Hier könnte ein Nazi hängen

Bisher war ich sicher, die Wahlplakate der Parteien in Berlin wären an politischer Inhaltslosigkeit nicht zu übertreffen. Bestenfalls verbreiten sie therapeutische und Wellness- Tipps.

Veröffentlicht:
von

Zusammenhalten, sich sicher fühlen, alles auf grün stellen- das sind Slogans, die, wenn man von „grün“ absieht, keiner bestimmten Partei zugeordnet werden können. Alle wollen das Gleiche, die Wähler sollen sich keine Sorgen machen, alles den Politikern überlassen und sich wohl fühlen.

Die Altparteien, die SED- Linke inclusive, haben sich durch ein Konsenspapier im Kampf gegen die AfD gleichgeschaltet.

Die Antifa erledigt die Drecksarbeit und überfällt Wahlkämpfer, zerstört Wahlplakate, attackiert Partei- oder Abgeordnetenbüros. Pech für die Altparteien, dass die militante Truppe dabei im Eifer immer wieder über die Stränge schlägt und auch ihre Plakate, Personen und Büros angreift.

Damit befinden sie sich in dir Rolle des Zauberlehrlings, der die Geister, die er rief, nicht mehr los wird.

Nur wer genau hinschaut, sieht, was sich unter der Wohlfühldecke der Altparteien zusammenbraut.

Ein Leser schrieb mir:

„Sehr geehrte Frau Lengsfeld,

ich weiß nicht, ob Sie auch im Prenzlauer Berg mal die Wahlplakate angesehen haben.

Ich habe gestern beim Vorbeifahren  aus Richtung Norden kommend an der Kreuzung Prenzlauer Allee/Danziger Straße fast eine Notbremsung hingelegt. Da hängt doch tatsächlich ganz oben in der Reihe der Wahlplakate an der Laterne ein Plakat „Hier könnte ein Nazi hängen“ von „Die Partei“.

Nazis nicht zu mögen ist das eine, aber in diesem bildhaften Zusammenhang (Laternenmast und Text) wird das Ganze zum Mordaufruf. Und nirgends findet sich Protest!“

Zur Erinnerung: „Die Partei“ ist im letzten Europawahlkampf angetreten mit dem Versprechen, ihr „Leader“ und Spitzenkandidat Martin Sonneborn würde nach einem Monat von seinem Mandat im Europaparlament zurücktreten und dem Nächsten auf der Liste Platz machen. Das sollte jeden Monat so weitergehen, bis zum Ende der Legislaturperiode. Bei seinem Antritt in Brüssel ließ sich Sonneberg noch einmal von den Medien für seinen angekündigten Rücktritt feiern.

Dann stellte sich aber ganz schnell heraus, dass die fetten Diäten und Tagungsgelder, sowie andere Privilegien, wie kostenlose Bahnfahrten in der Ersten Klasse und kostenlose Nutzung des Bundestagsfahrdienstes in Berlin, eine offenbar so unwiderstehliche Anziehungskraft auf Sonneborn ausübten, dass er wie festgeklebt immer noch auf seinem Parlamentsstuhl sitzt. Er kann sich darauf verlassen, dass die Medien ihm keine kritischen Fragen zu seinem ausgebliebenen Mandatsverzicht stellen.

Die veröffentlichte Meinung schweigt auch zu dem Vorschlag, Nazis an die Laternen zu hängen, obwohl alle Nazis sind, von denen eine abweichende Meinung vom antifaschistischen Grundkonsens „gegen rechts“ auch nur vermutet wird. Klar, dass auch Anetta Kahane und ihre Gesinnungswächter hier keinen Handlungsbedarf sehen.

Das ist das eigentlich Beunruhigende.

Zuerst erschienen auf vera-lengsfeld.de/2016/09/14/hier-koennte-ein-nazi-haengen/

Für die Inhalte der Blogs und Kolumnen sind die jeweiligen Blogger verantwortlich. Die Beiträge der Blogger und Gastautoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Duffy

@c: Ej, es gibt Sachen, die sind nicht verhandelbar. Aufruf zum Mord ist kein Witz und darf es auch niemals sein. Die Entschuldigung "es sind doch nur Nazis" ist tatsächlich entlarvend. Da hat sich jemand ein bequemes Bild von Oberschlechtigkeit gemacht. Genauso sagen manche Araber: "es sind doch nur Juden" und manche Türken "es sind doch nur Kurden". Verstehen Sie auf welche Stufe Sie sich stellen, wenn Sie Menschen ihre Daseinsberechtigung absprechen? "Unwertes Leben", kommt Ihnen das bekannt vor? Oder "Merkel in den Landwehrkanal", wie wär's damit?

Gravatar: karlheinz gampe

@ c

Als Nazi oder Pack wird heutzutage jeder Bürger von hirnlosen pro Merkel Dumpfbacken bezeichnet, welcher mit Merkels Politik nicht übereinstimmt oder gegen die Massenmigration nach Deutschland ist . Dies ist doch richtig oder nicht ?

Gravatar: c

Nazi sein, heißt, einer mörderischen Ideologie anzuhängen und es damit todernst zu meinen. Sich in diesem Zusammenhang über einen zwar harten aber immer noch Witz zu echauffieren ist recht entlarvend.

Gravatar: karlheinz gampe

Da könnte auch Merkel hängen. Nämlich ein Wahlplakat von der CDU Merkel.

Gravatar: Karin Weber

Martin K. 14.09.2016 - 14:44

Einen Schießbefehl kenne ich nur von der SED-Mauerschützenpartei, die heute nach erneuter Umbenennung (Nebelkerzen) als "Die Linke" agiert.

Bei einem Linken/Gutmenschen kann sich die Anspielung auf den "Schießbefehl" nur auf die systemkonforme Hetze gegen Frau v. Storch u. Frau Petry beziehen. Auch wenn´s langsam langweilig wird, informieren Sie sich über den gesamten Wortlaut der Aussagen beider Politikerinnen. Sie nehmen offenbar nur wahr, was Ihnen denkfertig vorgekaut und/oder was Sie in Ihrem linksverstrahlten Denkkorridor hören wollen.

Wenn Sie mich fragen, dann befürworte ich einen Schießbefehl an der Grenze. Wer sich nicht legal in ein Land einreist, der ist kriminell. Dagegen muss sich ein Land schützen. Das macht man nicht mit der Federboa, sondern der Rechtsstaat muss sein Gewaltmonopol zum Schutze der inneren und äußeren Sicherheit notfalls auch mit Gewalt durchsetzen.

Wenn Sie z.B. in München auch mal von einem außerdeutschen Amokschützen mit der Pistole oder Axt bedroht werden, dann möchten Sie doch sicherlich, dass ein SEK kommt und die Lage klärt und nicht dass ein Gospelchor solange singt, bis es für sie zu spät ist?

Bitte verbreiten Sie solcherart Linkspopulismus einfach auf den einschlägigen Hetz-/Haßseiten der Linken.

Gravatar: Marcel Elsener

@Martin K.

Welche Partei, wenn man von der SED einmal absieht, hat denn jemals einen Schiessbefehl gefordert? Wissen Sie überhaupt, was ein Schiessbefehl ist?

Gravatar: gustaf bergers

Lieber Martin,
nehmen sie doch einfach die afd nicht ernst, dann müssen Sie auch nicht mehr feiern.

Gravatar: Theo

Na ja, wenn ein Dekadenz-Adeliger, dessen Familie außer einer jahrhundertelangen Inzucht nicht anderes vorzuweisen hat, als eine couragierte Dame mit Adelsprädikat als "Sozialparasit" auf Facebook zu beschimpfen, dann ist es nicht nur die "Die Partei"., die solche geschmacklosen Perversitäten hervorbringt, sondern es ist auch die FDP mit ihren überflüssigen Kandidaten, die das Parteiengeschlein der Einheitskanzlerin zum Überdruss bringen würde, wenn denn noch irgendein Schwachkopf in Berlind die FDP wählt.

FDP steht für Korruption, hoosexuellen Parteienfürst, der an AIDS starb und für Vetternwirtschaft der Familie Lambsdorff. Und sonst? Ach ja, ein Alexander Fürst von Hotzenplotz, der andere Menschen als "Sozialparasit" bezeichnet.

Na, das muss ihm wohl aus seinem Geschichtsunterricht in Erinnerung geblieben sein, als er darüber aufgeklärt wurde (in Westdeutschland!), dass seine Vorfahren ein parasitäres Dasein als Adelige geführt haben müssen.

Aber davon haben uns die Französische Revolution und Napoleon ja befreit, Gott sei Dank.

Also wenn es heißt: "Hier könnte eine Nazi hängen", würde ich einen Aufkleber drankleben: " ... oder eine Guillotine für Sozialparasiten bereit stehen!"

Fragt sich nur noch, wer heutzutage "Sozialparasit" ist oder nicht?

[Wie sich herausstellte, war die Bezeichnung nicht "Sozialparasit", sondern "parasitär". Auch nicht besser ... Die Red.]

Gravatar: Martin K.

Amüsant, da nimmt jemand Die PARTEI ernst. :) Das Nazi-Plakat war schon etwas hart, aber die haben schon schlimmeres gebracht. Bei denen weiß man wenigstens, dass es Satire ist, bei anderen Parteien bin ich mir da nicht so sicher bin ... (Schießbefehle und so - aber nicht auf Kinder!)

Um eine Lanze für Sonneborn zu brechen: Die wollten wechseln, durften aber schlicht nicht. Sie können ja Frau von Storch mal fragen, die sitzt doch nur ein paar Stühle weiter und müsste die Regeln kennen bzw. könnte sich kundig machen.

Gravatar: Duffy

Liebe Frau Lengsfeld, sehen Sie's doch mal so: 70 Jahre Frieden waren einfach zuviel fûr Europa ("nichts ist schwerer zu ertragen als eine Reihe von guten Tagen." Das wußte schon Goethe. Mit dem Islam und den militanten Antifaschisten brauchen wir gar keine Nazis mehr, damit es hier wieder richtig rund geht.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang