Bundesparlamen­tarische Anfragen der AfD über optimale Tempe­raturen

Nicht vielen Wahlbürgern dürfte das überraschend große Ausmaß bekannt sein, mit dem Oppositionsparteien im Bundestag von ihrem Recht auf parlamentarische Anfragen Gebrauch machen. Hier ein interessantes Beispiel – betreffend die Klima-Auseinandersetzung.

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Fragen und Antworten

Der folgende Beitrag stützt sich auf eine kleine parlamentarische Anfrage im deutschen Bundestag zum Thema „Klimaschutz“ und versucht den Hintergründen von Anfrage und Antwort der Bundesregierung (BR) nachzugehen. Weil „Klimaschutz“ – was immer man auch unter diesem fragwürdigen Begriff verstehen mag – von allen im Bundestag vertretenen Parteien befürwortet wird, allein die AfD ausgenommen, handelt es sich logischerweise um eine Anfrage dieser Partei. Dem Autor sind keine „klimakritischen“ Anfragen anderer Parteien bekannt. Falls sich dies zukünftig ändern sollte – infolge der zu erwartenden wirtschaftlichen Katastrophe nach der Corona-Krise ist dies nicht auszuschließen – wird EIKE darüber berichten.

Im hier besprochenen Fall handelt es sich um die jüngste aller bisherigen parlamentarischen Anfragen der AfD zum Klimathema, bei der die Frage gestellt wurde, welche globale Mitteltemperatur die BR denn nun als optimal ansehe – Titel der Anfrage „Die optimale globale Mitteltemperatur“ (hier). Bereits am 26. November 2018 hatte die AfD bereits eine thematisch ähnliche Anfrage gestellt und zwar über die „genaue Bezugstemperatur des Pariser 2-Grad-Ziels und Rolle des CO2“ (hier). Bevor es nun weiter geht, ist vielleicht eine  Zusammenstellung_Anfragen der AfD im Bundesparlament zum Thema „Klimaschutz“ und „Energiewende“ von Interesse. Viele Leser werden vielleicht von der hohen Frequenz der Anfragen überrascht sein.

Natürlich sind nicht nur die Fragen sondern insbesondere die Antworten der BR bemerkenswert. Zur ersten der beiden erwähnten Anfragen, also zur Frage über die genaue Bezugstemperatur des Pariser 2-Grad-Ziels und Rolle des CO2 lässt sich die Antwort der BR verkürzt aber zutreffend als gar keine Antwort zusammenfassen. Um Missverständnisse zu vermeiden: natürlich hat die BR nicht nur formal korrekt, sondern auch wortreich geantwortet. Es geht hier aber um die relevanten Sachinhalte in der Antwort, und die dürfen als „gleich Null“ gelten.

Tatsächlich lässt sich die BR in ihrer ersten Antwort ausführlich über reale Bestimmungsprobleme von Bezugstemperaturen aus, und betont ihren Glauben, man könne sie zumindest auf eine Stelle genau hinter dem Komma angeben. Nach dieser für die Fragesteller offenbar unbefriedigenden und zudem noch sachlich falschen Antwort wurde die jüngste Frage am 27.02.2020 in ähnlicher Art gestellt, diesmal nach der optimalen globalen Mitteltemperatur (Bundesdrucksache 19/17421), welche die Bundesregierung mit ihrer „Klimaschutzpolitik“ anzustreben gedenkt.

Die Antwort auf diese Anfrage ist ebenfalls bereits gegeben, aber noch nicht als Bundesdrucksache erschienen. (Nachtrag 9.4.20: Inzwischen erschienen hier)Sie ist aber öffentlich und wurde uns deshalb von der AfD-Fraktion zur Verfügung gestellt, wobei die erste Seite mit persönlicher Unterschrift der parlamentarischen Staatssekretärin, Frau Rita Schwarzelühr-Sutter, aus Datenschutzgründen entfernt ist (Antwort BR). Man darf davon ausgehen, dass diese Antwort nicht von den zuständigen Parlamentsmitgliedern oder der vorgenannten Staatsekretärin inhaltlich verstanden und verfasst wurde. Die wahren Autoren sind uns unbekannt – man kann höchstens Vermutungen anstellen, wir überlassen diese den Lesern.

