Asymmetrische Bevölkerungsentwicklung in Europa und Afrika

Massenmigration: Der große Exodus steht noch aus

Der Kontinent mit der niedrigsten Geburtenrate ist Europa, der mit der höchsten ist Afrika. Der Kontrast nimmt zu. Der demographische Druck wird mittelfristig die Massen in Bewegung setzen.

Foto: Vito Manzari / Global Panorama / flickr.com / CC BY-SA 2.0 (Ausschnitt)
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Man spricht von „Doublers“ und „Decliners“. Die ersten sind Staaten, deren Bevölkerung sich bis 2050 verdoppeln oder gar vervielfachen wird. Die zweiten sind Länder, deren Bevölkerung sich im Laufe der nächsten Jahre deutlich verringern wird – durch Abwanderung, niedrige Geburtenraten, späte Familiengründungen.

Die „Doublers“ liegen zum allergrößten Teil in Afrika. Die „Decliners“ befinden sich bis auf wenige Ausnahmen in Europa. Europa und Afrika: Das ist demographische Asymmetrie im Extremen.
Konkrete Zahlen: Europa hatte um 1900 über 400 Millionen Einwohner, Afrika rund 120 Millionen. Um 1960 hatte Europa 640 Millionen Einwohner, Afrika 246 Millionen (Quelle: UNO, nach Fischer Weltalmanach 1961). Und heute? Afrika hat rund 1,1 Milliarden Einwohner, Europa weniger als 750 Millionen. Allein Nigeria hatte um 1970 rund 50 Millionen Einwohner, heute mehr als 150 Millionen. Die Tendenzen sind eindeutig. Sie werden untermauert durch den Anteil junger Menschen in der Bevölkerung. Rund die Hälfte aller Einwohner Nigerias ist unter 16 Jahre alt.

Afrika und Europa fallen aus dem Rahmen

Überall auf der Welt gibt es Unterschiede in der demographischen Entwicklung. In Lateinamerika wächst die Bevölkerung schneller als in Nordamerika. Die Folge ist vermehrte Migration in die USA und nach Kanada. In Ostasien wird sich die Bevölkerung in den nächsten 50 Jahren stabilisieren (wie in China), in einigen Ländern sogar abnehmen (wie in Japan). In Südasien wird die Bevölkerung weiter zunehmen. Doch auch hier scheint sich das Wachstum leicht abzuschwächen. Die Geburtenrate ist in den meisten asiatischen Ländern rückläufig. Sogar in Indien nimmt die Zahl der Kinder pro Frau ab. Hauptgrund für die Abschwächung des Bevölkerungswachstums in Asien ist die Verstädterung. In den Städten sind Kinder zu teuer. Auf dem Lande dagegen gelten sie als Arbeitskraft.

Doch die Kontinente mit den stärksten Extremen sind Europa und Afrika. In Westeuropa bleibt die Bevölkerung durch Einwanderung und Kinderreichtum der Migranten stabil, in Mittel-, Süd und Osteuropa nimmt sie deutlich ab.

In Afrika dagegen setzt sich die Bevölkerungsexplosion unvermindert fort. Das Ungleichgewicht zwischen beiden Kontinenten wird zur größten demographischen Herausforderung des 21. Jahrhunderts.

Vom massiven Bevölkerungsanstieg besonders gezeichnet sind Staaten wie Niger, Sambia, Angola, Uganda, Mali, Tansania, Burundi, Kongo, Somalia, Malawi, Gambia, Tschad, Senegal, Burkina Faso, und Nigeria.

Die großen Wanderungen stehen noch bevor

Bürgerkriege, Desertifikation (Wüstenausdehnung), Wassermangel, Arbeitslosigkeit, Umweltzerstörung, Korruption: Es gibt viele Faktoren, die zur Festigung der Armut in Afrika beitragen. Zwar mildern Entwicklungshilfen aus Europa und den USA sowie die Wirtschaftsinvestitionen aus China die Not, doch die Wahrscheinlichkeit, dass große Teile Afrikas in den nächsten Jahrzehnten aus der Misere herauswachsen können, ist sehr gering.

Das Problem: Das Wirtschaftswachstum hält mit dem Bevölkerungswachstum nicht Schritt. Selbst wenn es in einigen Regionen aufwärts geht, weil neue Erdölquellen ausgebeutet werden (wie zum Beispiel in Angola), dann führt dies zunächst zu großen Ungleichheiten in der Bevölkerung, die oft Spannungen hervorrufen.

Erst kürzlich warnte der Migrationsexperte Reiner Klingholz in einem Interview mit Welt-Online/N24 vor großen Massenmigrationen von Afrika nach Europa. Man müsse schnellstmöglich aktiv werden und seine Afrikapolitik überdenken. Vor allem müsse für mehr Bildung in Afrika gesorgt werden, damit die Menschen sich dort besser selbst helfen können.

Noch kommen die Menschen zum großen Teil aus den islamischen Ländern

Zurzeit kommt die Mehrheit der Migranten aus Nordafrika sowie dem Nahen und Mittleren Osten. Doch diese Welle könnte bald überholt werden von einer zweiten und größeren. Im Nahen und Mittleren Osten sind es vor allem die Kriege, die die Menschen in Bewegung setzen. Staaten zerfallen – wie Libyen, Irak oder Syrien – oder können mit ihrer Bevölkerungsexplosion wirtschaftlich nicht mehr umgehen – wie in Ägypten. Südlich der Sahara sind selbst die friedlichen Länder in Armut gefangen.

Der äthiopische Unternehmensberater Asfa-Wossen Asserate fasste es in klare Worte: „Afrika sitzt auf gepackten Koffern“ schrieb er im Magazin Cicero. Die Zahl der Flüchtlinge werde weiter steigen, argumentierte er. Angela Merkels Reisen nach Afrika, um Handelspartnerschaften aufzubauen, werden das Problem nicht von heute auf morgen verändern können.

Doch Asserate machte auch darauf aufmerksam, dass viele Afrikaner nur ungern ihre Heimat und Familie verlassen. Wenn sie es tun, dann ist die Not wirklich groß. Die Auswanderungen könne man nur bremsen, wenn man wirklich die Armut bekämpft und den Menschen Perspektiven bietet.
 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: H.von Bugenhagen

250.000 Flüchtlinge untergetaucht?

In Baden-Württemberg sind über 30000 Flüchtlinge verschwunden. Behörden: etwa 20 % sind untergetaucht. Deutschlandweit bedeutet das: 160.000 Immigranten sind nicht mehr auffindbar. Stuttgarter Regierungspräsident warnt Politik davor, den Überblick zu verlieren und weist auf Sicherheitsrisiken hin.
Vor ein paar Wochen war es in Villingen-Schwenningen. Ein Bus brachte neue Flüchtlinge. Doch die vorgesehene Unterkunft wollten sie nicht beziehen. Stattdessen machten sie sich davon. Wohin, weiß niemand. So wie kurz darauf in Esslingen, als aus dem Notquartier des Landes in einer Turnhalle über Nacht die halbe Bewohner Schar verschwand.Traumatisierte Kriegsflüchtlinge, die plötzlich verschwinden? Über solche Fälle wird in der Presse nicht berichtet. Ausnahme: Die Stuttgarter Nachrichen.Das Blatt beschreibt ein Phänomen, dass offenbar nicht auf Baden-Württemberg beschränkt ist: Dort sollen rund 20% aller Flüchtlinge verschwunden sein. Keiner weiß wohin. „Das Land sperrt Flüchtlinge nicht ein. Es kommt vor, dass sie Erstaufnahmeeinrichtungen auf eigene Faust verlassen“, sagt Christoph Häring vom Integrationsministerium. Die Motive seien „dem Land im Einzelnen nicht bekannt“.Für gefährlich hält man das beim Innenministerium nicht. „Man kann nicht bestreiten, dass man in diesen Fällen nicht weiß, wer sich wo aufhält“, sagt ein Sprecher. Das sei ein Sicherheitsthema, allerdings „kein dramatisches“. Aber: Ohne Registrierung gebe es auch kein Geld.Wie aber sollen Flüchtlinge ohne Geld irgendwo anders hinreisen können? Unbeantwortete Frage. Oder haben sie von irgendwo anders her Geld?Der Stuttgarter Regierungspräsident Johannes Schmalzl hat deshalb die Politik davor gewarnt, den Überblick zu verlieren, und auf Sicherheitsrisiken hingewiesen.Wenn in Baden-Württemberg allein dieses Jahr über 30.000 Flüchtlinge verschwinden und dies laut Behördenangaben ein "niedriger 2stelliger Prozentsatz" sei (von 148.000 Flüchtlingen sind 32.000 verschwunden), so ist sicher davon auszugehen, dass dies in anderen Bundesländern nicht anders ist.Bundesweit bedeutet dies: von 1,5 Millionen Flüchtlingen, die allein bis jetzt in Deutschland einreisten, dürften 250.000 verschwunden sein.
Widersprüche und Merkwürdigkeiten
Einerseits ein geradezu paranoider Kontrollwahn der Staatsmacht gegenüber der deutschen Bevölkerung, andererseits dieser geradezu grotesk fahrlässige Umgang mit enormen Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit islamischem Terrorismus und islamischen Immigranten. Vor kurzem wurde bekannt, dass ausländische Kräfte, vermutlich die ISIS, in Deutschland lebenden islamischen Frauen monatlich bis zu 1000 Euro bezahlen sollen, damit diese das Kopftuch tragen.Auch in der Schweiz versuchen radikale Muslime Jugendliche mit Geld zu ködern. Eine gelinde gesagt recht merkwürdige Geschichte. Aber woher kommt das Geld? Aus Saudi-Arabien? Und was passiert mit damit? Könnte es sein, dass es sich hier um eine so genannte Cover-Story handelt, könnte es sein, dass es den Saudis in Wahrheit darum geht etwas ganz anderes zu finanzieren? Könnte es sein, dass mit diesem Geld Waffenkäufe in Deutschland stationierter ISIS-Terroristen finanziert werden sollen?Warum auch sollten 32.000 dieser Migranten (allein in Baden-Württemberg) einfach abtauchen? Dies ist ein Verhalten, dass man von Flüchtlingen so bisher nicht beobachten konnte.Zu jedem Ereignis gibt es im Prinzip eine positive und eine negative Hypothese. Gegenwärtig läuft gerade die Operation "harmlos" bei den Medienkonzernen, weshalb man stets nur die harmlosen Hypothesen propagiert. Die syrischen Siedler wollten eben mal die Oma besuchen, die in Deutschland lebt, oder die syrischen Kollegen leben eben in Berlin, da will man nicht im Süden bleiben. Die negative Hypothese, die stets verdrängt wird, sieht leider weit weniger appetitlich aus.Will man eine Operationsbasis für Terrorismus mitten in Deutschland installieren, dann muss man deren Standpunkt natürlich streng geheim halten, weshalb man sich nicht beim örtlichen Amt melden kann. Werden geplante terroristische Aktivitäten vom Ausland aus finanziert, dann benötigt man kein Geld vom Sozialamt, denn die Saudis verfügen über enorme Geldmengen, die finanzieren ihren Terroristen neben den Waffen gerne auch noch die Spesen, da ist man auf die Almosen vom Sozialamt nicht angewiesen.Neben der Türkei haben auch die Saudis massiv Hilfe geleistet an die ISIS, aber weshalb sollten sie das nur tun, so lange die ISIS in Syrien stationiert ist, schließlich hat man enge Beziehungen zu diesen Leuten geknüpft, es sind ja erfahrene Kämpfer, und wenn diese nun in beträchtlicher Zahl nach Deutschland einsickern, dann lässt man die Zahlungen eben weiterlaufen, schließlich gibt es auch bei uns noch viel zu tun. (Spiegel – Terror in Paris: Weiterer Attentäter reiste über Griechenland in die EU)Die steinreichen Saudis, die sich übrigens strikt geweigert haben auch nur einen einzigen Flüchtling aus Syrien bei sich aufzunehmen, haben aber angeboten sie wären dazu bereit den Bau von 200 Moscheen auf deutschem Boden zu finanzieren. An Geld und am Willen für Operationen im europäischen Ausland mangelt es den Saudis offenbar nicht.
Welche der beiden Hypothesen die richtige ist, wird die deutsche Bevölkerung wohl bald erfahren dürfen.

Gravatar: Jomenk

Die Bevölkerungszunahme in Afrika ist viel zu hoch und verläuft viel zu schnell. Das wäre das grösste Problem, das es zu lösen gilt. Aber bitte nicht von den Europäern oder der USA. Es muss Schluss damit sein, Afrika wie kleine Kinder an die Hand nehmen zu müssen. Auch das ist Kolonialismus. Afrika muss endlich selbstständig handeln. In den letzten Jahrzehnten sind über 1000 Mrd. an Hilfen in diesen Kontinent geflossen. Es hat nichts bewirkt. Im Gegenteil, die Afrikaner verlassen sich auf diese Hilfen. Viele Regierungen brauchen sich nicht um die Bevölkerung kümmern. Es entsteht nicht der nötige Druck, handeln zu müssen. Das Geld kommt von allein.
Und viele Staaten überschlagen sich mit ihren Angeboten an Hilfsleistungen. Und dahinter steht nicht nur der humanitäre Gedanke, sondern eiskalte Berechnung. Als Gegenleistung erwartet und bekommt man die Schürfrechte. China z.B, versucht seinen riesigen Bedarf an Rohstoffen durch den verstärkten Abbau in Afrika zu decken. Es entstehen riesige Minen. Und sie bringen ihre eigenen Arbeitskräfte mit, die ja reichlich vorhanden sind. Sogar ihr Essen importieren sie aus China. Die einheimische Bevölkerung hat absolut nichts davon. Eventuelle Aufstände werden von den jeweiligen Regierungen mit Waffen niedergemetzelt. Dieser Zustand ist in Afrika die Normalität.
Afrika muss sich selber helfen. Und sie müssen noch mehr leiden. Das ist natürlich gerade für die deutschen Gutmenschen nicht zu ertragen. Aber es ist der einzige Weg. Erst dann entsteht der nötige Druck auf die Regierungen in Afrika. Und der Weg nach Europa muss geschlossen werden. Wenn es die Möglichkeit der Flucht nicht gibt, müssen die Menschen sich ihren Problemen stellen.
Aber jetzt ist / war Frau Merkel in Afrika und verspricht die nächsten Milliarden. Das Spiel geht weiter.

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