CDU-Generalsekretär verspottetet auf Twitter Minijobber

Tauber maßregelt Bürger mit Sorgen

CDU-General Tauber sorgt mit einem Twitter-Eintrag für viel Kritik. Einem Minijobber schrieb er: »Wenn Sie was Ordentliches gelernt haben, dann brauchen Sie keine drei Minijobs.« Damit unterstreicht er, wie die CDU gesellschaftliche Probleme negiert.

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CDU-Generalsekretär Peter Tauber fällt immer wieder durch Kraftausdrücke negativ auf. Parteiinterne Kritiker der Flüchtlingspolitik der Bundeskanzlerin maßregelt er gerne mal mit Worten wie: »Wer hier nicht für Angela Merkel ist, ist ein Arschloch und kann gehen.«

Jetzt machte der Frankfurter mal wieder deutlich, wie sehr sich seine Partei von den gesellschaftlichen Realitäten im Land entfernt hat. Auf Twitter verbreitete er einen Link zum Wahlprogramm von CDU/ CSU mit den Worten: »Vollbeschäftigung ist viel besser als Gerechtigkeit«.

Eine Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. »Heißt das jetzt 3 Minijobs für mich?«, fragte ein Twitter-User. Tauber, der neben seinen Abgeordnetendiäten jährliche Nebeneinkünfte in sechsstelliger Höhe bezieht, hatte für den Bürger gleich eine saloppe Antwort parat.

Überheblich und sozial kalt reagierte der 42-jährige mit: »Wenn Sie was Ordentliches gelernt haben, dann brauchen Sie keine drei Minijobs.« Doch wer den Arbeitsmarkt beobachtet, sieht dass immer mehr Menschen auch trotz vorhandener Qualifikationen in diesen Sektor gedrückt werden.

Der CDU-Spitzenpolitiker lässt uns im Wahljahr wissen, dass wer sich mit schlecht bezahlten Aushilfsjobs durchschlägt, selber schuld sei. Da gibt es kein Verständnis für diese Situation, Angebot zu Hilfestellungen oder gar noch besser Ideen der Union, an politischen Rahmenbedingungen etwas zu ändern, sondern nur eine Belehrung.

In Deutschland arbeiten derzeit rund 7,4 Mio. Menschen in Minijobs, in denen maximal 450 Euro Verdienst im Monat möglich sind und für die keine Sozialversicherungsbeiträge fällig werden. 5,1 Mio. Menschen darunter haben keine Vollzeitstelle zu laufen.

Zieht man Schüler, Studenten und Rentner ab, die nicht Vollzeit arbeiten können, bleiben 3,1 Mio. Minijobber, die zwischen 25 und 64 Jahre alt sind. Einer DGB-Studie zufolge haben von dem Kreis  71 Prozent entgegen Taubers Kommentar einen ordentlichen Beruf. Weitere neun Prozent haben sogar einen Hochschulabschluss.  

Eine wachsende Zahl hat unterdessen auch mehrere Minijobs, um finanziell über die Runden zu kommen. Es sind nicht allein die 20 Prozent, die schlechter beruflich qualifiziert sind, sondern betrifft mittlerweile auch diejenigen, die laut Tauber angeblich keinen Minijob bräuchten.

Eine Frage bleibt aber noch, was versteht Tauber als »was Ordentliches«. So manche Berufe unterliegen Schwankungen in der Nachfrage. Gerade in einer sich immer schneller wandelnden Welt. Etliche Akademiker endeten als Taxifahrer. Will sich Tauber anmaßen, darüber ein Urteil bilden zu können? Es können ja nicht alle Politiker werden.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Britta

Was leistet dieser Tauber für die Gesellschaft?
NICHTS.

Jede Putzfrau leistet mehr. Sie arbeitet, sie sorgt für
Sauberkeit, sie leistet damit einen wichtigen Beitrag
zur Gesundheit der Menschen. Das gilt natürlich auch für die Putzmänner.

Und was leistet Tauber außer komischen, unnützen Reden? NICHTS. Wer braucht den? Niemand.

Gravatar: Hetero

Widerlicher Typ. Zehn Meter Abstand. Meine urper-
sönliche Meinung. Würde gern was Besseres schreiben.

Gravatar: D.Eppendorfer

... und weil diese Tauber-Nuss in vielen langen Studierjahren was 'Ooornliches' gelernt hat, spielt der jetzt in der CDU den arroganten Muddi-Büttel-Schnösel. Dieser unrasierte Historien-Nerd ist auch einer dieser vom System-Merkel profitierenden Karrieristen, die zu nichts nutze sind, außer das einfache Volk niederzulabern.

Ein großkotziger Widerling ist dieser Kerl, sonst nix!

Aber keine Sorge, der schwarmintelligente Doofmichel wird schon dafür sorgen, dass wir den Kläffer samt seinem Frauchen weitere 4 Jahre genießen dürfen.

