Auf dem linken Auge blind

Kaum irgendwo in Europa leben Juden sicherer als in Ungarn. Viktor Orbán kann auf linksliberale Antisemitismusvorwürfe gelassen reagieren. Die Antisemitismuskeule sollte endlich gegen diejenigen Antisemiten ausgepackt werden, die Millionen von Antisemiten nach Europa einwandern lassen.

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Ronald S. Lauder, der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, forderte vor einigen Tagen den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán in einem Schreiben auf, das seiner Meinung nach antisemitische Bild öffentlich zu verurteilen, das auf dem Titel des „Figyelő“ (Der Beobachter) erschienen ist. Es zeigt András Heisler, den Vorsitzenden des Bundes jüdischer Gemeinden in Ungarn.

                                                                                  

Lauder spielt damit auf das antisemitische Stereotyp Jude - Geld an, das er im Titelbild wiederzufinden meint. Dabei geht es inhaltlich lediglich um Schwierigkeiten der Rechnungslegung eines Bauprojekts Heislers, also um eine völlig berechtigte journalistische Frage, die natürlich auch einen Bürger jüdischen Glaubens betreffen kann, der im Übrigen auf dem Titel optisch neutral bis vorteilhaft dargestellt wird.

Orbán antwortete wie folgt:

„Sehr geehrter Herr Präsident,

wie Sie genau wissen, verfolgt die ungarische Regierung eine Null-Toleranz-Politik hinsichtlich des Antisemitismus. Die Handlungen und Entscheidungen meiner Regierung lassen keinen Zweifel, dass die ungarische Regierung sich für ihre Bürger jüdischer Herkunft verantwortlich fühlt und ihre Sicherheit gewährleistet. Sie und ihre Organisation können auf diese klare ungarische Regierungspolitik auch in Zukunft zählen.

Ich bin jedoch überrascht, dass Sie mich bitten, die Rede- und Pressefreiheit einzuschränken. Trotz all meines Respekts für Sie kann ich eine solche Bitte nicht erfüllen. Tatsächlich ist sogar diese Antwort nur durch unsere persönliche Bekanntschaft und den Respekt, den ich für Sie fühle, gerechtfertigt.

Ich bin auch durch die Tatsache verwirrt, dass Sie zu Feder und Papier nur zu greifen scheinen, wenn eine linksgerichtete öffentliche Gestalt jüdischer Herkunft im Zentrum der Debatte steht. Ich habe nie einen Brief von Ihnen bekommen, wenn ein Bürger jüdischer Herkunft, der mit der Regierung zusammenarbeitet oder rechtsgerichtet ist, in eine ähnliche Situation kam. Ich sende Ihnen zwei Musterbeispiele solcher Gelegenheiten anbei.

Die klar linksgerichtete und liberale Voreingenommenheit, die Sie in ungarischen öffentlichen Angelegenheiten demonstrieren, ist schwer zu begreifen. Ich bin unsicher, ob wir Ihr Schreiben als politisches Dokument oder ein Eintreten für die ungarische jüdische Gemeinschaft betrachten sollen. Im Falle, dass es das Letztere ist, danken wir Ihnen. Auch wenn es unnötig ist.

Hochachtungsvoll

Viktor Orbán.“

 

Es folgen die zwei Beispiele für Titelbilder linksgerichteter Zeitschriften, die keine Reaktion des Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses nach sich zogen. Ein Kommentar erübrigt sich. So einseitig wie Herr Lauder ist die ganze westliche Berichterstattung über Ungarn. Dass der virulente linke Antisemitismus in Westeuropa durch den Import von muslimischen Juden- und Christenfeinden ununterbrochen gestärkt wird, scheint den Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses nicht zu interessieren.

 

 

 

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Thomas Rießler

Diese Linken, die den Antisemitismus für ihre politischen Zwecke missbrauchen, sind auch bei uns in Deutschland ein Problem, wie z.B. neulich bei dem Kita-Leitfaden deutlich wurde. Allmählich lutscht sich die Sache ab. Selbst schuld! 3. oder 4. Generation?

Gravatar: Unmensch

In der politischen Propaganda gibt es *nur* Kampfbegriffe. Ob es "Antisemitismus" oder "Populismus" oder was auch immer sonst ist - alles wird immer nur zu Propagandazwecken eingesetzt. Die Abwehr besteht darin, diese Propaganda-Absichten offenzulegen. So, wie es Orban getan hat.

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