Expertise zur derzeitigen Gleichstellungsarbeit in Deutschland

Wo stehen „Frauenrechtler und Feministen“ in der derzeitigen Geschlechterdebatte?

Gastbeitrag von Monika Ebeling

Nachdem ich mich nun im 3. Jahr als Gleichstellungsbeauftragte auch beruflich mit dem Thema Gleichstellung von Mann und Frau befasse und dies den Besuch einschlägiger Veranstaltungen zur Gleichstellungsarbeit mit sich brachte, scheint es dringend erforderlich einmal den Versuch zu wagen, den derzeitigen Stand der Gleichstellungspolitik zu beschreiben.  Momentaufnahmen und Schlaglichter, die deutlich machen, dass sich in der geschlechterpolitischen Debatte etwas bewegt. Das kommt keinesfalls von irgendwo „rechts“, auch wenn  Thomas Gesterkamp in seiner Expertise solche, nicht belegten, Schlüsse zieht.

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Der Autor schürt damit ein imaginiertes Feindbild, das im Nebulösen an Volumen gewinnt. Aber: Wenn Männerrechtler „rechts“ verortet sein sollen, wo stehen dann die „Frauenrechtler“? Diese Frage wird in der Expertise von Gesterkamp  leider weder gestellt noch beantwortet, auch auf Nachfrage bleibt er eine Antwort schuldig.

Berührungsängste mit „starken“ Männern hatten und haben unnötigerweise durchaus auch Menschen im Kontakt mit „starken“ Frauen.

Die Aussagen des hier vorliegenden Textes sind der Autorin auf Veranstaltungen und Fachtagungen zur Gleichstellungsarbeit direkt und offen zu Ohren gekommen.  Es ist O-Ton, der nur der besseren Lesbarkeit halber leicht modifiziert wurde. Entgegen anderer Leute Expertisen, soll diese der Befriedung der Geschlechter gewidmet sein und das MITeinander stärken. Auch wenn es eine Referentin in einer solchen Veranstaltung noch wagt, von einem Geschlechterkampf bei Scheidung und auf dem Arbeitsmarkt zu sprechen, ist das nicht mein Vokabular. Sie zeigte damit allerdings auf, wo der letzte Feldzug dieses unsäglichen Kampfes befriedet werden muss, wenn die Gleichstellung von Frauen und Männern tatsächlich vorankommen will: Im Familienrecht und auf dem Arbeitsmarkt.

Im Familienrecht  sollten Väter und Mütter gleichgestellt werden, ohne Antrag und Widerspruch, wie es derzeit leider diskutiert wird und in zahlreichen Gerichtsverfahren für Väter bereits trauriger Alltag ist. Die Familiengemeinschaften von Vater, Mutter und Kind sollten auch nach Trennung und Scheidung erhalten bleiben und gepflegt werden. Da ist die Elternverantwortung gefragt und es entspricht dem Gleichstellungsgrundsatz. Grundgesetz und Bürgerliches Gesetzbuch müssen angeglichen werden. Wer es ehrlich meint mit den „modernen Vätern“, der kommt an der Gleichstellung von Vätern und Müttern nicht vorbei.

Auf dem Arbeitsmarkt sollte die individuelle Leistung Vorrang vor Quoten haben. Er sollte sich soweit möglich den Bedürfnissen von Familien, also Frauen und Männern, Jungen und Mädchen nähern, um selbst stabil und wirtschaftsstark bleiben zu können. Davon profitieren dann alle Mitglieder einer Gesellschaft.

Um die ausschließlich weiblichen Akteure im Dunstkreis der Gleichstellungsarbeit nicht zu diskreditieren ist auf Namensnennung verzichtet worden. Es muss niemand bloß gestellt werden und es soll auch niemand persönlich Schaden erleiden.

Wandel birgt auch Risiken, keine Frage, aber das Leben ist nun mal „ein Risikofall“. Das Gute kommt nicht von allein, dafür müssen wir etwas tun. Ein offenes Wort, eine veränderte Sicht, eine Weiterentwicklung ist für manchen ein Glücksfall, für andere kann es eine Herausforderung, ja Überforderung sein.  Vielleicht wird der eine oder andere als „Wendehals“ enttarnt, wenn es nicht gelingt irgendwie das Gesicht zu wahren.

