Bislang ist es nichts

Seit gestern melden zunächst online, heute morgen dann auch im Print zahlreiche Medien, daß der Erzbischof von Berlin Rainer Maria Kardinal Woelki neuer Erzbischof von Köln werden soll.

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Das Domradio zitiert dazu den Kölner Dompropst Norbert Feldhoff:

“Das sind Spekulationen, zu denen ich mich nicht äußern kann.”

Damit ist alles zur Sache gesagt.

Warum nun zahlreiche Medien, darunter auch Medien in katholischer Hand, sich an derartigen Spekulationen beteiligen, statt abzuwarten bis der neue Erzbischof von Köln ganz offiziell an einem Freitag um 12 Uhr in Rom und Köln zeitgleich bekannt gegeben wird, bleibt ein Rätsel.

Auch wenn es sich um eine “zuverlässige Indiskretion” handeln sollte, ist es keine gute Idee, diese in eine Meldung zu verwandeln. Denn last not least können sich auch für gewöhnlich gut unterrichtete Kreise irren. Ein darauf aufgebautes Medientheater mit Berichten, Hintergründen und Kommentaren, daß nur wenige Tage später als Kartenhaus zusammenfällt, wenn es sich als Ente erweist, beschädigt betroffene Personen und involvierte Medien gleichermaßen. Glaubwürdigkeit ist das Kapital der Medien und letztlich auch der Agenturen. Auf solchen Abwegen wird dieses Kapital immer mehr verschleudert und auf dem Boulevard zertreten. Das kann eigentlich keiner wollen.

Beitrag erschien auch auf: katholon.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Lucien Beigenhart

Für Indiskretion bei Bischofsernennungen sieht das Kirchenrecht zu recht harte Strafen bis hin zur Exkommunikation vor. Scheinbar haben die Kölner Domkapitulare mit voller "politischer" Absicht und mit dem Wunsch der Einflussnahme Vorschläge (Kandidaten) an die Öffentlichkeit lanciert, um wen unter Druck zu setzen?

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