Wir empfehlen, den Text dieser jüngsten kleinen Anfrage und die Antwort der BR zumindest zu überfliegen. Allein schon deswegen, um ganz allgemein eine bessere Vorstellung von Antwortmethoden zu erhalten, welche – auf die alten Griechen zurückgehend – als Sophismus bezeichnet werden.  In dieser Diskussion zwischen den Fragestellern und der BR – die im Grunde gar keine Diskussion ist, weil die Antworten der Bundesregierung ausweichen und den Kern der angefragten Probleme grundsätzlich niemals berühren – schimmert dennoch bereits der vermiedene Problemkern hervor. Bevor auf diesen eingegangen wird, seien zum besseren Verständnis ganz knapp die betreffenden Standpunkte noch einmal zusammenfasst:

Standpunkt der Anfrageseite

Das Pariser Klima-Abkommen verlangt das Verbot einer Überschreitung von 2 °C – vorzugsweise 1,5 °C – globaler Erwärmung durch Reduzierung von CO2-Emissionen.  Der Anfrageseite sind die Unsicherheiten der Bestimmung  dieser Temperaturgrenzen bekannt, ebenso die praktische Unmöglichkeit, überhaupt eine ideale „globale Mitteltemperatur“ anzugeben. Sie verlangt daher von der Bundesregierung, eine am Stand der Wissenschaft orientierte nachvollziehbare Begründung der verwendten Referenztemperatur zu liefern, die für entschiedene Zustimmung zur Pariser Klima-Übereinkunft maßgebend sei.

Standpunkt der Bundesregierung

Sie hätte volles Vertrauen in die Aussagen des IPCC, wonach der Bezugszeitraum über 1,5 °C globale Erwärmung 1850-1900 als klimatologisch vorindustriell definiert sei. Eine Überprüfung dieses offensichtlichen Unsinns (noch nie etwas von der mittelalterlichen oder der römischen Warmzeit gehört?) seitens neutraler Stellen (Peer-Review) wird von der BR erst gar nicht in Betracht gezogen. Die BR zieht demnach in einer wissenschaftlichen Fragestellung eine politische Organisation (IPCC) der wissenschaftlichen Fachliteratur vor. Ferner bestätigt die BR, überhaupt keine Referenztemperatur zu verwenden. Sie verwende ausschließlich Temperaturveränderungen zur Beurteilung der Maßnahmen der Pariser Klimaübereinkunft.

Fazit:

Man redet aneinander vorbei. Die Bundesregierung schreibt viel Text in ihre Antworten hinein, weicht aus, kommt aber ihrer Antwortpflicht formal korrekt nach. Dieses Vorgehen wurde hier bereits als sophistisch kritisiert.

 

Wie geht es nun weiter?

Der Autor dieses Beitrags hält es angesichts der geschilderten Situation für nutzlos, detailliert auf die Frage nach einer bodennahen globalen Mitteltemperatur näher einzugehen. Man kann diesen Wert zwar mit mathematischen Verfahren bestimmen, er ist aber physikalisch sinnlos. Die Mittelung von Temperaturen weit voneinander entfernter Messstationen, wie sie zur Konstruktion einer globalen Mitteltemperatur erforderlich wird, ist problematisch.

Zur Veranschaulichung füge man eine 100 °C heiße Eisenplatte mit einer Holzplatte identischer Abmessungen zusammen, wobei letztere aber nur 0 °C warm ist. Volumenbezogen beträgt der Temperaturmittelwert dieser Verbindung von Eisen und Holz 50 °C, real stellt sich wegen der größeren Wärmekapazität des Eisens aber ein weit höherer Wert ein. Etwa 70 % der Erdoberfläche sind Ozeane, die eine höhere Wärmekapazität als Landmassen aufweisen, und die weit überwiegende Anzahl von Messstationen befindet sich auf Land. Im Grunde lassen sich zuverlässigere Aussagen für Mittelungen von Temperaturreihen nur über nicht zu große Entfernungen gewinnen. Die extrem ungleichmäßige Abdeckung von Messstationen auf der Erde, die Unterschiede von Landklima zu maritimem Klima, die riesige Spannweite der auf der Erde vorkommenden Temperaturen (Rekordwerte von -89 °C bis hin zu +56 °C) sowie zahlreiche weiteren Störgrößen machen die Berechnungen von orts- und zeitgemittelten Globaltemperaturen so gut wie wertlos.

