Wahl in Großbritannien

UK-Wahl: Zwei Trottel und ein Schelm

Drei Männer reden sich um Kopf und Kragen: David Cameron, Ed Miliband und Nigel Farage. Es geht um den Einzug ins britische Unterhaus und um das Amt des Premierministers.

Foto: Pan / Pixelio.de
Veröffentlicht:
von

Eines haben alle drei Kandidaten gemeinsam: Sie können sich bestens artikulieren, sind eloquent und gebildet. Doch sie kommen elitär daher. Genau das kommt beim Volk nicht gut an. Besonders David Cameron und Ed Miliband verpassen kein Fettnäpfchen bei ihren verzweifelten Versuchen, volksnah sein zu wollen.

In Großbritannien ist die soziale Hierarchie sehr ausgeprägt. Man erkennt sofort Herkunft und Schulbildung an der Aussprache und an der Wortwahl. Schulen wie Eton und Universitäten wie Oxford und Cambridge und all die anderen elitären Einrichtungen haben ihre Spuren hinterlassen. Sie haben ein Milieu von College-Boys herangezüchtet, die zwar schnell den Karrieresprung in die Londoner City schaffen können, aber als Politiker ungeeignet, weil volksfern sind.

Duell der Medien-Trottel: Cameron gegen Miliband

Der erste, auf den es die Medien abgesehen haben, ist der noch amtierende Premier David Cameron, Vertreter der Konservativen. Er wurde schon immer als distanziert empfunden. Das hat sich bis heute nicht verändert. Er konnte und kann einfach nicht seine elitäre Herkunft verbergen. Seine Ausbildung am teuren Eton-College und sein Studium in Oxford haben ihn zwar akademische Bildung und vor allem rhetorisches Können eingebracht. Doch wie man sich unter normalen Menschen verhält, die nicht zu jenen 1-Prozent der britischen Oberschicht gehören, hat er dort nicht gelernt. Als Politiker sollte man so was aber beherrschen.

Der Nachrichtensender n-tv fasst die Situation für David Cameron so zusammen: „Camerons pannenreicher Abschied: Der Trottel in der Downing Street --- Als jungenhaft und smart galt David Cameron bei seiner Wahl zum Premierminister. Fünf Jahre später hat er kaum Chancen auf seine Wiederwahl. Das liegt auch daran, dass der Konservative in zu viele Fettnäpfchen tritt.“

Ähnlich äußerte sich DIE WELT: „Cameron macht sich zum Gespött der Briten“, und: „Der britische Premier dilettiert im Wahlkampf: Er langweilt die Jüngsten im Kindergarten und isst Hotdog mit Messer und Gabel. Seinen Gegnern zeigt dies nur: Er ist und bleibt ein volksfremder Snob.“

RP-Online schrieb kurz nach Beginn des Wahlkampfes: „David Cameron – immer für eine Blamage zu haben --- Seit rund einer Woche ist in Großbritannien Wahlkampf. Für Premier Cameron läuft das Projekt nicht besonders gut an.“

Die DailyMail beschrieb Cameron als weltfremden Politiker, der die Probleme der Menschen nicht verstehen könne, weil er keine Lebenserfahrung hat und noch nie einen normalen Beruf ausgeübt hat. So heißt es dort: „Cameron? He's not a real man […] Tory grandee hits out at PM for lacking a depth of experience, because he has never had a proper job. […] Lord Tebbit said figures such as Churchill had Careers before politics.”

Ed Miliband: ohne Charme und Charisma – doch trotzdem gute Chancen

Auch Ed Miliband kommt in den Medien nicht gut rüber. Der Vertreter der Labour Party ist ganz und gar kein Repräsentant des Arbeitermilieus, das er vertreten soll. Stümperhaft in seinen Bewegungen, wirr in seiner Mimik und völlig ohne jedes Charisma, aus solchem Stoff ist kein Karrierepolitiker gemacht.

Der Nachrichtensender n-tv kommentiert: „Der britische Labour Chef sieht komisch aus, wenn er in sein Schinkenbrötchen beißt. Er ist ein Geek, ein Streber, ein Intellektueller aus der Nordlondoner Elite.“ Dies haben die Konservativen dazu ausgenutzt, heftige mediale Attacken gegen ihn zu fahren. Aber: „Mittlerweile scheint das hemmungslose Dauerfeuer gegen Miliband nach hinten loszugehen. Der Mann, der von den Briten angeblich als linkischer, elitärer Tölpel und Fremdling wahrgenommen wird, hat Cameron in den Beliebtheitsumfragen erstmals überholt. Labour steht in den Umfragen derzeit bei 34,4 Prozent, Tendenz steigend, die Konservativen bei 32,3 Prozent, Tendenz fallend.“

Getragen wird er von seiner Partei, die wiederum vom Frust jener Briten profitiert, die die Politik Camerons satt haben. Erfolg und Misserfolg werden schnell an einer Person festgemacht.

Selbstverständlich hat auch Miliband an einer Elite-Uni studiert. Am renommierten Corpus Christi College der Universität Oxford hatte er seinen Bachelor erworben. Seinen Master bekam er an der ebenfalls sehr angesehenen London School of Economics. Da sein Hauptfach Wirtschaftswissenschaft war, spricht man ihm eine gewisse Kompetenz in ökonomischen Fragen zu.

Nigel Farage – der Schelm, der den Wahlkampf aufmischt

Auch Nigel Farage von der UKIP hat eine gute Schulbildung genossen. Er war Schüler am berühmten vierhundert Jahre alten Dulwich College bei London. An Rhetorik und Eloquenz steht er seinen Konkurrenten nicht nach. Außerdem hat er viel Humor bewiesen. Dennoch hat er mehr Bodenhaftung. Er gilt als scharfsinnig und schnell sprechend. Bei seinen Reden greift er oftmals populäre Themen und Sorgen der britischen Bevölkerung auf. Als EU-Parlamentarier macht er sich die Anti-EU-Stimmung vieler Briten zunutze.

Seine politische Außenseiterposition macht es der Presse leicht, gegen ihn und die UKIP zu wettern. Dennoch liegt laut jüngsten Umfragen seine Partei UKIP bei immerhin rund 15 Prozent.

Unsichere Situation: Alles ist möglich

In den letzten Wochen schien sich die Situation wie ein Kopf-an-Kopf-Rennen zu gestalten. In einer Stellungnahme der HSH Nordbank bei Finanzen.net hieß es zur Situation in Großbritannien:

„Jahrzehntelang waren Wahlen in Großbritannien eine klare Sache: Tories und Labour Party tauschten mit verlässlicher Regelmäßigkeit ihre Rollen aus. […] Jetzt, drei Wochen vor der Wahl, steht die Welt für viele Briten nun vollends Kopf. Wer nach dem 7. Mai in die Downing Street einzieht, ist so offen wie noch nie in der britischen Geschichte. Dies liegt an dem laut Umfragen geringen Abstand zwischen Tories und Labour sowie am starken Zugewinn kleinerer Parteien.“

Doch mittlerweile scheint sich das Blatt zugunsten des Ed Miliband zu wenden. Im Endspurt scheint die Labour-Party ihre Kräfte und Wähler zu mobilisieren, während die Tories stagnieren.

Die Schotten nicht vergessen!

Wenn die Wahlen so ausfallen, dass weder die Konservativen noch die Arbeiterpartei eine ausreichende Mehrheit zustande bekommen, wird den kleinen Parteien als Koalitionspartner eine besondere Rolle zukommen. Zu diesen Partnern gehört nicht nur UKIP. Auch die schottischen Nationalisten könnten den Ausschlag gegen. In England wird sie zwar kaum jemand wählen. Doch in Schottland könnte ihr Stimmenanteil so hoch ausfallen, dass es auch für Gesamt-Britannien ins Gewicht fällt.

Die Sueddeutsche Zeitung schließt nicht aus, dass die schottischen Nationalisten (SNP- Scottish National Party) als drittstärkste Kraft im Parlament hervorgehen, obwohl sie nur in Schottland antreten. So könnte die SNP Labour-Chef Ed Miliband zum Premier machen, wenn er einem weiteren Unabhängigkeitsreferendum zustimmen würde. Bisher hatte Miliband jedoch eine formelle Koalition ausgeschlossen.

Wie auch immer man die Lage zusammenfasst: Es bleibt spannend. Die Briten dürfen sich auf eine aufregende Wahl freuen – und werden womöglich eine politische Wende erleben.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Karl Deutscher

ich dachte der Vefasser befasse sich mit der Triaden aus der Bananen-Republik: IM-Erika+Krueppel+Onkel Asyl .

Gravatar: Clara West

Das ist ein richtig schlechter und absolut unwürdiger Artikel, der nicht einmal an BILD - Niveau heranreicht.

Schlecht bis gar nicht recherchiert mit Null Ahnung von Großbritannien. Ein Sammelsurium von Klischees, wirklich dummen Kommentaren und Unwissenheit. Man hat sich nicht mal die Mühe gemacht, korrekte Informationen zusammenzutragen.

Der Artikel bedient uralte Klischees und setzt auf noch ältere Ressentiments auf. Die Glorifizierung der UKIP und deren Anführer Nigel Farage entbehrt jeder Grundlage.

Gravatar: Alexander Scheiner, Israel

Nein, Herr Miliband ist kein Schelm. Er ist ein AMO mit einem Ohrfeigengesicht.

Was ein Ohrfeigengesicht ist? Es ist ein Ponem, dass zu einer Ohrfeige einladet.

Ed das AMO ist beileibe kein Arbeiter, obwohl er die Arbeiter-Partei praesidiert. Er ist ein uppercalss Boy der sich noch nie die Hanede schmutzig gemacht hat. Und falls doch, dann mit Billiardkreide oder beim Divot zuruecksetzen.

Gravatar: Karl Deutscher

man kann davon ausgehen, dass dies auf die BRD bezogen wird und der Verfasse meint damit : Onkel Asyl und IM-Erica und noch den Krueppel oder
IM-Erica und den Krueppel noch Onkel Asyl .....

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang