Zerbricht der Südpol? Riesiger Antarktis-Schelfeis-Abbruch ein ganz normaler Vorgang – dabei wird die Antarktis seit 30 Jahren kälter

Die Medien überschlagen sich. Ein Rieseneisberg ist gestern von der antarktischen Halbinsel abgebrochen. Während manche Medien wie z.B. Die Welt und SPON ziemlich unaufgeregt und sachlich berichten, haut BILD – in stärksten Auflagennöten- wie immer, auf die ganz große mediale Pauke. Bei denen zerbricht gleich der Südpol. Und Mojib Latif betätigt sich -von den Fakten völlig unabhängig- als Pauker. Ob das der im freien Fall befindlichen Bild-Auflage hilft? Wer glaubt denen noch? Lesen sie die Fakten.

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Auf der antarktischen Halbinsel, einem winzigen Zipfel des antarktischen Kontinents, der gegenüber dem argentinischen Feuerland liegend, insgesamt weniger als 1 % der antarktischen Landmasse ausmacht, ist ein riesiges Stück Schelfeis abgebrochen. Das ist ein spektakulärer Vorgang, der jedoch allein deshalb so spektakulär ist, weil das abgebrochene Stück so groß ist und in dieser Größe nicht so häufig vorkommt. Mit rd. 5.800 Quadratkilometern (und ca. 1 Billion t Masse) ist es immerhin etwa 6,5 x so groß wie Berlin. Dabei ist der Abbruch von Schelfeis, dass von den Landgletschern vorgetrieben, auf dem Meer schwimmt, ein völlig normaler Vorgang, der aber gelegentlich und immer mal wieder auch zu spektakulären Großabbrüchen führt. Mit Klimawandel, schon gar nicht mit einer hypothetisch menschgemachten Klimaerwärmung, hat das Ganze überhaupt nichts zu tun.

Grund sind vielmehr die mechanischen Vortriebskräfte der antarktischen Landgletscher, sowie veränderte Meeresströmungen, die von der Ant-Arktische Oszillation AAO angetrieben werden. Diese verändern sich stochastisch – zyklisch und unterspülen die weit ins Meer ragenden schwimmenden Eiszungen. Diese Tatsache bestätigen auch neueste Forschungsergebnisse[1] des Alfred-Wegener Instituts in Bremen.

Die Schwerkraft und starke Scherkräfte, ausgelöst durch die AAO, sorgen dann immer wieder für Abbruch, auch Kalben genannt. Ein dadurch bedingter Anstieg des Meeresspiegels ist schon deshalb unmöglich, weil dieses Eis ja zuvor bereits auf Meer schwamm. Aber auch wenn es anders wäre, wäre selbst die Masse von rd. 1 Billion t dieses Eisbergs viel zu klein, um einen messbaren Meeresspiegel-Anstieg auszulösen. Bezogen auf die gesamte Eismasse der Antarktis ist auch die Riesenmenge dieses Eisbergs mit 1 Billion t nur ca. ein 26 tausendstel der gesamten antarktischen Eismasse.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: lucki

Wir leben ca. 11.000 Jahre nach Ende der letzten Eiszeit.
In einer noch so genannten Warmzeit, die zwischen diversen Eiszeiten immer wieder im Erdzeitalter vorkamen.
Es gab Zeiten, in denen der Co² Gehalt der Athmosphäre weit ( vielfach ) höher war als heute.
Der menschgemachte CO² Anteil zu dem weitgehend natürlichen CO² liegt unter 0,01 %.
Was also soll die Panikmache ?
Alles nur Geldmacherei für die Doofen von einigen Skrupellosen.

Gravatar: Tom

Ab und zu spazieren wir durch die schöne Säschische Schweiz und finden manchmal noch ein paar versteinerte Muscheln im Sandstein. Die Felsen sind fast alle gleich hoch ( besonders schön an der Ostrauer Scheibe zu sehen ) und das liegt daran, daß sie in der Jura - Zeit der Boden eines flachen Meeres waren. Das Meer ist dann irgendwann ausgetrocknet ( böser Klimawandel ) und die Sandsteinschichten lagen frei. Dann gab es diverse Verwitterungen und schließlich hatte sich die Elbe ihren Platz gemacht ( ganz böser Klimawandel ) . Nach der letzten Eiszeit hinterließen die Gletscher ihre Steine als Endmoränen und auch ein paar schöne Seen und Teiche in der Brandenburger Gegend.

Es ist aber schon ein Armutszeugnis daß die BILD nicht berichten kann: " Klimawandel - BILD sprach mit dem letzten Eisbrocken in Mecklenburg "

Gravatar: Andreas Berlin

In Summe der Jahrmillionen Erdgeschichte, leben wir, wenn man einmal in einem etwas größeren Zeitrahmen als von zweihundert, dreihundert Jahren zu denken versucht, in der Nacheiszeit. Da muss es eigentlich Schritt für Schritt wieder wärmer werden. Also: packt die Badehose aus!

Gravatar: Hans-Peter Klein

Haben Sie die Veröffentlichung des AWI-Bremerhaven wirklich aufmerksam gelesen und unvoreingenommen auf sich wirken lassen?

Falls es sich um den Artikel der AWI-Glaziologin Dr. Daniela Jansen handelt, liest es sich an den entscheidenen Stellen im Original aber ganz anders.

z.B. Ihr Massevergleich Eisberg / Gesamt Eismasse Antarktis,
...hmmh...,
ist das noch seriöse Wissenschaft, oder doch eher eine Milchmädchenrechnung ?

Was für Sie ein „…völlig normaler Vorgang…“ ist, der mit dem „ …Klimawandel …überhaupt nichts zu tun“ hat,

liest sich im Original nunmal etwas anders:

z.B. was Ihre "Normalität" angeht:
" Ist das Larsen-C-Schelfeis nun auch in Gefahr? Einiges spricht dafür, … Modellrechnungen zeigen außerdem, dass die neue Front instabil sein könnte. … Dies könnte letztendlich zum Zerfall des Schelfeises führen. "

z.B. was den Anstieg des Meeresspiegel angeht:
"...Allerdings führt der Verlust des Schelfeises dazu, dass die Gletscher direkt ins Meer münden und viel schneller abfließen können als vorher. Genau das wurde im Falle der nördlichen Nachbarn von Larsen-C beobachtet. "

z.B. was Ihre Bedeutungslosigkeit diese kleinen Eisbergs angeht:
" Das Larsen-C-Schelfeis ist das viertgrößte Schelfeis der Antarktis.
... bei den nördlichen Nachbarn des Larsen-C-Schelfeises wurde dieses Gleichgewicht gestört: Statt des regelmäßigen Kalbens mit Zeitintervallen,
… mündete… Dieser Prozess … schließlich in dem kompletten Zerfall der Schelfeise.“

FAZIT:
Egal was passiert, EIKE lässt keine Zweifel zu, was menschengemachte Klimaveränderung betrifft, die gibts einfach nicht, fertig.
Es wird stes so argumentiert, das es wieder passt, ja keine ganzheitliche Betrachtungen zulassen, dafür umso mehr:
... selektive Wahrnehmung.

MfG, HPK

Gravatar: Bálint József

Es schneit andauernd auf der Antarktis. Es ist natürlich, daß das Eis ab und zu wegbricht. Ansonsten würde sich die ganze Wassermasse der ganzen Erde dort ansammeln. Es bricht also nur weg, was vorher hingekommen ist.

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