Aus diesem Grunde wird ein anderer Blick auf die Auseinandersetzung zwischen den parlamentarischen Anfragenden und BR gerichtet, der zur Frage nach dem eigentlichen Kern der Problematik führt. Diese Frage nach dem eigentlichen Problemkern, deren Beantwortung die BR bzw. die ihr zuarbeitenden pseudowissenschaftlichen Institutionen konsequent verweigern, soll nachfolgend beantwortet werden.

 

Das eigentliche Kernproblem

Die Bundesregierung (BR) hat, wie schon erwähnt, die kleine Anfrage der AfD (Bundesdrucksache 19/17421) ausführlich und ausweichend, aber formal korrekt beantwortet. Ihre Antwort belegt freilich, dass weder von einem Verständnis der hier behandelten Fragestellung, noch von dem Willen, dazu die Rede sein kann. Die BR lehnt es in ihrer Antwort ab, einen absoluten Referenzwert für die globale Mitteltemperatur von 1850 zur Beurteilung des rezenten Temperaturanstiegs anzugeben, weil von ihr absolute Temperaturen von 1850 – und insbesondere vor 1850 – als unerheblich beurteilt werden.

Nun beginnt die Klimageschichte aber keineswegs erst mit dem Jahr 1850. Insbesondere die absoluten Temperaturen vor 1850 sind für die Beurteilung unverzichtbar, ob die rezente Warmperiode als ungewöhnlich oder gar gefährlich anzusehen ist. Die allein maßgebende Fachliteratur – das IPCC ist eine politische Organisation und daher hier allenfalls nur zum Teil maßgebend – belegt, dass im Holozän (nacheiszeitliche Periode) wesentlich höhere Temperaturen herrschten als heute. So zeigen z. B. die Forscher Lecavalier et al. [1], dass Grönland vor 8000 Jahren etwa um 3 °C wärmer war als heute (s. Fig. 6 in [1]). Analoge Aussagen macht insbesondere auch die  Gletscherforschung der Alpen, die ein besonders umfangreiches Datenmaterial aufweisen kann [2], [3], [4].

Durch maßgebend höhere Temperaturen verursachte Klimaschäden vor 1850, wie sie gegenwärtig völlig ubegründet durch unsere klimahistorisch milde Erwärmung befürchtet werden, sind nicht bekannt. Dies bestätigen insbesondere weitere Temperaturmaxima des Holozän vor 4500 und vor 6500 Jahren [5], [6], [7]. Die Warmzeit vor 4500 Jahren begünstigte das Entstehen der ersten Zivilisationen an Euphrat und Nil. Das Rad, der Bogen, die Schrift, der Pflug, die Sonnenuhr und die systematisch Verwaltung wurden in dieser Epoche erfunden, in welcher die Temperaturen deutlich über den heutigen Werten lagen. Die römische und mittelalterliche Warmzeit als globalweite Ereignisse [12], [13] sind dem Publikum noch besser bekannt.

Generell bestätigt die Menschheitsgeschichte, dass kaltes Klima stets Missernten, Seuchen und Völkerwanderungen nach sich zog, warmes Klima dagegen mit kulturellen Höhepunkten gleichzusetzen ist. Dies sollte bereits Grund für die BR sein, den Nutzen des für uns extrem kostspieligen Pariser Klimaabkommens in Frage zu stellen. Ihr o.g. volles Vertrauen in die Aussagen des IPCC, wonach der Bezugszeitraum über 1,5 °C globale Erwärmung 1850-1900 als klimatologisch vorindustriell definiert sei, wurde von der BR nicht an Hand der oben genannten Klimafakten überprüft. Wer auch immer den unglaublichen sachlichen Unsinn in der Antwort BR verantwortet, hat entweder von der Klimageschichte keine Ahnung oder verschweigt bewusst wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse.

Nun zu den Temperaur-Differenzen! Die Antwort der BR auf die hier behandelte kleine Anfrage stützt sich schließlich, wie schon erwähnt, ausschließlich auf Temperaturdifferenzen ab 1850 bis heute. Es ist im Folgenden überflüssig, auf die sicher interessanten Fehler und Unsicherheiten in den von der BR zitierten Quellen näher einzugehen. Entscheidend ist die nicht akzeptable Weigerung der BR, auch bei den von ihr bevorzugten Temperaturdifferenzen die Zeit vor 1850 überhaupt zur Kenntnis zu nehmen!

Untersucht man Temperaturproxies [8], die weiter als 1850 zurückreichen wie z. B. Eisbohrkerne, Baumringe, Tropfsteine und Sedimente, so zeigt sich, dass praktisch beliebig oft stärkere Temperaturänderungen über z. B. 50 oder auch 100 Jahre Dauer aufzufinden sind – sowohl in Richtung Erwärmung als auch Abkühlung [9]. Bereits die sehr zuverlässige, weil direkt gemessene, mittelenglische Thermometer-Temperatur-Reihe CET von 1659 bis heute [10], [11] bietet hierzu Einschlägiges! Sie weist den stärksten Temperaturanstieg über 50 Jahre von 1,87 °C im Zeitraum 1687-1737 aus. In jüngerer Zeit zeigt die CET dagegen nur maximal 1,32 °C Temperaturerwärmung von 1961–2011 (Werte aus linearer Regression).

Zusammenfassung

Die BR hat die hier besprochenen kleinen Anfragen der AfD ausführlich, ausweichend, sophistisch aber formal korrekt beantwortet. Ihre Antworten belegen freilich, dass weder von einem Verständnis der hier behandelten Fragestellungen und ihrer Hintergründe noch von dem Willen zu einem Verständnis und damit dem Willen nach sachlicher, nicht ideologisch geprägter Politik die Rede sein kann.

Eine rationale Überprüfung des Pariser Klimaabkommens auf realen Nutzen fehlt bei so viel Sophismus ebenfalls. Und dennoch wird die BR nicht müde seine strikte Befolgung zu betonen. Rational ist dies nicht mehr nachvollziehbar, allenfalls überbordende Grünideologie oder schlichte Dummheit sind als Gründe noch denkbar. Die gut bekannten Klimadaten vor 1850 und ihre Auswertungen in der Fachliteratur, welche für die Beantwortung der Frage nach der Schädlichkeit oder gar dem Nutzen der rezenten globalen Erwärmung unverzichtbar sind, werden von der BR konsequent ignoriert. Es bleibt daher nur zu konstatieren:

Das Ausblenden der Klimavergangenheit vor 1850 macht jegliche sachgerechte Klimapolitik unmöglich und ist wissenschaftlich nicht haltbar.

 

Quellen

[1] Lecavalier, B. S., Milne, G. A., Vinther, B. M., Fisher, D. A., Dyke, A. S., Simpson, M. J., 2013. Revised estimates of Greenland ice sheet thinning histories based on ice-core records. Quaternary Science Reviews, 63, 73-82.

[2] Patzelt, G., 2019. Gletscher: Klimazeugen von der Eiszeit bis zur Gegenwart. Berlin: Hatje Cantz.

[3] Holzhauser, H., 1982. Neuzeitliche Gletscherschwankungen. Geographica Helvetica, 37(2), 115-126. Sowie: Holzhauser, H., 2009. Auf dem Holzweg zur Gletschergeschichte. Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft in Bern, 66, 173-208.

[4] Nicolussi, K., 2009. Klimaentwicklung in den Alpen während der letzten 7000 Jahre. In: K. Oeggland, M. Prast (Hrsg.). Die Geschichte des Bergbaus in Tirol und seinen angrenzenden Gebieten, S. 109–124. Innsbruck: University Press.

[5] Eine Höhle in der Sahara enthält enthält über 4000 Jahre alte Höhlenmalereien von schwimmenden Figuren – Wikipedia. de.wikipedia.org/wiki/Höhle_der_Schwimmer

[6] Die Grüne Vergangenheit der Sahara. Vortrag von Prof. Stefan Kröpelin, Universität Köln, am 24.11.2018 – Youtube. www.youtube.com/watch.

[7] H. Kehl, TU-Berlin. Zur Zeit noch gültiger Link der TU Berlin, der sich voraussichtlich in Kürze ändert: lv-twk.oekosys.tu-berlin.de/project/lv-twk/002-holozaene-optima-und-pessima.htm. Die Temperaturkurve wird bereits gezeigt in Schönwiese, C., Klima im Wandel – Von Treibhauseffekt, Ozonloch und Naturkatastrophen. 1994, rororo 9555.

