Familien geben Rückhalt

Warum Großfamilien die Gesellschaft und das Individuum stärken

Der Trend gegen die Groß- und Kernfamilien zugunsten von Singles und Patchwork schwächt sowohl die Gesellschaft als auch das Individuum. Es kann kein Generationen übergreifender Wohlstand mehr aufgebaut werden. Ein Kommentar.

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Der Trend geht in Richtung Single-Dasein oder Patchwork-Familie. Wer heute heiratet und eine Familie gründet, kann nicht davon ausgehen, dass diese ein Leben lang hält. Die Wahrscheinlichkeit der Trennung oder Scheidung ist hoch. Was zunächst nach Freiheit klingt, hat Konsequenzen, und zwar sowohl für die Gesellschaft, als auch für die Individuen selbst.


Zwei Fallbeispiele:


Die Familie A stammt aus Niedersachsen. Die Großelterngeneration war bei Kriegsende aus den Ostgebieten gekommen, die Familie großväterlicherseits aus Posen, jene großmütterlicherseits aus Ostpreußen. Die Elterngeneration wuchs in der Nachkriegszeit auf. Es ging wirtschaftlich voran, alle bekamen einen guten Job. Zunächst sah es nach Wohlstand aus. Dann kamen lauter Trennungen und Scheidungen. Familienvermögen wurde nicht aufgebaut. Die Kinder sind für ihre Zukunft ganz auf sich allein gestellt. Schaffen sie den Sprung ins ordentliche Berufsleben, haben sie die Chance, an den Lebensstandard ihrer Eltern anzuknüpfen. Schaffen sie es nicht, wartet Hartz IV auf sie. Studieren geht nur über Studienkredite oder BAFöG. Größere Erbschaften sind nicht zu erwarten.


Die Familie B stammt aus Baden-Württemberg. Seit Generationen lebt sie im Schwarzwald. Sowohl großmütterlicherseits als auch großväterlicherseits fußt die Familientradition im Handwerk. Die Elterngeneration hat nach der Handwerksausbildung über den zweiten Bildungsweg Ingenieursstudiengänge draufgesattelt. Scheidungen und Trennungen sind verpönt. Die kinderreiche Großfamilie hält zusammen. Man agiert wie ein Clan. Gelder werden in Grundstücke und Häuser, Äcker und Waldgebiete investiert. Ältere Familienmitglieder werden in der Familie gepflegt. Die Kinder wachsen in geordneten Verhältnissen auf. Studieren geht ohne Studienkredit. Die Eltern haben genug gespart, um ihren Kindern unter die Arme zu greifen. Bankkredite werden vermieden, die Familie ist sich ihre eigene Bank. Auf alle warten große Erbschaften.


Viele Deutsche werden sich in einem der beiden Beispiele wiedererkennen. Während die Familie A sich aufgelöst hat und die Nachkommen allein zurechtkommen müssen, hat die Familie B zusammengehalten und ein großes Vermögen aufgebaut, von dem die jüngste Generation profitieren kann.


Die Familie A ist ein Beispiel für ein Massenphänomen unserer Zeit: Scheidungen und Trennungen führen zu Zersplitterungen des Familienvermögens. Die Kinder und Kindeskinder sind auf sich allein gestellt, haben im Notfall keine Rückendeckung und können auch nicht auf größere Erbschaften hoffen. Jede Generation fängt bei Null an. Wenn es schiefläuft, muss Vater Staat eingreifen.


Die Bundesrepublik ist voller ähnlicher Beispiele für geglückte und missglückte Familiengeschichten. Immer wieder zeigt sich, wie sehr eine Großfamilie jeden Einzelnen stärken kann. Doch der von der Politik und den Medien verbreitete Zeitgeist zersetzt nicht nur die alten Großfamilien, sondern auch die Kernfamilie. Damit zerbricht, was seit Jahrtausenden über alle Kulturen hinweg das Rückgrat der Gesellschaft war. Man kann nur hoffen, dass in den nächsten Jahrzehnten keine Not ins Land hereinbricht. Denn dann werden alle ohne Großfamilie schnell an ihre Grenzen geraten.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Elke

Und wenn Frau dann einen lieblosen Mann zwecks Familiengründung heiratet, eine lieblose Ehe führt - die einen in den Wahnsinn treiben kann, ist das Ende fürchterlich. Welche Frau braucht schon einen Mann, der nur sich selbst sieht? Wie kann man ungeliebt eine Ehe überstehen und nicht an ihr zugrunde gehen?

Macht und Liebe schließen einander aus.
Macht will herrschen, Liebe läßt den anderen sein.

Keine Frau braucht einen Herrscher.

Gravatar: Karin Weber

Familien sind die kleinste Keimzelle in einem Staat, quasi das Fundament. Aus genau dem Grund konzentrieren sich die Linksgrünen seit Jahrzehnten auf die Familienzerstörung. Dazu installierten sie ein Netz aus überflüssigen Frauenbeauftragten, Frauenhäusern und GenderGaga-Lehrstühlen. Vor 70 Jahren zerstörte man Deutschland noch mit Bombenteppichen. Heute lässt man einfach Frauenbeauftragte und GenderGagas auf das Volk los.

Gravatar: Freigeist

Es ist doch interessant zu beobachten, wie in den Entwicklungs-Ländern die Großfamilien so enorme Vermögen aufbauen, oder? Fakt ist, sie werden täglich ärmer.
Sollte es in Deutschland nur noch Großfamilien geben, wird das Kindergeld Null sein. Bis es dann auf Null sein wird, können die ersten Großfamilien gut abkassieren, das Kindergeld.

Gravatar: Wiener Schnitzel

Wenn "Pro Familia" in die Schule kommt, lernen die Kinder, wie man viel Sex und möglichst keine Kinder bekommt.
Komisch, oder?
Werbung für Abtreibung, Pille, Schwulitäten, Gender usw. macht in Afrika niemand.

Ob da am Ende System dahinter steckt. Anti-Weißismus?
Sehr merkwürdig.

Gravatar: H.Roth

Wie schon jemand hier angemerkt hat, ist das Wort "Großfamilie" in unserer Gesellschaft - dank der aktuellen Politik aus Berlin und Brüssel - leider nicht mehr positiv besetzt.

Die beiden Fallbeispiele haben so ihre Schwächen. Zum einen wird die genetische Veranlagung der Schwaben vernachläßigt, die sie mit den Schotten gemeinsam haben, nämlich die Sparsamkeit. Und zweitens die Lebenspriorität, viel Fleiß aufzuwenden, um möglichst viel Besitz anzuhäufen, wie es schon in einem schwäbischen Lied heißt: "Schaffe, schaffe Haisle baua, ond et nach de Mädla schaua. Ond wenn onser Haisle schteht, no gibts noch koine Ruah, denn dann schparet mer, dann schparet mer för a Ziege ond a Kuah."

So, und dann ist da eben die demografische Entwicklung, die das Erben auf eine immer kleiner werdende Anzahl an Nachkommen beschränkt, auch bei den Schwaben. Da gehören dann oft zu einer Großfamilie wesentlich mehr Großeltern als Enkel.

Und auch im Schwabenland hat man die stärkende Wirkung der Großfamilie in die Donau, den Neckar bzw. den Rhein geworfen, nämlich das Zusammenleben mehrere Generationen unter einem Dach. Das Aufeinanderangewiesensein, ist auch hier dem Individualismus (und Egoismus) als moderene Lebensform gewichen. Vielleicht sollte man den Vergleich eher mit Gesellschaften wagen, und die gibt es nicht nur im Islam, in denen es wirklich noch Großfamilien gibt.
Ich selbst bin in einer solchen Gesellschaft aufgewachsen. Bis wir nach Deutschland kamen, wußte ich nicht, was ein Altenheim ist, oder ein Einzelzimmer für Kinder.

Gravatar: Gipfler

Die Großfamilie stärkt nicht das Individuum, das ist ein Irrtum. Die europäische Entwicklung zur freien, sich selbst bestimmenden Idividualität ist gerade dadurch gekennzeichnet, dass sich der Einzelne aus den Banden der Familie emanzipiert hat, Eine zusammenhaltende Großfamilie übt immer einen gewissen Gruppenzwang aus.

Daher sagte Christus:
„Wenn jemand zu mir kommt und sich nicht frei machen kann von seinem Vater und seiner Mutter, von seinem Weibe und seinen Kindern, von Brüdern und Schwestern, ja so­gar von seiner eigenen Seele, der kann nicht mein Jünger sein.“

Damit ist sicher nicht gemeint, sich von seiner Familie zu trennen, sondern sich innerlich von der Bestimmung, die vom gemeinsamen Blut ausgeht, zu befreien. Ja, man soll sich auch von seiner Seele, die ja bisher durch die Kräfte der Blutsgemeinschaft geprägt worden ist, frei machen. Dann bleibt nur noch, sich auf sein Ich zu stellen und all sein Handeln aus der eigenen Erkenntnis selbst zu bestimmen. Daher sagte Christus auch: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“

Gerade die Menschen der islamischen Völker sind in ihrem Bewusstsein sehr stark in Abstammungsgemeinschaften verankert. Die Familie, die Sippe, der Stamm oder der von der Abstammung geprägte Volkszusammenhang sind als Kollektive die bestimmenden sozialen Kräfte, denen der Einzelne weitgehend untergeordnet ist. Er empfindet sich auch in der Regel nicht als eine davon unabhängige Persönlichkeit mit eigenen Lebensvorstellungen, sondern als ein Glied der Gemeinschaft, ohne die er nicht leben könnte, deren Zusammenhalt und Lebensregeln ihn mitumfassen und seine Lebenswege stark bestimmen.

Siehe:
https://fassadenkratzer.wordpress.com/2015/06/12/islam-sippenbindung-und-europaische-geistesentwicklung/

Gravatar: HDM

Die Überschrift irritiert mich. Sie meinen hoffentlich nicht solche Großfamilien:
http://www.ksta.de/nrw/massenschlaegerei-grossfamilien-geraten-in-duesseldorfer-einkaufszentrum-aneinander-26257618
http://www.bz-berlin.de/tatort/zwei-grossfamilien-pruegeln-sich-an-der-urbanstrasse
http://www.focus.de/panorama/welt/polizei-von-hemmungsloser-gewalt-ueberrascht-zwei-grossfamilien-und-hells-angels-so-brutal-lief-die-massenschlaegerei-in-erkrath_id_5838379.html
https://www.welt.de/vermischtes/article159579666/50-Beamte-muessen-Streit-zweier-Grossfamilien-schlichten.html
http://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadtreport_artikel,-Massenschlaegerei-von-Grossfamilien-verhindert-_arid,1523473.html

Gravatar: Alfred

Jeder muss an seiner Altersversorgung selber arbeiten. Heute kann man sich auf den Staat nicht mehr verlassen. Der vertritt nur seine eigenen Machtinteressen.
Die Rente ist ein Schneeballsystem und dieses System ist im Grunde verboten.
Die Geschichte mit dem Ochsen. Was der eine darf, darf der andere noch lange nicht...

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