US-Außenminister Tony Blinken blieb letzte Woche »ungewöhnlich lange« in Kiew, so Blumenthal im Gespräch mit dem britischen Moderator Russell Brand. »Wahrscheinlich will er jetzt doch Friedensverhandlungen thematisieren, nach dem kolossalen Scheitern der ukrainischen Gegenoffensive, an der die USA maßgeblich beteiligt waren.«

Die Ukraine habe »keinerlei signifikanten Geländegewinne erzielt«, so Blumenthaal. »Sie wollten die Landbrücke zwischen Russland und der Krim abschneiden, was nicht mehr passieren wird«, so Blumenthal. »Bald setzt in den östlichen Ebenen des Donbass der Regen ein, und Panzerbeewegungen werden unmöglich werden."

»Sie sind katastrophal gescheitert, warum also nicht verhandeln?«, fragte Blumenthal. »Erstens, warum sollte Russland zu diesem Zeitpunkt noch verhandeln, wenn der Westen ihnen das Messer (in den Rücken gestoßen hat)... und bei jeder Gelegenheit Verhandlungen sabotiert hat, was erst zu diesem Stellvertreterkrieg geführt hat? Bereits im April 2022 haben die USA die Verhandlungen zwischen Selenski und dem Kreml sabotiert und der Ukraine gesagt, sie sollen weiterkämpfen Zuvor haben  sie die Minsker Abkommen sabotiert. Warum sollte Russland dem Westen also noch vertrauen?«

»Warum verhandeln, wenn Russland jetzt tatsächlich Geländegewinne erzielen könnte?«, fragte Blumenthal, »angesichts des desaströsen Zustands der ukrainischen Armee und der Hunderttausende von Opfern, die sie erlitten haben? Offenbar haben sie nicht mehr viel zu bieten.«

Blumenthal wies darauf hin, dass US-Außenminister Tony Blinken »einen erheblichen Nutzen von der Fortsetzung dieses Krieges hat.« Blinken habe eine Firma namens WestExec Advisors gegründet, die» Verträge für die Rüstungsindustrie und die Big Tech-Branche durch das Pentagon und das Außenministerium vermittelt - er und seine ehemaligen Kollegen aus der Obama-Regierung gründeten diese Firma, um von ihren Verbindungen zu den Hauptgewinnlern des Ukraine-Stellvertreterkriegs zu profitieren: Raytheon, Lockheed Martin, Palantir - all die sogenannten Washington-Banditen, wie wir sie nennen.«

Zu den ehemaligen Partner von WestExec zählen die US-Geheimdienstchefin Avril Haines, die ehemalige Biden-Pressesprecherin Jen Psaki und der stellvertretende Direktor der CIA, David Cohen, wie The Intercept 2021 berichtete.

»Wenn Tony Blinken die Regierung verlässt, könnte er viel Geld mit diesem Krieg verdienen, solange der Krieg weitergeht«, sagte Blumenthal. "Es könnte also ein Endloser Krieg werden, bei dem die Ukraine auf absehbare Zeit Krieg mit Russland führt und die ganze ukrainische Gesellschaft militarisiert und überwacht wird. Die Tech-Branche wird das ebenfalls lieben, weil es ein totaler Überwachungsstaat sein wird werden, mit Drohnen und Kameras überall.«

»Warum sollten sie diesen Konflikt beenden wollen?«, fragte Max Blumenthal, der Sohn des Clinton-Beraters Sidney Blumenthal. »Sie sind die wahren Gewinner dieses Krieges.«

Der Chefredakteur der linken Webseite The Grayzone Blumenthal kritisierte »den Hass auf Russland, der bei der außenpolitischen Elite der Demokratischen Partei vorherrscht, aber auch innerhalb der Republikanischen Partei: Es gibt diesen Glauben, dass wir diesen Krieg ‚nicht verlieren dürfen‘, dass wir in der Ukraine die 'Demokratie verteidigen‘.«

»Es gibt so viele Hindernisse für Friedensverhandlungen«, sagte Blumenthal, »aber leider läuft der Krieg nicht so gut. Die Ukraine macht keinerlei Fortschritte in diesem Krieg. Sie hätten vor über einem Jahr verhandeln sollen, aber sie haben sich von diesen völllig  illusorischen Fantasien aus Washington berauschen lassen, dass sie irgendwie 'gewinnen' können, obwohl es nie definiert wird, was ein ‚Sieg‘ überhaupt sein soll.«