[8] NOAA, National Centers for environmental information, www.ncdc.noaa.gov/data-access/paleoclimatology-data

[9] Kemp, D. B., Eichenseer, K., Kiessling, W., 2015. Maximum rates of climate change are systematically underestimated in the geological record. Nature communications, 6, 8890.

[10] CET, Met Office Hadley centre observations datasets, www.metoffice.gov.uk/hadobs/hadcet/

[11] Smith, A. D., 2017, An Analysis of Climate Forcings from the Central England Temperature (CET) Record, British Journal of Environment and Climate Change, 7(2), 113-118.

[12] Lüning, S., Gałka, M., Vahrenholt, F., 2017. Warming and cooling: the medieval climate anomaly in Africa and Arabia. Paleoceanography, 32(11), 1219-1235. Weitere Studien zur globalen mittelalterlichen Warmzeit in Google Scholar mit dem Suchbegriff “Lüning, medieval warming”.

[13] PROJEKT: Die Mittelalterliche Wärmeperiode. Kalte Sonne, 07.12.2015. kaltesonne.de/die-mittelalterliche-warmeperiode/

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Karl Napp

Auf seinem Weg südwestwärts aus Colorado durch Utah und Arizona bis in den Golf von California hat sich der Colorado-River in das 2000 m hoch gelegene Plateau der Südwest-Staaten eingegraben. Bei Las Vegas ist der so entstandene Gran Canon 1600 m tief. Der gigantische Hoover-Damm staut den Colorado River dort zum Lake Mead auf. Vom Touristen-Schiff "Desert Queen" aus kann man die Hunderte von Metern hohen Steilwände des Colorado River betrachten. Ihre vielen, vielen horizontalen Schichten sind in vielen Schattierungen von hellbraun, sandfarben, rot, orange bis dunkelbraun gefärbt. Der Kapitän erläuterte, daß sich diese Färbungen durch die unzähligen Klimaänderungen im Laufe der Jahrmillionen ergeben hätten, die der Colorado River brauchte, um sich so tief einzugraben: Heißes Urwaldklima wechselte mit heißen Wüstenzeiten, kalten Perma-Frost Perioden usw. Er versicherte uns, offenbar fachkundig und deshalb glaubhaft, daß es in keiner dieser Klimaperioden Dieselkraftfahrzeuge, Kohlekraftwerke oder Ölheizungen gegeben habe, die zum Wechsel in eine der heißen Klimaperioden geführt haben könnten. Wir glauben ihm immer noch, und nicht den Grünen.

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ karlheinz gampe 28.04.2020 - 09:38

Auch wenn ich bisher auf der Seite der anerkannten Klimatologen stehe, kann ich diesem Hype ums Klima auch nicht so recht folgen, viel einleuchtender finde ich es, die Energiewende mit Ressourcenschutz/-schonung, Energieunabhängigkeit und Dezentralität zu begründen.

Das Politiker für ihre Versprechen nicht zur Verantwortung gezogen werden können, na ja, da würde sich doch kein einziger mehr in die politische Arena begeben, das einzige was wir als Bürger machen können: Abwählen.

MfG, HPK

Gravatar: karlheinz gampe

@ H. P. Klein


Sie haben recht,dass wir nachhaltiger wirtschaften müssen und die Belastung unserer Umwelt so gering wie möglich halten sollten.Bei den Nachhaltigen läuft jedoch vieles falsch. Die einen kungeln mit der Politik z. Bsp. Asbeck von der untergegangenen Solarworld, der mehrere Schlösser erwarb mit politischer Hilfe, auf die Politiker zu Jagd geladen wurden. Die Aktionäre verloren und Asbeck und die Politiker gewannen(Parteispenden). So lief es bei vielen Firmen ab. Weder Politiker noch kriminelle Manager landeten in Knast. Ich seh das Problem mit der Klimaerwärmung als gering an, da es ja früher schon einmal viel wärmer war und die Kulturen blühten.

Gravatar: Ernst-Friedrich Behr

Herr Diehl, Sie schreiben:

"Da gibt es mit den Hochspannungsleitungen, eine weitaus größere Gefahr.
Die Windräder sind beweglich, und man kann Sie schon aus weiter Ferne erkennen, während die dünnen Leitungen im Sonnenlicht kaum erkennbar sind."

