Wir dürfen nicht länger wegschauen

Windenergie aus Windradparks dramatisch ineffizient

Die Auswirkungen hoher Windenergieentnahme aus der tiefen Atmosphäre auf die Leistung eines Windradparks sind keineswegs geringfügig sondern massiv. Sie beeinflussen nicht nur das lokale Klima sondern führen auch dazu, dass die von Windrädern der Atmosphäre entzogene Energie in Windradparks, verglichen mit Einzelanlagen, dramatisch abnimmt.

Foto: int2k / flickr.com / CC BY 2.0 (ausschnitt)
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Windräder sind die „Kathedralen“ von Klimareligion und Energiewende. Wie früher die Kathedralen, werden auch Windräder ständig größer. Im Gegensatz zu echten Kathedralen zerstören jedoch Windräder nachhaltig und unchristlich Landschaften und Natur. Die Baustatik und das Baumaterial setzten den Größen von Kathedralen Grenzen. Die Strömungsphysik der tiefen Atmosphäre macht das gleiche mit der Stromleistung von Windrädern in Windparks - in bislang völlig unerwartetem Ausmaß (WindradFRIEDHÖFE an Stelle von Windradparks ist übrigens passender, denn so würden sie die in ihrer Nähe brütenden Greifvögel und Fledermäuse nennen - wenn sie sprechen könnten). Der Beitrag beschäftigt sich mit dem physikalischen Effizienzverlust von Windradparks, der in Zukunft eine entscheidende Hürde für den Windradwahnsinn unverantwortlicher Politiker sein wird.

Die zwei Achillesfersen von Windrädern sind die Unstetigkeit ihrer Stromlieferung und die viel zu geringe Leistungsdichte des Strömungsmediums Luft.

Der erste maßgebende Nachteil ist bereits oft in den EIKE News besprochen und analysiert worden (eine Zusammenfassung hier, weiteres am besten über die EIKE-Suchfunktion). Daher nur kurz zusammengefasst: Flatterstrom ist technisch weitgehend unbrauchbar, ein stabiles Stromnetz verlangt die unabdingbare Gleichheit von Stromverbrauch und Stromerzeugung zu jedem Zeitpunkt, anderenfalls bricht es zusammen - Black-Out (hier). Da es keine Möglichkeit der Speicherung von elektrischer Energie in großem Maßstab gibt, die auch nur entfernt zu vernünftigen Kosten und ohne Umweltschädigung zu haben ist, sind wegen des gesetzlichen Abnahmezwangs von Wind- und Sonnenstrom fossile Schattenkraftwerke (meist Gas) erforderlich. Diese sind aber ihres nur zeitweiligen Einsatzes wegen wirtschaftlich höchst unrentabel.

Das daraus entstandene Phänomen „DDR-Planwirtschaft“ in einem unverantwortlichen deutschen Projekt namens „Energiewende“ ist mit exorbitanten Kosten und höchster Natur- und Landschaftsschädigung verbunden. Die Probleme der Energiewende sind prinzipiell nicht lösbar. Das bringt Planwirtschaft von technisch unsinnigen Methoden nun einmal so mit sich. Eine Kanzlerin mit DDR-Hintergrund sollte dies eigentlich bestens wissen, hat es aber offenbar längst vergessen. Ob nun die für den Energiewende-Unfug verantwortlichen Politiker den hier umrissenen Zusammenhang einfach nicht verstehen wollen, tatsächlich unkundig oder ideologisch verbohrt sind, oder gar gezwungen sind dunklen Kräfte zu folgen, entzieht sich unserer Kenntnis.

