Ein Missverständnis

50 Jahre APO. Was ist geblieben?

Im diesem Jahr blicken wir zurück auf das legendäre Jahr 1968. Der Jahrestag des Attentates auf Rudi Dutschke war in vielen Medien Anlass, eine Bilanz zu ziehen und sich zu fragen: Was ist geblieben von der APO?

Symbolbild 68 Pixabay
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Matthias Walden hatte sich die Frage schon in seinem Buch ‚Die Fütterung der Krokodile‘, das 1981 erschienen ist, gestellt. Sie saßen ihm, wie er berichtet, direkt im Fernsehstudio gegenüber: die Alt-Stars der APO-Zeit, Rudi Dutschke und Daniel Cohn-Bendit. Die beste Gelegenheit also, die Richtigen danach zu fragen, was uns ihr Engagement gebracht hat.

Sie antworteten sinngemäß, es habe eine Veränderung der Arbeitsmoral gegeben, es habe sich eine Unlust an der Leistung breit gemacht, die Lust an der Freizeit und die unaufhaltsame Tendenz zu immer kürzeren Arbeitszeiten sei angestiegen – das seien, kurz zusammengefasst, die späten, aber reifen Früchte ihrer Auflehnung.

Der Tatbestand ist nicht zu leugnen. Da gibt es einiges, das man damals beobachten konnte: Fünf-Tage-Woche, Altersversorgung, Krankenversorgung, Verlängerung der Urlaubszeit, Arbeitslosen-Geld, Kündigungsschutz und rechtsverbindliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Doch diese Errungenschaften waren nicht oder nur zum geringen Teil der traditionellen Arbeiterbewegung zu verdanken. Mit der traditionellen Arbeiterbewegung hatten die 68er sowieso nichts oder nur sehr wenig zu tun.

Voraussetzung war die Leistungsbereitschaft der Arbeitenden gewesen, ihr Fleiß, ihr Aufwand an Arbeitszeit. Die Errungenschaften gehen weniger auf die Kampfparolen der APO zurück, als vielmehr auf die Verwöhnung durch den Wohlstand.

Sie sind erarbeitet worden. Sie sind eben nicht das Ergebnis sozialistischer Propaganda. Deshalb gab es diese Errungenschaften auch nicht in der DDR, sondern in der BRD. Sie waren Ergebnisse des erarbeiteten Wohlstandes, den der Kapitalismus ermöglicht hatte und nicht ein Ergebnis der ineffektiven, sozialistischen Arbeitswelt. Sie wurden von den westdeutschen Arbeitern mit Fleiß erarbeitet und nicht durch Parolen und lautstarke Forderungen von der Straße aus erkämpft.

Es stimmt schon. Die 68er haben die Arbeitsmoral erschüttert. Nulltarif, Tramper-Romantik und Raubdrucke kennzeichnen diese Zeit des Umbruchs. Man war nicht nur gegen das Leistungsprinzip, sondern generell gegen jede Leistung. Man war nicht gegen angebliche ausbeuterische Arbeitsbedingungen, sondern gegen Arbeit generell.

Aber: Immer weniger zu arbeiten, trotzdem steigende Löhne zu empfangen und das soziale Netz engmaschig erhalten wissen zu wollen, sind miteinander nicht zu vereinbaren, es sind wirklichkeitsfremde und letzten Endes antisoziale Begehrlichkeiten.

Das war schon in den 80er Jahren offenbar. Aktuell zeigt sich die wirklichkeitsfremde Einstellung an der Illusion, man könne einen Sozialstaat für die gesamte Welt aufrechterhalten.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Thomas Waibel

Eine der "Leistung" der 68er. war zweifelsohne die Zerstörung von Ehe und Familie, die zum Aussterben der Deutschen geführt hat und führt.

Diese demografische Lücke wollten jetzt die Alt-68er., die Überwiegend bei den Grünen zu finden sind, mit einer Masseneinwanderung von Menschen aus fremden Kulturkreisen, schließen.

Wenn man versucht, einen Fehler mit einem anderen Fehler zu korrigieren, addieren sich die Fehler und alles wird schlimmer. Das ist aber so gewollt.

Gravatar: Old Shatterhand

Für mich, der ich seit 1958 mit Eintritt in meinen kfm. Lehrberuf bis zur Zwangsverrentung durch die Aufhebung des Kündigungsschutzes durch Blühm und Kohl 1996, ohne Unterbrechung meiner Arbeit nachgegangen bin, war dieses 68er Randalepack immer ein Grund, dieses arbeitsscheue Gesindel als völlig unnütz zu verachten und daran hat sich bis heute nichts geändert. Offenbar sind diese primitiven Nichtsnutze (im 3. Reich hätte man die als Volksschädlinge vielleicht sogar an die Wand gestellt oder zumindest am Spaten zwangsausgebildet) auch noch stolz auf ihre saudämlichen Aktionen. Insofern können die noch von Glück reden, dass sie nach 1945 geboren sind und sich dann auch noch erdreistet haben, mit den Fingern auf ihre eigenen Eltern wegen der NS Vergangenheit zu zeigen, so als wären sie auch nur einen Deut besser.

Nun, wenn man sich heute deren grandiosen Leistungen ansieht, politische Morde z.B. die so mancher mit klammheimlicher Freude verfolgt hat und was aus deren Nachkommen heute in Form der ANTIFA Krawalltruppe geworden ist, dann sollten die eher Ihre großen Klappen halten und sich in Grund und Boden schämen, vor allem vor denen, die das Land wieder aufgebaut- und es durch harte und fleißige Arbeit zum Wohlstand brachten. Das Gegenteil aber ist eingetreten, diese Schmarotzer sitzen z. Teil durch Protektion in höchsten Ämtern, Redaktionen mit warmen Posten, produzieren aber nur Mist und sind in ihrer Charakterlosigkeit keinen Schuss Pulver wert. Wären alle Menschen solche Versager- und Schmarotzertypen, hätte es nie einen Fortschritt gegeben und die Menschheit würde immer noch in Höhlen hausen und in Fellhemden durch die Brombeeren hüpfen. Nur die Fleißigen, treuen, verantwortungsvollen Menschen haben etwas bewirkt, diese Pfeifen aber haben nur den Gestank ihrer Fäulnis und größere Schäden hinterlassen.

Gravatar: Angela Prolet - Arier

Geblieben ist rotgrünbraune Schei**sse, die in Berlin auf zwei Beinen herumläuft und vor sich hin stinkt, vereinte ProletArierInnen, Denunziantinnen und Denunzianten.

Gravatar: Karl Kaiser

Wichtig an den Achtundsechzigern ist nur eines: Sie sind weg.

Gravatar: R. Avis

Zufällig fand ich vor kurzem in meinem Bücherschrank einen kleinen Band wieder, aus der Serie "Texte und Thesen", Sachgebiet Gesellschaft. Er wurde von Elisabeth Noelle-Neumann geschrieben, Gründerin und Leiterin des Instituts für Demoskopie Allensbach und ehemals Professorin und Direktorin des Instituts für Publizistik in Mainz. Der Titel heißt:
"Werden wir alle Proletarier? Wertewandel in unserer Gesellschaft"
Im Klappentext steht:
"Das von der bekannten Meinungsforscherin ausgewertete, empirisch gewonnene Basismaterial weist nach, daß der weitere Verfall der "bürgerlichen" Werte auch Rückgang von Lebensqualität bedeutet. Welche Rolle in diesem Prozeß des Abtragens dem Fernsehen zukommt, belegen Allensbacher Langzeitbeobachtungen und eine Schlußumfrage vom Frühjahr 1978."
Das Buch kam im Dezember 1978 heraus, heute stehen wir am Ende einer Entwicklung, die 1968 ihren Anfang nahm, 1978 schon klar erkennbar war und analysiert wurde, die aber von niemandem korrigiert wurde - und darin besteht das eigentliche Versagen.
So langsam denke ich, daß Deutschland tatsächlich 1945 untergegangen ist und der Verwesungsprozeß nun in die Endphase kommt: jetzt zeigen sich die Maden.

Gravatar: Ich bin nur ein Deutscher

Geblieben von den 68ern ist folgendes:

Nachdem sie diesen "Schweinestaat" und seine Institutionen zunächst mit allen Mitteln, auch mit Gewalt, bekämpften, fanden sie allmählich größten Gefallen am staatlichen Geld-Trog - und an der Macht.

Also traten sie den Marsch durch die Institutionen an und mauschelten sich in Führungspositionen in all jene zuvor erbittert bekämpften Institutionen - Politik, Justiz, Schulen, soziale Einrichtungen etc.

Dann okkupierten sie die Deutungshoheit über alles und jedes und erklärten ihre Vorstellungen für alternativlos. Andere Vorstellungen wurden - und werden - nicht toleriert und nicht diskutiert.

Heute wollen sie uns vorschreiben, was wir zu denken, zu sagen, zu lesen und zu schreiben haben und was nicht.

Was ist also geblieben? Linksfaschismus.

Gravatar: Karl

>> Sie wurden von den westdeutschen Arbeitern mit Fleiß erarbeitet und nicht durch Parolen und lautstarke Forderungen von der Straße aus erkämpft. <<
>> Aktuell zeigt sich die wirklichkeitsfremde Einstellung an der Illusion, man könne einen Sozialstaat für die gesamte Welt aufrechterhalten.<<
WAS soll man da noch hinzufügen?? Die 68er haben die Arbeitsmoral erschüttert. und nun verpulverisiert diese SED Regierung alles wöfür wir einst GEARBEITET haben !!!

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