Begriffserklärung

Nur zur Klarstellung.

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Man liest allerorten über "Sparpakete". Nun denn versuchen wir mal Sparen zu erklären.

Annahme: Sie haben im Jahr 25 000 € zur Verfügung.Am Endes des Jahres haben sie noch 2000 € "übrig". Dieses Geld nennt man gespart.

Hier eine Erläuterung was sparen nicht ist.

Sie haben ein Einkommen von 25 000 € und am Ende des Jahres brauchen Sie noch weitere 1000€ als Kredit. Im darauf  folgenden Jahr haben Sie wieder ein Einkommen von 25 000 € und brauchen "nur" noch 500€ neuen Kredit. Das ist kein "Sparen".

Noch ein Beispiel was nicht sparen bedeutet:

Annahme: Sie haben 25 000€ im Jahr zur Verfügung Endes November stellen Sie fest: "Sie haben kein Geld mehr" und daher  beschließen Sie jemanden anderen zu überfallen. Sie bekommen von Ihm/Ihr 1000 € mehr Geld. Auch das ist kein "Sparen".

Ergänzung durch Herrn Rudi Gems. Ein weiteres Beispiel was nicht sparen ist:

"Nehmen wir mal an, Sie bekämen 25.000 € pro Jahr. Müssten aber jedes Jahr, auch noch einen Kredit aufnehmen, von anfangs 500 € und jedes Jahr, 500 € mehr. Dann müssten Sie nach zehn Jahren, schon zu den 25.000 €, die Sie bekommen, 5.000 € Kredit aufnehmen. Würden Sie es nun schaffen, statt 500 € im 11. Jahr, nur 400 € aufzunehmen, und dann groß tönen, Sie hätten 100 € "gespart", dann würden Sie genau die Situation darstellen, was Regierungen, unter "Sparen" verstehen."

Sehr geehrte Leser, auch das fällt nicht unter "sparen".

Ich  kann mir nicht helfen aber so wie ich das sehe gibt es da eine gewisse Begriffsverwirrung. Vielleicht bin aber auch einfach in Bürokratensprech (eine Abart von Gutsprech) nicht so bewandert.

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ulrike Paulus

Ihre erstes Beispiel für das, was der Staat unter „sparen“ versteht, hat mir gut gefallen, Herr Gems. Nicht umsonst wurde es nachträglich in den Artikel eingebaut.
Auf Ihren zweiten Kommentar habe ich aber – ehrlich gesagt – fast schon allergisch reagiert. Das ewige Wehklagen über eine „ungerechte“ Umverteilung von unten nach oben geht mir allmählich auf den Keks.
Freuen wir uns doch lieber darüber, dass wir ein hervorragend ausgebautes Sozialsystem haben und dass es noch „Arme“ gibt, die dafür neidlos dankbar sind.
Ich kenne auch „Reiche“ (Menschen aus dem Arbeitsleben mit gut durchschnittlichem Lohn), die sagen: „Meine Steuern zahle ich gern, weil ich ihre Notwendigkeit einsehe. Wenn ich aber höre, dass viele derjenigen, denen meine Steuer zugute kommt, nicht aufhören mit immer weiteren Forderungen, tut mir jeder Euro fast leid.“
Wir alle kennen die Formulierung von der Schere zwischen arm und reich, die immer größer wird. Leider ist das so. Daraus jedoch immer neue Rechte zur Umverteilung abzuleiten, ist gefährlich. So hat z.B. ein ca. vierzigjähriger gut verdienender Arbeitnehmer aus meinem Bekanntenkreis mit seinem Chef eine Arbeitswoche von 4 statt 5 Tagen ausgemacht – natürlich bei entsprechendem Lohnverzicht. Da der Mann sehr tüchtig ist und die Firma nicht auf ihn verzichten wollte, hat man sich auf seinen Wunsch eingelassen.
Die Begründung der Arbeits- und Lohnkürzung mir gegenüber war: „Ich muss jeden Tag hart arbeiten für mein Geld. Umsonst werde ich nicht gut bezahlt. Und je mehr ich verdiene, desto kräftiger schlägt der Staat zu. Da genieße ich doch lieber mehr Freizeit, anstatt den fünften Tag fast nur noch für Steuern und Abgaben zu arbeiten.“
Solche und andere Ausweichmanöver finden auf der „reichen“ Seite statt, wenn sie sich nicht mehr verstanden und nur noch beneidet oder abgezockt fühlt.
Auch wenn einige Millionäre gern mehr Steuern zahlen würden, ändert das nichts an meiner Meinung. Sollen sie doch freiwillig spenden, keiner hindert sie daran. Im Gegenteil.
Wichtiger ist, dass die allgemeine Neiddebatte verstummt und nicht der eine den anderen als ungerecht privilegiert oder umgekehrt als ungerecht schmarotzend bezeichnet.

Gravatar: Friedrich Dominicus

Ich stimme nicht mit Ihnen überein. Sie wollen eine übermässigen Konsum durch Kreditaufnahme "rechtfertigen". Somit also Staatseingriffe speziell gegen das Eigentum der Menschen "legitimieren". Somit also dem unausweichlichem Ende eines Kreditschneeballsystems entgehen.

Das geht nicht. Und je eher wir diese Art von Politikern weg haben umso besser für uns alle.