Wissen und Informationen, Studien und Daten zur Gleichstellung von Mann und Frau werden leider nicht überall offen und vorurteilsfrei aufgenommen, um daran zu wachsen, sich zu entwickeln und die Erkenntnisse für die Gemeinschaft, die eigene Aufgabe oder Entwicklung produktiv zu nutzen. Voreilig wissenschaftliche Ergebnisse zu verwerfen, nur weil sie dem persönlichen oder politischen Standort in Frage stellen bringt eine Gesellschaft nicht voran.

Mancherorts kommt Information einer Provokation gleich und wird  bekämpft. Dabei ist man mit den Mitteln nicht immer zimperlich, wie auch die Attacke der Altfeministin Schwarzer in Richtung Schröder exemplarisch aufzeigt. Freiheit sieht anders aus!

Um es vorweg zu nehmen, es ist noch nicht ganz klar, wohin sich die Gleichstellungspolitik und -arbeit entwickeln wird. Sicher ist: es bleibt nichts wie es war!

Das sind die Debatten im „Gleichstellungsmillieu“

„Verwirrte Gleichstellungspolitik sucht starken Partner“

Die folgenden Aussagen sind fast ausschließlich Formulierungen von Frauen, die entweder Gleichstellungsbeauftragte sind, oder auf Veranstaltungen für Gleichstellungsbeauftragte sprachen.

Für die Gleichstellung von Mann und Frau ist aktuell nicht mehr allein die Frauen- oder Gleichstellungsbeauftragte zuständig, was für diese eine Erleichterung darstellen kann und anderen Akteuren Raum lässt. Sie muss nicht mehr der Prototyp einer Emanze sein. Sie ist nun der Gleichstellung und dem Gender mehr verpflichtet als dem Feminismus, obwohl man durchaus auch Fragezeichen an „Gender“ setzen kann, da hier letztlich auch ein ideologischer Hintergrund eine Rolle spielt. Ist Geschlecht sozial oder biologisch?

Es erscheint fast schon unglaublich, dass es mal so war.

So meint eine Politikwissenschaftlerin, es gäbe keine schlagkräftige Frauenbewegung mehr und viele Akteure seien an der Gleichstellungsarbeit beteiligt, insofern sei die Gleichstellungsbeauftragte heute  eine Initiatorin, eine Managerin. Ihre Aufgabenstellung sei nebulös und würde auf eben solchen Gesetzen fußen. Es gäbe keine Einheitsstrategie. „Frauenförderung“ sei heute ein zweischneidiges Schwert, man würde bestimmte Altersgruppen damit vergrätzen, es sei besser von „Gerechtigkeit“ zu sprechen.

Man glaubt nicht, dass die klassische Frauenförderung, also die sogenannte positive Diskriminierung von Frauen oder auch die Begünstigung aufgrund des weiblichen Geschlechtes,  zu Gunsten des Gender Mainstreaming zurückgetrieben wird. Allerdings kann Gender ebenso kritisch betrachtet werden, wie die klassische Frauenförderung. Sollen Mann und Frau tatsächlich alle gesellschaftlichen Vorteile und Lasten konsequent paritätisch teilen? Wer in die Vorstandsetagen möchte, der müsste dann auch in den Abwasserkanal.

Gleichstellungsbeauftragte werden aufgefordert, doch beiden Sichtweisen, der Gleichstellung und dem Gender eine Chance geben, um voneinander zu profitieren. Gleichberechtigung bedeute nicht die formale Gleichbehandlung.

In der EU allerdings, gibt es Frauenförderung bereits nicht mehr, wie auch auf der Vorstellung der EU Strategie zur Gleichstellung von Mann und Frau deutlich wurde.  Es wird daran festgehalten, dass die Gleichstellung der Frauen noch nicht erreicht wäre, aber die rechtliche ist es! Immer deutlicher wird, auch Männer haben ihre geschlechtsbedingten Benachteiligungen, die benannt werden müssen. Auch, wenn Gleichstellungsbeauftragte an dieser Stelle ins Kichern kommen und damit nicht die gebührende Wertschätzung zeigen, die sie sich selbst wünschen. Auch wenn Gleichstellungsbeauftragten, auch nach minutenlangem Nachdenken einfach keine Benachteiligungen einfallen wollen. Es gibt Fakten, die man sich anlesen kann: Männer sterben  durchschnittlich 6 Jahre früher als Frauen, was mehr als ein Indiz für strukturelle Benachteiligungen gegenüber Frauen ist und bereits in den 1970 ern von Esther Vilar so benannt wurde. Die Bildungsmisere ist ein Thema des männlichen Geschlechtes. War es vor Jahrzehnten „das katholische Mädchen vom Land“ so ist es heute „der männliche Jugendliche mit Migrationshintergrund“, der gleichstellungspolitische Hilfe braucht. Nicht erst seit Enke ist bekannt, dass Männer häufiger den Freitod wählen als Frauen. Das“ starke Geschlecht“ ist schwächer als es die nahezu gleichgebliebenen feministischen Mantras glauben machen wollen.

„Es geht nicht ohne Männer“, ist der rote Faden der sich durch die Veranstaltungen von und für Gleichstellungsbeauftragte zieht. Das könnte jedem Mann eine gute Portion Selbstbewusstsein einhauchen. Im Bundesforum Männer wird sogar ein „starker Partner“ gesehen - und gesucht. Allerdings ist dieser rote Faden auch  tendenziell eine Forderung der  Mann solle sich den weiblichen Wünschen unterwerfen.

Und viel zu schnell knickt der domestizierte oder „dressierte Mann“, wie es Esther Vilar einmal nannte, ein. Es bedarf nur eines Zurufes z.B.  einer grünen Bundestagsabgeordneten und das Bundesforum Männer teilt eilfertig mit, man sei profeministisch, als wenn dies die Vorlage für die Emanzipation und Befreiung des Mannes sei. So tun es viel zu viele Männer und sind damit kein ebenbürtiges Gegenüber für emanzipierte und starke Frauen. Gerade die eher politisch linken Kreise zeigen hier großes Engagement.

Dabei ist es doch nicht nötig sich sofort zu beugen und die Augen niederzuschlagen, denn die weiblichen Gleichstellungsakteure sind sich selbst nicht mehr einig darüber, welchen Stellenwert der Feminismus heute noch hat oder haben sollte. Die alten Geister müssen doch nicht von Männern auch noch beschworen werden, zumal die Gruppe der Frauen heterogen ist, wie es eine Rednerin treffend ausführte. Gleichstellungsarbeit ist heute ein „Löcherkäse“ und manche Gleichstellungsbeauftragte nennt ihre feministischen Netzwerke liebevoll „meine Emmas“, andere drücken das schon mal deftiger aus.

„Mann“ will im Bundesforum Männer  für ein selbstbewusstes Männerbild einstehen und die Gleichstellungsbedürfnisse von Männern formulieren, Aber sind die eilfertige Anbiederung, der Handkuss und ein galanter Diener  die richtigen Mittel? Nein, denn für den Frauenrat heißt es auf Augenhöhe miteinander umzugehen, das geht nicht, wenn Mann den Blick brav senkt. Gleichstellung sei das wichtigste Thema, es sei eine Frage der Gerechtigkeit, so sieht es eine Sprecherin des Frauenrates.

Aus der EU ist zu hören, dass Gleichstellung viel mit Wahlmöglichkeiten von Mann und Frau zu tun hätte, sie solle es jedem Geschlecht ermöglichen an den wichtigen Etappen seines Lebens die Wahl frei treffen zu können. So wundert es nicht, dass der neue Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, sich nicht ausschließlich mit Frauen beschäftigt, sondern die Lebensbiografien von Frauen und Männern vergleicht und im Blick hat. Er wird übrigens noch in diesem Monat an Bundesministerin Schröder übergeben werden.

Das Bundesministerium sei zutiefst davon überzeugt, „dass wir die Zeiten hinter uns lassen müssen, dass ausgerechnet Frauen die Frage der Gleichstellung lösen können, geschweige denn ohne Beteiligung der Männer“. Frauen und Männer müssten in die gleiche Richtung arbeiten, das sei dann ein großer Fortschritt. Gleichstellungspolitik müsse weg von der Statusorientierung hin zur Passagenorientierung, es sei ein Suchprozess. Wie das operativ hinzubekommen sei, wäre noch unklar.

