Die Signale häufen sich: Das Bargeld-verbot kommt

Wenn der FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler in seinem neuesten Blog-Eintrag vor der Abschaffung des Bargeldes in Deutschland warnt (die Internet-Plattform Abgeordneten-Check.de berichtete), sollten bei allen freiheitlich denkenden Bürgern die Alarmglocken schrillen. Sein Hinweis darauf, dass »Bargeld ein Stück gedruckter Freiheit« ist, dürfte nicht von ungefähr kommen.

Veröffentlicht:
von

Schäffler weist auf andere europäische Staaten hin, in denen der Gebrauch des Bargeldes Stück um Stück eingeschränkt worden ist. Damit werde die Souveränität des Bürgers beschränkt, der Staat hingegen weite damit seine Möglichkeiten zur schleichenden Enteignung der Bürger durch die so genannte finanzielle Repression aus. Schäfflers Credo lautet: »Transparenz ist ein wichtiges Anliegen, doch es ist nicht Transparenz des Bürgers vor dem Staat, sondern die Transparenz des Staates vor dem Bürger, die wir Liberale anstreben. Nicht der gläserne Bürger – oder Geldhalter – ist mein Leitbild, sondern der gläserne Staat.« Und seine Folgerung: »Wem die Freiheit am Herzen liegt, der muss das Bargeld verteidigen!«

Die Befürworter der Abschaffung des Bargeldes haben gute Argumente: Bargeld lässt sich nicht so gut kontrollieren wie elektronische Zahlungsvorgänge und sind deshalb bei Kriminellen besonders beliebt. Kassenangestellte leben sicherer, weil sich ein Überfall nur lohnt, wenn Bargeld zu erbeuten ist. Steuerhinterziehern kann man besser auf die Schliche kommen. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.

Die Signale, die aus anderen Ländern kommen und auf die Schäffler hinweist, sind in der Tat beunruhigend. Als in Italien Mario Monti 2011 an die Regierung kam, senkte er als eine der ersten Amtshandlungen die Höchstgrenze für Barzahlungen von 2.500 auf 1.000 Euro herab. Doch das war erst der Anfang, wie der stellvertretende Finanzminister Vittorio Grilli erklärte. Erklärtes Ziel ist die Absenkung der Grenze auf 300 Euro. »Die Kultur des Barzahlens steckt tief in den Italienern, selbst bei denen, die sich dem bargeldlosen Bezahlen nicht entziehen«, gab er als Begründung für das Moratorium an.

Frankreich unter der sozialistischen Regierung plant jetzt etwas ähnliches. Die bislang geltende Obergrenze fürs Bezahlen mit Bargeld liegt jetzt schon bei 3.000 Euro, doch sie soll ab 2014 auf 1.000 Euro gesenkt werden. Für Ausländer soll die Grenze von 15.000 auf 10.000 Euro herabgesenkt werden. Die Zahl der 500-Euro-Scheine soll reduziert werden.

Vorreiter beim Kampf gegen das Bargeld ist Schweden. »Bargeld ist das Blut in den Adern der Kriminalität«, behauptet zum Beispiel Stockholms Polizeipräsidentin Carin Götblad. Doch von solchen Parolen fühlen sich viele Händler mit Migrationshintergrund verunglimpft. Sie meinen, die Kampagne gegen das Bargeld ziele auch auf ihre kleinen Läden ab, die oft abseits gelegen sind und bis spät in die Nacht geöffnet haben. »Wir sind doch keine Kriminellen«, protestiert der Vorsitzender des Kleinunternehmerverbands IFS Maroun Aoun.

