Wollen wir das wirklich?

Risiken und Nebenwirkungen der ‚Ehe für alle’

Kurze Zwischenbilanz: Wer nicht schwul oder lesbisch ist, wird sprachlich bevormundet, ob er will oder nicht. Die Lesben wiederum sind immer noch unzufrieden mit den neuen Regelungen. Sowieso.

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Anja Kofbinger und Sebastian Walter von den Grünen haben eine Anfrage an die Innenverwaltung der Stadt gestellt. Sie wollten wissen, wie viele gleichgeschlechtliche Eheschließungen es in den ersten drei Monaten nach dem Inkrafttreten des Gesetzes zur ‚Ehe für alle’ gegeben hat.

In Berlin haben 680 Frauen- beziehungsweise Männerpaare geheiratet. Für die Grünen-Abgeordneten Kofbinger und Walter zeigen die Zahlen, »dass sich der jahrelange Kampf um gleiche Rechte gelohnt hat«. Sie werden im Tagesspiegel mit den Worten zitiert: »Gleichgeschlechtliche Paare wollen nicht mehr Bürger*innen zweiter Klasse sein«.

Die Schreibweise »Bürger*innen« weist auf einen Widerspruch in ihrer Forderung hin. Hier stimmt etwas nicht. Es gibt nämlich keine »Bürger*innen« erster oder zweiter Klasse. Mit einem Sternchen mitten im Wort bezeichnen sich bisher nur Lesben, Schwule und Transsexuelle. Diejenigen, die als »erste Klasse« angesehen werden, sehen sich als »Bürger«. Der Ausdruck »Bürger*innen« ist ein neuer, klassenneutraler, alles einebnender Ausdruck, der die Gleichheit aller bereits voraussetzt.

Das sehen nicht alle so. Wer es nicht tut, wird nun genötigt, sich einzuordnen. Denn sinnvoll ist die Formulierung »Bürger*innen« nur dann, wenn normale, heterosexuelle Paare diese Bezeichnung auch für sich übernehmen und sich dem Sammelbegriff unterordnen.

Die Gleichgeschlechtlichen wollen also darüber verfügen, dass sich die Bezeichnung für diejenigen, die sich bisher einfach nur »Bürger« nannten, in »Bürger*innen« zu ändern ist, um Diskriminierung zu vermeiden. Wenn wir dieser Übergriffigkeit nicht entgegentreten, fügen wir uns. Man sieht also: die ‚Ehe für alle’ geht uns wirklich alle an.

Besonders eindrucksvoll ist die Zahl der gleichgeschlechtlichen Eheschließungen sowieso nicht. Sie entspricht in etwa der Zahl der eingetragenen Partnerschaften aus den vorangegangenen Jahren:Im Jahre 2016 waren das 821 Paare, im Jahre 2015 waren es 778 Paare.

Die Zahl der gleichgeschlechtlichen Eheschließungen ist also nur deshalb so hoch, weil die Paare, die bisher als eingetragene Partnerschaften lebten, ihre eingetragene Partnerschaft in eine ‚Ehe für alle’ umgewandelt haben.

Zufrieden sind die beiden Abgeordneten der Grünen sowieso nicht. Der Kampf hat sich ihrer Meinung nach zwar gelohnt, er muss aber noch weitergehen. Sie fordern die künftige Große Koalition nun auf, die letzten bestehenden Benachteiligungen für lesbische Ehepaare mit Kindern rasch zu beseitigen.

Worin bestehen diese Benachteiligungen?

Das wird in diesem Artikel des Tagesspiegels erklärt. Da heißt es: »Trotz Einführung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare droht Frauen, die in der Ehe Kinder kriegen, weitere Diskriminierung. Wie das Bundesjustizministerium von Minister Heiko Maas ... klarstellte, enthält das kürzlich verabschiedete ... Gesetzt keine Regelung zum Abstammungsrecht. Unberührt blieben daher insbesondere Regelungen ... wonach Vater eines Kindes der Mann ist, der zum Zeitpunkt der Geburt mit der Mutter verheiratet ist oder der die Vaterschaft anerkannt hat.«

Bei einem verheirateten lesbischen Paar kommt daher eine so genannte Mit-Mutterschaft weiterhin nur im Wege der Stiefkindadoption in Betracht.

Das empfinden die lesbischen Paare als Diskriminierung. Wieso eigentlich? »Stiefkind« ist doch der angemessene Ausdruck. Offenbar haben die Lesben Probleme der ganz besonderen Art.

Ob die jemals zu lösen sind?

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gast

Bin doch mal gespannt, wann die nächtste Staffel kommt:
"Ehe für alle 2,0", wo ich Haustiere heiraten kann, "natürlich gleichberechtigt"

Gravatar: Thomas Waibel

Unmensch 16.02.2018 - 16:20

Die sozialistische Gleichmacherei ist ein Markenzeichen der NWO.

Eine Weltregierung mit einer gleichgeschalteten und total kontrollieren Menschenmasse.

Gravatar: Emmanuel Precht

Muss es nicht auch, also wegen der Diskrimminierung, Schwul#Innen und Lesbin#er heißen? Schließlich, so durften wir ja lernen, kann das Geschlecht ja von Sekunde zu Sekunde umschlagen und niemanderin kann vorhersagen wohin genau. Wat hamwer doch für Probleme.
Wohlan...

Gravatar: Frank

Es tut mir leid aber es gibt eben Probleme die Schwule und Lesben NIEMALS lösen werden und die auch kein Gesetzgeber aus dem Weg schaffen kann.

Es ist von der Natur so vorgegeben. Wir leben in einem dualen Universum. Da können diejenigen gegen die Naturgesetze streiken und strampeln und bocken soviel sie wollen.

Leid tun mir jedoch die Kinder welche eventuelle adoptiert werden. Nicht weil Schwule und Lesben keine guten Väter und Mütter sein können, sondern weil sie von Haus aus mit einem natürlichem Ungleichgewicht - einer gestörten Dualität - groß werden was mit Sicherheit seine Spuren oder gar einen Schaden hinterlässt.

Wenn ich sehe wie stark schon Kinder im erwachsenen Alter leiden NUR wenn sie einen falschen Namen tragen den sie nicht mehr loswerden, dann will ich garnicht wissen was da zurückbleibt.

Habe ich nun 2 Papas oder 2 Mamas? Oder teilen sie sich das hin und wieder? wie erkläre ich das in der Klasse wenn einer fragt?

Also ich würde das nicht wollen. Sollen sie Patenschaften übernehmen und sich um Kinder kümmern wenn ihnen so sehr am Nachwuchs gelegen ist. Da freuen sich sicher tausende.

Gravatar: Candide

Scheint eine Art Geisteskrankeit zu sein, die da grassiert und zur neuen Normalität erhoben werden soll. Dabei muß ich leider anmerken, daß gleichgeschlechtliche Partnerschaften nicht besonders lange halten, jedenfalls noch weniger als "normale". Deswegen halte ich den Kinderwunsch von homosexuellen Paaren für bedenklich, weil nur "Vater, Mutter, Kind" gespielt werden soll, aber nicht mit der nötigen Verantwortung durchgehalten wird.
Habe schon erlebt, wie zwei prima Frauen mir gemeinsam in einer komplexen Situation geholfen haben, obwohl sie gerade dabei waren, sich voneinander zu trennen. Die eine war am Boden zerstört und ist es noch immer, nach über zwei Jahren. Beide Frauen hatten als wehrlose Kinder traumatische Erfahrungen in ihren Familien gemacht, weshalb ich allgemein nachsichtiger geworden bin. Trotzdem sollten Schwule und Lesben einsehen, daß mit ihnen etwas kaputt ist und das nicht ihrerseits an Kindern abarbeiten.

Gravatar: Unmensch

Sie werden erst zufrieden sein wenn alle Menschen nur noch "Menschen" genannt werden, ohne Unterscheidung von Alter, Herkunft, Geschlecht etc.
Es gibt dann also nur noch die total anonymisierte Masse der Menschen ohne Eigenschaften, ausser natürlich dass alle total individuell gleich sind.
Aber anstatt alles Wissen, alle Intelligenz, alle Menschenkenntnis abzuschaffen, würde ich vorschlagen, eher die Grünen abzuschaffen.

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