Ein Gastbeitrag von Friedrich & Weik

Italien: Bankrott, korrupt und gefährlich - Warum die Wahl am Sonntag unser Vermögen gefährdet

Während Deutschland momentan mehr mit sich selbst beschäftigt ist und die Headlines sich damit befassen, ob die SPD-Mitglieder für eine GroKo stimmen und diese folglich zustande kommt oder auch nicht und ob Komiker wie Sigmar Gabriel, Olaf Scholz, Andrea Nahles Minister(in) oder doch nur Vorturner der, in Zukunft in der Bedeutungslosigkeit verschwindenden SPD werden, sind die bedeu-tend wichtigeren Probleme innerhalb der EU und insbesondere in Italien keinesfalls kleiner sondern größer geworden.

Foto: Geobia / Wikimedia / CC BY-SA 3.0
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Bereits seit Jahren beschreiben wir den maroden Zustand Italiens und leider gibt es bis dato nichts Positives zu berichten - ganz im Gegenteil. In Italien wächst der Unmut unvermindert. 74 Prozent der Italiener halten die Lage in ihrem Land für schlecht. Der Missmut der Bevölkerung hat gegenüber dem Staat und seinen politischen Eliten haben besorgniserregende Höchststände erreicht. 72 Prozent misstrauen den Behörden, 78 Prozent der Justiz und der Regierung und 83 Prozent gegenüber den Parteien.

Am 4. März sind Wahlen und wir gehen davon aus, dass die EU- und Eurokritischen Parteien die großen Gewinner der Wahl sein werden. Sollte die ganze Situation eskalieren könnte sogar ein Austritt Italiens, der sogenannte Exit, auf der Agenda stehen. Knapp 46 Prozent der Italiener sind davon überzeugt, dass es Italien außerhalb der EU besser gehe und nirgendwo in der Eurozone ist der Euro so unpopulär als in Italien. All dies ist verständlich in Anbetracht dessen, dass die verfügbaren Pro-Kopf-Einkommen der Italiener heute real erheblich niedriger sind als zu Lirazeiten. Zweifellos ist Italien mit seien verkrusteten Verwaltungsstrukturen und seinem mangelnden Willen für tiefgreifende Reformen, einer der Hauptverlierer innerhalb der Eurozone. Die Arbeitslosenrate Italiens beträgt 10,8 Prozent. Unter den Jugendlichen sind sogar über 32 Prozent ohne Job und Perspektive und folglich verlassen immer mehr junge gebildete Menschen das Land. Für ein Land mit einer ohnehin geringen Akademikerquote ist dies der Supergau. Dies sind verheerende Zahlen für die drittgrößte Wirtschaft der Eurozone. Die staatliche Gesamtverschuldung des betrug zuletzt 133 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, nur Griechenland steht mit 179 Prozent Verschuldung noch schlechter da. Laut Maastricht-Vertrag sind höchstens 60 Prozent erlaubt, doch das interessiert heute anscheinend sowieso keinen mehr in Brüssel. Dort sind Vertragsbrüche Tradition, auch wenn diese Verträge von denselben  Ländern gebrochen werden die sie erstellt haben.

Die Target2 Verbindlichkeit der italienischen Zentralbank (Banca d’italia) steigen unvermindert. Allein im Dezember 2017 ging es um 3,1 Mrd. Euro, auf über 439 Mrd. Euro und damit auf eine neue Rekordverbindlichkeit nach oben. Der folgende Chart zeigt die verheerenden Konsequenzen des Euros für Italien auf und ist ein Beweis dafür, dass die komplette Währungsunion aus dem Ruder gelaufen ist.

Die Kreditfähigkeit des Landes erodiert seit 2010 kontinuierlich. Laut dem Centrum für Europäische Politik (cep) könnte das Staatsdefizit Italiens ins Uferlose wachsen. Matthias Kullas, Mitautor einer neuen Studie der Freiburger Denkfabrik, sagt: "Italien ist das größte Sorgenkind der Euro-Zone. Es besteht die Gefahr, dass das Land zum zweiten Griechenland wird". In Italien wird viel zu wenig von Unternehmen Investiert, da diese offensichtlich weder großartiges Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Italien an sich haben, noch an einen Aufschwung des Landes glauben. Wir gehen sogar ein Schritt weiter: Italien kann das Zünglein an der Waage sein wenn es um die Zukunft der EU und des Euros geht. Als drittstärkste Volkswirtschaft in der Eurozone hat Italien das Potential den Euro und schlussendlich die EU zum Einstürzen zu bringen.

Dank der Europäischen Zentralbank (EZB) kann sich Italien bisher viel zu günstig am Kapitalmarkt finanzieren. Die EZB hat große Mengen an Staatsanleihen insbesondere aus Südeuropa. Bislang hat die EZB Staatsanleihen im Wert von knapp 2,5 Billionen Euro erworben. Einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zufolge handelt es sich dabei zunehmend um Anleihen von hoch verschuldeten Staaten wie Italien oder Spanien. Friedrich Heinemann vom ZEW: "Für Italien deuten die Ergebnisse auf ein wirkliches Risikoszenario hin. Italien ist mit knapp 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts besonders stark durch die Anleihekäufe begünstigt und damit in seiner Finanzierung auch besonders davon abhängig geworden".

Dies ist unserer Ansicht nach nichts anderes als verbotene Staatsfinanzierung durch die Notenbanken. All das hat mit Kapitalismus und freier Marktwirtschaft nichts zu tun – es ist schlicht und einfach Planwirtschaft der Notenbanken und Planwirtschaft hat bekanntermaßen noch nie funktioniert.

Wir sind es nicht Müde zu wiederholen: Innerhalb der Eurozone wird Italien (ebenso wenig wie Portugal, , Griechenland, ….) niemals wieder volkswirtschaftlich auf die Beine kommen. Folglich wird die EZB unter der Ägide des Italieners Mario Draghi das Land weiter am Leben erhalten, denn Italien kann auf Grund seiner Größe nicht wie in der Vergangenheit beispielsweise Griechenland oder Portugal unter den EU-Rettungsschirm fallen. Italien ist schlicht und einfach: too big to fail.

Obendrein stehen am 4. März in Italien Wahlen an. Noch ist vollkommen offen, wer diese für sich entscheidet. Silvio Berlusconis Forza Italia verspricht Steuererleichterungen für alle. Familien, Unternehmen, Besserverdienende und Niedriglöhner sollen eine Einheitssteuer von 23 Prozent zahlen. Die Partito Democratico" (PD).beabsichtigt die Einkommenssteuer für Familien zu senken und die linkspopulistische Fünf-Sterne-Bewegung prüft die Abschaffung von 400 Gesetzen, darunter auch das zur Ausgabenkontrolle des Staates. Ob diese Maßnahmen Italien wieder auf die Beine bringen ist äußerst fraglich. Wir gehen davon aus, dass dies nicht der Fall ist. Mehr denn je von elementarer Bedeutung, dass jetzt die gravierenden Probleme jetzt gelöst werden bevor sie sich zu einem finanziellen Tsunami entwickeln werden welche alle bisherigen Probleme innerhalb der EU sowie der globalen Finanzwelt wir ein milder Sommerregen erscheinen lassen. Dementsprechend ist es zielführend sich und sein Erspartes auf die Möglichkeit des obigen Szenarios vorzubereiten bevor es zu spät ist. Dies bedeutet insbesondere raus aus Staatsanleihen und rein in Sachwerte, denn Sachwerte können bekanntlich nicht wertlos werden und im Gegensatz zum Euro nicht unendlich geschöpft werden. Sie sind durch die Natur limitiert.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gast

