»Lugenpresse« und »Hacks«

USA: Misstrauen gegen das politische System wächst

Die Skepsis der US-Bürger gegen das politische System im Endspurt des aktuellen Präsidentschaftswahlkampf wächst, nicht zuletzt ge- und befördert durch die beiden Kandidaten Clinton und Trump selbst.

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Die Anhänger des republikanischen Kandidaten Donald Trump haben den deutschen Begriff Lügenpresse längst adaptiert und bezeichnen zahlreiche amerikanische Medienvertreter als »Lugenpresse«. Damit werfen sie zahlreichen Pressebüros und TV-Anstalten eine einseitige, meist unfaire und falsche Berichterstattung über und vor allem gegen Donald Trump vor. Unter dem Hashtag »#Lugenpressse« finden sich immer mehr Einträge, die diese Form der Berichterstattung kritisieren.

Clinton schürt ihrerseits die Kritik am System dadurch, dass sie permanent und ohne Beweise die Hackerangriffe auf ihre Mailkonten und die ihrer demokratischen Partei unbedingt Russland in die Schuhe schieben will. Dies versucht sie bei jedem ihrer Auftritte dem Wahlvolk zu suggerieren. Dass sich Julien Assange und seine Plattform Wikileaks längst zu diesem Angriff bekannt haben, interessiert Clinton bestenfalls am Rande. Sie will (und muss offensichtlich) unbedingt Moskau als Feindbild konstruieren. 

Da beide Kandidaten aktuell versuchen, das in der Bevölkerung weit verbreitete Misstrauen gegenüber dem Wahlsystem für sich auszubeuten, schüren sie damit die Verunsicherung, die in großen Teilen der Bevölkerung herrscht. Sie fördern zudem das herrschende Misstrauen gegenüber dem Kongress und der Bundesregierung. Daraus resultiert final, dass die Ängste vor möglichen Manipulationen der Wahlcomputer immens gestiegen sind. 

Quelle: http://www.n-tv.de/politik/Trump-Fans-rufen-jetzt-auch-Luegenpresse-article18943161.html

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Dirk S

Der Joe-Normal-US-Amerikaner misstraut den US-Bund ohnehin und sieht in dem eine Diktatur, unter anderem, weil die Beschlüsse des US-Bundes nicht per Volksabstimmung gestoppt werden können. Kurz, da gibt es eher wenig Misstrauenswachstum, es kommt den europäischen Medien nur so vor. Das Misstrauen gegenüber dem US-Bund ist dort enorm und findet derzeit nur mehr Beachtung in Europa.
Man sollte auch bedenken, dass sich praktisch alle US-Präsidenten der letzten 150 Jahre Befugnisse angeeignet haben, die ihnen nach dem Geiste (und der Schrift) der Verfassung nicht zustanden. Schon allein diese "Tradition" rechtfertigt jegliches Misstrauen.

Wobei... Der US-Bund ist ungefähr genauso demokratisch wie der DE-Bund. Und erheblich demokratischer als die EU (die als Ebenenvergleich dem US-Bund entsprechen würde). Sagt einiges über die Demokratie- und Freiheitsliebe der Europäer aus...

Demokratische Grüße,

Dirk S

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