artikels kann man das sehr gut studieren)

Und selbst ihre eigene Partei, die CDU, wird es nicht tun, da zum Rücktritt die Rückendeckung der Strippzenzieher fehlt.

Verweise auf Merkels Vergangenheit in der DDR blenden die Wirkungsweisen einer gelenkten Demokratie in der BRD aus. Vielmehr hat Merkel mehr als andere begriffen, wie das politische System in der BRD funktioniert. Nicht durch ihre Erfahrung in der DDR, sondern durch ihren politischen Aufstieg nach der Wende und ihrer Aussagen, damit den USA zu schmeicheln (siehe ihre Haltung zum Irakkrieg).

[Gekürzt. Die Red.]

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