Saudi-Arabien blockiert noch immer Luft-, Land-, und Seewege

Katar setzt sich mit Erhöhung der Gaslieferungen gegen Isolation zur Wehr

Die Krise um Katar setzt sich unvermindert in einem Wirtschafts- und Handelskrieg, initiiert von Saudi-Arabien und seinen Verbündeten, gegen das kleine Emirat am persischen Gold fort. Doch die Katari wehren sich auf ihre Weise und haben angekündigt, die Erdgasförderungen bis 2024 deutlich zu erhöhen.

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Der Streit um Katar und dessen angebliche Hilfe und Unterstützung terroristischer Gruppen hat, und das wird immer deutlicher, nicht zuletzt knallharte wirtschaftliche Hintergründe. Das Emirat hat das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf und verfügt über die größten Erdgasreserven auf dem Globus. Die Nachfrage nach Erdgas vom Typ LNG steigt weltweit immer mehr und zielt darauf, langsam aber stetig Erdöl als Energieträger zu verdrängen. Zudem stagniert der Erdölpreis seit Jahren, ist seit 2011 teilweise sogar rückläufig. 

Mit der Volksrepublik China und Indien haben zwei rasant wachsende Wirtschaftsmärkte ihre Nachfrage nach LNG deutlich erhöht und 27 Millionen Tonnen (CHN) respektive 20 Millionen Tonnen (IND) erhöht. Wie eine Shell-Studie zeigt, hat sich die Zahl der LNG-importierenden Länder aktuell auf 35 respektive 39 erhöht, während zum Jahrhundertwechsel gerade einmal zehn Länder an LNG interessiert waren. Von dieser gestiegenen Nachfrage profitiert unter anderem auch Katar.

Die Besonderheit an LNG zum regulären Erdgas ist die Beförderungsart. Während das reguläre Erdgas per Pipeline vom Produzenten zum Abnehmer transportiert wird, ist LNG bei Minus 160°C heruntergekühltes und dadurch flüssig gewordenes Erdgas, dass per Containerschiff zu den Abnehmern transportiert wird. Das erhöht natürlich die Flexibilität, denn anders als eine Pipeline kann ein Schiff rasch den Kurs ändern.

All diese Faktoren sprechen für Katar; und das ärgert den großen Nachbarn Saudi-Arabien. Nicht zuletzt deswegen tauchen immer wieder neue aus dem Königreich lancierte Vorwürfe gegen und Forderungen an Katar auf. Doch noch bleibt das kleine Emirat standhaft und weist weiterhin alle Vorwürfe als Propaganda zurück.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Klaus Reichel

Ich habe irgendwo gelesen, daß einer der Gründe für den Strei um Katar gewesein sein soll, daß Katar sich die Öl und Gaslieferungen an China nicht in Dollars, sondern in chinesischen Renminbi/Yüan bezahlen ließ. Ist da was dran?

Angeblich soll auch Sadam Hussein geplant haben, eine Goldwährung im Irak einzuführen und auch Libyens Staatschef Ghadaffi wollte Öl nicht mehr für Dollars abgeben. Die Folgerungen daraus laufen immer auf das gleiche Ergebnis heraus: Wer den USA mit der "Leitwährung" Dollar in die Suppe spuckt, muß mit Krieg rechnen.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

… „All diese Faktoren sprechen für Katar; und das ärgert den großen Nachbarn Saudi-Arabien. Nicht zuletzt deswegen tauchen immer wieder neue aus dem Königreich lancierte Vorwürfe gegen und Forderungen an Katar auf. Doch noch bleibt das kleine Emirat standhaft und weist weiterhin alle Vorwürfe als Propaganda zurück.“

Ich denke, dass die Katari auch weiterhin relativ gelassen agieren können, denn:

Betrachtet man sich die auch für mein Verständnis „wahren“ Gründe für den Bürger(?)krieg in Syrien https://www.youtube.com/watch?v=OotBNxuNGp4,
zieht in Betracht, dass Trump mit den Saudis nun auch deshalb einen Waffendeal im Wert v.110 Milliarden abschloss, sich Iran - den US-Dollar ignorierend - mit Hilfe der Russen immer weiter erholt und sich selbst die Türkei Moskau immer weiter nähert, dann sieht es aus, als ob es für den so genannten Westen nur noch zwei Möglichkeiten gibt:

Entweder den auch m. E. kurz bevorstehenden Niedergang, oder den - von der die Politik zumindest der Nato-Staaten am Leben haltenden Hochfinanz bevorzugten - „Krieg um jeden Preis“!!! https://www.youtube.com/watch?v=U6iQKjHZiEg

Was wird uns die Zukunft "tatsächlich" bringen???

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