Chinas »Plan 2025« ist der Wegweiser, um den Westen endgültig abzuhängen

Steve Bannon warnt: China ist auf dem Weg zur dominierenden Weltmacht

Amerika steht auf der Kippe, Europa ist auf dem absteigenden Ast. China wird zum neuen wirtschaftlichen und letztlich auch politischen Zentrum der Welt. Für Bannon ist China ein Gegner, kein Partner.

Quelle: en.kremlin.ru
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Der Chef des Breitbart-Magazins und ehemalige Trump-Berater Steve (Stephen) Bannon mahnt: China sei kein strategischer Partner, sondern der Gegner. China sei ein Widersacher mit unkalkulierbarer Macht. Das müsse man im Westen endlich begreifen.


Die dreieinhalbstündige Rede des chinesischen Präsidenten Xi Jinping, die dieser vor einigen Wochen auf dem Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas hielt, sei nach Bannon wohl die wichtigste Rede des 21. Jahrhunderts gewesen. Warum? Weil Xi Jinping detailliert beschrieben hat, wie das chinesische konfuzianisch-merkantilistische Gesellschafts- und Wirtschafts-Modell den Westen geschlagen hat.


Für Bannon ist klar: Jetzt ist China an der Reihe. Es ist jetzt Chinas Zeit gekommen. Die Chinesen sind eine Hegemonialmacht. China wird nicht länger eine Macht neben Russland und den USA bleiben, sondern werden beide überholen.


Der »Plan 2025« weist den Weg. Bis dahin will China in zehn ausgewählten Industriegebieten führend sein. Dazu gehören Felder wie Robotik, künstliche Intelligenz und Microchip-Herstellung. Bis jetzt ist China auf diesem Weg sehr weit gekommen und alles spricht dafür, dass bis 2025 dieses Ziel erreicht sein wird.


Die Chinesen bauen konsequent die See- und Handelsstraßen nach Europa aus. Dazu gehört auch die Einbindung der zentralasiatischen Staaten. Teil dieser Strategie ist die neue Seidenstraße, die Ostasien auf dem Landwege mit Europa verbinden soll.


Steve Bannon mahnt, dass man auch die Finanzpolitik der Chinesen nicht unterschätzen solle. Die Chinesen arbeiten hart daran, ihre Während als Leitwährung zu etablieren. Außerdem versuchen die Chinesen für ihre Finanzpolitik modernste Software bestmöglich zu nutzen.


In vielen Technikbereichen haben die Chinesen klammheimlich bereits die Führung übernommen. Bannon ist beeindruckt, wie die Chinesen ihre Pläne umsetzen, ohne in irgendeiner Weise Rücksicht auf die längerfristigen Interessen der USA zu nehmen.


China ist zu groß, um noch entgegenwirken zu können


Die Beobachtungen von Steve Bannon sind nicht neu. Doch sein Hinweis auf die Rede von Xi Jinping ist bedeutsam. Denn viele US-Medien haben die Bedeutung dieser Rede nicht erkannt – wie sie auch sonst viele Entwicklungen verschlafen.


Bereits vor fünf Jahren warnte die Unternehmensberatung McKinsey eindringlich davor, dass das Gravitationszentrum der Weltwirtschaft in unglaublicher Geschwindigkeit nach Asien wandere. Man sprach sogar davon, dass es sich um die bedeutendste Verschiebung des Gravitationszentrums der Weltwirtschaft in der Geschichte handele: »It is not hyperbole to say we are observing the most significant shift in the earth’s economic centre of gravity in history.«


China dominiert die Weltwirtschaft so sehr, das ein Ausschluss unmöglich ist. Die meisten amerikanischen und europäischen Unternehmen sind von China längst abhängig. Wenn in China die Konjunktur schwächelt, dann bekommt das die ganze Weltwirtschaft zu spüren. Das zeigt sich auch an den nervösen Zuckungen der Finanzmärkte.


