BW-Landtagswahl, CDU und Gender: Erhält Strobl Schlüsselrolle?

Die Perspektiven eines historisch tiefen Abschneidens der CDU bei der Landtagswahl am 13. März 2016 in Baden-Württemberg könnten erhebliche Folgen für den Kampf gegen den geplanten Bildungsplan und die damit verbundene Einführung von Gender in die Schulen haben.

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Bis vor wenigen Wochen sah es nämlich so aus, dass die CDU und ihr Spitzenkandidat Guido Wolf die stärkste Fraktion im Landtag werden würden. Je nachdem, wie stark die AfD abschneiden sollte, würden Koalitionen mit der SPD oder mit den Grünen möglich sein. Auch eine sogenannte deutsche Koalition aus CDU, SPD und FDP war angedacht.
Unter diesen Umständen wäre  an die Spitze des Bundeslandes mit Guido Wolf ein Politiker gekommen, der gegen den Bildungsplan und die Einführung von "Gender" in den Schulen war, wenngleich er seine Position nicht besonders stark in der Öffentlichkeit hervorgebracht hat.
Inzwischen sehen die Umfragen für die CDU katastrophal aus: Die Umfrage von INSA gibt ihr 28,5 Prozent. Die Grünen bekämen 33,5 Prozent. Aufgrund der Tatsache, dass Kanzlerin Merkel in der Flüchtlingspolitik alles tut, was ihre Partei bei den Landtagswahlen extrem schwächt, könnte sich dieses Ergebnis am Sonntag bewahrheiten.
In der CDU macht man sich deshalb jetzt Gedanken über eine mittlerweile leicht möglich gewordene grün-schwarze Koalition, also eine, in der die Christdemokraten der kleinere Partner in einer Koalition mit den Grünen sein werden.
Eine solche Konstellation wurde von Guido Wolf vehement ausgeschlossen. Doch das scheint der CDU zunehmend egal zu sein: Sollte die CDU tatsächlich so schlecht abschneiden, würde Wolf nicht einmal mehr am Verhandlungstisch sitzen.
Thomas Strobl, Landesvorsitzender, würde die Geschicke der CDU im Ländle übernehmen.
Strobl kandidierte im Sommer 2015 für den Spitzenplatz, doch er unterlag Wolf. Bei den gegenwärtigen Umfragewerten ist das für ihn sogar positiv. Guido Wolf, der während des Wahlkampfes kaum Profil entwickeln und auch nichts gegen Merkels Flüchtlingspolitik anrichten konnte, könnte am Montag als der totale Versager dastehen.
Das wäre eben die Stunde von Thomas Strobl. Er hat keine Probleme, mit den Grünen als Juniorpartner zu koalieren.
Für die Bildungsplangegner ist das aber eine düstere Perspektive. Denn Strobl gehört zum liberalen Flügel der Partei. Mehrmals hat er sich für die komplette Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften mit der Ehe ausgesprochen. Auch in Punkto "Gender" und "Gender Mainstreaming" hat er wenige Bedenken. Aus persönlichem Antrieb wird er nichts gegen Gender in den Schulen unternehmen.
Ganz leicht wird er es aber trotzdem nicht haben. Die anvisierten Erfolge der AfD (zurzeit liegt sie bei 12,5 Prozent) werden der CDU insbesondere in den Städten schaden. Im ländlichen Bereich sollte die CDU deshalb wesentlich besser abschneiden als in Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim etc. Die Folge wäre: Die neue Landtagsfraktion würde kleiner, aber konservativer werden.
In einer solchen Situation wird entscheidend sein, wer die meisten Menschen gegen den Bildungsplan mobilisieren  kann. Schließlich kann es sich selbst Thomas Strobl nicht leisten, gegen die eigene Basis Politik zu betreiben.

Beitrag zuerst erschienen auf mathias-von-gersdorff.blogspot.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: kassandro

Ob nun die CDU der Junior- oder der Senior-Partner der Grünen wird, dürfte im Hinblick auf den sexuellen Verwahrlosungsplan an BW-Schulen kaum Auswirkungen haben. Wenn die Posten stimmen, macht die CDU alles mit.

Gravatar: Dr. Bruno Köhler

Sie schreiben: "Unter diesen Umständen wäre an die Spitze des Bundeslandes mit Guido Wolf ein Politiker gekommen, der gegen den Bildungsplan und die Einführung von "Gender" in den Schulen war".

...Wo bitte hat sich Wolf je gegen Gender positioniert? Da CDU heute nur noch Merkelmeinung ist, hätte Wolf niemals Kandidat werden dürfen, wenn Merkel dies nicht gebilligt hätte. Und diese wiederum hätte niemals einen Merkelabweichler als Kandidaten zugelassen. Die CDU hat sich von Anfang an, noch vor Merkel, zu Gender Mainstreaming verpflichtet. Nur damals wurden diejenigen, die davor gewarnt hatten, ausgelacht.

Dass Viele in BW nicht mehr CDU wählen, liegt übrigens nicht daran, dass Grün-rot so toll wäre oder, dass die Bürger gendergeil wären. Das hängt damit zusammen, dass sich die CDU (ebenso wie die FDP) bis vor die letzte Landtagswahl, ihrem Machterhalt zu sicher, immer arroganter und überheblicher gegenüber den Bürgern verhielt. Und die letzten fünf Jahre hat die CDU es versäumt, den Bürgern zu zeigen, dass sie aus diesen Fehlern gelernt hätte. Im Gegenteil, die CDU hat die Ursachen ihrer Wahlniederlage von 2011 bei heute nicht begriffen. Das war gar nicht Fukushima. Das war, weil Bürger heute nur noch die Wahl des kleineren Übels haben. Fukushima war nur der Ruck, den die bequeme Wählerklientel brauchte, um endlich mal ihr Kreuz woanders zu machen.

Gravatar: Marcel Elsener

Wer glaubt denn eigentlich der CDU noch irgendwelche Wahlversprechen, Herr von Gersdorff? Die Wähler wurden von der CDU schon mehrmals verraten und verkauft.

Und wenn eine demokratische Mehrheit der BW-Wähler eine rot-grüne Landtagsmehrheit samt entsprechender Regierung von Genderideologen haben will, die an ihren Kindern herumexperimentiert, dann soll sie sie halt auch bekommen. Diesen bitteren Kelch sollen die BW-Wähler gefälligst bis zur Neige austrinken, wenn sie ihn sich erwählen.

Die AfD ist so ziemlich die dezidierteste Gegnerin des Genderwahns. Auf Bundes- und sogar EU-Ebene winkt die CDU diesen Genderismus widerspruchslos durch, wenn sie ihn nicht gleich selbst mit anzettelt. Ganz egal, was Herr Wolf versprechen mag; er ist durch die politische Realität in der CDU nicht glaubwürdig.

Schon möglich, dass dem einen oder anderen CDU-Funktionär langsam dämmert, dass die (antichristliche) Genderideologie Unsinn und sogar schädlich für die Gesellschaft ist. Aber nun ist es zu spät. Man wollte es unbedingt unter dem Etikett 'Gleichstellung' einführen, hat massig Steuerkohle dafür locker gemacht - und jetzt sollen sie halt auch die Verantwortung für ihre eigenen Fehlentscheidungen übernehmen. Wohl bekomm's!

Gravatar: Karin Weber

Ich bin AFD-Wähler von deren ersten Stunde an. Mit der Einheitspartei Deutschlands und deren Blockflöten kann es keine Kompromisse geben. Es gilt "MMW"! (Merkel muss weg!) und das steht wie in Stein gemeiselt. Wer grün wählt, wählt Merkel. Wer schwarz wählt, wählt Merkel. Alles würde so weitergehen wie bisher. Aber wer AFD wählt, der wählt 100% AFD.

So, und nun Ohren zu und nicht auf die Gülle von Forsa-Güllner und Co gehört. Die AFD ist gut und wird bei den Landtagswahlen groß abräumen. Das ist so und das ist gut so.

Gravatar: conrad maile

Schon wieder so ein Aufruf CDU zu wählen. Eine Partei die mit einer Koaliotion mit den Grünen liebäugelt. Die sich lieber mit Gender-Fanatikern und Frühsexualisieren und Kinderschändern verbündet als mit einer konservativen Partei. Deren einziger Wunsch und Maßstab die Macht ist. Wer Gegen Gender, Frühsexualisierung und Kinderschädereien ist, hat keine andere Wahl als AfD zu wählen. Dieser wird als starke Opposition wesentlich mehr bewirken, als eine verwahrloste und opportunistische CDU.

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