In diesem Beitrag geht es um die zweite Achillesferse von Windrädern, die zu geringe Leistungsdichte von Wind. Leistung L ist Energie pro Zeit, hier in der Einheit W (Watt). Leistungsdichte (Flächenleistungsdichte) ist S = L / A [W/qm], wobei A bei Windrädern die überstrichene Propellerfläche, bei Photovoltaik die Panelenfläche, bei Kohlekraftwerken die Fläche der Brennraumwand und bei Kernkraftwerken die Fläche der Brennstabumhüllung ist. Nachfolgend nun einige Leistungsdichten von unterschiedlichen Stromerzeugungsmethoden, die in  effektiver Stromleistungsdichte ausgedrückt sind, um Wirkungsgradbetrachtungen überflüssig zu machen: Kohlekraftwerk ~250.000 W/qm, Windräder Nordsee ~110 W/qm, Windräder Bayern ~30 W/qm, Photovoltaik ~10 W/qm (die Werte von Wind- und Sonnenstrom sind Jahresmittelwerte).

Angesichts dieser Zahlen erkennt man sofort warum Windräder so riesig sind. S = L / A ist umgekehrt L = S x A, woraus folgt, dass ein sehr kleines S ein sehr großes A bedingt, um die gewünschte Stromleistung L ausreichend groß zu machen. Der unscheinbare Zusammenhang L = S x A ist tatsächlich für das unaufhaltsame Wachstum dieser Anlagen verantwortlich. Ein sekundärer Grund ist die größere Nabenhöhe, denn Windgeschwindigkeiten nehmen mit der Höhe zu.

Planer und Verkäufer greifen nun Windgeschwindigkeiten aus dem Windatlas ab ("Windatlas" googeln) und gehen damit auf Dummenfang. Allein die mit diesem naiven technischen Vorgehen verbundenen Fehler können wirtschaftliche Planungen  - vulgo Einstreichen von Subventionen bzw. Steuergeldern für Windstrom - bereits völlig wertlos machen, nähere Details dazu hier. Die Windradumgebung, wie Landschaftszerklüftung, Täler, Waldnähe usw. üben maßgebende Einflüsse aus, die theoretisch nicht erfassbar sind und in der Regel die Zahlen aus einem Windatlas zur Makulatur machen.

Für eine verlässliche Kenntnis der zu erwartenden Leistung eines Windrads im deutschen Binnenland sind daher Messungen unabdingbar, die sich auf alle Jahreszeiten erstrecken müssen. Aber auch dann ist noch keine endgültige Sicherheit gegeben, denn die Natur liefert keineswegs gleiche Windverhältnissein in unterschiedlichen Jahren. Dem Problem der verlässlichen Schätzung von Windgeschwindigkeiten und Windertrag widmet sich beispielsweise auch eine im Juli 2015 erschienene Arbeit der Autoren N. Mölders, D. Khordakova, S. Gende und G. Kramm (hier). In dieser werden die Windverhältnisse in Touristengebieten von Alaska bei schwierigem Terrain an Hand von Feldmessungen untersucht. Als Ergebnis wird festgehalten, dass zumindest in schwierigem Terrain die bisher verfügbaren Abschätzungsformeln versagen. 

In jüngster Zeit beschäftigen sich Wissenschaftler mit der wesentlich interessanteren und höchst brisanten Frage, ob man die ohnehin bereits unsicheren Planungswerte, die sich stets auf ein einziges isoliertes Windrad beziehen, auch für Windradparks übernehmen darf. Es ist zwar bekannt, dass in Windradparks bestimmte Abstände zwischen den einzelnen Maschinen eingehalten werden müssen (man rechnet grob mit dem fünf- bis achtfachen Rotordurchmesser längs der Windradausrichtung, grob dem drei- bis fünffachen 90 Grad dazu), um Leistungseinbußen durch gegenseitige Strömungsbeeinflussung zu vermeiden. Damit meinte man bisher, auch in Windradparks mit den Werten für Einzelwindräder verlässlich rechnen zu können. Jüngste Messungen und die hierauf aufbauenden physikalischen Modelle zeichnen nunmehr aber ein dramatisch anderes Bild.