China und die asiatischen Nachbarstaaten betreiben eine andere Bevölkerungs- und Bildungspolitik


Ein anderer Aspekt, den Bannon unerwähnt ließ, ist genauso interessant. In den asiatischen Staaten wird sehr viel Wert auf Intelligenz und Ausbildung gelegt. Junge Schüler und Studenten in China und Hongkong, Singapur, Taiwan, Südkorea und Japan lernen disziplinierter. Sie schneiden außerordentlich gut in Mathematik, Naturwissenschaften und logischem Denken ab. Was Erfindungsreichtum und Kreativität angeht, lernen sie schnell von den asiatischen »Communites« in Kanada und in den USA. In Städten wie Vancouver und San Francisco dominieren Asiaten alle Bildungseinrichtungen und die Wirtschaft. Im kalifornischen Silicon Valley sind Asiaten stark vertreten. Sie alle pflegen ihre Netze nach Asien.


In China und Singapur wird dafür geworben, dass intelligente Menschen möglichst andere intelligente Menschen heiraten sollten, um möglichst intelligente Kinder auf die Welt zu bringen. Auch bei den Themen Geburtenkontrolle und künstliche Befruchtung wird darauf geachtet, die Bevölkerung dahingehend zu beeinflussen, den durchschnittlichen IQ möglichst hoch zu treiben. In Europa und in den USA drohen dagegen Bildungsniveau und Durchschnitts-IQ zu sinken.


Scheinbar widersprüchlich ist, dass im angeblich kapitalistischen und individualistischen Westen die Inklusion möglichst hochgehalten wird, während im angeblich kommunistischen China das schulische Leistungsprinzip dominiert.


Wenn man diese Philosophie zu Ende denkt, zeigt sich, dass es keine Trennung mehr zwischen individualistischem Westen und kollektivistischen Osten gibt, sondern nur zwei Unterschiedliche Mischungen aus kollektivistischen und individualistischen Ideen. Im Westen wird diese Mischung nach moralischen und ideologischen, in Ostasien nach pragmatischen und zielgerichteten Aspekten organisiert. Xi Jinping ist wie die meisten der ostasiatischen Politiker überzeugt, dass deren Richtung am Ende als erfolgreichere hervorgehen wird.


Für Ostasien ist es nur eine Frage der Zeit. Bald ist dort die Erste Welt zu Hause. Europa wird auf das Niveau eines Schwellenlandes herabrutschen. Brasilien lässt grüßen.


Das Erstaunlichste ist jedoch, dass die Politiker gerade in Europa das Ausmaß dieser Entwicklung gar nicht erkennen – können oder wollen. Europa vergibt durch fehlgesteuerte Politik und völlig ohne Not die Chance auf eine Zukunft in Wohlstand und Prosperität.



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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Lutz Schnelle

En Wort noch zur Intelligenz - die ist ein Budenzauber, weil sie angepaßt worden ist an ein tolles Verständnis von Kapitalvermehrung und Technologie.

"Intelligenz" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "den Sinn des Ganzen erfassen" und "zwischen den Zeilen lesen". Die läßt sich nicht messen.
Gute Kriminalisten haben ein natürliches Talent dafür.

Gravatar: Lutz Schnelle

China ist von russischem Öl und Gas abhängig. Wird der Hahn zugedreht, ist es vorbei mit Weltmachtambitionen.

Die Idiotie der heutigen Welt besteht in ihrem neuen Glaubenssystem an die Technologie.
Die Technologie ist der Irrtum der Menschheitsgeschichte, ein kontinentübergreifender satanischer Irrglaube (Konrad Lorenz), der unglaublich rohstoff- und kapitalintensiv ist. Was alleine die Wartungskosten verschlingen für die digitalen Mega-Monstranzen. Die Technologie sägt an dem Ast, auf dem sie sitzt.
Brannon hat sicher viele Zeichen der Zeit frühzeitig erkannt, aber hier irrt der Mann. Die Technologie ist keine Gefahr.
Die lowtech Staaten sind den hightech Staaten überlegen. Die kaufen sich eine Handvoll bester Hacker und dann legen sie die US-Armee und die amerikanische Infrastruktur mit Trojanern und Viren lahm. Die können in kürzester Zeit mehr Schaden anrichten als ein Panzerangriff.

Was genau wollen wir erreichen? Vom "wir" zu sprechen ist schon eine Gemeinheit, aber würde jeder einmal seine Priorität aufsetzen, dann merkten wir schnell, daß die alle ganz verschieden sind und man selber dagegen verstößt.
Das Establishment hat Think Tanks und die schlafen nicht. Wir werden gelenkt gegen unsere Interessen und merken es nicht einmal.

Lest mal Sunshi - man muß dem Sieg seine persönlichen Neigungen und Interessen unterordnen und das Ineinandergreifen der Truppen gesichert sein.

Gravatar: R. Avis

Es gibt keine Erste Welt. Es gibt die Alte Welt (gemeint ist allgemein das christliche Abendland und der Mittelmeerraum), die Neue Welt (der amerikanische Kontinent und Subkontinent) und die sogenannte Dritte Welt (der ganze Rest). Sie meinten wohl absolut zutreffend die "Erste Wahl".

Gravatar: K Becker

Seit Jahrzehnten dehnt sich der chinesische Einfluß auf allen Kontinenten aus. Meist ohne Kenntnisnahme der westlichen Welt, bzw Informationen dazu, werden in der westl. Welt dem "normalen" Bürger unterschlagen.
China ist im Welteinfluß viel stärker und weiter, als der "normale" Bürger glaubt.
Unsere Intelligenten sind mittlerweile lebensuntauglich geworden und werden jetzt noch "verbessert" durch die hochgebildeten und gerufen Invasoren, die wir brauchen.
Wir, unter dem Klatschen der "Gutmenschen" graben unser eigens Loch.

Gravatar: Candide

Da haben die westlichen Strategen, wohl gepennt. Anstatt Europa auf Biegen und Brechen als Konkurrenz zu den USA vernichten zu wollen, hätte man sich wohl besser der gemeinsamen Wurzeln besinnen sollen. Jetzt versinken wir gemeinsam in die Bedeutungslosigkeit.

Gravatar: Stephan Achner

Der von mir sehr geschätzte Steve Bannon sieht - aus US-amerikanischer Sicht - China als Gegner und nicht als strategischen Partner. Hier irrt er nach meiner Einschätzung, denn die gesamte Entwicklung in China ist bereits soweit fortgeschritten, dass es geradezu töricht wäre, China als Gegner einzustufen und sein politisches Handeln danach auszurichten.

Die frühere wirtschaftliche Überlegenheit der USA und auch Europas basierte auf kulturellen Grundlagen, die in den vergangenen Jahrzehnten systematisch zerstört wurde und durch eine Schein-Kultur ersetzt wurde, die vereinfacht gesagt die Leistungsfähigen "bestraft", die Leistungsschwachen "belohnt" und die Fundamente einer Leistungsgesellschaft, die ja Grundlage für Wohlstand ist, zertrümmert.

Diese Entwicklung in den USA und vor allem in Europa lässt sich nicht mehr fundamental umdrehen. Dafür haben Linke und Grüne in ihrem kollektivistischen Wahn - auf beiden Seiten des Atlantiks - zu viel zerstört.

Einer Nation wie China, die sich innerhalb weniger Jahrzehnte von einem Armenhaus zu einer reichen Weltmacht hochgearbeitet hat, kann man nur als Partner sehen. Nicht mehr die USA oder Europa entscheiden heute, wen sie als Partner aussuchen, sondern China sucht sich heutzutage seine Partner auf der Welt aus, wozu offensichtlich auch Russland mit seinen riesigen in Asien liegenden Gebieten zählt.

Diese Entwicklung hat bereits der verstorbene Bundeskanzler a.D. Helmut Schmidt u.a. in seinem Buch "Die Mächte der Zukunft" aus 2004 ausführlich beschrieben und die Stärke Chinas auch mit seinen konfuzianischen Werten erklärt.

Früher hieß es: Young man, go West. Heute muss man den jungen Leuten sagen: Young man, go East - zumindest aus der geographischen Lage Europas.

Gravatar: karlheinz gampe

Natürlich wird China die neue Macht ! Deutschland, Amerika und die EU sind ja schon so dekadent wie die alten Römer. Also im Verfall begriffen. Nun gibts sogar 3 Geschlechter.sowas kannten die Altvorderen gar nicht. Kann sich sowas fortpflanzen ?

Gravatar: Leser

Auf lange Sicht beruhigt es mich, daß die menschliche Kultur weitergeht und bezüglich China spekuliere ich mal: der Druck nach Wohlstand, Kreativität und Freiheit wird auch dort Fahrt aufnehmen - nur so läuft Wissenschaft.

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