Jahresrückblick 2009

Das Jahr 2009 war geprägt von vielfältigen Versuchen, die globale Finanzkrise zu bewältigen. Die Regierungen (präziser die Steuerzahler) ließen sich diese Versuche einige hundert Milliarden kosten.

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Das Chaos in den Bankenpalästen ist das Ergebnis völlig frei und ungezwungen agierender Banker. Die haben freilich die unterschiedlichsten Ziel- und Wertvorstellungen. Lloyd Blankfein, Chef von Goldman Sachs, geht beispielsweise davon aus, in göttlichem Auftrag zu handeln. Frei nach Christoph Süss könnte sich das Glaubensbekenntnis eines derart gottesfürchtigen Bankers in etwa so anhören:

Börse unser, die du bist in Frankfurt, geheiligt werde Dein Wachstum. Dein Reichtum komme - wie in Luxemburg, so auch auf Cayman Islands.

Unser tägliches Plus gib´ uns heute.                                                                       Und vergib uns unsere Schuld, wiewohl wir nie vergeben unsern Schuldnern. Und führe uns recht in Versuchung für Sonder-Erlöse an den Börsen. Denn Dein ist der Reichtum und die Kaufkraft und die Begehrlichkeit in Ewigkeit - Euro

Bei Richard S. Fuld jr., Ex-Chef von Lehmann-Brothers, ist der Befund ähnlich pathologisch. Ein internes Video zeigt ihn als Motivator der Mitarbeiter. Er reiße seinen Konkurrenten das Herz aus dem Körper, berichtet er darin mit irrem Blick. Bevor sie sterben, äße er es vor ihren Augen. Seiner Frau verkaufte er nach der Pleite seiner Bank eine 14 Mio.-$-Villa für 100 Dollar. Viele Lehmann-Opfer waren nicht so clever. Autofahrern mit solchen Befunden würde zumindest die Fahrerlaubnis entzogen (siehe „Ackermann und der Führerschein“). Einen Idiotentest für Banker gibt es bis dato leider nicht.   Dr. Wolfgang Hetzer vom Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) in Brüssel gab ein klares Urteil ab: „Die „Finanzkrise“ ist keine Krise, sondern das unvermeidliche und vorhersehbare Ergebnis einer systemischen Fehlentwicklung, an deren Beginn persönliches Versagen, professionelle Inkompetenz, politische Nachlässigkeit und kriminelle Energie stehen.“ Seine Rede anlässlich der  Euro Finance Week am 16. November 2009 in Frankfurt am Main ist frei und ungekürzt bei Cleanstate e. V. zu lesen: cleanstate.de/Euro_Finance_Week_Finanzkrise_Dr._Wolfgang_Hetzer.html
Die Schweinegrippe entpuppt sich inzwischen als geplanter Betrug am Bürger. Mit medial geschürter Angst. Ein Armutszeugnis für Presse und Politik. Geldschneiderei wie schon bei Vogelgrippe und Rinderwahn. Eine Frage bleibt: Starben mehr Menschen durch die Grippe oder durch die Impfung?
Einfache Mitarbeiter werden weiterhin für ein Mettbrötchen entlassen. Abgeordnete des Bundestages bereichern sich derweil mit goldgerandeten Füllfederhaltern. Ohne jede Folge. Gleiches Recht für alle?         
Dr. Pachauri, Chef des Welt-Klimarats, verdient am „klimaindustriellen Komplex“ kräftig mit. Das Verbot von CO2 ist folglich nur noch eine Frage von Tagen oder Wochen. Doch schon rückt ein neuer Schadstoff ins Visier: Di-Hydrogen-Monoxid - auch bekannt als H2O. Beim Erhitzen entsteht Dampf!
Dampfplauderer Sigmar Gabriel führt inzwischen die alte SPD. Er putschte sich an die Spitze der Partei. Sein Motto: „Wie soll ich wissen, was ich meine, bevor ich höre, was ich sage?“ Schafft er es, die SPD über der 5%-Hürde zu wuchten? Siehe: www.spiegel.de/spiegel/print/d-26950113.html    Horst Schlämmer ist leider nicht zur Wahl angetreten. Er hätte die Chance gehabt, mit progressiv-konservativer, links-rechts-liberal-grüner Politik die marode Republik zu reformieren und zu sanieren.
Ein Feuer erhitzt derzeit die Börsen. Die Banken befeuern mit den Regierungs-Milliarden die Aktien,  statt sie Firmen auszuleihen. So macht man Geld, ohne es zu drucken. Überzeugend elegant. "Die Kurse steigen, weil das viele Geld irgendwohin muss - nicht, weil Aktien per se attraktiv bewertet wären",      so die Wirtschaftswoche. Unternehmen, tief im Krisen-Schlamm, werden mit Goldrand bewertet. Heiße Luft - ganz elegant in Aktien verpackt. Nun brauchen wir dringend eine Dienstmädchen-Hausse. Geld-gierige Putzfrauen müssen die aufgeblasenen Aktien nur noch kaufen. Dann ist die Krise überwunden....

Peine, den 31. Dezember 2009                                                             Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Selenz

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