Erneuerbare Energien: Schlag gegen die Windkraft-Lobby*

Wegen unzumutbarer Geräusch-Emissionen : Frankreich stellt Weiterbetrieb von Windparks in Frage.

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Von Dagmar Jestrzemski (Red. PAZ)*

Überraschend hat Frankreichs Staatsrat am 8. März einer Klage des Umweltschutz-Dachverbands „Fédération Environnement Durable“ (FED) stattgegeben. Der Verband hatte moniert, dass die Umweltprüfung für terrestrische Windparks gegen geltende Gesetze verstoße und Bürger durch die Geräuschemissionen von Windkraftanlagen unzumutbar belästigt würden.

Der Klage des FED hatten sich 15 regionale Umweltschutzverbände und Anti-Windkraft-Initiativen angeschlossen. Mit seinem Beschluss hat Frankreichs höchstrichterliche Instanz die amtlichen Erlasse bezüglich der Lärmschutzprotokolle für Windparks an Land für unzureichend und gesetzeswidrig erklärt. Sämtliche Genehmigungen für bereits bestehende Windkraftanlagen wurden infolgedessen annulliert.

In einer internationalen Presseerklärung gab der FED hocherfreut die Entscheidung des Staatsrats bekannt. Die Entscheidung wird als richtungweisend für die Energiepolitik Frankreichs aufgefasst. Die Konsequenzen für bestehende und in Planung befindliche Windparks an Land sind derzeit noch nicht abzusehen. Sie betreffen auch Fragen zur Wirtschaftlichkeit vorhandener Windparks auf Grundlage neuer Vorschriften.

Möglicherweise soll die im Nachbarland extrem unbeliebte Windenergie an Land stark zurückgefahren werden. Das Urteil wirft auch ein Licht auf die tiefe Kluft zwischen Deutschland und Frankreich hinsichtlich der Bürgerrechte und des Umweltschutzes. Diese Rechte wurden zuletzt in Deutschland im Zuge des Ausbaus der Windenergie in jedem Jahr, mit jeder Überarbeitung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), weiter beschnitten. Stattdessen wurden die Rechte der Windkraft-Investoren und -Unternehmen gestärkt, desgleichen die Rechte der Gemeinden und Landkreise. Diese dürfen die Geldangebote der Windkraft-Investoren als „Preis“ für die Genehmigung zum Bau neuer Windparks annehmen, selbst wenn eine Mehrheit der Einwohnerschaft diese Vorhaben strikt ablehnt.

Bedenklich ist, dass Deutschlands Leitmedien den aufsehenerregenden Urteilsspruch ignorieren. Hierzulande hätte eine derartige Klage keine Chance, auch weil sich der Umweltverband NABU immer seltener auf die Seite der Bürger stellt, selbst wenn es um den Schutz der Wälder und intakter Ökosysteme geht.

Lediglich das Portal „de.dayfr.com“ informierte über das Urteil des französischen Staatsrats und verwies auf die Unterschiede zwischen Deutschland und Frankreich hinsichtlich der Bürgerrechte: „Insgesamt beobachten wir ein staatliches Bewusstsein für die Windverschmutzung. Ganz klar: Diese Entscheidung des Staatsrates ist ein Rückschlag für die Windenergielobby! ‚Mit seiner Entscheidung machte der Staatsrat das von Windenergieunternehmern selbst entwickelte Protokoll zur Messung der Lärmbelästigung durch Windkraftanlagen überflüssig‘, erklärt Fabien Bouglé, führende Persönlichkeit der Gegner der Entwicklung dieser Energie. Mit anderen Worten: Anwohner, die Opfer der Lärmbelästigung durch Windkraftanlagen sind, verfügen (in Frankreich) über ein besseres gesetzgeberisches Arsenal, um sich vor dem Staat Gehör zu verschaffen.“

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)*  Anmerkung der EIKE-Redaktion :

Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung;  22. März 2024, S.7; EIKE dankt der PAZ-Redaktion sowie der Autorin Dagmar Jestrzemski   für die Gestattung der ungekürzten Übernahme, wie schon bei früheren Artikeln :   https://www.preussische-allgemeine.de/ ; Hervorhebungen im Text: EIKE-Redaktion.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Wolfgang Pöschl 29.03.2024 - 06:37

Sie haben mal wieder Ihre ganz eigene Vorstellung zu Umweltzerstörung, Temperaturerhöhung, usw. Sie machen hier einen auf Umweltsensibelchen dann wenns gegen die Energiewende geht, gehts Ihnen um die eigene Sache (neue AKWs) werden vornehm sämtliche Gegenargumente ausgespart.

1. Umweltzerstörung.
Ich kann bis heute nicht erkennen, warum PV-Module und Windkraftanlagen Umwelt im großen Maßstab zerstören sollen. Wir leben in Mitteleuropa in einer vom Menschen geschaffenen Technosphäre, eine über Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaft. Eine echte Zerstörung liegt vor wenn ganze Dörfer verschwinden, so war es früher beim anlegen von Staudämmen, heute beim Braunkohle Tageabbau, siehe Immerather Dom.

2. Temperaturerhöhung

Ihre angeblichen 0,4 Grad Temp.erhöhung etwa 200 m hinter einer WKA.
Diese müssen Sie wenn, dann in Relation setzen zur Jahresstromerzeugung dieser WKA zu den äquivalenten Verbrennungsabgasen bei Verbrennern, seien dies Kohlekraftwerke oder Fahrzeuge wo Abgastemperaturen jenseits der 1000 Grad in die Umwelt ausgestoßen werden.

3. Austrocknung von Böden

Wo ich lebe sind wir umgeben von Windparks im Hunsrück und der Eifel. Auch hier wird die Diskussion kontrovers geführt. Das Thema Austrocknung wird wenn , dann mit häufiger werdendem Hitzestress im Hochsommer in Verbindung gebracht, wenn die Mosel grün vor Algen ist und der Schiffsverkehr eingestellt wird wegen Tiefstand beim Wasserpegel. Aber das hat alles doch nichts mit den Windparks da oben auf der Höhe zu tun.

4. Feinstaub durch Mikroplastik

Hier gilt dasselbe, wenn dann müssen sie sämtliche Plastikanwendungen in Betracht ziehen die ganzjährig der Witterung ausgesetzt sind. Das ist z.B. der Fall bei flatternden LKW-Planen, bei Plastikkarossen, der ganze Plastik-Verpackungsmüll der Landwirtschaft (z.B. Gewächshäuser) uvm.
Da kommen auf jeden Fall ganz andere Größenordnungen zusammen.

5. Vogelschlag, Insektensterben
Wo ist Ihr Beleg aus einer seriösen Quelle über nachgewiesene Opferzahlen ?
Hier kriegen die Winzer Zuschüsse für das Aufstellen sog. „Insektenhotels“, man läuft an Weinbergen vorbei wo kein grünes Gräschen sich aus dem Boden traut weil alles weg gespritzt wurde, aber: Insektenhotels, denn Umwelt ist gut für das grüne Umweltimage.
Greenwashing hat Hochkonjunktur und das mit den Vögeln glaube ich Ihnen auch nicht, seriöse Studien belegen das unter den Kleinvögeln die meißten Opfer durch streunende Katzen verursacht werden, bei den größeren Vogelarten kommen deutlich mehr durch Straßenverkehr und Stromnetze inkl. denen der DB ums leben.

6. Infraschall
Es mag Planungsfehler früher geben haben, verallgemeinern kann man dies auf keinen Fall. Die allermeißten WKA stehen weit außerhalb von Wohngebieten. Die größten Lärmquellen sind Straßenverkehr, Luftverkehr, Industrie- und Gewerbelärm.

8. Fundamente

Hören Sie doch auf, welche Umweltschäden verursacht denn ein Betonfundament ?
Und wenn, ich habe es selbst gesehen wie mitten in einem Gewerbegebiet ein 6-stöckiges Bürogebäude mit 2 Kellergeschossen zerbröselt wurde auf Osterei-Format.
Ich sehe da kein grundsätzliches Problem.

9. elektromagnetische Felder

Wieder ein typisches Beispiel für Ihre selektive Wahrnehmung. Sie sehen und fühlen nur das, was Ihre eigene Position angeblich stützt , alles andere blenden Sie rigoros aus, denn Stromleitungen finden Sie überall, von Dorf zu Dorf, von Haus zu Haus inkl. jede Menge Umsetzer und Trafostationen. Das Thema ist nicht Energiewende-spezifisch.

Ihr Kommentar ist ein klassisches Beispiel von cherry picking, sprich: Rosinenpickerei.
Das alles spricht nicht grundsätzlich gegen die Energiewende.
Im Gegenteil, kein anderer Industriezweig kann eine derartige Dynamik in den letzten 20-30 Jahren vorweisen.

Letzter Stand , heute 02.04.24:
Wir gehen auf die 77 TWh an bisheriger Jahresstromerzeugung ausschließlich durch Erneuerbare zu.
Das ist mehr wie alle deutschen AKWs zusammen über viel Jahre an Jahresstromerzeugung geleistet haben.
Wozu dann neue AKWs bauen ?
Da fällt übrigens auch jede Menge vorprogrammierter Sondermüll im Großmaßstab an.

MfG, HPK

Gravatar: Pastor

Tja, wir leben wie im Mittelalter heute: der Glaube (Klimawahn) ist wichtiger als das Logische, gelockt wird mit Geld (garantierte Förderungen) , und den Ablasshandel (CO2-Steuer und-Zertifikate) gibts auch wieder. Glauben ist nicht Wissen! Sagte doch der Pfarrer zum Fürsten:"ich halt sie dumm, du hälst sie arm".

Gravatar: Wolfgang Pöschl

Die von der Justiz gestützte Energiepolitik in Frankreich wird die Energiewendefanatiker in Deutschland nicht erfreuen. Es ist natürlich wegen deren ideologischer Verblendung kein Wunder, dass Klimaspinner, die von Windkraftanlagen ausgehenden Schäden für Mensch, Tier und Umwelt herunterspielen oder nicht wahr haben wollen. Die Energiewende mit Windkraft und Solaranlagen funktioniert auch aus fundamentalen physikalischen Gründen nicht. Trotzdem wird in Deutschland in die Energiewende mit einer Sturheit hineingerannt, wie schon in die Katastrophen des 1. und des 2. Weltkriegs und man vernichtet dabei gewaltige Mengen an wertvollem Kapital. Die Realtität sagt, dass man nicht gewinnen kann aber man macht trotzdem weiter. Möge die EU die deutschen Deppen vor ihrer eigenen Energiewendekatastrophe retten. Hier ein paar Fakten zu den Auswirkungen des Ausbaus mit Windkraftanlagen.

1) Durch den Bau von Windkraftanlagen wird unsere Landschaft komplett zerstört. Waldflächen werden gerodet und massive Zufahrtsstraßen werden durch Wälder zu den Standorten geschlagen. Massive Fundamente aus Stahlbeton werden in die Böden gebaut und nach dem Abbau der WKA oft dort einfach belassen.

2) Durch die Dissipation unter den hohen Strömungsgeschwindigkeiten der Luft an den Rotorblättern wird die Luft erwärmt. In einer Entfernung von ca. 200 m hinter Windkraftanlagen ist die Luft um ca. 0,4 °C wärmer im Vergleich zur Temperatur vor der WKA. Messungen in den USA haben sogar schon höhere Werte ergeben. So viel zur Klimaerwärmung.

3) Gemäß dem Bernoulli-Gesetz kommt es aufgrund der hohen Strömungsgeschwindigkeiten der Luft an den Rotorblättern zu großen Schwankungen des statischen Drucks bei simultaner Schwankung der Temperatur - siehe adiabatische Zustandsänderung von Gasen. Dadurch kondensiert die Luftfeuchtigkeit aus und es bilden sich Nebeltröpfchen. Die nachher trockenere Luft trocknet die Böden aus.

4) Durch Blattkantenerosion werden mikroskopisch kleine Plastikstückchen von den Rotorblättern abgetragen und in der Luft verteilt. Dieser giftige Feinstaub aus Mikroplastik ist krebserregend. Der Feinstaub mit seinen Giftstoffen wird von Mensch und Tier eingeatmet und gelangt in den ganzen Körper.

5) Durch die ca. 31.000 WKA in Deutschland werden jährlich hunderttausende Vögel, Fledermäuse und viele Mrd. Insekten getötet.

6) Durch den Infraschall im Frequenzbereich unterhalb von 20 Hz werden die Menschen krank, wie im Artikel beschrieben. Es ist hier nicht so, wie bei ab und zu vorbeifliegenden Flugzeugen oder anderem Lärm im höheren Frequenzbereich, sondern der Körper, seine Organe und Zellen unterliegen hier einer permanenten Dauerbelastung durch die ständigen Druckschwankungen.

7) Die WKA müssen wegen Materialermüdung ca. alle 20 Jahre abgerissen werden und durch neue ersetzt werden. Dadurch entstehen gigantische Berge an Sondermüll, der in großen Teilen nicht recyclebar ist.

8) Eine mittelgroße WKA (z.B. eine E-126) benötigt ein Fundament aus Stahlbeton von ca. 3.500 Tonnen Gewicht. Hinzu kommen weitere 3.500 Tonnen Stahl und andere Materialien für den Aufbau. Der davon hinterlassene CO2-Fußabdruck ist gewaltig. Für eine E-126 reden wir hier von 3.450 t CO2. Will man den heute vorhandenen Bestand von 31.000 WKA erhalten, so muss man jedes Jahr rd. 1.500 WKA erneuern. Dadurch wird eine nahezu kontinuierliche Emission von 5 Mio. t CO2 pro Jahr verursacht für 210 Mio. t Material, das in den Bau der 1.500 WKA fließt. So viel zur CO2-Neutralität von WKA. Dafür könnte man sehr viele Kernkraftwerke sehr viel umweltfreundlicher bauen und betreiben.

8) Zum Einsammeln des Stroms von alle den vielen WKA muss ein feines Netz an Stromleitungen durch die Landschaft gebaut werden. Die davon ausgehenden elektromagnetischen Felder sind ebenso gesundheitsschädlich für Mensch und Tier.

Und das alles müssen wir auf uns nehmen nur um volatilen Schrottstrom zu erzeugen, der ständig durch ein zweites System aus Backup-Kraftwerken ausgeglichen werden muss.

Gravatar: karlheinz gampe

Nicht nur Lärm soll die Gesundheit schädigen auch der ganz feine Abrieb an den Flügeln soll die Umwelt vergiften! Sogar ins Trinkwasser soll der feine Abrieb gelangen!

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