Die innere Überzeugung sei, dass Gleichstellungspolitik nicht mehr nur Frauenpolitik sei. Die Mitarbeiterin setzt sogar noch nach und fragt an, ob es noch richtig sei, wenn Gleichstellungsbeauftragte ausschließlich Frauen seien, wo doch Gleichstellung eine strukturelle Problematik hätte.

Man wolle aber nicht vorgeben, was richtige Gleichstellungsarbeit ist, man müsse die derzeitige „Verwirrtheit“ aushalten. Es gibt zwar vereinzelt und regional Initiativen, die meinen sie wüssten was „gute Gleichstellungsarbeit“ sei, aber diese Akteure waren ja leider nicht auf den Veranstaltungen, die ich besucht habe. Es kann sich also nur um ein Informationsdefizit handeln, das schnell behoben werden kann – wenn man denn will!

Von einem Podium ist zu hören, dass die Gleichberechtigung vorangekommen sei wie noch nie, die Bildungsbenachteiligung von Mädchen gehöre der Vergangenheit an, Beruf und Erwerbstätigkeit scheine für Mädchen Normalität. Die feministische Forderung „Täter raus“ sei  erreicht.  Es wird gar die Frage gestellt, ob man übers Ziel hinausgeschossen sei?

Die Unbestimmtheit und Unendlichkeit der Anforderungen an eine Gleichstellungsbeauftragte sorge für Ratlosigkeit,  Kommunalpolitiker definieren was die Gleichstellungsbeauftragte zu tun hätte, man würde „zermahlen“ zwischen den eigenen Vorstellungen, der Politik und den Wünschen der Feministinnen vor Ort. Die Auseinandersetzung ob Frauenbüro oder Gleichstellungsstelle stehe dabei ebenfalls noch im Raum. Im Endeffekt bestimme jede Gleichstellungsbeauftragte für sich selbst.  Sie hat  kaum Möglichkeit zu delegieren, keine Regeln und Vorbilder für die Arbeit, kaum Unterstützung – es gibt keine Evaluation und kein Qualitätsmanagement, aber viele nebenamtliche und ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte.

Die Frage, wie zeitgemäße Gleichstellungsarbeit aussehen könnte bleibt bislang unbeantwortet. Kein Wunder, viele Kräfte zerren an der Thematik, Vielfalt und Diversity, Gender, frauenpolitische Einseitigkeit und neuerdings auch „das was man vielleicht Männerpolitik nennen kann“.

Es wird schnell klar die Gleichstellungsbeauftragten sind gespalten. Einige tun bereits jetzt etwas für Männer, manche so viel, dass es ihnen schon vorgeworfen wird. Andere wollen auf keinen Fall die einseitig frauenpolitische Haltung aufgeben.

„Man fände keine Kristallisationspunkte mehr, auf die sich viele Frauen einigen könnten.“ Dieser Satz sitzt. Es könnte sich ja nun die Frage stellen, warum man keine mehr findet. Die Antwort darauf liefert vielleicht ja die Bundesministerin in persona. Nachwuchsförderung sieht aus Sicht der Altfeministen anders aus. Doch der Generationenwechsel ist voll im Gang, die Zukunft gehört den Frauen (und Männern) für die Frau Schröder und ihre Generation steht, da kann man sich noch so drehen und wenden. Was hat Frau Schwarzer, was hat der Feminismus heute den jungen Frauen noch zu bieten?

Gleichstellungsarbeit steckt wie vieles andere auch, in der finanziellen Krise, das schafft eine neue Bescheidenheit. Keiner wird mehr allein große Maßnahmen stemmen können, es sei denn, man schafft es verschiedene Akteure zusammen zubringen.  Gleichstellungsarbeit muss heute im Kontext der großen Themen gesehen werden, z. B. dem demografischen Wandel, das zwingt zu maßgeschneiderten Konzepten, die manchmal sehr eng sitzen.

Konjunktur hat „Gender“! Auf diese irritierende Weise drängen der Mann, der Vater und das männliche Kind ins öffentliche  und gleichstellungspolitische Bewusstsein.

Die Standortbestimmung der Gleichstellungspolitik ist von  Stagnation und Ambivalenz gekennzeichnet.  „Wir müssen an Machbares anknüpfen, um nicht ins politische Aus zu geraten“, formuliert eine Akteurin treffend.

