Eignung statt Parteibuch

Forderung: Jobprofil für Ministerämter

Deutschland sollte zukünftig die Bundesministerien mit nachweislich geeigneten Kandidaten besetzen. Der akademische und berufliche Werdegang soll und müsse im Vordergrund stehen.

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Die Entscheidung bei der Besetzung der Bundesministerien unter Merkel glich eher einem Roulette-Spiel oder einem Bäumchen-wechsel-Dich denn einer durchdachten, auf Fakten basierenden logischen Entscheidung zu Gunsten des fähigsten (oder am wenigsten unfähigen) Kandidaten. Ein Blick auf die aktuelle Ministerriege lässt tief blicken. 

Die Qualifikation der Bundesarbeitsministerin für ihren Job besteht aus 20 Semestern Studium (und damit einem Vielfachen der Regelstudienzeit) sowie keiner erwähnenswerten Berufserfahrung. Dennoch wurde sie aufgrund ihres Parteibuches mit dieser verantwortungsvollen Aufgabe betraut.

Die Belange und Geschicke der Bundeswehr liegen in den Händen einer neunfachen Mutter und ausgebildeter Ärztin, die auch schon diverse andere Ministerien geleitet hatte. Ihre Kenntnisse des Militärs aus eigener Erfahrung liegen irgendwo auf Höhe des Nullpunktes.

Der ehemalige Lehrer aus Niedersachsen war bis vor wenigen Wochen noch trotz fehlendem Nachweis der Eignung Bundeswirtschaftsminister und ist nun trotz nach wie vor fehlendem Nachweis der Eignung Bundesaußenminister. Etwaige Studiengänge der Wirtschaftswissenschaften zuvor oder für die jetzige Aufgabe passenden Studiengänge der Politikwissenschaften sucht man bei ihm vergebens.

Der Bundesverkehrsminister hat, wie passend, einen Abschluss in Soziologie. Dieser qualifiziert ihn »unbedingt« für seine Aufgabe.

Und die schulische respektive berufliche Qualifizierung des derzeitigen Kanzlerkandidaten der SPD spottet ohnehin jeder Beschreibung. 

Eine 24-jährige(!) Wirtschaftsstudentin fordert im »Handelsblatt«, dass die Regierung für jedes Bundesministerium ein Jobprofil einführt. »Spitzenposten dürfen nicht mehr nach Gutdünken oder langjähriger Parteifreundschaft vergeben werden.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: H.Roth

Zustandsbeschreibung: treffend.
Lösungsvorschlag: unzureichend.

Die besten Schwimmer sind nicht unbedingt die besten Matrosen, wenn es darum geht, das Schiff vor dem Versinken zu retten.

Ein perfektes berufliches Zeugnis, bedeutet nicht, dass jemand auch fähig ist, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ich bin durchaus dafür, dass man auch "Quereinsteigern" eine Chance gibt. Mit Herzblut im Kampf für die richitge Sache, läßt sich oft mehr erreichen, als mit Diplomen.

Allerdings sollte es unbedingt einen Mechanismus geben, ungeeignete Kandidaten schnell wieder von ihrem Posten zu entfernen, seien sie nun "beruflich qualifiziert" oder nicht. Für diesen Prozess ist allerdings sowohl eine gute Kontrolle nötig, z.B. durch Direktdemokratie, als auch eine Regierung, die fähig ist, weise Entscheidungen bei der Postenvergabe zu treffen.

Beides fehlt uns.

Gravatar: Gisela Glatz

In jedem Beruf wird eine fachgerechte Kompetenz gefordert. Aber in der Politik kann jeder Idiot Minister werden. Da werden die Unterlagen frisiert und plötzlich ist einer Minister, der vor einem halben Jahr noch bei " Lidl an der Kasse" saß. Das soll die Kassierer nicht beleidigen, aber bitte, es sollte jeder nur das tun, was er auch gelernt bzw. studiert hat. Und wenn er nicht fähig ist, dann muß er auch wieder aus dem Amt entfernt werden. Aber da hätten wir wahrscheinlich keinen Bundestag mehr, wenn man das wirklich durchsetzt. Es wäre an der Zeit, mal richtig fähige Politiker zu haben , die das Wohl des Landes und seiner Bürger im Auge haben.

Gravatar: Ich

Bisher reichte es wenn man schwul, oder und pädophil war. Sollte man womöglich auch noch nekrophil sein?

Gravatar: Rotwurst

Die Wirtschaftsstudentin ist auch eher naiv.

Sie sollte sich eher mal fragen, wer das Profil für den Job in Auftrag gibt?

Das Problem sind auch nicht die Minister, sondern dass namhafte Wirtschaftskanzleien, die offiziell im Auftrag der Regierung arbeiten, aber eher im Interesse der Finanzindustrie handeln, eigene Rechtsnormen ausarbeiten dürfen und damit die Exekutive entmachten. Nicht weil die Referenten in den Ministerin dumm sind, sondern staatliches Regieren schon längst von privaten Partikularinteressen bestimmt wird.

Gravatar: Rotwurst

Tja, auch mit diesem Vorschlag macht man den Bock zum Gärtner.

Auch die Professoren Lucke und Co aus der AFD machten auf mich keinen überzeugenden Eindruck. Das war purer Neoliberalismus, angepasst an vorherrschende Sichtweisen, die aber bisher eher die Krise verschärften. Lohnsenkungen, Subventionen der Arbeitskosten durch den Staat? Das wurde oft vertreten, auch von Lucke, und hat zu Exportüberschüssen Deutschlands geführt und damit die Krise Europas verschlimmert. Denn was Deutschland anderen an Marktanteilen abnahm, büßten andere Länder ein, die ihre steigenden Sozialausgaben nun über die EZB finanzieren; die Folge: Nullzinspolitik ! Schon vergessen?

Man sollte eher mal auf die konkreten Perspektiven achten, die ein Ökonom vertritt, seine Veröffentlichungen prüfen, weniger auf die Zustimmung derer vertrauen, die auf die gleiche Irrlehre hereinfallen. Lange oder kurz studiert - oder gar nicht? Nur vordergründig wichtig.

Gravatar: Dirk S

@ Räuber 7

Zitat:"Die "Demokraten" von 1848 forderten statt der Fürstenherrschaft die "Herrschaft der Besten und Weisesten" Was herausgekommen ist, sehen wir im Bundestag."

Die Revolution von 1848 ist gescheitert, also wurde nix aus den "Besten und Weisesten". Unser Bundestag ist eher die Weiterführung der damaligen zerpflückten Adelsgesellschaft mit bürgerlichen Mitteln.

Zitat:" Eine Perestroika Anhängerin Kanzlerin"

Sicher, dass Merkel eine Perestroika-Anhängerin ist / war? Ihr Gebaren wirkt eher so wie das von Erich, der ja nun weniger mit Glasnost und Perestroika am Hut hatte. Zumal Merkels derzeitige Politik wenig mit Perestroika im Originalsinne zu tun hat. Eigentlich gar nichts.

Zitat:" Aber vielleicht sind das doch die Allerbesten, zum Zerstören von Staat und Volk?"

Weder das eine, noch das andere. Alles Amateure, im schlechtesten Sinne. Die bekommen ja nicht einmal einen popeligen Flughafen gebacken.

Zitat:"Früher, als der gesund Menschenverstand noch vorhanden war, wurden derartige Weiber ins Kloster geschickt!"

Nicht der Hexerei beschuldigt und unter lauten Gejohle der Allgemeinheit auf dem Marktplatz dem reinigenden Feuer übergeben?

Bezaubernde Grüße,

Dirk S

Gravatar: Räuber 7

In der Guten-Alten-Zeit, als Bayern noch einen König hatte, bestallte dieser hochkompetente Fachminister. Damit schütze der König sein Volk vor dessen Regierung.
Die "Demokraten" von 1848 forderten statt der Fürstenherrschaft die "Herrschaft der Besten und Weisesten" Was herausgekommen ist, sehen wir im Bundestag. Eine Berufs- und Ausbildungslose Deutschland-Verrecke-Demonstrantin (Roth, Claudia) ist Vizepräsidentin. Eine Perestroika Anhängerin Kanzlerin usw. Aber vielleicht sind das doch die Allerbesten, zum Zerstören von Staat und Volk?
Früher, als der gesund Menschenverstand noch vorhanden war, wurden derartige Weiber ins Kloster geschickt!

Gravatar: R.Avis

@ Dr. Steinböck: die Fachkompetenz liegt üblicherweise nicht beim Minister, sondern beim Personal der jeweiligen Ministerien. Wenn dort allerdings der Grad der Ausbildung nachrangig gegenüber dem Parteibuch ist, liegt das Übel an der Wurzel. Immerhin sollte man bei einem Ministerposten ein abgeschlossenes Studium sowie ein paar Jahre Berufserfahrung voraussetzen können - schon allein, um das Gehalt zu rechtfertigen. In die Politik sollte nur jemand gehen, der sich berufen fühlt und nicht nur die, die "im wirklichen Leben" scheitern würden.

Gravatar: K Becker

Folge dem Artikel nicht ganz.
Mir würde es reichen, wenn die "Auserwählten" Intelligenz, Moral und Rückgrat hätten, und Verantwortung für ihr Ergebnis übernehmen würden.
Mit dieser simplen Forderung, wären die Bänke leer.
Diese bisherigen Selbstbeglücker, haben uns zur gerichtlich genehmigten "Köterrasse" gemacht.

Gravatar: Dr. Peter Steinbock

Der Artikel trifft ins Schwarze. Wie können in Deutschland Placebos Energieminister werden, die nicht die blasseste Ahnung von Thermodynamik, Kraftwerksbetrieb und Verbundnetz haben? Die durchgehenden Fehlbesetzungen und ihre Entscheidungsmacht bescheren uns die Explosion der Stromkosten, immer chaotischere Netzeinriffe, X teure Reserveparks als "Hosenträger" und "Ledergürtel" des "Energetikers" Gabriel, die Zerstörungen von Landschaft und Natur. Sie quatschen von "größten und kostengünstigsten Potentialen" von Wind und Sonnenschein und haben keine Kenntnis von den Grundvoraussetzungen für Elektrizitätsversorgung, geschweige denn ihrer realen Freiheitsgrade.

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