Gravatar: Rietz

Um es mit Joschka Fischers Worten zu sagen...,, Mit Verlaub Herr Tauber, .....Sie sind ein Arschl*** !!! "

Gravatar: Dirk S

Zitat:"»Wenn Sie was Ordentliches gelernt haben, dann brauchen Sie keine drei Minijobs.« "

Auch wenn mich jetzt viele hassen werden, aber ganz so Unrecht hat der nicht. Es gibt den unsäglichen Trend zu beliebten aber später auf dem Arbeitsmarkt wenig nachgefragten Ausbildungen, die nun mal zu solchen Effekten führen.
Dass es individuelle Schicksale gibt, in denen das nicht zutrifft, ja, ist aber über die Gesamtheit nicht das Problem. Das ist, dass seit Jahrzehnten am eigentlichen Bedarf vorbei ausgebildet wurde und wird.

Zitat:"Doch wer den Arbeitsmarkt beobachtet, sieht dass immer mehr Menschen auch trotz vorhandener Qualifikationen in diesen Sektor gedrückt werden."

Nun ja, sollen die Arbeitgeber Leute einstellen, die sie nicht brauchen? So was macht nur der Staat und das kommt uns alle immer teurer.

Zitat:"Der CDU-Spitzenpolitiker lässt uns im Wahljahr wissen, dass wer sich mit schlecht bezahlten Aushilfsjobs durchschlägt, selber schuld sei."

Na ja, irgendwann muss mal eine Fehlentscheidung getroffen worden sein. Und fast immer ist die auch vom Betroffenen getroffen worden, auch wenn das niemand wahrhaben will. Es ist natürlich einfach, die Gesellschaft für eigene Fehler verantwortlich zu machen.

Zitat:"5,1 Mio. Menschen darunter haben keine Vollzeitstelle zu laufen."

Weil sie das nicht brauchen? Wie ist die Verteilung nach Alter und Geschlecht? Ich wage es jetzt einfach mal zu behaupten, dass die Masse der 450.-€-Job-Inhaber(innen) finanziell andersweitig abgesichert sind.

Zitat:"Zieht man Schüler, Studenten und Rentner ab, die nicht Vollzeit arbeiten können, bleiben 3,1 Mio. Minijobber, die zwischen 25 und 64 Jahre alt sind."

Und wie sieht es da mit der finanziellen Versorgung aus? Der Mini-Job ist meist ein Zuverdienst von Hausfrauen.

Zitat:"Einer DGB-Studie zufolge haben von dem Kreis 71 Prozent entgegen Taubers Kommentar einen ordentlichen Beruf."

Mal abgesehen davon, dass ein "ordentlicher Beruf" kein "am Arbeitsmarkt gesuchter Beruf" ist, spricht das für meine Sichtweise.

Zitat:" Weitere neun Prozent haben sogar einen Hochschulabschluss."

Es gibt auch eine Menge nutzloser Studienfächer, deren Absolventen am Arbeitsmarkt keine Chance haben. Die Absolventinnen heiraten dann Absolventen gesuchter Studenfächer und verdienen sich per Mini-Job ein Taschengeld dazu.

Zitat:"Eine wachsende Zahl hat unterdessen auch mehrere Minijobs, um finanziell über die Runden zu kommen."

Spricht eher für ein Steuer- und vor allem Abgabenproblem. Also, wenn jemand noch neben einer Vollzeitstelle noch mehrere Mini-Jobs benötigt. Wobei es interessant wäre, wie groß der Anteil unterhaltspflichtiger Männer an dieser Gruppe ist.

Zitat:"Es sind nicht allein die 20 Prozent, die schlechter beruflich qualifiziert sind, sondern betrifft mittlerweile auch diejenigen, die laut Tauber angeblich keinen Minijob bräuchten."

Hmm, es wäre schön, wenn das etwas genauer ausgeführt wäre.

Zitat:"Eine Frage bleibt aber noch, was versteht Tauber als »was Ordentliches«. "

Wahrscheinlich alles, womit man eine gut bezahlte Vollzeitstelle bekommen kann.

Zitat:"So manche Berufe unterliegen Schwankungen in der Nachfrage."

Sind halt die üblichen Schweinezyklen. Ist aber insgesamt kein wirkliches Problem, letztendlich hat man in den meisten Branchen die Chance auf einen qualifikationsgemäßen Job, von dem man leben kann.

Zitat:"Gerade in einer sich immer schneller wandelnden Welt."

So schnell wandelt die sich auch nicht. Das ist meist nur die Ausrede dafür, dass Entwicklungen verschlafen wurden. Wie lang ist noch mal die Nutzungdauer einer Immobilie? Oder eines Autos? Fabriken werden auch nicht jedes Jahr neu ausgestattet.
Und auch die Entwicklungen in der Arbeitswelt sind durchaus langfristig vorhersehbar, wenn man es denn auch will und kann (woran es meist hapert, viele die das müssten können nicht und die meisten wollen auch nicht).

Zitat:"Etliche Akademiker endeten als Taxifahrer."

Das war schon zu meiner Studienzeit so und traf in erster Linie Leute aus dem "Sozialbereich". Das gibt es allenfalls Stellen beim Staat mit einer Stellen-Bewerberquote von teilweise 4000 Bewerber auf eine freie Stelle. Das war schon vor über 20 Jahren so. Das wussten die alle also schon vor Studienbeginn. Da kann man wirklich sagen: Selbst schuld. Soviel Eigenverantwortung muss sein.