Das Machbare liegt so nahe – Integration und Inklusion 

Wir müssen die Realität wahrnehmen, sagt Professor Louis Henri Seukwa,von der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg, der unlängst mit dem Höffmann Wissenschaftspreis ausgezeichnet wurde. „Die Diversität ist ein Faktum und der Normalfall, die Homogenität als Produkt der Homogenisierung dagegen ist eine Illusion.“ Jeder Bürger (Mann und Frau) müsse sich zur gesellschaftlichen Teilhabe integrieren. Der, die, das Andere, also die Vielfalt und Differenz solle als grundlegendes Element des Sozialen erkannt und anerkannt werden. Das sich fokussieren auf eine Kultur und Sprache baue eine Bedrohung durch das Andere auf und mache zugleich die Chance zunichte, die Vielfalt zu nutzen. Dabei gelte es Arbeit als Grundtugend, Chancengerechtigkeit sowie die soziale Solidarität als bewährte Instrumente zur Sicherung des sozialen Friedens zu berücksichtigen und festzuschreiben. (in „Welt“, 29.11.2010)

Perspektiven – der Feminismus wird feminin

- Die Gleichstellungspolitik von heute hat integrative Kraft und nimmt beide Geschlechter mit. MITeinander ist die Devise!

- Sie baut auf den Errungenschaften der frühen Frauenbewegung auf und ist bereit sich kritisch selbst zu reflektieren.

- Im Interesse der Gerechtigkeit für Mann und Frau gibt sie die Einseitigkeit und  weibliche Statusorientiertheit auf und bewegt sich. Sie nimmt den Wandel freudig an und setzt sich gegen jede Diskriminierung, unabhängig vom Geschlecht, ein.

- Sie respektiert und wertschätzt weibliche und männliche Akteure gleichermaßen und kommuniziert auf Augenhöhe.

- Sie engagiert sich für männliche Gleichstellungsbedürfnisse genau so engagiert, wie sie es für die weiblichen tat und auch weiterhin tun wird.

Monika Ebeling ist Diplom-Sozialpädagogin/Sozialarbeiterin mit Zusatzausbildung zur systemischen Familientherapeutin.  Sie arbeitet als Kita Leitung und Gleichstellungsbeauftragte bei der Stadt Goslar.  Nachdem sie jahrzehntelang engagiert in den unterschiedlichsten sozialen Arbeitsfeldern mit Frauen und Kindern gearbeitet hat, ist ihr Interesse für Männer und deren Gleichstellungsbedürfnissen vor Jahren geweckt worden. Die Bevorzugung eines Geschlechtes lehnt sie genauso ab, wie den Geschlechterkampf.  Sie ist Mitglied bei AGENS e.V., um das MITeinander der Geschlechter auch  außerhalb ihrer Berufstätigkeit konstruktiv zu fördern. Sie tauscht sich mit allen Akteuren, die Gleichstellungsbedürfnisse von Frauen und Männern geltend machen, ohne Vorbehalte aus. Die dadurch gewonnen Erfahrungen und Eindrücke stellen eine wesentliche Bereicherung und Qualifizierung ihrer Gleichstellungsarbeit  und ihres persönlichen Lebens dar.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Rudi Gems

@ Norbert

Dann haben Sie halt eben auch noch nicht gemerkt, wohin die Reise geht, und wie weit dieses Krebsgeschwür der "Emanzen" schon gewirkt hat.

Unsere Gesellschaft, ist "Feminismusverseucht". Wenn einem mitlererweile, sogar das Lehrmädchen, nachdrücklich erklären will, wie man sich als Mann, auf der Toilette zu verhalten hat, dann ist für mich eine Grenze erreicht, wo ich nur noch feststellen kann, das sich ein Krebsgeschwür breit gemacht hat.

Es mag durchaus sein, das es viele Frauen gibt, die man als gemäßigt, einstufen muss. Trotzdem, hat es offensichtlich eine kleine aber lautstarke und aggressive Minderheit von Frauen geschafft, das gesellsschaftliche Klima so sehr zu vergiften, das es nach meinem Empfinden, die Unerträglichkeitsstufe schon lange überschritten hat.

Natürlich gibt es echte Emanzipation, im Sinne von Befreiung, auch bei Frauen. Nur, wo soll sie denn sein? Ich habe bisher noch kein Exemplar davon kennen gelernt.

Das Schlimmste ist doch die Verdümmlichung, die sich immer wieder breit macht, wenn Frauen meinen, das Ruder irgendwo übernehmen zu müssen.

Erst gestern, habe ich wieder eine Diskussion verfolgt, wo es um Lehrer ging, und um optimale Gestaltung eines Schulunterrichtes.

Da wurden dann Empfehlungen ausgesprochen, wie: "Man sollte sich mit Kollegen zusammensetzen und sich über die besten Wege unterhalten, wie man Unterrichtsstoff vermittelt." oder, "Man sollte sich als Lehrer, über die neuesten Forschungsergebnisse der Gehirnforschung informieren, wie ein Kindergehirn, mit Unterrichtsstoff umgeht." oder, "Wie man den Eltern Ratschläge erteilt, wie sie den Tagesablauf eines Kindes gestalten sollen."

Alles banalste Selbstverständlichkeiten, die ich sogar einem BILD-Zeitungsleser verständlich machen könnte. Solche Ratschläge, bekommen aber Lehrer, die bis zu über 90% weiblich sind, eine Hochschule besucht haben, und durchaus dem wissenschaftlichen, akademischen Bereich zuzuordnen sind.

Und dann wollen Sie, Norbert, mir erzählen, ich vertrete radikale Ansichten? Gehts noch?

Grüße, Rudi Gems

Gravatar: Rudi Gems

@ Thomas, 13.01.2011 14.48

Es ist sicher verschwendete Zeit, sich mit Ihnen auseinanderzusetzen. Trotzdem möchte ich einen kleinen Versuch starten.

Glauben Sie eigentlich wirklich, das es Feministinnen gibt, die bereit wären, ehrlich zu schreiben, was ihre ehrlichen Motive sind, die sie zu einem bestimmten Handeln zwingt oder nötigt?

Glauben sie eigentlich wirklich, das es zur Raffinesse der meisten Frauen gehören könnte, ehrlich zu sein?

Auf welchem Planeten leben Sie eigentlich, wenn sie immer noch nicht verstanden haben, wie die meisten Frauen ticken?

Nur wenn Sie bereit sind, sich die Ergebnisse anzusehen, die Frauen direkt oder indirekt erzeugt haben oder miterzeugt haben, sind Sie in der Lage, zu erkennen, wohin die Reise geht.

Und da muss ich den kritischen Schreibern, hier in der Kommentation, beinahe uneingeschränkt zustimmen, "Da sieht es düster aus, was die "Feminisierung, Emanzipation der Frau oder Emanzentum", angerichtet haben oder hat". Wer hier bereit ist, weiter die Augen zuzumachen, und weiter versucht, eingelatschte Wege weiter zu trotten, macht sich schon lange mitschuldig.

Natürlich ist es nicht einfach, Entwicklungen auf ihren Ausgangskern aufzubröseln. Bei vielen Dingen, in der Gesellschaft, ich denke da an Abtreibung, Rosenkriege, Sexualfeindlichkeit, Diskriminierung von Minderheiten, Entfachung und Anstachelung von Hysterien, ist es, jedenfalls für mich, offensichtlich eindeutig. Hier haben sich Frauen in den gesellschaftlichen Vordergrund geschoben, die der Gesellschaft schaden wollten, und es auch in einem großen Umfang geschafft haben.

Hier relativieren zu wollen, ist nicht nur dumm, sondern nach meinem Verständnis, die Grenze zum Verbrechen.

Grüße, Rudi Gems

Gravatar: Norbert

@ Thomas: Danke das du auf meine Fragen eingegangen bist.

Einen persönlichen Angriff hat es durch den Vorredner von dir nicht gegeben. Wenn du schreibst das "solche" Angriffe einen Diskurs zwischen Männerrechtlern und Maskulisten verhindert, dann sollte es eben solche auch geben. So wie ich das sehe, findet hier aber eine offene, mit normalen Umgangston versehene Debatte statt. Alles andere wäre wieder eine Vorschiebung von Gründen, um sich das Leben (aus feministischer Männerrechtlersicht) leicht zu machen.

