Streit um religiöse Symbole in der Schule

Lehrerin trägt jetzt Fisch statt Kreuz

Eine Lehrerin musste auf Grundlage des Berliner Neutralitätsgesetz, dass Lehrer, Polizisten und Justizbedienstete religiöse Symbole verbietet, ein Kreuz von einer Halskette abnehmen. Jetzt kam sie wieder: mit einem Fisch-Symbol an der Kette.

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Eine Lehrerin an einer staatlichen Schule in Berlin-Wedding wurde kraft einer Dienstanweisung der Bildungsverwaltung gezwungen, von ihrer Halskette ein Kreuz zu entfernen. Die FREIE WELT berichtete dazu am Montag. Als Begründung diente: Sie würde damit gegen das Berliner Neutralitätsgesetz verstoßen. Dieses wurde ursprünglich mal geschaffen, damit im öffentlichen Dienst kein Kopftuch getragen wird. 

Trotz entsprechender Angebote der evangelischen Landeskirche für eine juristische Unterstützung  bei einem Klageweg auf Grundlage der Religionsfreiheit verzichtete die christliche Lehrerin auf ihre Möglichkeit, Einspruch gegen die Anweisung einzulegen. 

Stattdessen erschien die Lehrerin diese Woche mit einem Fisch-Anhänger an ihrer Halskette zum Schulunterricht. Das Fisch-Symbol aus zwei gekrümmten Linien, die sich hinten zu einer Flosse kreuzen, entstand im 1. Jahrhundert zu Zeiten der Christen-Verfolgung in Rom als ein gegenseitiges Erkennungssymbol im Untergrund.

Zum einen war ein Fisch als Symbolik recht unauffällig, zum anderen dienen die Buchstaben des griechischen Wortes für Fisch, ICHTHYS, als Akronym zu »Iesus Christos Theou Yios Soter« - es versteckt sich dahinter das christliche Kurzbekenntnis »Jesus Christus, Sohn Gottes, Erlöser« .

Von Seiten der Berliner Bildungsverwaltung wollte man sich zu demVorgang noch nicht weiter äußern. Man prüfe diesen. Eine Sprecherin signalisierte aber, dass die Lehrerin auch den Fisch-Anhänger abnehmen müsse, sofern es sich als ein religiöses Symbol herausstelle.

Mehr dazu unter morgenpost.de

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Dirk S

@ Duffy

Zitat:"Irre ich mich, oder haben die Nazis das Symbol nicht umgedreht? Meines Wissens läuft das altindische Sonnenrad nach links, während es unter den Nationalsozialsten die Gegenrichtung einschlagen mußte."

Nein, historisch sind beide Richtungen belegt. Der Hauptunterschied ist eigentlich, dass die Nazis ihr Symbol um 45° gedreht haben, es also auf einer Spitze steht, während die historischen (bzw. heute noch außerhalb des Rechtsexremismus verwendeten) Hakenkreuze bevorzugt (aber auch nicht immer) auf einem der Haken horizontal ruhen.
Bilder unter https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Swastikas?uselang=de .

Zitat:"Also sollte man schon hinschauen, welchen Anhänger man sich zulegt."

Da stimme ich Ihnen zu, wobei es wahrscheinlich am wenigsten Ärger bereitet, wenn man in der Öffendlichkeit auf potentiell strafbewehrte Symbole verzichtet.

Symbolfreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: Duffy

Irre ich mich, oder haben die Nazis das Symbol nicht umgedreht? Meines Wissens läuft das altindische Sonnenrad nach links, während es unter den Nationalsozialsten die Gegenrichtung einschlagen mußte. Also sollte man schon hinschauen, welchen Anhänger man sich zulegt.

Gravatar: Dirk S

@ Elvi Stegner

Zitat:"Das Zeigen des Hakenkreuzes ist übrigens nur in Deutschland und Österreich illegal."

Was nun mal geschichtliche Gründe hat. Aber Hinduismus, Jainismus und Buddhismus werden mit Sicherheit noch andere, rechtlich einwandfreie und geschichtlich unverfängliche Glückssymbole haben.

Symbolische Grüße,

Dirk S

Gravatar: Dirk S

@ Otto nagel

Das Hexagramm gibt es auch als Anhänger für Ketten. Und der würde die Bildungsverwaltung vor ein schwerwiegendes Problem stellen: Zwar wird das Hexagramm als Davidsstern mit dem Judentum in Verbindung gebracht, ist aber nicht exklusiv darauf beschränkt und wurde als Symbol auch im Islam verwandt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hexagramm
https://de.wikipedia.org/wiki/Davidstern
https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Islamic_hexagonal_star?uselang=de

Na ja, kann die Berliner Bildungsverwaltung mal ein bisschen Religionspolizei spielen. So sehr ich die Trennung von Schule und Religion beführworte, bei leicht zu verbergenden Anhängern gehts langsam ins Lächerliche. Soll die Frau den Anhänger unter ihrer Kleidung tragen und fertig. Ist schließlich kein Nudelsieb auf dem Kopf.

Ungesiebte Grüße,

Dirk S

Gravatar: Klaus Kolbe

Da kann man sehen, was die (ihm verordnete!) Politik eines Protegés der Finanzmächte so anrichten kann:
Man kennt dieses Land nicht wieder!
Den Deutschen, aber auch Franzosen und anderen europäischen Völkern ist dringend anzuraten, sich ihr Land zurückzuholen.
Denn das Land gehört dem Volk, nicht den bezahlten Politik-Darstellern und ihren willigen Claqueuren.

Gravatar: Otto nagel

Mein Vorschlag, wenn der "Fisch" auch sein Leben aushauchen muß: bitte tragen Sie einen "Judenstern" an Ihrer Kleidung !
Mal sehen, was dann passiert ! Könnte interessant werden !

Gravatar: Wolf Köbele

An Elvi Stegner
Falls Sie sich mit den Jesiden noch nicht vertraut gemacht haben, rate ich Ihnen, es umgehend nachzuholen. Die berüchtigten "libanesischen" Clans, Ehrenmorde, Inzest - das dürften die Stichwörter sein, die Ihnen dann auffallen werden. (Das gilt übrigens auch für die moslemischen Kurden, die wir halt aus Mangel an Kenntnis als Türken bezeichnen. Wer Opfer, wer Täter - du lieber Himmel, alle sind beides!)

Gravatar: Dirk S

Also mich erinnert der Fisch nur an ein Nordsee-Restaurant ( https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/archive/8/84/20090828232205%21Nordsee_Logo.svg ) .

Da das Nordsee-Logo und der Anhänger sich sehr ähnlich sehen, kann man diesen schlecht als primär religöses Symbol ansehen, welches unter das Gesetz fallen würde. Letztendlich kommt es darauf an, wie die Mehrheit etwas verorten würde.

Ist wie beim Kopftuch: Welches der folgenden 2 ( http://www.crieur-public.com/cpwp/wp-content/uploads/2014/11/Screenshot-2014-11-07-20.14.53.png und http://images.derstandard.at/2009/03/23/1237248732848.jpg ) würde die Mehrheit als religiöses Kleidungsstück ansehen und welches nicht? Die Antwort ist eigentlich klar.

Religionsfreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: Gerd Müller

Den Deutschen, die noch vor einer Generation lebten, stünden die Haare zu Berge, ob der völlig blödsinnigen Politik in diesem Lande.

Sie hatten es aus den Ruinen, die vom Führer und seiner Partei mit Führungsanspruch übrigblieben, aufgebaut und eingerichtet.
Es war gut und richtig eingerichtet !

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