Es kann nicht sein, daß Politiker nach Ihren Raubzügen ungestraft wegkommen. Das sind Sie schon viel zu lange. Griechenland hat dieses Problem ja nicht seit gestern sondern schon "geraumer" Zeit. Die gelieferten Zahlen waren schlicht und einfach Fälschungen mithin also Betrug.

Nein wir halten uns einfach an die Verträge. Wie übernehmen keine Schulden und lassen die Griechen selber entscheiden, wie Sie verfahren wollen.

Das ist gerecht und Recht. Diebstahl bei alllen die nichts mit Griechenland zu tun haben ist Unrecht (wenn auch staatlich alimentiertes)

Gravatar: Rudi Gems

Vielleicht sollte man bei dem Begriff "Sparen", noch eine Weile verbleiben? Der Begriff "Sparen", ist bei den Politikern, so beliebt, weil er für einfache Menschen, mit positiven Emotionen(Gefühlen) belastet ist. Jeder kennt Vorgänge aus seiner Jugend oder Kindheit, wo er gespart hatte, und sich dann, irgendwann, etwas Besonderes kaufen konnte.

Dies nutzt die Politik für ihre Machenschaften. Die Politik, versucht nun jede Wegnahme von Geldern, jedes Kürzen, jedes Selbstbereichern, den Menschen als "Sparen" zu verkaufen. Sparen, ist das aber mitnichten, weil der positive Endeffekt ausbleibt.

Das Sparen, wie es in der Politik betrieben wird, ist ein "Kürzen". Dieses Kürzen, hat nur den einen Zweck, Gelder, die man den Einen weggenommen hat, Anderen zu geben. Und fast immer Leuten zu geben, die sowieso, schon soviel Geld haben, das sie eigentlich, kein Weiteres mehr brauchten. Den Geschröpften, kommen diese weggenommenen Gelder, so gut wie nie zu Gute.

Wenn ein solches System, wie es in der BRD, schon seit ca. 30 Jahren betrieben wird, so funktioniert, wie bei uns, ist es noch erträglich. Es bleibt aber die Frage, wie lange es noch erträglich bleibt?

Mit Sparen in der Politik, sind ausschließlich nur schlechte Erfahrungen gemacht worden. Das jüngste Beispiel ist Griechenland, wo es bei der Realen Ökonomie und bei den einfachen Menschen, schon an die Substanz geht. Schon in den Dreißiger Jahren, hatte ein Herr Brüning, hier in Deutschland, versucht, durch Sparen, wirtschaftliche Erfolge zu erziehlen. Das Ergebnis, war wie immer, ein "Löschen des Feuers, mit Benzin". Die wirtschaftlichen Probleme, wurden nachher so groß, das sich die Mehrheit der Bevölkerung, für einen Despoten als "Erlöser" entschieden hatte, dessen Namen ich hier kaum zu erwähnen brauche.

Auch in Griechenland, aber auch in Portugal, in Italien oder in Spanien, ist die Gefahr, durchaus groß, das die wirtschaftlichen Probleme so unerträglich, durch "Sparen" werden, das nicht auszuschließen ist, das es wieder ein Despot, an die Spitze der Regierung bringt.

Ich kann also alle Beteiligten, nur nochmal eindringlich davor warnen, diesen Weg des "Sparens" weiter zu gehen. Es kann doch einfach nicht sein, das es im 21. Jahrhundert, der Weisheit letzter Schluss sein soll oder kann, das man Menschen in wehrlosen Ländern, durch brutales und willkürliches Kürzen, was man "Sparen" nennt, ausplündert, um es Reichen, die sowieso schon Unmengen an Geld haben, hinterherwirft. Wo ist eigentlich der Verstand geblieben, worauf wir westlichen Länder mal so stolz waren? Wie ist es möglich, das man ein Wort wie "Sparen", so weit pervertiert, das die Mehrheit der Menschen, es einfach nicht mehr wahrnimmt?

Grüße, Rudi Gems

Gravatar: Rudi Gems

Selbstverständlich Herr Dominicus! Ich betrachte das sogar als ein besonderes Entgegenkommen von Ihnen!

Grüße, Rudi Gems

Gravatar: Friedrich Dominicus

Danke Herr Gems, dieses ist mir wirklich durchgegangen. Wenn Sie erlauben änder ich meinen Eintrag ab und nehme Ihr Beispiel noch mit auf. Wäre das für Sie in Ordnung?

Gravatar: Rudi Gems

Das treffendste Beispiel haben Sie vergessen.

Nehmen wir mal an, Sie bekämen 25.000 ¤ pro Jahr. Müssten aber jedes Jahr, auch noch einen Kredit aufnehmen, von anfangs 500 ¤ und jedes Jahr, 500 ¤ mehr. Dann müssten Sie nach zehn Jahren, schon zu den 25.000 ¤, die Sie bekommen, 5.000 ¤ Kredit aufnehmen. Würden Sie es nun schaffen, statt 500 ¤ im 11. Jahr, nur 400 ¤ aufzunehmen, und dann groß tönen, Sie hätten 100 ¤ "gespart", dann würden Sie genau die Situation darstellen, was Regierungen, unter "Sparen" verstehen.

Grüße, Rudi Gems

Gravatar: Daniel Bassermann

Volltreffer! So kurz und prägnant. Ich liege am Boden vor Lachen.

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