DAX bei 12.000 Punkten fair bewertet

Der DAX startete im Jahr 1989 bei 1.000 Punkten. Heute steht er bei 11.500 Punkten. Im Vergleich zum MDAX ist dies noch garnichts, denn der kleine Bruder des DAX steht inzwischen bei über 20.000 Punkten. Der Aktienmarkt ist definitiv heiß gelaufen. Er kann und wird auch wieder fallen, doch fair bewertet ist er einigermaßen.

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Die Börse kennt seit Monaten nur eine Entwicklung: Aktien rauf und Kaufkraft des Euros runter. Während die Armut steigt, geht es den Unternehmen relativ gut, denn im Gegensatz zu den Verbrauchern nützt ihnen der geringe Außenwert der Gemeinschaftswährung. Anhand fundamentaler Daten lässt sich eindeutig feststellen, dass die aktuell laufende Aktienhausse nichts mit der Blase aus dem Jahr 2000 zu tun hat, auch wenn jederzeit mit teils heftigen Rückschlägen zu rechnen ist.

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Preise können und werden steigen und fallen. Dies gilt auch für Eigentumsrechte an Unternehmen (auch Aktien genannt). Die Aktien der größten 30 deutschen Unternehmen bilden den DAX, die nächsten 50 den MDAX und die wiederum nächsten 50 den SDAX. Der Leitindex DAX steht im Moment bei rund 11.500 Punkten und ist in der Vergangenheit kräftig gestiegen. Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise in 2009 notierte das Barometer kurzzeitig bei unter 4.000 Punkten. Die Rendite stimmt also, aber wie kann es weitergehen? Fundamental nachgerechnet sollte der DAX noch Luft bis 12.000 Punkte haben. Naturgemäß marschiert er nicht an einem Stück zu solch einem Niveau: Es wird immer wieder zur Rücksetzern kommen, denn Korrekturen sind stets ein wesentlicher Bestandteil einer nachhaltigen Aufwärtsbewegung.

Nimmt man alle Unternehmenswerte der DAX-Konzerne und addiert sie, dann kommt man auf den Buchwert. Auf Indexpunkte umgerechnet wären dies ca. 6.835 Punkte. Ein tieferer Indexstand wäre rechnerisch sehr unwahrscheinlich, außer die Unternehmenswerte würden aufgrund von Verlusten stark sinken. Hinzu kommt eine Risikoprämie, die Anleger für ihr Wagniskapital verlangen; diese Prämie macht ca. 1.700 Punkte aus. Wächst das BIP jährlich um 2,2%, dann komen noch einmal ca. 2.717 Punkte hinzu. Der DAX wird inklusive Dividenden berechnet. Die Gewinnausschüttungen kommen daher als Indexpunkte obendrauf. Hier kann man mit zirka 291 Punkten rechnen. In Summe haben wir nun einen theoretischen Indexstand von 11.543 Punkten, sofern die Unternehmensgewinne und das BIP-Wachstum für 1-2 Jahre auf dem aktuellen Niveau verbleiben. Aufgrund der niedrigen Zinsen und des daraus resultierenden Anlagenotstandes dürfte der DAX noch bis ca. 12.000 Puntke steigen, ohne dass wir von einer maßlosen Übertreibung sprechen müssen.

Der DAX startete im Jahr 1989 bei 1.000 Punkten. Heute steht er bei 11.500 Punkten. Im Vergleich zum MDAX ist dies noch garnichts, denn der kleine Bruder des DAX steht inzwischen bei über 20.000 Punkten. Im MDAX finden sich keine “zweitklassigen” Nebenwerte sondern durchaus Großkonzerne wie Airbus, Bilfinger, Hugo Boss, Kabel Deutschland, Hochtief, Metro, Rheinmetall, ProSieben oder auch RTL. Während der DAX in den letzten 3 Jahren um über 63% gestiegen ist, hat der MDAX im gleichen Zeitraum eine Performance von über 84% aufs Parkett gelegt. Nur der SDAX mit Werten wie BVB, Zalando, Sixt oder auch Puma hinkt seinen beiden großen Brüdern etwas hinterher. Der kleinste der 3 Indizes schaffte in den letzten 3 Jahren “nur” etwas mehr als 54%. Der Aktienmarkt ist definitiv heiß gelaufen. Er kann und wird auch wieder fallen, doch fair bewertet ist er einigermaßen. Vorausgesetzt die Fundamentaldaten bleiben gleich und werden nicht durch etwaige Eskalationsszenarien verzerrt.

Irrtum vorbehalten. Der Kauf von Finanzinstrumenten erfordert Angemessenheit, Geeignetheit und eine ausführliche Beratung bzw. den ausdrücklichen Verzicht auf Beratung seitens des Anlegers. Dieser Text stellt keine Beratung dar. Datenquelle: diverse. 

Zuerst erschienen auf pinksliberal.wordpress.com

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