Grund: Geldstrafe gegen neuen Vorsitzenden der »Partei der Finnen«

Finnlands Mitte-Rechts-Regierung zerbricht

Jussi Halla-aho ist der neue Vorsitzende der »Partei der Finnen«, einstmals »Wahre Finnen«. Weil er vor einigen Jahren sich kritisch über den Islam geäußert hatte, musste er eine Geldbuße zahlen. Das nimmt Ministerpräsident Sipilä zum Anlass, die Koalition aufzukündigen.

Veröffentlicht:
von

Im Allgemeinen gelten die Finnen ja nun nicht unbedingt als sonderlich heißblütig, euphorisch oder zu Kurzschlussreaktionen neigend. Es sei denn, ihre Eishockeynationalmannschaft hat mal wieder gegen das schwedische Team verloren. Dann neigt der Finne durchaus zu einer gewissen Melancholie, die aber nach dem Genuss ein paar Gläser hochprozentiger Getränke irgendwann auch wieder abklingt. In politischen Dingen jedoch sagt man den Finnen nach, dass sie sehr zurückhaltend sind. Debatten im finnischen Parlament »Eduskunta« sind in der Regel in etwa so spannend und unterhaltsam wie hierzulande die Anleitung zum Ausfüllen der Steuererklärung.

Bei der letzten Wahl jedoch war es fast schon zu einer Revolution gekommen. Die EU-kritische Partei »Wahre Finnen«, die sich in der Zwischenzeit umbenannt hat in »Partei der Finnen« hatte fast 18 Prozent der Stimme auf sich vereinen können und war als drittstärkste Fraktion ins Parlament eingezogen. Zentrum (KESK), Nationale Sammlungspartei (KOK) und Wahre Finnen (PS) einigten sich daraufhin auf eine Koalition, die über 124 der 200 Sitze verfügt. Die neue Regierung mit Juha Sipilä (KESK) als Ministerpräsident trat am 29. Mai 2015 ihr Amt an.

Doch das hat jetzt ein Ende. Der neue Chef der PS, Jussi Halla-aho, war vor Jahren zu einer Geldbuße verdonnert worden, weil er den Islam kritisiert hatte. Sein Vergehen: er hatte darauf hingewiesen, dass der Islamgründer Mohammed gemäß dem westlichen Wertemaßstab ein Kinderschänder sei. Schließlich hatte dieser seine Lieblingsfrau Aischa bint Abi Bakr laut dem Koran geehelicht, als diese sechs oder sieben Jahre alt war und mit ihr die Ehe vollzogen, als sie neun respektive zehn Jahre alt war. Gemäß der meisten strafrechtlichen Bestimmungen in der zivilisierten Welt gilt eine solche Tat als besonders schwerer Fall des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Und weil Halla-aho genau das gesagt hat, musste er ein Bußgeld entrichten.

Und weil er dieses Bußgeld entrichtet hat und somit in Finnland als vorbestraft gilt, kündigt Sipilä die Regierungskoalition auf. Die spinnen, die Finnen.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: H.von Bugenhagen

Na iss denn dass
Wie viele äußern sich denn Kritisch über Christen ohne so ein Vorgehen ???
Mit den Migranten zieht die Dummheit in die Länder ,eine Top Zukunft für unsere Kinder.Spart euch die Schulpflicht bei der Hirn Rissigkeit.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang