Bertelsmann Stiftung fordert Ganztagsbildungsghettos

Nach Ansicht der Bertelsmann Stiftung fehlen an Deutschlands Schulen 2,8 Millionen Ganztagsplätze. Sie spricht sich für einen Rechtsanspruch aus und fordert gemeinsame Anstrengung von Bund und Ländern:

Veröffentlicht:
von

www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/SID-6E8BFD97-8E9EDB3A/bst/hs.xsl/nachrichten_121530.htm;

Dass der vollständige Ganztagesbetrieb von Kitas und Schulen weder in Frankreich noch in England oder Schweden besonders erfolgreich war, scheint die Bertelsmann Stiftung wenig zu interessieren, ebenso wie die Tatsache, dass die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg mit ihren Halbtagsschulen bundesweit am erfolgreichsten abschnitten.

Dagegen sieht die neueste Studie von Wissenschaftlern der Leopoldina für eine gesunde biologische, psychologische, linguistische und soziologische Entwicklung von Kindern eine gelungene, sensitive, störungsfreie, warme Bindung an die Eltern ( S. 71 ).

Zitat:

Je erfolgreicher die Entwicklung in den früheren Phasen war, umso größer ist auch das Potential für weiteres lebenslanges Lernen und damit nicht zuletzt auch für ein „erfolgreiches“ Altern.

Doch dieser Aspekt interessiert  hierzulande nicht.

In der öffentlichen Diskussion sind diese grundlegenden Erkenntnisse bislang nicht hinreichend aufgenommen worden. Dies zeigt sich nicht zuletzt in den z.T. heftig geführten Debatten über die Ursachen individueller Unterschiede, mangelhafter Integration oder Bildungsungerechtigkeit. Viele der dabei vertretenen Thesen sind wissenschaftlich nicht haltbar. Würde man stärker die wissenschaftlich gesicherten Fakten berücksichtigen, so ließen sich die Debatten erheblich versachlichen und zielführende Maßnahmen vermutlich schneller und gewinnbringender umsetzen.

www.leopoldina.org/uploads/tx_leopublication/2014_Stellungnahme_Sozialisation_web.pdf

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: kalle

Ach, Freigeist, Ihre eindimensionale Sicht auf die Dinge ödet immer mehr an.

Gravatar: Freigeist

Kinder aus bildungsfernen Schichten sollten die Chance haben, eine Ganztagsschule zu besuchen. Wo bleibt denn die so hoch gelobte Nächstenliebe, wo bitte?

Gravatar: Ulli

Sie schreiben "Verwahranstalten". Heißt es nicht "Verwahrlosungsanstalten"?

Gravatar: Karin Weber

Frauenministerin Schwesig schwafelt gerade was von 32-h-Woche für Eltern, damit mehr Zeit für die Kinder ist. Warum wollen die Bertelsmann-Lobbyisten dann die Kinder "ganztags" in den Verwahranstalten parken? Das zwickt sich doch.

Ich halte diese Bertelsmann-Stiftung für eine ganz üble Einrichtung. Meines Wissens beraten die auch die hilflose Regierung mit ihren "Studien". Kein Wunder das es so ist, wie es ist.

Gravatar: Melanie

"Viele der dabei vertretenen Thesen sind wissenschaftlich nicht haltbar. Würde man stärker die wissenschaftlich gesicherten Fakten berücksichtigen, so ließen sich die Debatten erheblich versachlichen und zielführende Maßnahmen vermutlich schneller und gewinnbringender umsetzen."

Endlich mal ein passender Kommentar zur neoklassichen Ökonomie und deren ideologischen Aufblähung. Danke dafür.

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