Auch der Reichtum der Golfstaaten wird vergänglich sein

Petra war das Dubai der Antike

Das reiche antike Königreich der Nabatäer mit ihrer Felsenstadt Petra verschwand so schnell wie es gekommen war. Das ist eine Mahnung für Städte wie Dubai. Petras Reichtum basierte auf den Handel mit Myrrhe und Weihrauch. Dubais Reichtum auf den Handel mit Erdöl und Erdgas. Solche Einnahmequellen können schnell versiegen.

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Noch in den 1960er Jahren waren Staaten wie Kuwait, Bahrain, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate (wozu Dubai und Abu Dhabi gehören) unbedeutende Wüstengebiete am Golf mit wenigen Beduinen und eine paar Fischerdörfern. In Kuwait floss zwar schon das Öl, doch in den anderen Gebieten begann der Boom gerade erst. Die Städte und Orte am Golf waren klein, sahen verlassen und verwahrlost aus.

In den letzten 50 Jahren hat sich Bild grundlegend gewandelt. Städte wie Doha (Katar), Kuwait City und vor allem Dubai und Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten glänzen mit »Skylines« wie Las Vegas oder Singapur. In Dubai steht mit dem Burj Khalifa das zurzeit höchste Gebäude der Welt.

All diesen ostentative Reichtum verdanken die Golfstaaten dem Erdöl und Erdgas. Ohne diese Rohstoffe wäre dort quasi nichts. Die Einwohner der kleine Golfstaaten wären bitterarm. Die Beduinen wären von der Kamelzucht, die Fischer vom Fischfang und von der Perlentaucherei abhängig gewesen. Wie die Jahrtausende zuvor. Die Öl- und Gasquellen haben alles verändert. Das schwarze Gold hat eine Märchenwelt wie 1001 Nacht aus dem Nichts emporwachsen lassen.

Die größte Sorge der Golfstaaten ist der Gedanke an die Zeit nach dem Öl. Ihr Traum: Städte wie Dubai sollen internationale Drehscheiben des Handels werden, Dienstleistungs-Metropolen wie Singapur oder Hongkong. Doch dieser Traum wird vermutlich nie in Erfüllung gehen. Singapur und Hongkong wurde durch ungeheuren Fleiß ihrer Einwohner aus dem Nichts aufgebaut. Dort gab es von Anfang an keine Rohstoffe. Es gab nur den unermüdlichen Arbeitseinsatz der Bewohner und die geographische Lage als Handelsumschlagplatz.

Diesen unermüdlichen Arbeitseinsatz findet man in Dubai, Abu Dhabi oder Doha jedoch vor allem bei den Gastarbeitern. Die großen Metropolen am Golf wurden im Schweiße ihres Angesichts von  Gastarbeitern aus Pakistan, Indien, Bangladesch, den Philippinen und Ägypten aufgebaut. Die Experten und Ingenieure hat man sich aus Europa, Amerika und Ostasien geholt. Wenn die Gastarbeiter und Ausländer verschwinden, funktioniert gar nichts mehr am Golf. Dann liegt alles still, von den Baustellen bis zum Gesundheitssystem.

Und so sind die Städte am Golf gleich doppelt auf Sand gebaut. Ein Größenwahn mit schwarzem Gold finanziert.

Gibt es für so etwas Vorbilder in der Geschichte?

Petra war das Dubai der Antike


Ja, und zwar aus der arabischen Antike. Petra, die Hauptstadt der Nabatäer im heutigen Jordanien ist so ein Beispiel. Eigentlich waren auch die Nabatäer ursprünglich Beduinen. Doch als das Römische Reich sich als Großmacht des Mittelmeeres zu konsolidieren begann und unter dem Schirm der Pax Romana der Handel aufblühte, profitierten die Nabatäer von ihrer Lange an einem Handelsknotenpunkt. Denn durch ihr Gebiet zogen alle Karawanen der Weihrauchstraße, die vom Jemen zum Mittelmeer führte.

Weihrauch und Myrrhe kamen aus Südarabien und waren im ganzen Römischen Reich für die Götterkulte unerlässlich. Weihrauch und Myrrhe wurden gehandelt wie Gold.

Und so wurden die Nabatäer innerhalb kurzer Zeit unermesslich reich. Viele Beduinen wurden an den Handelsknotenpunkten sesshaft und ließen sich prächtige Bauten errichten. Die großen Baudenkmäler der Felsenstadt Petra zeugen vom plötzlichen Reichtum, wie heutzutage die Ölscheichs am Golf. Heute wie damals musste der Reichtum unverzüglich in repräsentative Bauten umgesetzt werden.

Doch dann ging es schnell abwärts. Die Nachfrage nach Weihrauch und Myrrhe ließ nach. Ein Teil wurde per Schiff direkt vom Jemen nach Ägypten über das Rote Meer gebracht. Die wichtigste Einnahmequelle versiegte, besonders nachdem die Römer 106 n. Chr. den Handel selbst organisierten. Nach einem schrecklichen Erdbeben im Jahre 363 n. Chr. wurde Teile der Stadt aufgegeben. Nur eine Restbevölkerung blieb. Das goldene Zeitalter Petras war vorüber.

Petra ist eine Mahnung an Städte wie Dubai, Abu Dhabi, Doha oder Kuwait City. Der Reichtum kann schnell vom Sande verweht werden.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hermann

Um den großen Reichtum der Ölstaaten mache ich mir
keine Sorgen.
Diese Länder wie Saudi-Arabien, Katar, Oman, Bahrein
und andere reiche Länder haben ihr Geld bereits seit
langen gut investiert.
So haben die Scheichs das Sagen in sämtlichen Banken.
Bei uns und in den USA und noch woanders.
Sie haben ganze Firmen gekauft.
Wie das große Kaufhaus in London.
Sie haben in etlichen Verlagen und Fernsehanstalten das Sagen.
Und an den Börsen so wie so.
Und diese Aufstellung ist leider nicht vollzählig.
Ich mache mir mache mir große Sorgen dass die durch
ihren Reichtum noch mehr Macht bei uns im Westen
bekommen.

Gravatar: Ede Wachsam

Falls jemand meint der Reichtum in den Ölländern wäre das Verdienst der Araber, der irrt sich gewaltig. Da die Nachkommen Ishmaels Halbbrüder der Juden sind, wenn Ishmael auch unehelich geboren wurde, ist es Gottes Wille, dass sie einmal keine Feinde mehr sind, wobei die Feindschaft bisher nur von den Ishmaeliten ausging, welche bis auf wenige Ausnahmen allesamt Moslems sind. Allah aber ist nicht Gott sondern JHWH und der wahre Gott hat denen das Öl nicht gegeben, damit sie damit ihre Brüder der Linie des Isaaks verfolgen sollten, sondern damit beide Seiten davon Vorteile haben sollen. Das Know How über Isaak und die Ressourcen über Ishmael.
(Eine Analogie gibt es sogar für Russland und Deutschland, was aber der NWO Clique ein Dorn im Auge ist, daher üben die schon mal wieder Krieg gegen Russland – Stichwort: „Defender“)

Aber hier kann man es lesen, wie so etwas aus Gottes Sicht für Juden und Araber im Einzelnen aussieht.

Gottes Plan und Absicht mit Ismael (Araber) und Isaak (Juden)

Hier kommt eine Prophetie aus 1. Mose, Kapitel 17, 18 - 21, zur Erfüllung, in der Gott in einer dramatischen Situation Abraham die Geburt des Isaak zusagt und Abraham das ablehnt, zu einem Zeitpunkt, als Isaak weder gewollt noch erwartet noch gezeugt, noch geboren war: "Und Abraham sprach zu Gott: Ach dass Ismael möchte leben bleiben vor dir! Da sprach Gott: Nein, Sara, deine Frau, wird dir einen Sohn gebären, den sollst du Isaak nennen, und mit ihm will ich meinen ewigen Bund aufrichten und mit seinem Geschlecht nach ihm.
Und für Ishmael habe ich dich auch erhört. Siehe, ich habe ihn gesegnet und will ihn fruchtbar machen und über alle Maßen mehren. Zwölf Fürsten wird er zeugen, und ich will ihn zum großen Volk machen. Aber meinen Bund will ich aufrichten mit Isaak, den dir Sara gebären soll um diese Zeit im nächsten Jahr." Diese Aussage erschüttert Abraham in seinem Innersten! Wieso soll er denn noch einen Sohn von der unfruchtbaren Sara bekommen? Er hatte doch dieses Problem bereits selbst gelöst. Er ist der Vater von Ishmael und er liebt diesen Sohn.
Nach Isaaks Geburt fordert Sara Abraham auf, Ishmael wegzuschicken und seine Antwort ist: "Niemals, er ist mein Sohn!" Jetzt wurde es nötig, dass ein Engel Abraham aufsucht und ihm gebietet: "Gehorche deiner Frau Sarah, schicke ihn weg, denn dein Sohn Isaak, der Sohn der Freien, soll der Erbe des Bundes werden." (vergl. auch Galater 4,21-31) Aber dann fährt Gott fort: "Aber um Ishmaels willen will ich dich auch erhören, ich will ihn gewaltig segnen, ich will ihm viele Länder geben, ich will ihn sehr reich machen." (Siehe die vielen arabischen Staaten und den Ölreichtum der meisten davon)
Reich machen und sehr segnen, das ist das Stichwort, das ist die Erfüllung. In den Ländern der Nachkommen Ishmaels wurde Öl, das schwarze Gold, gefunden, das Gott in diese Länder hineingelegt hat, um die Nachkommen Ishmaels zu segnen. Es geschieht interessanterweise zu einem Zeitpunkt, wo Israel als Land und als Nation wieder ein Thema wurde, nämlich nach 1948 fand man die großen Vorkommen im Nahen Osten. Es hätte aber den Arabern wenig genutzt, hätte es nicht das Know How des Westens gegeben, sonst hätten die nur ein paar Ölfunzeln mit dem Rohöl betreiben können.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

Herzlichen Dank an den Autor.

Hierbei handelt es sich m. E. um einen ´ausgezeichneten` Vergleich!!!

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