Inflation

Anschnallen: Euro rollt bergab

Die amerikanische Federal Reserve Bank (FED) schnippt mit dem Finger, und der Euro stürzt auf den tiefsten Stand seit 13 Jahren. So rasant wirkt die US-Geldpolitik auf andere Währungen.

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Die Devisenmärkte sind die nervöse Schwester der Aktienmärkte. Denn kaum etwas ist so schwer zu durchschauen wie das Auf und Ab der Währungen.

Die Federal Reserve Bank (FED) der USA hat nun entschieden: Die Leitzinsen werden erhöht. Und schon fällt der Euro auf den tiefsten Stand seit 2003 (siehe Berichte: Handelsblatt, FAZ, T-Online). Am Donnerstag lag der Wert des Euro bei unter 1,04 US-Dollar. Auch der japanische Yen und die schwedisch Krone haben an Wert eingebüßt.

Es handelt sich um die zweite Leitzinserhöhung seit der letzten großen Wirtschaftskrise. Doch es wird nicht die letzte sein, denn für die nächsten Jahre werden weitere Zinserhöhungen erwartet. In den letzten Monaten war schon oft über eine Leitzinserhöhung spekuliert worden. Doch angesichts der anstehenden US-Wahl hatte sich die FED zurückgehalten. Nun ist die Wahl gelaufen und die Tür offen für eine neue Zinspolitik.

Was hat das für Auswirkungen auf die Verbraucher in Europa? Die Preise für viele Produkte könnten leicht ansteigen. Und Urlaub in den USA wird teurer. Deutsche Unternehmen könnten allerdings leichter ihre Produkte kostengünstig in die USA exportieren.

 

 

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gerd Schober

Der Euro rollt schon seit Jahren bergab. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft die Gemeinschaftswährung tot gesagt wurde. Ich hoffe, die Zeit widerlegt mich, aber ich glaube dennoch, daß uns der Euro bis zur Einführung einer rein digitalen Weltwährung erhalten bleiben wird. So ist er gewollt und so wird er bleiben. Es sei denn, das Volk will es anders. Aber das sieht nicht so aus. Feigheit herrscht.

Gravatar: Hans von Atzigen

Tja war wohl ein Fataler Fehlgriff die ganze sog. Globalisierung mit allem drum und dran.
Die ganzen Thesen und Rezepte gehen hinten und vorne nicht mehr schlüssig auf.
Stinkt mächtig nach Sackgasse.
Vorwärts geht nicht mehr, Rückwärz auch nicht, da haben leider zu viele naive Illusionen.
Nicht so gut.
Auf breiter Front nur wenig aus der Geschichte gelernt, ergänzt durch längst bekannte wissenschaftlich erhärtete
Erkenntnisse und Fakten.
Pech für die Menschheit.

Gravatar: Hans Meier

@Klaus Kolbe

Vielen Dank für die tollen Links!
MfG

Gravatar: Herr Roland

Verloren.
Brasilien, China,Russland und die USA werden
die BRD aufkaufen.
Leider.
Nicht Heute nicht Morgen aber .........

Gravatar: siggi

Fällt der EURO, kann BRD billiger in USA werden. Ist jedoch kontraproduktiv, da BRD (Auto) die Zulieferer im Nicht-EURO-Raum bezahlen muss (Export-Weltmeister). Hier steigt der Sloti oder andere Währungen zum EURO. Scheinen viele nicht zu begreifen da sie DAX-Anlagen jetzt kaufen, kann man mehr Autos los werden. Da Trump Gelder nun anzieht, ist der Geldweggang unvermeidlich. Dumm, wenn man sich mit dem angelegt hat. Japan brachte die ersten Milliarden nach USA, Merkel will es nicht, muss sie Milliarden für unnütze Menschen in Afrika ausgeben. Wahrscheinlich kommt VW unter den Hammer, hat Trump deutschen Obolus auch. Auch eine Reparation allá Athen.

Gravatar: R. Avis

Das war vorauszusehen. Eine vernünftige Regierung würde sich jetzt um den Handelspartner Rußland bemühen, denke ich mal.

Gravatar: Stephan Achner

"Deutsche Unternehmen könnten allerdings leichter ihre Produkte kostengünstig in die USA exportieren." Theoretisch sicherlich. Aber die Trump-Administration wird sich nach der Machtübernahme ab 20.01.2017 in Washington D.C. intensiv mit den Ländern befassen, die hohe Außenhandelsüberschüsse gegenüber den USA haben und diesen Stand zugunsten der USA umdrehen. Und dazu zählt neben China, Japan und Südkorea gerade Deutschland. Also, die deutschen Exporte in die USA dürften ab 2017 - politisch gewollt - im Rückwärtsgang laufen. Da nützen auch Euro-Weich-Währungs-Vorteile nichts mehr.

Und by the way: Es ist nur die Frage einer kurzen Zeit, bis es eine Dollar-Euro-Parität geben wird. Darauf gehe ich jede Wette ein.

Gravatar: Mr. Muro

Ein Grund mehr aus dem Euro auszusteigen und wieder eine stabile deutsche Währung einzuführen.

Gravatar: Klaus Kolbe

Im Ludwig von Mises Institut Deutschland ist ein schöner 3teiliger Artikel über den ersten Keynesianer und, folgerichtig, das Thema Inflation erschienen.

Textauszug:

„Der erste Keynesianer“ oder „Wie man ein Land in vier Jahren ruiniert“ – Teil 1 bis 3

Die Idee Laws ist heute so populär, wie sie damals neu war. In Umkehrung der damaligen Vorstellung von Geld, war es Laws Absicht, das Tauschmittel einer allgemein anerkannten Deckung zu entheben und so den Handel und die Wirtschaft zu beleben. Das dieser Mann ein Keynesianer im heutigen Sinne war, daran kann heute kein Zweifel bestehen. Über die in einer Volkswirtschaft umlaufende Geldmenge schrieb er folgendes:

„Eine begrenzte Geldmenge kann nur eine begrenzte Personenzahl beschäftigen, und Gesetze zur Arbeitsbeschaffung dürften in einem Land mit Geldknappheit kaum zum Erfolg führen. Gute Gesetze mögen zwar die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes erheblich steigern und dazu beitragen, dass es Beschäftigungsmöglichkeiten schafft; doch auch die besten würden nicht mehr Menschen in Arbeit und Brot bringen, solange es am Geld fehlt.“[1]

Kommt Ihnen das bekannt vor? Wenn die Wirtschaft schwächelt, dann ist schlichtweg zu wenig Geld im Umlauf! Diese Aussage könnte freilich auch von heutigen austauschbaren Mainstreamökonomen stammen; sie stammt jedoch von John Law, der 1720 zum mächtigsten Mann in Frankreich avancierte.

Streng genommen sollte die Nachwelt John Maynard Keynes (1883-1946) einen Lawianer nennen, denn vieles was Keynes schrieb, nahm Law bereits 200 Jahre zuvor vorweg. In den Werken von Keynes fand Law bezeichnenderweise sehr wenig Erwähnung.


Hier die Links zu den Artikeln:

http://www.misesde.org/?p=14380

http://www.misesde.org/?p=14429

http://www.misesde.org/?p=14503

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