Verlogene Empörung

Die linke Witzpolizei schlägt zu

Der Hessische Innenminister Peter Beuth ist bei einer Fastnachtsveranstaltung in Taunusstein aufgetreten und hat einen Wirbelwind der Empörung ausgelöst.

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»Hessens Innenminister macht Witze über minderjährige Flüchtlinge«. Unter dieser Überschrift wurde gleichlautend im Pressewald ein Skandal gemeldet, der gar keiner ist. Skandalös ist die Darstellung der Presse. Skandalös ist das Verhalten von denjenigen, die sich in die Brust werfen, und selbst nicht mehr merken, wie verlogen ihre Empörung ist.

Peter Beuth hatte gesagt:

 

»Schwer gedrückt, wenn Migration ins Zentrum rückt.

Vor dem Flüchtlingsverwalter verschleiert mancher gern sein Alter.

Das stellt unseren Staat fast bloß, macht Bürger ganz verständnislos.

Manch Flüchtling in ’nem Jugendheim, könnt fast eher Rentner sein.«

 

Hier ist ein Video dazu. Hier ist ein Video über die Empörung darüber.

Die Frankfurter Rundschau weiß zu berichten: »Zu seinem Video fanden sich schon nach kurzer Zeit Dutzende empörter Kommentare. ‚Unterirdisch, Peter Beuth!’, schrieb etwa die Frankfurter SPD-Bundestagsabgeordnete Ulli Nissen. ‚Schlechteste Büttenrede ever’, twitterte Dirk-Oliver Heckmann, Journalist beim Deutschlandfunk. ‚Gratuliere Deutschland, der Populismus ist allgegenwärtig und schon längst normal’, kommentierte der Nutzer ‚Phönix Tölle’. Und ein User namens Sven twitterte gleich selbst in Reimen: ‚Kotzen möchte ich im Strahl, da hab ich leider keine Wahl.’«

Wir finden denselben Wortlaut immer wieder. Zitiert wird die Vorsitzende der Linken-Fraktion im hessischen Landtag, Janine Wissler, die von einer »grauenhaften Büttenrede« gesprochen hat. Das wird von der Presse übernommen: »Der Minister spotte in seiner ‚grauenhaften Büttenrede’ über minderjährige Flüchtlinge und gehe damit am politisch rechten Rand auf Stimmenfang«, heißt es u.a. bei tag24.

Auch die SPD ist empört, wie die FAZ berichtet. Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Günter Rudolph, doziert, Satire dürfe zwar viel, aber »bei weitem nicht alles«. Auch nicht in der närrischen Zeit. Da gelten besondere Regeln. »Die politische Fastnacht zielt mit ihren Beiträgen normalerweise auf die Mächtigen, Herr Beuth hat dafür die Schwächsten der Gesellschaft gewählt«, so Rudolph weiter.

Zur Beruhigung: Es handelt sich um eine Büttenrede. Da gilt Narrenfreiheit. Das ist den Witzpolizisten jedoch egal. Es soll uns ausnahmsweise auch egal sein, denn es lässt sich auch so leicht erkennen, dass hier jegliche Maßstäbe verloren gegangen sind. Es wird nicht mehr zwischen richtig und falsch unterscheiden. Man muss sich wirklich fragen: Merken die eigentlich gar nichts mehr?!

Schon die Überschrift ist falsch. Der Minister hat sich nämlich nicht über minderjährige Flüchtlinge lustig gemacht, sondern über Flüchtlinge, die eben gerade nicht minderjährig sind. Der Unterschied ist wesentlich. Wenn ich mich lustig mache über Leute, die eine Doktorarbeit fälschen und sich einen Titel erschleichen, wird man mir auch nicht vorwerfen können, ich hätte mich über ehrenwerte Akademiker lustig gemacht.

Ein Betrüger, der über 30 ist und den Sozialstaat ausnutzt, gehört auch nicht zu den »Schwächsten der Gesellschaft«. Auch die »Flüchtlingsverwalter« nicht, denen der Spott des Büttenredners genauso galt. Verwalter gehören zu den Mächtigen. Sie haben versagt, sie haben den Betrug nicht bemerkt oder haben ihn sogar gedeckt. Sie verdienen nicht nur Spott. Man sollte sie zur Rechenschaft ziehen.

Lediglich jouwatch stimmt nicht in den Chor der verlogenen Empörung ein und spricht von einem »ekelhaften Zynismus«. Da heißt es: »Wir wissen alle, dass fast sämtliche linksgedrehten Kabarettisten es nicht mehr wagen, Merkel & Co auf die Schippe zu nehmen, sondern sich lieber die 'Schwächsten' auf der politischen Bühne, die AfD vorknöpfen.«

Sie haben auch bemerkt, dass die Rede von Schwächsten nicht stimmt. »Außerdem irrt Herr Rudolph, Flüchtlinge gehören schon längst nicht mehr zu den ‚Schwächsten’ in der Gesellschaft. So führen sich auf wie die neuen Herren im Haus. Schwach sind ihre Opfer – siehe Kandel.«

Dushan Wegner schreibt: »Ich nehme den Witz-Kontrolleuren und Denunzianten ihre gute Absicht nicht ab. Was wir erleben, ist der armselige Versuch, Macht über Mitmenschen zu erringen. Sprachpolizei zu spielen ist die letzte Zuflucht der Lumpen & Gescheiterten.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: egon samu

Wenn die Sozi-Schranze Ulli Nissen sich empört, hat Herr Beuth alles richtig gemacht.

Gravatar: karlheinz gampe

Getroffene Hunde jaulen. Man will dem Bürger nun auch noch im Karneval die linke SPD maasche Zensur aufzwingen. Weg mit Maas.

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