Um mit den Worten eines ehemaligen Lehrers hier zu schließen: "Wir sind hier kein Mädchenpensionat"

Gravatar: Thomas

"...du über Streber und "rechte Väter" schreibst, nun sowas wie "späte Rache"?

???

"..., geschrieben von "Frau Dr. Gesterkampin".

???

Was erwarten Sie von mir als Antwort auf eine Kette von Vermutungen und persönlich anmutenden Unterstellungen? Kenn ich aber gut aus Maskuforen.

Es wäre schön :

Die Links, Sachverhalte und Beiträge vollständig durchzulesen, darüber nachzudenken und dann Wertungen dazu abzugeben. Auch aus diesem Grunde lehnen "lila Pudel" mit Maskulisten und Männergrüppchen einen "Diskurs" ab - bevor es wieder persönlich wird.
Und bitte nicht schon wieder die Argumentation "ja die Mädchen wollen ja Jungs mit der großen Klappe". Ich persönlich sehe mich nicht als Slave weiblicher Präferenzen und habe nicht vor, es zu werden. Um übrigen kenne ich die "Präferenzen" der Frauen etwas anders. Aber Sie scheinen da ja über etwas mehr Erfahrungen zu verfügen als ich.
Die Argumentationskette ist jedoch für mich der pragmatische Beweis, dass für viele Männer "Männlichkeit als etwas ist, was sich auf Frauen bezieht." (Quelle : Sexuelle Gewalt, Heiliger/Engelfried, 1995, S.72).
Oder auch : "Am männlichsten fühle ich mich, wenn ich mit einer Frau schlafe (Funk, 1990, S.65) aus (ebd.,S.82)

Gravatar: Norbert

Das was Peter fordert: eine Integration der Männer durch das Bundesforum, sehe ich auch so. Wenn dieses Forum wirklich eine Männerpolitik betreiben will, dann muss es die betroffenen Männer auch einbeziehen.

Ansonsten wirkt die aggressiv vorgetragene Kritik der Bundesforler doch sehr verdächtig.
Intransparenz, falsche Anschuldigungen und Verurteilung der Äußerung selbst moderater Meinungen von Außen sind eher Hilfsmittel aus dem Macht-Instrumentenkasten zur eigenen Absicherung der Mitglieder des Bundesforums.

Das kann man schon kritisch betrachten und sollte hinterfragt werden. Welche Interessen verfolgen die Mitglieder? Inhaltliche oder rein persönliche?

Gravatar: Thomas

"Dies ohne ausreichenden Platz, zum für Jungs typischen aktiven bis aggressiven Entdecken und Erkunden."

Konservative Geschlechterrollenbilder?

"..in von überbehütenden Frauen dominierten Schulen."

Weil vielen Männern der Grundschullehrerberuf "unmännlich" ist. Deswegen. Wissenschaftlich belegt durch Mitakteure des Bundesforums Männer.

"Spätestens hier wird das männliche Geschlecht vernachlässigt,...mit Psychopharmaka ruhig gestellt."

Ich kenne diese Standardsätze von einem Aktivisten und vom Scheidungsrecht Hochbetroffenen. Meist kommen diese Falschbehauptungen von Leuten ohne reale Bodenhaftung, ohne Kontakt zu den Kindern und damit ohne realen Bezug zu den Schulen.

"..Sexualität, als auf Abruf immer bereiter und treuer Liebes- oder Geldautomat für die Frau, die ihn hierfür auswählte."

Ich denke, Sie sind hier einfach an die falsche, unemanzipierte Frau geraten. Ich kenne das anders.

@Norbert : Es gibt einen Blog namens "Femokratie".

Gravatar: Peter Hanhausen

Femokratie?
Feminisierte oder feministisch dominierte Demokratie?
Da gilt es zuerst zu widerlegen, dass der Bereich Soziales, in seiner ganzen Breite von Frauen dominant besetzt ist, wenn man dem Begriff Femokratie so ausgesprochen ablehnend gegenüber steht, wie Thomas.

Jungen werden in feminisierten Institutionen feminin sozialisiert.
Dies beginnt in zahlenmäßig stetig wachsenden, mütterlich überbehütenden Ein-Elter-Familien.
Es setzt sich fort, in konzeptionell von überbehütenden, weil von Frauen dominierten, Kindergärten.
Dies ohne ausreichenden Platz, zum für Jungs typischen aktiven bis aggressiven Entdecken und Erkunden.
Konzeptionell und mitunter individuell verstärkt geht es weiter, in von überbehütenden Frauen dominierten Schulen.
Spätestens hier wird das männliche Geschlecht vernachlässigt, degeneriert und im immer häufiger aufkommendem Zweifel mit Psychopharmaka ruhig gestellt.
Je mehr von denen ohne sozialisierenden Vater und ohne männliche Bezugspersonen aufwachsen, je mehr Jungs gilt es ruhig zu stellen.
Vollendet wird die Feminisierung dann in der Sexualität, als auf Abruf immer bereiter und treuer Liebes- oder Geldautomat für die Frau, die ihn hierfür auswählte.
Dumm nur, dass immer weniger Männer diesen ausgemachten Blödsinn ausreichend lange und freiwillig mitmachen.
Da helfen auch all die kreativ ersonnenen Zwangsmittel, von feministisch links sowie sogenannt christlich und wirklich rechts, kaum bis gar nicht.

Meine Bitte an Thomas geht nicht dahin die einzelnen Punkte zu widerlegen, das mag er später gerne nachholen, sondern vielmehr möchte ich zunächst von Thomas erfahren welche Kriterien mit meinem Beitrag erfüllt wurden, die eine rechte Gesinnung des Verfassers erkennen lassen?

Gravatar: Norbert

Habe jetzt nur ich Probleme der Argumentationskette meines Vorredners zu folgen? Ich erkenne da ernsthafte Logik- und Schlussfolgerungsprobleme.
Kurz: Ein Fehlschuss.
Ansonsten würde ich die anderen Teilnehmer bitten, auf der Sachebene zu bleiben und keinen persönlich in die Enge zu treiben. Das ist völlig unnötig.
...just my two cents...

Gravatar: Thomas

Eine kleine Anmerkung :

Ich habe von Hr. Dr. Gesterkamp mehrere Bücher gelesen und schätze die fachbezogene und facettenreiche Berichterstattungsebene auf neutraler unparteiischer Basis.

Es wurde z.B. in "Krise der Kerle" die wahren Ursachen für hohe männliche Betroffenheiten in traditionellen Männerberufen herausgearbeitet und faktenbelegt.

Die Experzise "Geschlechterkampf von rechts" begrüße ich vor dem benannten Hintergrund, hier eine Grauzone mitgrenzwertigen Ansichten wie "Femokratie" zu beleuchten und freue mich auf weitere, facettenreiche Analysen. Wenn versucht wird, Behauptungen wie "Jungens würden in feminisierten Institutionen diskriminiert", was keiner Empirie standhält, dann sehe ich erheblichen Aufklärungs- und Richtigstellungsbedarf.

Vor diesem Hintergrund ist die Expertise "Geschlechterkampf von rechts" ein wichtiger Meilenstein für eine ausgewogene und gerechte Geschlechterpolitik mit Bodenhaftung und realer Erdung.

Gravatar: Rudi Gems

@ Peter Hanhausen

Es tut gut, solche Texte zu lesen. es ist ein beruhigendes Gefühl, zu wissen, das es solche Menschen wie Sie gibt.

Der "Montessiori Prozess" war ein Prozess, hier im Westmünsterland, wo in einer der ersten Fälle, ein Kindergärtner, dafür die volle Kante bekam, was es heißt, wenn man ins Visier von Emanzen gerät, ein Kinderschänder zu sein.

Es ist jedesmal frustrierend, sehen zu müssen, wie Frauen, die das Töten von Ungeborenen geradezu wie eine Religion vor sich herschieben, aber jeder Anfangsverdacht,(was sich nie erhärtet hat), von Pädosexuellen Handlungen, dazu führen soll, einen Menschen brutal fertig zu machen. Selbst wenn der Anfangsverdacht, sich bestätigt hätte (Unschuldsvermutung, gibt es offensichtlich bei Emanzen nicht) wird es mir persönlich, immer ein Rätsel bleiben, warum das Streicheln und Massieren eines Geschlechtsteiles, ein schlimmeres Verbrechen sein soll, als das Töten von ungeborenen Kindern, wo ja sogar bestritten wird, das das ein Verbrechen sein soll.

Grüße, Rudi Gems

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