Hochspannungsleitungen, zumindest die 380-kV-Trassen, sind mit genauem Verlauf in der ICAO-Karte 1:500000 verzeichnet, Windparks nur sporadisch, wenn sie schon älter sind, sonst eher nicht. Bei marginalem Wetter mit niedrigen Untergrenzen hilft das aber wenig. 380-kV-Masten sind allerdings in der Regel nicht 200 m hoch und haben keine Wirbelschleppen.

Windenergieanlagen sind zwar marginal besser zu sehen, bilden aber ein erheblich größeres Gefährdungspotential als Stromtrassen in den üblichen Flughöhen des Kleinflugverkehrs.

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Hans Diehl 27.04.2020 - 09:54

Ebenfalls zu E.F. Behr:

Und was ist erst mit all den weltweiten Atommüll-Zwischenlagern für hochradioaktive Abfälle.
Wie sind die eigentlich gegen Sabotage aus der Luft geschützt ?
Da sind die paar Fliegen auf Rotorblättern ein echter Fliegenschiss dagegen.

MfG, HPK

Gravatar: Hans Diehl

E.F. Behr sagt:

Aha, Sie fliegen also Drachen. Dann passen Sie mal schön auf, dass Ihr Drache nicht eines Tages von einer der vielen Windmühlen, die heute an vielen Landeplätzen im Bereich des Gegenanfluges herumstehen (zumindest hier in Schleswig-Holstein), zerhäckselt wird.

@ E.F. Behr.
Da gibt es mit den Hochspannungsleitungen, eine weitaus größere Gefahr.

Die Windräder sind beweglich, und man kann Sie schon aus weiter Ferne erkennen, während die dünnen Leitungen im Sonnenlicht kaum erkennbar sind.

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ karlheinz gampe 24.04.2020 - 20:48
@ Ernst-Friedrich Behr 24.04.2020 - 16:46

M.W. haben wir hier auf diesem Meinungsforum keinen einzigen Klimatologen, wir sind alle nicht vom Fach, wir sind alles Laien.

Ich kann hier nur für mich sprechen und meine Position nochmal zusammenfassen:

1. Die Argumente von PIK, klimafakten, sceptical science sind für mich viel überzeugender wie bei EIKE, Klimamanifest Heiligenroth. Die Diskussion um das Klima halte auch ich für unverhältnismäßig, die menschenverursachte Klimakrise, die ich nicht leugne, wird einseitig missbraucht als alleiniges Hauptargument für die Energiewende.

2. Die viel umfassendere Krise ist die allg. Umweltkrise, die massive Störung ökologischer Gleichgewichte, unserer Lebensgrundlagen, der rapide Verlust an Biodiversität, hängt mit unsere Wirtschafts- und Lebensweise zusammen, wir brauchen neue Lösungen.

3. Die Energiewende ist ein sinnvoller Ansatz, wir müssen weg von Atomenergie und der massiven Verbrennung fossiler Ressourcen, da diese Energieversorgung Ursache für viele dieser Umweltprobleme sind.

Von daher habe ich kein Interesse bei der Klimadiskussion zu sehr ins Detail zu gehen, es gibt zu jedem Teilaspekt fundierte Stellungnahmen seitens oben genannter Quellen, die jeweilige wissenschaftliche Begründung überlasse ich solange den Experten, bis neuere, überzeugendere Argumente sich durchsetzen.

MfG, HPK
P.S.: Dahlemer Binz: Da haben Sie uralte Erinnerungen wach gerufen. Auf der Rhönlerche habe ich mich da frei geflogen, auf der K13 geschult, auf der K8 die ersten Thermikflüge unternommen.

Gravatar: karlheinz gampe

@ Hans Peter Klein

Änderung bedeutet immer, dass man sich auf etwas beziehen muss, dass feststeht ! Ich habe Ihnen doch als allgemeines Beispiel die Temperaturen zur Römer und Winkingerzeit genannt. Danach gibt es keine Klimaerwärmung sondern eine Abkühlung ! Bestreiten sie das ? Sie beziehen diese Zeiten ja nicht einmal in ihre Betrachtung mit ein !

Gravatar: Ernst-Friedrich Behr

Herr Klein, Sie schreiben:

"Und wo bleibt jetzt Ihr Bezug zur globalen Mitteltemperatur?"

Können Sie nicht lesen? Ich hatte die Kritik von Herrn Gampe an dem Waage-Beispiel bestätigt. Damit ist alles notwendige gesagt. Sie hingegen hatten abgestritten, dass es dieses Beispiel überhaupt gibt. Also argumentieren Sie doch unseriös.

Aha, Sie fliegen also Drachen. Dann passen Sie mal schön auf, dass Ihr Drache nicht eines Tages von einer der vielen Windmühlen, die heute an vielen Landeplätzen im Bereich des Gegenanfluges herumstehen (zumindest hier in Schleswig-Holstein), zerhäckselt wird. Sie können das übrigens vermeiden, wenn Sie immer schön bei Ihnen zuhause in der Nähe der Dahlemer Binz bleiben.

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Ernst-Friedrich Behr 23.04.2020 - 22:01

Und wo bleibt jetzt Ihr Bezug zur globalen Mitteltemperatur? Wenn Sie den Artikel von S. Rahmstorf gelesen haben, wie stehen Sie denn nun zur globalen Mitteltemperatur und deren Änderung durch den Klimawandel, das war doch die Kernfrage um die es hier eigentlich geht.

Ihre Sophisterei zu den Höhenangaben hätte ich als ehem. Segelflieger, Drachenflieger, aktiver Gleitschirmflieger dann gerne doch noch etwas genauer für die Bodennähe, meinen Sie die barometrische Höhe, die nach GPS, den QNH oder den QFF? Also wenn schon, denn schon.

MfG, HPK
P.S.: In Bodennähe verlasse ich mich sowieso mehr auf meine Intuition wie auf die Instrumente, wegen dem Mikroklima, auch im übertragenen Sinne.

Gravatar: Ernst-Friedrich Behr

Herr Klein, Sie schreiben:

"Es tut mir leid, ich habe kein Bsp. mit einer Waage gebracht, ich weiß nicht wovon Sie sprechen."

Sie haben sich in Ihrem ersten Diskussionsbeitrag auf einen Artikel von PIK-Professor Rahmstorf bezogen und dazu einen Link angegeben. In diesem Artikel ist das von Herrn Gampe zu Recht kritisierte Beispiel mit der Waage ein zentrales Element der Erklärung. Das haben Sie also offensichtlich nicht gelesen. Warum geben Sie dann den Link an? Oder argumentieren Sie einfach nur absichtlich unseriös?

Ihr Beispiel mit den Höhenangaben im Luftverkehr ist im übrigen auch nur teilweise richtig, also zur Hälfte falsch. Unterhalb der sog. Transition Altitude bzw. des Transition Level, also in den besonders verkehrsreichen Umgebungen der Flughäfen und Landeplätze, ist die absolute Flughöhe maßgebend, alles andere wäre zu gefährlich. Im übrigen sind Transition Altitude bzw. Level wetterabhängig.

Wenn Sie solche Beispiele bringen, sollten Sie es schon richtig darstellen. Und Sie sollten die Inhalte der Artikel, die Sie empfehlen, auch selbst kennen. Sonst ist mit Ihnen eine vernünftige Diskussion nicht möglich. Und nennen Sie mich jetzt nicht wieder "Klimaleugner", nur weil Sie es vergeigt haben.

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ karlheinz gampe 22.04.2020 - 20:33

Es tut mir leid, ich habe kein Bsp. mit einer Waage gebracht, ich weiß nicht wovon Sie sprechen.

Mein Bsp. waren Höhendifferenzen im internationalen Luftverkehr und da zählt eben die Differenz und nicht die absolute Höhe über NN, als Analogon zur Ermittlung der Änderung der globalen Mitteltemperatur, was zählt ist die Änderung der Temperatur, nicht ihr absoluter Wert, es gilt die Änderung zu begrenzen und möglichst klein zu halten.
Wenn Sie darin Unsinn erblicken, dann erläutern Sie dies bitte auf nachvollziehbare und nachprüfbare Art und Weise.