Und so geht es in vielen anderen europäischen Ländern – Griechenland, Spanien, Bulgarien, Dänemark – weiter. Unter dem Vorwand, kriminelle Strukturen über Zahlungsströme aufzudecken, soll ein europaweites Kontrollsystem etabliert werden, das jeden Bürger zum Verdächtigen macht. Was Deutschland angeht, beruhigt Schäffler – und warnt zugleich: »In Deutschland sind derzeit noch keine Einschränkungen des Bargeldverkehrs geplant, doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis der europäische Trend auch hierzulande Fuß fassen wird oder die Europäische Union verbindliche Richtlinien für alle Mitgliedsstaaten ausgibt.«

Fragt sich jetzt nur, was Schäffler noch weiß. Ist ihm das Thema »einfach so« eingefallen oder gibt es Entwicklungen, die ihn zu der verklausulierten Warnung, diesem Hilfeschrei veranlasst haben? Wenn man sich ansieht, wie im Zusammenhang mit der Euro-»Rettung« alle rechtsstaatlichen Grundsätze über Bord geworfen werden, muss man, was das Bargeldverbot angeht, wohl mit allem rechnen.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Black Swan

Dieses totalitäre und diktatorische Regime kann mich nicht mehr überraschen. Denen traue ich inzwischen wirklich alles zu!

Gravatar: Bahr

Abschaffung des Bargeldverkehrs, Zensur und Überwachungs des freien Internets, Beschaffung bewaffneter Drohnen, Mandat für militärische Operationen der Bundeswehr im Inland... Ein Schelm, wer böses dabei denkt..

Gravatar: Klimax

Herr Dominicus, natürlich werden Kapitalverkehrskontrollen kommen. Keine Frage, jedenfalls solange es kein weit verbreitetes Unrechtsbewußtsein in der Bevölkerung gibt. Widerstand ist nötig, nur weiß einfach kaum einer, was ihm blüht und wird bewußt dumm gehalten.

Gravatar: txxx666

Entscheidend ist weniger, in welcher Form Geld umläuft, sondern wie es verteilt ist; Not tut eine gerechte Umverteilung von (auch ökonomischer) Macht.
www.sapiens23.de

Gravatar: FDominicus

@Klimax. Banken runs kann es auch ohne Bargeld geben, genau dann wenn man nämlich seine Geld auf eine andere Bank überweist. Und solange es noch Länder gibt in denen Bargeld "lacht", kann man auch Sein Geld dorthin überweisen.

Das ändert sich höchstens mit dem nächsten logsichen Schritte - nämlich Kapitalverkehrskontrollen.

Sie werden früher oder später in der einen oder anderen Form kommen. Wer es heute verpasst hier noch etwas zu "machen" wird genauso besch... dastehen wir die zypriotischen Kontoinhaber.

Legal, Illegal, EU- Unrecht so ungefähr geht die "Steigerung"

Gravatar: Karin Weber

Als Handwerker würde ich mir meinen Verdienst nicht mehr als Geld auszahlen lassen. Wenn die Bargeldlosigkeit eingeführt und die staatliche Zwangsenteignung etabliert wird, dann ist dies ja nichts anderes als Sklaverei.

Gravatar: StephanKlein

Man muss nur kombinieren. Zwangsenteignung in Zypern, Bargeldabschaffung im Rest der EU. Man möchte einfach beliebigen Zugriff auf alle Gelder, um irgendwann die sozialistischen Staatsschulden mit den Sparvermögen der Bürger verrechnen zu können. Schon ist die Welt wieder in Ordnung, und man kann in höchst demokratischer Manier wieder unverantwortliche Politik des reinen Machterhaltes betreiben. Gewählt wird vom Wahlvolk eh immer derjenige, der den bequemsten Weg verspricht.

Gravatar: Klimax

Die Entwicklungen, die es gibt, sie diejenigen auf Zypern; denn wo es kein Bargeld mehr gibt, da hat ein Bankenrun wenig Sinn. Noch können die Menschen ihr Geld vor der staatlichen Räuberbande, die jetzt erstmalig auf Zypern direkt zuschlug, in Sicherheit bringen. Nach dem Verbot von Bargeld ist das chancenlos und Schäuble & Co. können sich in aller Seelenruhe auf Knopfdruck bedienen. So wird es wohl in der Tat kommen.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang