Interview mit Steven Kuhn

»Mit ihrer Propaganda machen sich die Mainstream-Medien als Nachrichtenquelle überflüssig«

Im Interview mit der Freien Welt erklärt Steven Kuhn seine Ansicht über die einseitige Berichterstattung der Mainstream-Medien beim Thema Donald Trump. Wenn diese so weitermachen, haben sie jedwede Glaubwürdigkeit verloren.

Foto: Screenshot YouTube, DW
Veröffentlicht:
von

Freie Welt: Hallo Herr Kuhn. Schön, Sie wieder zu sprechen. Es passiert in letzter Zeit so viel. Lassen Sie uns über den Russland-Skandal sprechen. Das scheint kein Ende zu haben, nicht wahr?

Steven Kuhn: Danke. Es ist immer schön, gehört zu werden. Skandal? Wird es jetzt so genannt? Oder ist es eine Untersuchung? Ich mag vielleicht übersensibilisiert bezüglich negativer Schlagwörter wirken. Aber in diesen Tagen würde ich nicht denken wollen, dass Sie diese Worte mit einem spezifischen Hintergedanken benutzen, um mich dazu zu bringen, etwas zu verteidigen, worin ich nicht involviert bin.

Wie auch immer die Lage ist, ich glaube, wir als Land machen Fortschritte. Allein die Tatsache, dass das FBI die Untersuchung übernommen hat, zeigt doch, dass die Trump-Administration offen und bereit ist, in der Angelegenheit zu kooperieren.

Es fasziniert mich wirklich, die Reaktionen der Mainstream-Medien auf alles, was Trump und sein Team tun, zu beobachten. Egal, worum es sich handelt, entweder verschweigen sie es oder verdrehen es. Was ist mit der Objektivität geschehen? Ich vermisse wirklich eine richtige Debatte.

Freie Welt: Um fair zu bleiben, Trump sagt manchmal schon seltsame Dinge, finden Sie nicht?

Steven Kuhn: Natürlich gibt es manchmal Momente, an denen man sich fragt, was Trump mit diesem oder jenem meint. Er ist sehr direkt, weil seine Basis diese Art der Verständigung schätzt. Aber es zahlt sich niemals aus, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen. So entstehen einfach falsche Geschichten. Schlüssel zu seinem Verständnis ist es, seine Kommentare im Kontext zu sehen.

Freie Welt: Ist es nicht die Aufgabe der Oppositionsparteien seine Absichten zu hinterfragen und zu interpretieren? Aus diesem Grunde gibt es ja die Presse.

Steven Kuhn: Wenn Politiker und Demonstranten, ebenso einige Trump-Unterstützer, wirklichen Fortschritt in den USA wollten, dann würden sie mit diesem Unsinn aufhören und nach Gemeinsamkeiten suchen. Das passiert in einigen Gegenden und Bevölkerungsgruppen: Einzelne Minderheiten-Gruppen, die für Trump sind, widersprechen den Anführern der Demokratischen Partei und den Medien. Aber davon sieht man nichts in den Mainstream-Medien. Gar nichts. Was für eine Schande. Die Schwarzmalerei in der Presse ist wie eine dunkle Wolke im Redaktionsraum. Selbst wenn sie den Kurs noch ändern wollten, würden sie unaufrichtig wirken. Das Vertrauen in die Mainstream-Medien ist auf einem Allzeittief oder stirbt gar völlig ab.

Freie Welt: Woher haben Sie die Information, dass das Vertrauen in die Medien auf einem Allzeittief ist? Es ist ja wahr, dass die Medienlandschaft sich merklich verändert hat in den letzten Jahren. Besonders im letzten Jahr. Aber mit Webseiten wie „Breitbart“, die das Web dominieren, erscheint es da Ihnen nicht etwas gefährlich, wenn solche rechtspopulistischen Webseiten so viele Menschen beeinflussen?

Steven Kuhn: Man muss lediglich die Nachrichten ansehen, um zu merken, dass in jeder Sendung eine zivilisiert Konversation fehlt. Ob in der Talkshow am Tage oder in der Spätabendsendung, die Agenda ist klar: emotionale Aufregung und Spaltung, wo immer sie können.

Lassen Sie mich „Breitbart“ ansprechen. Sie verbuchen mehr als zwei Milliarden Seitenaufrufe pro Jahr. Obwohl mehr als tausend Unternehmen „Breitbart“ boykottieren, sind sie immer noch stärker als die „Huffington Post“. Außerdem dominieren sie Twitter und Facebook als erste politische Seite.

Sie füllen offenbar eine Lücke. Anstatt sie zu kritisieren und einen Weg zu suchen, sie mit Verschwörungstheorien zu diskreditieren, sollten die Mainstream-Medien versuchen, von ihnen zu lernen. Es scheint, dass das aktuelle Klima des Verleugnens dies nicht möglich macht. Aber das wird und muss sich ändern.

Wenn sie befürchten, „Breitbart“ würde rechtspopulistische Propaganda verbreiten, befürchten Sie dann auch, dass die Mainstream-Medien linkspopulistische Propaganda verbreiten? Das wäre die Schlussfolgerung, zu der man kommen müsste. Alles andere wäre Realitätsverweigerung. Ich denke, „Breitbart“ ist ein wichtiger Faktor in der Balance der Nachrichten zurzeit. Der Erfolg der Webseite spricht für sich.

Freie Welt: Wir haben nun sehr ausführlich Breitbart angesprochen. Aber nun: Was ist mit dem Russland-Problem? Was wird das FBI finden?

Steven Kuhn: Ich habe keine Idee, was das FBI finden wird, falls überhaupt etwas gefunden wird. Wir können nur hoffen, dass das FBI nicht wieder mit Falschinformationen gefüttert wurde, wie sie es in der Vergangenheit der Fall war. Ich habe Vertrauen, dass sich alles als unbegründet herausstellt, was den Einfluss Russlands auf die Wahl angeht.

Wie auch immer, es wird einen Informationskrieg geben. Selbst wenn Trumps zweiter Cousin einst in Russland gewesen sein sollte, würde sich darauf die Berichterstattung konzentrieren, und die Mainstream-Medien würden dafür sorgen, dass die ganze Welt es erfährt, falls es doch eine Verbindung geben sollte. Alles, was wir tun können, ist abzuwarten und zu beobachten, unseren gewählten Präsidenten zu unterstützen und positiv eingestellt bleiben, dass wir als Land die Lage in den Griff bekommen und die aktuellen Missstände überstehen.

Der emotionale Hass, den die Presse und das Establishment gegen Trump pflegen, hat sie auf einen Pfad geführt, wo sie nun eine Bestätigung brauchen, dass all die Anschuldigungen wahr sind. Ansonsten riskieren sie noch größeren Schaden hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit, denn je mehr sie ihn weiterhin angreifen, ohne das etwas dabei herauskommt, desto mehr gleichen sie zahnlosen Tigern.

Ich kann mich nur wiederholen: Die Menschen haben entschieden. Sie taten es, indem sie wählen gingen. Das ist Demokratie, wie sie sein sollte. Die Menschen haben Trump für das gewählt, für das er steht. Die Bewegung gewinnt Tag für Tag an Boden. Was übrigens das Gegenteil dessen ist, was die Mainstream-Medien berichten.

Apropos Presse: Das deutsche Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“ hat berichtet, dass die Zustimmung für Trump höher ist, als allgemein berichtet wird. Es hat mich überrascht, so etwas im „Spiegel“ zu lesen. Kein anderes Magazin hat dies berichtet. Aber sie werden bald dem Beispiel folgen.

Es steht gerade so viel auf dem Spiel in unserem Land. Wir müssen auf beiden Seiten offen bleiben für wirkliche Zusammenarbeit in allen Fragen. Das unaufhörliche Schießen auf Trump seitens der Anti-Trump-Presse ist einfach zu viel. Es diskreditiert die Mainstream-Medien bis zu einem Punkt, an dem sie selbst irrelevant werden.

Freie Welt: Ist dies die Richtung, in die die USA nun gehen werden? Manche sagen, dies sei von Anfang an der Plan gewesen, die Presse durch Zensur zu zerstören, wie beispielsweise, als Trump einige große Medien nicht zur Pressekonferenz zugelassen hatte. Wir sagen Sie zu solchen Merkwürdigkeiten?

Steven Kuhn: Sensationslust ist für Geschichten am Lagerfeuer geeignet. Aber in solchen Diskussionen hat sie keinen Platz. Ich würde es vorziehen, wenn Sie Ihre Worte ohne persönliche Meinung vorbringen würden. Indem wir auf Fakten basiert bleiben und unsere Gefühle außen vor lassen, haben wir eine größere Chance, einen Konsens zu erreichen. Dies muss unser Ziel bleiben. Auch als Nation.

Niemand von uns verbringt Zeit mit dem Trump-Team. Und wir beide müssen zugeben, dass es sehr schwer ist, heutzutage an die Wahrheit zu gelangen. Abhängig von Ihrer Nachrichten-Quelle, kann es in beide Richtungen gehen. Viele nutzen nur eine Nachrichten-Quelle, die ihrer eigenen Meinung am nächsten kommt. Wenn dann die Informationen falsch oder irreführend sind, kann man einfach die Presse beschuldigen. Dies führt zu einem Verlust an eigener Verantwortung. Man ist bereits an einem Punkt ankommen, an dem Missinformationen die Norm sind und Verantwortung für das Gesagte irrelevant geworden ist. Das Motto lautet: Sage es einfach und hoffe, dass es durchkommt.

Freie Welt: Aber wie kann ein Präsident so trivial sein und die Presse an der Teilnahme der Pressekonferenz hindern?

Steven Kuhn: Ich würde sagen, Trump war es leid, immer wieder von den gleichen Fragen unterbrochen zu werden, all die Zwischenrufe und dann deren letztliche Zeitungsberichte. Meistens handelt es sich gar nicht um Fragen, sondern Versuche, ihn in die Enge zu drängen. Die Menschen durchschauen diese Taktiken und die Fehlinterpretationen der Fakten. Es muss aufhören. Sie werden schon sehen, bald werden sie wieder eingeladen werden und alles wird in Ordnung sein.

Freie Welt: Sie sind sicherlich optimistischer als wir es sind. Es scheint, Trump hat seine Beziehungen zur Presse so weit zerstört, dass sie vermutlich gar mehr wollen, oder?

Steven Kuhn: Ich wünsche sicherlich nicht, dass sie am Ende allem zustimmen. Das will niemand. Wirklich investigativer Journalismus ist auf Tatsachen begründet und nicht auf Meinungen. Am Ende sind die Medien von ihren Zuschauern und Sponsoren abhängig. Keine Konsumenten bedeutet keine Einnahmen.

Es ist ziemlich einfach zu sehen, dass die Presse sich überlegen muss, wer am Ende am meisten zu verlieren hat. Wie bereits gesagt: Die Mainstream-Medien machen sich überflüssig.

Freie Welt: Harte Worte und eine Einbahnstraße für die Presse, so scheint es. Wer weiß, wie es weitergeht. Danke, wir freuen uns auf unser nächstes Gespräch, Herr Kuhn.

Steven Kuhn: Es ist jetzt eine Einbahnstraße für Medien, die ihre Agenda zu weit getrieben haben. Nun müssen sie evaluieren, wie sie fortfahren wollen. Die Zeit ist gekommen, wieder wahrhaftig zu werden, um das Vertrauen der Menschen zurückzugewinnen.

Es war wieder eine Freude, hier zu sein. Bis bald.

 

Dieses Interview ist eine Übersetzung aus dem Englischen. Das Original finden Sie auf der Seite des ISSB e.V.

 

 



Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Katharina

Heute sprach ich mit einem Bekannten über
Barack HUSSEIN Obama.
Dieser Bekannte wusste nicht, dass Obama auch
HUSSEIN heißt.
So viel zu den MSM. Sie verschweigen viel.
Manchmal lügen sie auch.

Gravatar: Aufbruch

Ich finde es gut, dass solche klärenden Interviews hier geführt werden. Ich bewundere das Stehvermögen Trumps und habe den Eindruck, dass das langsam auch den Medien imponiert. Allerdings muss ich Herrn Kuhn Recht geben, dass die erbittertsten Feinde Trumps so schnell nicht aufgeben, da sie sonst ihr Gesicht verlieren. Es wird also noch spannend bleiben, Nur wird das amerikanische Volk, der Bürger, sicher eines Tages dieser "Spielchen", die die Medien veranstalten, überdrüssig. Trump ist ihr gewählter Präsident. Bisher hat er nichts getan, was dem amerikanischen Bürger geschadet hätte. Der Bürger wird es irgendwann nicht mehr mitmachen, dass mit Trump ganz Amerika von den Medien durch den Dreck gezogen wird. Dafür lieben die Amerikaner ihr Land zu sehr. Wenn Trump seiner Linie treu bleibt, wird ihm das Volk auch danken. Vor allem dann, wenn sich der Linksmob in immer groteskere Aktionen hineisteigert.

Auf Deutschland bezogen kann ich mir nur wünschen, dass auch die AfD weiterhin Stehvermögen beweist und sich weniger mit sich selbst, als mit den unmöglichen Zuständen in Deutschland beschäftigt. Es ist höchste Zeit, dass den "Eliten" hierzulande eine ähnliche Lektion erteilt wird wie in Amerika.

Gravatar: karlheinz gampe

Kein vernünftiger Mensch liest mehr Mainstream ! Lügenpresse ist out !

Gravatar: Stephan Achner

"Lassen Sie mich "Breitbart" ansprechen. Sie verbuchen mehr als zwei Millionen Seitenaufrufe pro Jahr.":

Es sind wesentlich mehr als zwei Millionen Seitenaufrufe. Nach meiner Kenntnis hat "Breitbart" alleine im Oktober 2016 240 (!) Millionen Seitenaufrufe gehabt und 37 Millionen "Unique-Visitors", also in nur einem Monat.

Wahrscheinlich ist nicht "2 Millionen", sondern "2 Milliarden Seitenaufrufe pro Jahr" gemeint.

[Anm. d. Redaktion: Danke für den Hinweis. Zahlenangabe wurde korrigiert.]

Gravatar: R. Avis

Twitternachrichten von Donald Trump:
Warum sollte jemand, der etwas zu sagen hat, es seinem Publikum nicht aus erster Hand mitteilen? Vor allem, weil Informationen aus zweiter Hand (nämlich Kommentare von Presse, Funk und Fernsehen) immer selektiert, gekürzt, interpretiert und manipuliert wurden.
Heutzutage kann jede Institution seine Hausmitteilungen direkt ins Netz stellen, mit Begründung, wieso und warum. Dafür haben sie nämlich eigene Büros für Öffentlichkeitsarbeit. Da Journalisten ohnehin nur das schreiben, womit sie von den wenigen existierenden Presse-Agenturen gefüttert werden, sind sie im digitalen Zeitalter zunehmend überflüssig.
Z.B. weiß ich nicht, wann das obige Gespräch mit Herrn Kuhn geführt wurde, aber dank Breitbart, gatesofvienna, n8wächter und voltairenet bin ich dem schon wieder ein paar Tage voraus.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang