Frankreich: AIDS-Aktivisten verüben Anschlag auf Behindertenhilfsorganisation

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In der Nacht zum Montag wurde ein Anschlag auf die in der Behindertenarbeit tätige Jérôme-Lejeune-Stiftung verübt, zu dem sich der französische Arm der AIDS-Lobbyvereinigung Act Up bekannt hat. Die Täter hatten beleidigende Plakate aufgehängt und Präservative und Farbbeutel gegen Mauern, Türen und Fenster geworfen, um gegen die angebliche »Homophobie« der Bürgerbewegung Manif Pour Tous zu protestieren.

Die Lejeune-Stiftung betreibt Forschung auf dem Gebiet genetisch bedingter geistiger Behinderungen und engagiert sich bei der Behandlung Betroffener. Darüber hinaus setzt sich die Stiftung für den Schutz des ungeborenen Lebens ein.

Die AIDS-Lobbyvereinigung Act Up wird in Frankreich wesentlich durch öffentliche Subventionen, aber auch durch Spenden des Multimillionärs Pierre Bergé finanziert. Pierre Bergé, Aufsichtsratsvorsitzender der Herausgebergesellschaft der Zeitung Le Monde, ist auch als einflussreicher Unterstützer François Hollandes und dessen sozialistischer Partei bekannt.

Die Bürgerbewegung Manif Pour Tous hat mehrfach über eine Million Menschen zu Protesten gegen die Einführung der Homo-Ehe auf die Pariser Straßen gebracht. Eine Angestellte der Jérôme-Lejeune-Stiftung ist Sprecherin von Manif Pour Tous. Manif Pour Tous hat sich immer wieder gegen jede Form von Feindseligkeit gegenüber Homosexuellen ausgesprochen.

Act Up erwähnt in ihrem Bekennerschreiben des weiteren eine Demonstration vor der russischen Botschaft, mit der Manif Pour Tous allerdings nichts zu tun hatte.

Der Vorsitzende der Jérôme-Lejeune-Stiftung Jean-Marie Le Méné sagte: »Ich verurteile diesen Akt der Einschüchterung, der um so skandalöser ist, als er sich gegen eine medizinische Einrichtung richtet, in der geistig Behinderte und ihre Familien empfangen werden. Es ist immer der einfachere Weg, die Schwächsten anzugreifen und sie zum Sündenbock zu machen.« Er wies darauf hin, dass die Gewalt von Act up ihren Ursprung in der Behindertenfeindlichkeit hat, die sich seit 20 Jahren in Frankreich entwickeln konnte, insbesondere in bezug auf Personen mit Down-Syndrom.

Die Stiftung unterstrich darüber hinaus ihre uneingeschränkte Verbundenheit mit ihrer Angestellten Ludovine de la Rochère, die außerdem Vorsitzende der Manif Pour Tous ist. Sie bezeichnete die im Zuge der Aggression durch die militante extremistische Vereinigung Act Up verbreitet Botschaft als verwirrend und in keiner Weise dazu geeignet, die Gewalt zu rechtfertigen. Man werde sich durch den Angriff auf ihre ärztliche Sprechstunde nicht einschüchtern lassen und habe deshalb Anzeige erstattet.

Von der französischen Regierung – normalerweise um Betroffenheitsbekundungen und historische Vergleiche nicht verlegen – ist bisher nichts zu hören. Die regierungsnahe Zeitung Le Nouvel Observateur hat Verständnis für den Anschlag geäußert.

Felix Krimmel, Paris

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Karin Weber

Wie krank ist eigentlich diese Gesellschaft, dass die, die eigentlich alle selbst Hilfe bräuchten, mittlerweile aufeinander losgehen?

Die politische Klasse hat mit ihren Manipulationen, der sozialen Verwahrlosung und Entwurzelung, dem radikalen Entsorgen jeglicher Hemmschwellen bei den Menschen aber wirklich ganze Arbeit geleistet.

Können wir Bürger uns solch eine politische Klasse überhaupt noch leisten? ... wenn das die Ergebnisse sind?

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