MfG, HPK

Gravatar: karlheinz gampe

@Hans Peter Klein ihr Beispiel mit der Waage ist Unsinn ! Bei gleicher Versuchsanordnung hier Waage unter konstanten Bedingungen, da sollte ein gleiches Ergebnis erzielt werden. Zeigt die Waage jedoch mehr an so hat sich das Gewicht(Zunahme) verändert. Wir wissen durch den Messfehler nur in etwa das wirkliche Gewicht aber wir wissen, dass dass Gewicht zugenommen hat. Die von Ihnen angeführte Stichtprobe bezüglich des Klimas ist auch Unsinn, denn sie deckt nur einen kurzen Zeitraum ab. Wir wissen, dass es zur Römer- und zur Wikingerzeit viel wärmer war als heute also kein Anstieg der Temperatur sondern Abkühlung, wenn wir damit vergleichen.Man muss sich ja nur die Kleidung der Römer anschauen.Die Römer haben für ihre Schiffe auch schon Raubbau an der Natur betrieben. Richtig ist, dass wir Natur und Resourcen schonen müssen. Die grünroten Klimahüpper tun dies nicht. Müll nach Freydays for Futueres spricht Bände.

Gravatar: Tomas Poth

Es geht bei der seit längerer Zeit politisierten globalen Erwärmung weniger um "Wahrheiten" als vielmehr um ein politisches Instrument um die Nutzung unseres Planeten umzusteuern und Grundlagen für eine "gesteuerte Welt" zu schaffen, alternativlos.

Gravatar: asisi1

Diese dummen etablierten Politiker, hätten sich auch einmal über den gläsernen Bundestag, bei Konzipierung, einen Kopf über das Klima machen sollen. Durch die gläserne Kuppel wird die Temperatur im Innern durch die Sonneneinstrahlung dermaßen hoch sein, das die Klimaanlagen auf volle Leistung laufen müssen! Den Verbrauch sollte man eigentlich einmal publik machen!

Gravatar: Roland Brehm

Die BR braucht keine Wissenschaft sondern euer Geld ! Und dafür ist jedes Mittel recht.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Es bleibt daher nur zu konstatieren:
Das Ausblenden der Klimavergangenheit vor 1850 macht jegliche sachgerechte Klimapolitik unmöglich und ist wissenschaftlich nicht haltbar.“

Weil die Klimadebatte und Corona dem eigentlichen Problem bzw. Ziel nur vorgeschoben werden?

Klar: „Nach Corona: Eine neue Weltordnung ohne Europa“! ... „Lautester Proponent dieser Auseinandersetzung ist Trumps Chefideologe Steve Bannon. Er sagt: China wolle eine neue merkantilistische Ordnung und mit dieser die Weltherrschaft erringen. Als deutlichstes Symbol dieses Anspruchs diene das Projekt der „Neuen Seidenstraße“: Der Handelsweg soll China und Europa verbinden“!!! ...
https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/corona-krise-warum-europa-bald-keine-rolle-mehr-spielt-li.79771

Gravatar: Hans-Peter Klein

Eine verständliche Replik dazu findet sich im Artikel von S. Rahmstorf (PIK) vom 12.02.2018 mit dem Titel:
"Verwirrspiel um die absolute globale Mitteltemperatur".

Link:
https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/verwirrspiel-um-die-absolute-globale-mitteltemperatur/

Insbesondere begründet er, das es auf die Temperaturdifferenzen ankommt, nicht auf die Absolutwerte.

Ein passendes Analogon dazu sind z.B. die Höhenangaben im internationalen Flugzeugverkehr, die sich auf eine Standardathmosphäre beziehen. Entscheidend dabei ist, das der Höhenabstand der einzelnen Flugzeuge untereinander eingehalten wird, dabei ist es egal ob ein Flugzeug exakt in der Höhe von 11.035 m oder 10997 m fliegt.

So ist es auch mit der globalen Mitteltemperatur, ob diese nun 14,8 Grad oder 14,9 Grad beträgt ist nicht entscheidend sondern deren Änderung, die gilt es unter 1,5 Grad zu halten.

Um die Energiewende zu begründen ist die ganze Diskussion sowieso nicht auf das Klimaargument zwingend angewiesen.
Alleine der Ressourcenschutz und die zunehmende Nicht-Erpressbarkeit bei den Primärenergien sind voll ausreichend, die Energiewende zu begründen und politisch einzufordern.

MfG, HPK
P.S.: Ressourcenschutz, Umweltschutz und Klimaschutz stehen zudem in unmittelbarer Wechselwirkung zu einander, was dem einen nützt, nützt auch dem anderen.

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