Die ernsthafte Erforschung des Problems führte zu zwei begutachteten wissenschaftlichen Publikationen der Autoren M. L. Miller, F. Gans und A. Kleidon vom Max Planck Institut für Biogeochemie in Jena und für Erdsystem-Modellierung in Hamburg vom 11. Feb. 2011 und vom 8. Juni 2012 (hier, hier) - beide Arbeiten sind frei aus dem Internet herunterladbar. Die zweite Arbeit wurde bereits früher in den EIKE-News besprochen (hier). Diese Arbeiten, die insbesondere in ihren Literaturangaben den bisherigen Kenntnisstand umfassend dokumentieren, fanden allenfalls in engen Fachkreisen Beachtung.

Dies änderte sich schlagartig mit der nunmehr jüngsten Publikation, die zwar wieder die vorgenannten Autoren, aber zusätzlich auch noch weitere internationale Fachleute in der Autorenliste aufführt. Es sind L. M. Miller, N. A. Brunsel, D. B. Mechem, F. Gans, A. J. Monaghan, R. Vautard, und A. Kleidon (hier, hier, hier, hier), die Arbeit ist im Netz frei verfügbar und hier als pdf beigefügt. Alle drei genannten Publikationen variieren das Thema, wie sich intensive Windradnutzung auf die Strömungs- und Klimaverhältnisse der Erde und insbesondere auf den Leistungsertrag der Anlagen auswirkt. Das Ergebnis zusammengefasst:

  • Die Auswirkungen hoher Windenergieentnahme aus der tiefen Atmosphäre auf die Leistung eines Windradparks sind keineswegs geringfügig sondern massiv. Sie beeinflussen nicht nur das lokale Klima sondern führen auch dazu, dass die von Windrädern der Atmosphäre entzogene Energie in Windradparks, verglichen mit Einzelanlagen, dramatisch abnimmt.

All dies wäre unsere energiewende- und klimatrunkenen Medien vermutlich keine Meldung wert, hätten die Autoren nicht eine einprägsame Vermittlung ihrer Forschungsergebnisse gewählt. Im Gegensatz beispielsweise zu den vom Autor oben gezogenen Vergleichen von Leistungsdichten, die sich auf die die jeweiligen Betriebsmedien beziehen und damit leider die Verständnisschranke vieler Leser wohl nicht mehr überwinden, betrachten die Autoren der betreffenden Studie schlicht die zum Erhalt einer maximalen Windradleistung benötigte Bodenfläche zum Aufstellen von Windradanlagen auf Land (oder Wasser). Dieses Vorgehen ist unschlagbar anschaulich: Man braucht so und so viel Fläche bei der Verwendung von Windradparks um so und so viel maximale Windradleistung an elektrischer Energie zu erhalten. Das kapiert jeder.

Hier nun das Ergebnis der Studie:

  • Der bisher angenommene, über das Jahr gemittelte maximale Ertragswert von ~7 W/qm ist fast eine Größenordnung zu hoch. Der reale Wert gemäß der jüngsten oben angesprochenen Publikation beträgt weniger als 1 W/qm.

Diese Angaben beziehen sich auf Messungen in den USA, es besteht aber wohl kaum ein sachlicher Grund, nicht von einer zuverlässigen Übertragung auf deutsche Verhältnisse auszugehen. Vielleicht war es gerade diese einprägsame und auch für Nichtfachleute leicht verständliche Veranschaulichung von Windraderträgen, welche die Redakteure der oben zitierten Medien (NZZ, Welt, Handelsblatt) veranlasste, über die betreffende Publikation zu berichten.

Man kann mit Hilfe der Zahl "maximal 1 W/qm" nun leicht ausrechnen, wie hoch das Windenergiepotential Deutschlands mit Blick auf die Ziele der Energiewende überhaupt sein kann, wobei wir nachfolgend nur das Binnenland betrachten wollen. Wir danken dabei dem EIKE Mitglied Dr. Dietmar Ufer, der auf die betreffenden Medienberichte aufmerksam machte:

1) Maximale Windleistungsdichte 1 W/qm gemäß Publikation (s. pdf angehängt).

2) Die Gesamtfläche Deutschlands von 357.000 qkm in Form eines einzigen  Windradparks würde somit theoretisch maximal 357 GW elektrische Leistung erbringen.

3) Laut UBA beträgt das reale Flächenpotential Deutschlands für Windräder "nur" rd. 49.000 qkm, es werden damit insgesamt auch nur maximal 49 GW Leistung fällig. Damit wären rd. 14% der Gesamtfläche Deutschlands "verspargelt" (ein unvorstellbarer Zustand, das entspräche etwa der Gesamtfläche Niedersachsens, wer kann so etwas ernsthaft in Erwägung ziehen?).

4) Windräder erbringen ihre Maximalleistung "Vollaststunden" nur selten, man muss für eine realistische Berechnung der erhaltenen Jahresenergie (Energie ist Leistung x Zeit) daher die sog. "Jahresvollaststunden" von Windrädern berücksichtigen. Diese betragen in Deutschland die letzten Jahre ~1600 h/a. Damit ergibt sich die elektrische Jahresenergie aus Windradstrom zu 1600 x 49 = 78 TWh, d.s. ~12% der heutigen elektrischen Jahresenergie Deutschlands von 625 TWh - Tera bedeutet 10^12 oder eine 1 mit 12 Nullen oder eine Billion.

5) Das offizielle Energiewendeziel der deutschen Bundesregierung für das Jahr 2050, verglichen mit dem Jahr 2008, sind 80% Anteil der "Erneuerbaren" am Bruttostromverbrauch. Insbesondere Windenergie soll nach den Vorstellungen dieser Leute die Energie der Zukunft werden. Angesichts der unter 4) angegebenen Verhältnisse ist dies illusorisch - um deutlichere Worte zu vermeiden.

7) Bei all dem deutschen Windrad-Unfug ist noch daran zu erinnern, dass Schattengaskraftwerke von etwa der gleichen Jahresleistung von 78 TWh zum Fluktuationsausgleich bereitzustellen sind. Wer soll die bauen, wer bezahlen?

Wäre es nicht so ernst, denn Verrückte in verantwortlichen Positionen muss man nun einmal ernst nehmen, könnte man entspannt amüsiert auf das Ende der  Windrad-Traumtänzerei warten. Leider werden wir aber alle für diesen Unsinn bluten müssen.

Immerhin ist jetzt festzuhalten: Einzelwindräder sind hierzulande bereits der oben erwähnten grundsätzlichen beiden Nachteile wegen, nämlich Stromfluktuation und zu geringe Leistungsdichte des Windes, nicht sachgerecht. Solche Anlagen sind allenfalls in Entwicklungsländern für Nischenanwendungen angebracht. Windradparks kommen im deutschen Binnenland wegen ihrer Naturzerstörung und der begrenzten Fläche unseres dicht besiedelten Landes nicht in Frage, allenfalls  Offshore. Und schließlich erlaubt sich glücklicherweise die Natur selber gegen Windradparks mit einer dramatisch hohen Leistungsverringerung einzuschreiten - infolge unzulässigen Eingriffs in die atmosphärischen Strömungsverhältnisse bei zu starker Energieentnahme aus der tiefen Atmosphäre. Christen sollten dies dankbar anerkennen und vielleicht in ihren Gebeten mit einschließen.

Wie geht es nun weiter? Es wird vorerst keine Konsequenzen geben, man wartet in Deutschland gerne erst die Katastrophe ab. Die Verantwortlichen sind dann nämlich längst aus dem Schneider und verzehren ihre wohlverdienten Pensionen. Politiker von der sachlichen Unsinnigkeit ihrer Aktionen zu überzeugen ist zwecklos - "als ob man einem Ochsen ins Horn fetzt" war für solche Fälle stets passendes Zitat des ehemaligen Lateinlehrers des Autors. Nichts wird daher passieren, mit deutscher Gründlichkeit wird der Windradwahn bis zum bitteren Ende durchgezogen. Allenfalls die immer größere Anzahl von Bürgerinitiativen könnten den Verantwortlichen Einhalt gebieten. Denn eines verstehen Politiker immer: ohne Wähler sind ihre Tage gezählt.

Es scheint eine deutsche Spezialität zu sein, verhängnisvolle Entwicklungen zwar zu erkennen, aber infolge politischen Konsens, Druck von Profiteuren, Obrigkeitshörigkeit, Dummheit, Ideologieverbohrtheit, Feigheit, Sorglosigkeit (wird schon irgendwie gut gehen), Wegschauen (habe andere Sorgen, was geht mich die Energiewende an) und mangelnder Zivilcourage nicht beenden zu können. Insbesondere hoch betagte Mitbürger werden diese traurige historische Tatsache aus ihrer Erinnerung an noch dunklere deutsche Zeiten zu bestätigen wissen.

Zuerst erschienen auf eike-klima-energie.eu

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Otto Weber

Herr Hans-Peter Klein,
kleine einzige Zahl in Ihrem Pamphlet, die irgendwelche Fakten belegt.
Ist klar: Die Sonne schickt keine Rechnung“. Aber je jedes Jahr muss trotzdem ich wegen Ihrer Ersatzreligion höhere Strompreise bezahlen.

Gravatar: Heinz-Gerd Schlagregen

Frau Dr. Merkel war eine überzeugte Kommunistin in der DDR, wandelte sich dann aber in eine überzeugte Reformkommunistin. Sie bewarb sich auf die Stelle eines FDJ Sekretärs und AgitProp (Agitation und Propaganda) und war in dieser Position bis zum Ende der DDR an der Akademie der Wissenschaften tätig. Ich habe im Rahmen der von mir in Berlin gehaltenen Seminare eine Reihe von Zeitzeugen sprechen können. Frau Merkel verweist, auf diese Tätigkeit angesprochen, darauf, dass sie Theaterkarten verkauft habe, an den Rest könne sie sich nicht erinnern. Sie gehörte als AgitProp zum Führungskader und hatte die wichtige Aufgabe der Gesinnungsüberwachung der Studenten, die durch den agressiven Technikdruck aus dem Westen ständig an Zahl zunehmen mussten. Intelligenzler ohne Kontrolle und in der Anzahl auch nicht mehr durch Begünstigungen für das System zu begeistern, stellten für die DDR eine Zeitbombe dar. Da hatte Frau Merkel darauf zu achten, dass die Systemkritiker sich in Grenzen hielten, das war die Aufgabe der AgitProps. Anzunehmen, dass eine Person, die von einem solchen Leben geprägt wurde sich von dem Leitgedanken ihres Ideals verabschieden könnte, ist naiv.
Allein der über Nacht gefaßte, einsame Beschluß der Frau Dr.Merkel, aus der Atomernergie auszusteigen ist in seiner Ignoranz aller Fakten, Folgen und der Planlosigkeit bolschewistisch zu nennen. Das erinnert an den Abbau des Urals zur Wetterverbesserung in Sibirien. Da die Partei (Frau Dr.Merkel) immer Recht hat, ein Aufbegehren gegen sie auch mit dem politischen Tode bestraft wird, macht man allen hoch qualifizierten Ratschlägen und Berechnungen zum Trotz weiter. Stromüberproduktionen werden ins Ausland verschenkt, dort gespeichert und gegen klingende Münze wieder abgerufen. Reicht das nicht, benutzt man den Strom aus dem europäischen Verbund, der mehrheitlich in Atomkraftwerken erzeugt wird. Wenn die Völker diese Signale hören und verstehen, werden sie bei der modernen Atomkraft bleiben.

Gravatar: S.Hader

Die Argumentation ist schon merkwürdig, es gibt momentan keine kostengünstige Technologie, Strom in Deutschland im großen Umfang zu speichern, ergo wird es das auch in Zukunft nicht geben. Wenn aber hingegen auf die Kernfusion der Fokus gelegt wird, dann wird geschwärmt, wie toll und zukunftsweisend diese Technologie doch sei, obwohl das allererste kommerzielle Kraftwerk vermutlich 2050 oder danach erst ans Netz geht. Es wird immer so argumentiert, wie man es gerade braucht.

Übrigens hätte man auch viele Argumente gegen die Stromspeicherung auch gegen die Kernkraftwerke anwenden können, als es sie noch nicht gab. Auch da war vieles technologisch und politisch nicht geklärt und kostengünstigen Strom aus Kernkraft gab es auch noch nicht. Und wer die Energiewende mit der DDR-Planwirtschaft gleichsetzt, der weiß nicht, wie die Planwirtschaft damals tatsächlich aufgebaut war. Wirklich lächerlich diese Gleichsetzung.

Gravatar: Hans-Peter Klein

Herr Prof. Lüdecke,
warum halten Sie Ihr Plädoyer nicht mal auf der Deutschen Windenergie-Konferenz (DEWEK) oder international auf der europäischen EUROWIND ? Ich vermute allerdings, dass Sie sich dort, vor Fachpublikum, ziemlich blamieren (würden).
Warum dies?
Ihr Artikel ist eher ein Paradebeispiel für gezielt suggestive Desinformation, echte Aufklärung klingt anders, Ihre Zielgruppe: Leute, die durch die momentan aufgeheizte Stimmungsmache gegen 'Rechts' alles dankbar aufsaugen, was sich gegen Links-Grün stemmt (meistens zu recht (!) ), beim Thema Energiewende ihren Kopf aber an der Garderobe abgegeben haben, da in Sachen Technik und Physik unbedarft.

In Verbindung mit Ihrem Professoren-Titel geben Sie sich den Anschein, in einem überlangen, mit Zahlen gespickten Artikel in einem öffentl. Diskussionsforum auf fachlich überzeugendem Niveau inhaltlich zu argumentieren. In Wirklichkeit fallen Sie aber auf das Diskussionsniveau etwa Anfang/Mitte der ‘80 er Jahre zurück. Alle, wirklich ALLE ! angesprochenen Punkte sind nämlich reichlich in der Fachliteratur diskutiert und einfach zu widerlegen. Schon damals, vor 30 Jahren, folgte die ‘Logik‘ der Windenergie-Kritiker immer demselben Schema: technikfeindlich, weltfremd, funktioniert nicht, unzuverlässig, viel zu teuer, ‘zig Millionen toter Tiere (Vögel, Rehkitze, seltene Mücken), am Ende war‘s der Infraschall, Umweltzerstörung, unbezahlbar, unsere Industrie wandert ab und am Ende gehen wir alle pleite, der allerneueste Coup wie bei Ihnen zu lesen: Die 'dramatische Energieentnahme aus der Atmosphäre', das hatte ich bisher noch nicht gehört.

So weit nichts Neues, dieses Strickmuster der 'Argumentation' ist seit über 30 Jahren bekannt.
Aber nochmal: Wer sich neutral und objektiv informieren möchte, der kann dies tun, die Transparenz heutzutage ist viel, viel größer wie vor 30 Jahren, als damals 4 Großkonzerne der Fossil-Atom-Lobby die Energiepolitik bestimmten, fernab jeglicher Bürgernähe und Mitbestimmungs- oder sogar Beteiligungsmöglichkeiten, wie dies heute der Fall ist.

Ich möchte meine Kritik an Ihrem Artikel nur an einem einzigen Beispiel verdeutlichen, Stichwort: Effizienz, bzw. lt. Titel „… dramatisch ineffizient“.
Welchen Sinn haben eigentlich Effizienz, Wirkungsgrade? Doch wohl den, eine nur begrenzt verfügbare, wertvolle Ressource möglichst optimal zu nutzen, die irreversiblen Verluste, die ungenutzt in die Umwelt als Wärme, Schadstofe, usw entlassen‘ werden zu minimieren, möglichst zu vermeiden. Bei den Erneuerbaren gibt’s diese negativen Folgen eben nicht, die Sonne scheint dann eben ungenutzt, der Wind streicht ungenutzt über Feld und Flur, das war‘s dann aber auch, denn es wird ja nichts verbraucht. Entscheidend sind die vermiedenen Folgen, Kosten, Belastungen durch die Konventionellen (Fossil-Atom). Aber auf ganzheitliche Betrachtungen lassen Sie sich ja nicht ein, aus bestimmten Gründen, sind es auch ‚gute‘ ?
Und die rein technischen Schwierigkeiten, warum weigern Sie sich, diese als Herausforderung anzunehmen?
Mit Sätzen wie :
"...dass die von Windrädern der Atmosphäre entzogene Energie in Windradparks, verglichen mit Einzelanlagen, dramatisch abnimmt. " haben Sie sich ja wohl selbst ins Knie geschossen, Sie wollten doch genau das Gegenteil sagen, stimmts?
Na ja.

Auch ich beklage die momentane Spaltung unserer Gesellschaft, die uns am Ende vor zwei gnadenlos unangenehme ‘Alternativen‘ stellt: Gnadenlose Anpassung an den Mainstream, oder Radikalisierung in Richtung Untergrund.

Ich fordere ein, auch hier bei „Freie Welt“ eine sachbezogene, differenzierte Diskussion inkl. der Argumente FÜR die Energiewende diskrimierungsfrei führen zu können, OHNE in eine Links-Grün- Ideologische Ecke gestellt und damit abqualifiziert zu werden, mir langt die pausenlose Dauerdresche von Links-Grün.

Mit freundlichem Gruß
Hans-Peter Klein

Gravatar: Hans Meier

Als man den Strom noch in der Nähe der Verbraucher mit steuerbaren Dampfturbinen machte und auf den tatsächlichen Bedarf abstimmte, waren die Strompreise nur halb so hoch wie jetzt.
Das war damals, als die Stromwirtschaft noch nach dem gemeinwirtschaftlichen Versorgungs-Prinzip, im kommunalen Eigentum der Bevölkerung zur Infrastruktur einer Versorgung mit Elektrizität für private und produktive Kunden, bei geringen Kosten, im Vordergrund stand.

Mit Hilfe der Energie-Wende-Lobby-Politik wird jetzt eine Privatisierung und garantierte Gewinnorientierung zu Gunsten von „Klima-Rettungs-Finanzkonzernen“ wie in einem politisch vernetzten Klima-Milieu organisiert.
Alle mit Vorrang und festen Vergütungen, politisch privilegierten Windmühlen und Solar-Dächer, mit all den zusätzlich verlegten Leitungen, sind reine „Klima-Galerie-Ausgaben“ ohne jeden Nutzen für die Stromversorgung und die Stromverbraucher, weil sie völlig willkürlich vom Wetter abhängig bleiben und nur vermeidbare Kosten verursachen.
Auch die zusätzlichen Stromtrassen lösen keine Probleme, sie sind nur ein Beleg für eine Verursachung von Problemen, die durch die dezentrale und per Vergütungen geschaffene Privilegierung privater Spekulanten.

Wer sich die „Think-Tanks“ die in den USA entstanden sind und ihre europäischen Partner-Organisationen anschaut, ihre bestens finanzierte Lobby-Tätigkeit, mit der global aktive Finanz-Fonds schließlich erfolgreich die Privatisierung der politisch „lukrativ gemachten“ Versorgung-Strukturen unter der Tarnung einer „Klima-Maske“ kritisch anschaut, kommt z. B. nicht an http://www.agora-energiewende.de/de/ueber-uns/rat-der-agora/
vorbei.

Gravatar: Elmar Oberdörffer

KORREKTUR: es muß heißen: "sodaß die Energiewende, sollte sie wie geplant durchgeführt werden, uns mindestens 10 Bio € kosten wird, ohne daß der an den Profiten der Energiewendemafia NICHT beteiligte Bürger dafür auch nur den geringsten Gegenwert erhält."

Gravatar: Otto Weber

@Rosenthal
>>In Deutschland steht ein höchst leistungsfähiges und rentables Gasnetz zur Verfügung, das die Speicherung von Strom in methanisiertem Wasserstoff mühelos auffängt<<.

@Rosenthal , was Sie offensichtlich nicht wissen oder gar bewusst verschweigen: Man muss erst elektrische Energie in Wasserstoff oder (noch aufwendiger) in Methan umwandeln. Das ist unwirtschaftlich teuer. Ohne Berücksichtigung der Herstellungskosten solcher großindustriemäßig nicht erprobten Anlagen werden die kWh-Kosten auf ca. das Vierfache des jetzigen Strompreises geschätzt. Außerdem ist der Wirkungsgrad äußerst schlecht. (z. B. Vortrag von Prof. Sinn, Uni-München, Dez. 2013).

Der Satz ist richtig: "Da es keine Möglichkeit der Speicherung von elektrischer Energie in großem Maßstab gibt, die auch nur entfernt zu vernünftigen Kosten und ohne Umweltschädigung zu haben ist, sind wegen des gesetzlichen Abnahmezwangs von Wind- und Sonnenstrom fossile Schattenkraftwerke (meist Gas) erforderlich. Diese sind aber ihres nur zeitweiligen Einsatzes wegen wirtschaftlich höchst unrentabel."

Bitte informieren!

Gravatar: Elmar Oberdörffer

Rosenthal: Sehr geehrter Herr, zu Ihrem Beitrag kann man nur sagen: keine Ahnung, aber davon viel! Es gibt tatsächlich keine Möglichkiet, Strom, also elektrische Energie, zu tragbaren Kosten zu speichern. Bei der von Ihnen angesprochenen Methanisierung überschüssigen Stroms und der anschließenden Rückverstromung des Methans gehen rund drei Viertel der ursprünglichen elektrischen Energie verloren. Der Ingenieur Klaus K. Maier hat die Kosten der Energiewende unter Anwendung dieser Speichertechnik als der einzigen überhaupt in Deutschland mögflichen berechnet: er kommt auf mindestens 5 Bio € bis 2050. Die Kollateralschäden durch Abwanderung der Industrie, Verminderung des Exports und der Binnennachfrage durch die infolge der hohen Strompreise erhöhten Produktionskosten, steigende Arbeitslosigkeit etc. sind darin nicht enthalten. Ich schätze, daß diese Kollateralschäden noch einmal 5 Bio € ausmachen werden, sodaß die Energiewende, sollte sie wie geplant durchgeführt werden, uns mindestens 10 Bio € kosten wird, ohne daß der an den Profiten der Energiewendemafia beteiligte Bürger dafür auch nur den geringsten Gegenwert erhält.
Den Beitrag, den die Geothermie zur Energieversorgung Deutschlands leisten könnte, den können Sie getrost vergessen, Deutschland ist nicht Island.
Die Arbeit über die Kosten der Energiewende können Sie beim Autor Klaus K. Maier anfordern unter
klaus-k.maier@t-online.de, falls es sie interessiert.

Gravatar: S.Hader

Was mich interessieren würde, wie kommt man auf eine Dichte von 0,25 MW/qm beim Kohlekraftwerk? Um mal ein Beispiel zu nennen, das Großkraftwerk Mannheim hat eine maximale Leistung von 1.675 MW. Die Grundfläche des Areals beträgt grob geschätzt (mittels Google-Maps) 150.000qm, nicht mitgerechnet der Flächenaufwand für den Kohleabbau. Das ergibt eine Leistungsdichte von rund 11.000 W/qm.

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