Beschäftigungspolitik in Deutschland: Instabilität durch Starrheit

Viele gehen davon aus, dass großzügige Kündigungsschutzregeln die Arbeitnehmer vor konjunkturellen Schwankungen am Arbeitsmarkt schützen.

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Wer nicht so einfach entlassen werden kann, der sollte  auch in einer konjunkturellen Durststrecke nicht so rasch um seinen Job bangen müssen, überdauert doch die Bindung an den Arbeitgeber so mache kurze Krise. Dass dem nicht so ist, legen die Untersuchungen internationaler Arbeitsmarktdaten eines Forschertrios der Universität Nürnberg-Erlangen nahe. Offenbar ist die Volatilität des deutschen Arbeitsmarkt im konjunkturellen Verlauf in Deutschland, gemessen an der Einstellungs- und Entlassungsquote, sogar größer als in den USA, die ja für ihren durch flexiblen Arbeitsmarkt sind.

Ursächlich, so die Wissenschaftler, könnte die starke Wirkung von konjunkturellen Schocks auf die langfristige Produktivität und damit den Gegenwartswert des Unternehmens sein, wenn diese sehr stark von der starren Bindung von Beschäftigten und Arbeitgeber beeinflusst werden. Während sich bei flexiblen Beschäftigungsverhältnissen kurze Konjunkturschocks auch nur kurzfristig auf die Produktivität des Unternehmens auswirken, da durch Entlassungen auf die sinkende Wirtschaftlichkeit schnell reagiert werden kann, schlagen Krisensituationen stärker auf Einstellungs- und Entlassungsenscheidungen durch, wenn die Unternehmen wissen, dass sie auch in zukünftigen Krisen dank der arbeitsmarktpolitischen Rigiditäten immer wieder einen Klotz in Form überschüssiger Beschäftigter am Bein haben.

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