Zitat:"Will sich Tauber anmaßen, darüber ein Urteil bilden zu können?"

Sorry, aber was das Gejammere angeht, hat der nicht unrecht. Wenn ich 3 Minijobs habe, dann habe ich etwas falsch gemacht. Und anstelle darüber zu jammern, könnte ich erst mal darüber nachdenken, wo der Fehler gelegen hat. Und diesen dann (wenn möglich) korrigieren.

Zitat:"Es können ja nicht alle Politiker werden. "

Doch. Nur eben nicht Berufspolitiker.

Jammerfreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: Gerd Müller

Dieser Wurstsuppenschwimmer von Merkels Gnaden hat gut lachen, kann er sich doch leidlich von unseren Steuergroschen mästen.
Das war es dann aber auch schon alles was er richtig gut kann ....

Gravatar: M.B.H.

An Arroganz nicht mehr zu toppen!
Wie muss sich den ein Berufsanfänger mit abgeschlossener Ausbildung, Studium... fühlen, der sich angestengt hat und auch noch gute Noten vorweist und
zig Bewerbungsschreiben am laufen hat und eine Absage nach der anderen einfährt. Ein langjähriger Facharbeiter, der aufgrund Einsparungen im Betrieb abgestuft wird oder sogar den Job verliert und und und....
Diese Arroganz ist sowas von an der Realität vorbei.
Es kann halt sich nicht jeder so nach vorne schleimen wie diese unfähigen Politikern. Sie handeln nicht nach
Gewissen, denn sie haben keines und auch nicht nach einer Überzeugung und Meinung. Sie handeln einzig und allein nur nach ihrem Fortkommen, die Parteiinhalte sind dabei egal, für die Meisten könnte es jede Partei sein. Hauptsache Macht! Die Bürger und unser Land sind doch denen alle egal, sie sind nur beschäftigt an der Macht zu bleiben und alles Andere vom Platz zufegen.
Und die Bürger werden sie noch weiter wählen und werden eines Tages bitter erwachen, doch dann ist es zu spät.

Gravatar: Florian K.

da wünscht man sich doch glatt eine System Apokalypse herbei, kein Strom, kein Internet nur noch Dörferverbunde und Selektion nach Qualifikation.

In meinem Fall:

Du willst hier rein und etwas zum Essen und Trinken haben? Was hast Du den gelernt?
Ich: hmmm... Trocken- u. Akkustikbauer, Rettungssanitäter, 4 Jahre Soldat, Bürokaufmann. War 12 Jahre selbstständig auf dem Bau.

Herr Tauber:
Du willst hier rein und etwas zum Essen und Trinken haben? Was hast Du denn gelernt?
Herr Tauber: ich hab studiert!
Was genau?
Herr Tauber: Geschichte, und....
Das reicht, Danke aber wir haben nichts für Sie hier!

Ich finde auch keine angemessene Stelle, meistens bin ich "überqualifiziert"... Hab mir sagen lassen das das der neue Begriff für Problem/zu teuer ist...

tjo, also bin ich Leiharbeiter seit 5 Jahren..... Dafür bin ich gut genug... Manchmal muss ich mein Soldatenwissen richtig unterdrücken, besonders wenn man sowas lesen muss...

Gravatar: Stella

Annette Schavan hat nichts gelernt, da ihr die Doktorarbeit im nachhinein aberkannt wurde und hat trotzdem einen Top-Job im Vatikan (früher konnte eine Doktorarbeit das Examen ersetzen).
Ebenso verhält es sich mit Von Guttenberg.
Und wir erinnern uns noch gut an Petra Hinz/SPD, die ihr Abitur und Jura-Studium frei erfunden hat.
Der Fall Von der Leyen ist für mich zwielichtig. Für mich sieht es eher nach Plagiat aus, auch wenn die Kommission zugunsten der Doktorandin entschieden hat.
Tauber hat selber auch nichts gescheites gelernt, wovon er seine Brötchen im Alltag verdienen kann, da er nicht aufs Lehramt studiert hat. Solchen Leuten steht dann nur noch der Rundfunk, die Politik oder wissenschaftliche Tätigkeiten offen.
Im Übrigen hat der österreichische ÖVP-Chef Kurz auch nichts gelernt; er hat sein Jura-Studium unterbrochen aufgrund der politischen Karriere.
Im Gegenzug kenne ich persönlich etliche Menschen, die trotz einer akademische Ausbildung oder einer Berufsausbildung entweder keine Arbeit haben oder sich in prekären Arbeitsverhältnissen wiederfinden.
Mit Bildung und Leistung hat der spätere Erfolg im Leben offenkundig nichts zu tun. Wer also nicht die richtige ethnische Herkunft hat in Verbindung mit der Pille B muss Regale einräumen.

Gravatar: blubby

Wenn man sich auf Herrn Taubers Geisteshöhe begen wollte könnte man nun behaupten:
"Jeder der jetzt noch CDU wählt ist ein Ar***loch."

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