Mit dieser katastrophalen Bestandsaufnahme haben Friedrich und Weik vollkommen recht- übrigens sieht es ein Großteil der Ökonomen ganz ähnlich. Und die Situation ist nicht erst seit heute so, sondern im Grunde seit vielen Jahren. Und? Ist was passiert? Nö. Und warum nicht? Weil Italien soviel anschreiben lassen kann, wie es möchte. Genau daran wird sich nichts ändern. Und Schland? Ein kleiner Wink mit den Targetsalden langt und sie stehen wieder stramm und machen den Geldsack auf. Paris? Zum Lachen. Der Spitzbube Macron ist doch mit an Bord. Die einzigen, die den Italienern wirklich auf den Sack gingen, waren die Briten. Hui, weg sind se.
Also geht es genau so weiter, bis... ja was?
Merke: Die Illusion einer erfolgreichen Planwirtschaft wurde in der UdSSR immerhin über 70 Jahre am Leben erhalten unter Ausblendung jeglicher Realität. Wie jetzt hier. Weil die Leute beliebig lange glauben, daß bedrucktes Klopapier Geld ist.

Gravatar: Aufbruch

Wahrscheinlich werden mit den Wahlen in Italien die Gesundbeter und Schönredner der Euro-Krise von ihren Sockeln geholt. Man kann eine solch katastrophale Fehlleistung wie sie der Euro ist, nicht auf alle Ewigkeit vertuschen und unter der Decke halten. Wenn es schlimm kommt, wird es in der Tat Heulen und Zähneknirschen geben. Es könnte der Tag sein, an dem sich Europa verändert. Und das nicht zum Guten. Wer profitiert davon? Wer arbeitet seit Jahr und Tag darauf hin, dass Europa kollabiert, um aus den Trümmern das zu machen, was man schon lange vorhat, eine neue Weltordnung?

Die Italien-Krise ist nur ein Puzzel in diesem Verwirrspiel, das aus einem aufgezwungenen Euro und einem bewusst losgetretenen "Flüchtlings"-Tsunami angezettelt wurde. Wie es aussieht, werden die Urheber ihrem Ziel immer näher kommen. Wer will sie aufhalten? Unser Polit-Establishment ist doch Teil dieses Systems, das mit der Eliminierung der Bundesbank, der Errichtung der EZB und der Euro-Einführung installiert wurde. Krönung war die Berufung Draghis zum EZB-Präsidenten.

Die Fehler, die bei der Euro-Einführung gemacht wurden, waren so katastrophal, dass man nur von einer bewusst und vorsätzlich angelegten Destabilisierung Europas ausgehen muss. Wenn man im Nachhinein die Verketzerung und Verleumdung derer Revue passieren lässt, die auf den Unsinn dieses Unterfangens hingewiesen haben, ist das nur eine Bestätigung dieses Vorsatzes. Leider muss man feststellen, dass dieses Rad wohl nicht mehr zurückgedreht werden kann. Leider.

Gravatar: karlheinz gampe

Auch deutsche SED Merkelpolitik ist krank , irre und kriminell. Bsp. Bankenrettung. Die Banken schrien nach freien Markt, konnten aufgrund ihrer Dummheit jedoch nicht an diesem Markt bestehen. Diese kriminellen Bankster nannten sich einst Leistungsträger und waren kriminelleTrotteln. Ihre Komplizen in der Politik (Bsp. Merkel) versüßsten ihnen mit Boni und goldenen Handschlag sogar den Abschied nachdem sie ihre Institute vor die Wand gefahren hatten. Exemplarisch sei der Kriminelle, der Victory Ackermann erwähnt mit dem Stasis Erika einst im Bundestag dessen Geburtstag feierte und der von ihr quasi zum Abscheid noch 6,5 Milliönchen vom Steuerzahler für sein Tun bekam. Ich denke auch über diese Verstrickungen und Verquikungen sollte es einen Untersuchungsausschuss geben.

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