Fast 20.000 Diebstähle in 2015

Autoklau auf Rekordkurs

Die Zahl der Autodiebstähle in Deutschland nimmt weiterhin ungebremst zu. 18.659 Fahrzeuge wurden im letzten Jahr gestohlen. Das ist ein Anstieg um vier Prozent gegenüber 2014.

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Bevorzugtes Zielgebiet der Autoklauer ist, wenig überraschend, Berlin. Hier ereignen sich 3,5 Diebstähle pro 1.000 Fahrzeuge. Auf Rang Zwei folgt Hamburg mit 1,8 Diebstählen pro 1.000 Fahrzeuge, gefolgt von den beiden sächsischen Großstädten Leipzig (1,5/1.000) und Dresden (1,4/1.000). Nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erhöhte sich der wirtschaftliche Schaden demnach um elf Prozent auf mehr als 291 Millionen Euro.

Bevorzugte Beute der meist gut organisierten Banden von Autodieben sind sogenannte »SUV«, also Geländewagen, der gehobenen Mittelklasse und aufwärts. Die Spezialisierung der oft aus Ost- und Südosteuropa stammenden kriminellen Organisationen auf die hochwertigen Fahrzeugtypen sei auch ausschlaggebend für die Erhöhung des wirtschaftlichen Schadens. 

Wie die Fachzeitschrift »Auto, Motor und Sport« schreibt, gehören zu den am häufigsten gestohlenen Fahrzeugen gleich mehrere hochpreisige Geländewagen wie Range Rover, Toyota Land Cruiser, Lexus RX350, Audi Q7, BMW X6 und X5. Allein von der aktuellen Baureihe des Range Rover wurden fast 200 Stück geklaut.

Pro Autoklau ist ein Schaden von knapp 16.000 Euro entstanden. Auch das ist ein neuer trauriger Rekord. Nach wie vor gibt es ein regionales Ost-West-Gefälle. Während Berlin (3,5 Diebstähle / 1.000 kaskoversicherte Fahrzeuge), Brandenburg (1,3/1.000) und Sachsen (0,8/1.000) in der Rangliste ganz vorne liegen, kommen die Einwohner von Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, dem Saarland (je 0,2/1.000) und insbesondere Bayern (0,1/1.000) relativ ungeschoren davon.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: H.Roth

@ Dirk S.

Und da es im aktuellen Wesen der EU liegt, eine Sache möglichst aufwändig und uneffektiv zu gestalten, muss eine ganz revolutionäre, neue Idee auf den Tisch: wie wärs also mit Grenzkontrollen.... ? :-)

Gravatar: H.Roth

Berlin, Hamburg, Dresden...Ich frage mich ernsthaft, warum gerade dort so viele Geländewagen unterwegs sind. Sind die Strassen da so schlecht?

Ich habe schon in einem Dorf gewohnt, das nur über 10 km Schotterstrasse erreichbar war, und das hat auf die Dauer kein Nicht-Geländewagen länger als ein Jahr überlebt. Zurück in Deutschland habe ich mich jedes Mal gewundert, dass sogar der kleinste Feldweg asphaltiert ist.

Gravatar: Dirk S

@ H.Roth

Zitat:"Die Sprache. "

Guter Punkt, hab' ich so nicht bedacht, wäre aber lösbar. Braucht man eben Leute, die mehrere Sprachen können. Aber wie schon geschrieben, man braucht erst einmal überhaupt so eine Behörde, dann kann man sich um weiteres kümmern (lokale Büros in den wichtigsten Großstädten und den Hauptstädten, so wie das FBI). Wobei, diesen Punkt wird man auch bei der Schaffung einer entsprechenden Behörde übersehen und das "Schengen-FBI" aufgrund babylonischer Sprachverwirrung noch ineffizienter als die restliche EU arbeiten...

Sprachbarrierefreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: H.Roth

@ Dirk S.

"Doch, klappt in den USA auch. Also, was ist in den Staaten anders?"

Die Sprache. Die FBI-Leute müssen sich nicht erst mühsam mit Irokesen, Apachen, Mohikanern oder Cheyenne verständigen, wie wir hier in Europa.

Gravatar: Dirk S

@ H.Roth

Zitat:"Das sind nur ein paar nebensächliche Nebenkosten der europäischen Freiheit!"

Eigentlich sind das eher die Nebenkosten, die von unfähigen Politikern verursacht werden. Die EU-Freizügigkeit ist an sich was Gutes, nur hätte einem klar sein müssen, dass die Freizügigkeit halt auch für Kriminelle gilt, die diese dann auch nutzen. Und da hat entweder keiner dran gedacht oder man hat es ignoriert.

Zitat:"Ohne resolute Grenzkontrollen bei der Ein- und Ausreise, bekommt man diese Banden nicht zu fassen."

Doch, klappt in den USA (die durchaus EU-ähnlich ist, mit dem US-Bund als Äquivalent zur EU-Ebene) auch. Also, was ist in den Staaten anders? Genau, die haben ihr FBI, das bei Bundesstaatsgenzen überschreitener Kriminalität zuständig ist. (US-Bundesstaaten sind rechtlich freier als EU-Mitgliedstaaten.)
Und was der Schengenraum bei Nationalstaatsgrenzen überschreitener Kriminalität? Nichts. Es wurde also verschlafen, eine entsprechende Strafverfolgungsbehörde zu schaffen. Ob Absicht oder nicht, die fehlt. Derzeit sind die nationalen Strafverfolgungsbehörden zuständig und dieren Möglichkeiten enden de facto an den Staatsgrenzen. Auch wenn man grenzüberschreitend zusammenarbeitet, die Verfahren sind zu langsam und umständlich, als dass man damit Autodiebe fangen könnte.
Was dem Schengenraum fehlt, ist eine Art "Schengen-FBI". Aber bitte ohne den Geheimdienstteil.

Zitat:"Aber wozu schreibe ich das noch?"

Damit ich Ihnen darauf antworten kann?

Freizügige Grüße,

Dirk S

Gravatar: H.Roth

Das sind nur ein paar nebensächliche Nebenkosten der europäischen Freiheit! Ohne resolute Grenzkontrollen bei der Ein- und Ausreise, bekommt man diese Banden nicht zu fassen. Aber wozu schreibe ich das noch?

Zumindest ist es gut zu wissen, in welche Orte man mit einem fetten SUV nicht mehr reisen sollte. Auch im Sinne der Grünen, denen diese Spritfresser ohnehin ein Dorn m Auge sind. Besser also mit dem Zug fahren. Das ist zwar auch nicht mehr sicher, aber der finanzielle Verlust bei Diebstahl ist deutlich gerigner.
Als Zweitauto ist eine klapprigen Rostbeule für Großstadtbesuche Pflicht. Da hat man am Steuer auch direkt das groovy Lebensgefühl, das so gut zur Zukunft Deutschlands paßt!

Oder eben ein E-Auto. Davon lassen selbst Langfinger die Finger...

Gravatar: Dirk S

Und wieviele der geklauten Autos kommen zerlegt als Gebrauchtersatzteile wieder nach DE zurück? Hat das schon mal jemand überprüft? Gibt es da Zahlen?

Ungebrauchte Grüße,

Dirk S

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