Migration: Weltfremde Perspektiven im Establishment

Die Multikulti-Vision der Wirtschaftseliten: Modell Singapur

Die Eliten bewegen sich in London, New York, Dubai, Singapur und Hongkong und haben keinen Sinn mehr für die Probleme der Arbeiter und bürgerlichen Mittelschicht im »Hinterland«. Kein Wunder, dass sich deren Weltsicht nicht mit jener der Bürger deckt. Beide erleben Migration aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

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Die Massenmigration nach Europa wird von unterschiedlichen gesellschaftlichen Milieus unterschiedlich wahrgenommen. Während in den unteren Einkommensschichten die Massenmigration als Konkurrenz im Niedriglohn-Sektor wahrgenommen wird, sehen die sogenannten Bildungseliten die Migration aus einer anderen Perspektive.

Das fängt in den Elite-Colleges (Eton) an und setzt sich an den Top-Universitäten (Oxford und Cambridge in Großbritannien, Harvard, Yale und Stanford in den USA) fort: Wenn der Sohn aus dem reichen amerikanischen Unternehmenshaushalt mit dem Sohn einer saudischen Scheich-Familie und der Nachwuchs asiatischer Industrieller zusammen eine Vorlesung besuchen, dann werden zukünftige Geschäftsbeziehungen geknüpft. Diese Nachwuchseliten haben das Gefühl, einer globalen Familie anzugehören. Sie sehen sich in Berkeley und anschließend bei Google und freuen sich über ihre Gemeinsamkeiten in der Nerd-Welt. Ihre Wirtschaftsdenken findet eher im Rahmen von Hightech und Finanzinvestitionen statt, weniger in der Wahrnehmung der Lebensrealität in den Fabrikhallen und Großraumbüros.

In den Ohren dieser Nachwuchseliten ist der Frust der Arbeiterklasse und der bürgerlichen Mittelschicht in Amerika und Europa nur ein Echo aus einer fremden Welt. Das drückt sich deutlich bei Wahlen aus: In den USA wählen Studenten hauptsächlich Demokraten, in Deutschland gerne die Grünen. Den Zuspruch, den Trump in der amerikanischen Arbeiterklasse und Mittelschicht erfährt, können sie nicht nachvollziehen.

Viele Akademiker haben weltfremde Vorstellungen von der Massenmigration


Das Bedenkliche ist hierbei folgendes: Für Akademiker und Unternehmer ist die Globalisierung mit dem internationalen Arbeitsmarkt eine Bereicherung. Sie eröffnet neue Karrierechancen. Doch für die Durchschnittsbevölkerung bedeutet der internationale Arbeitsmarkt Lohndumping und prekäre Lebensverhältnisse. Die Folgen: Weniger Familien werden gegründet, weniger Kinder geboren, mehr Arbeitsmigration und Wirtschaftsflucht.

Für Akademiker aus der Wirtschaftswelt zeigt sich die Zukunft in London, New York Dubai, Singapur oder Hongkong. Internationales Flair trifft auf Reichtum und Finanzmarkt. Für das Klientel, das es in diese Städte zieht, ist es kein Problem, sich die dortigen Mieten zu leisten, während für die meisten Menschen ein Leben dort unerschwinglich ist.

Verdrängung führt zu sozialen Verwerfungen


In London findet eine nie dagewesene Verdrängung statt. Die englische Mittelschicht weicht zunehmend ins Umland aus. In der Stadt treffen unbezahlbare Luxus-Wohngegenden, wo die Fondsmanager leben, auf Slums, wo Migranten aus aller Welt leben. Die Finanzelite sieht den Rest Großbritanniens zunehmend als Hinterland. Tatsächlich zeigen alle Wahlen, vom Brexit bis zu den Parlamentswahlen, dass die Werte und Ziele der »Londoner« und der »anderen« Briten weit auseinander klaffen.

Diese Diskrepanz in der Wahrnehmung der gesellschaftlichen Verhältnisse deckt sich mit der Diskrepanz der Wahrnehmung zwischen Mainstream-Medien und alternativen Medien. Die Mainstream-Medien werden von Konzernmanagern, Investoren und Herausgebern gelenkt, die in der London-Dubai-Singapur-Welt zu Hause sind und nicht wissen, wie das Leben der Industriearbeiter in Bochum, Detroit oder Liverpool ist.

Andere Orte, in denen Multikulturalismus hauptsächlich mit Gentrifizierung und Verdrängung in Zusammenhang gebracht werden, sind San Francisco, Seattle und Vancouver. Reiche Chinesen aus Übersee und die Elite der Hightech-Industrie bestimmen die Immobilienpreise. Normale Bürger können sich ein Leben dort nicht mehr leisten.

Wirtschaftsmigration ist immer auch ein Mittel zum Lohndumping


Am Ende hat die Gentrifizierung in solchen Städten immer zwei Folgen: Zum einen treffen sich die reichen Unternehmer untereinander und bilden eine weltfremde Parallelwelt. Zum anderen liefert die Massenmigration die Möglichkeit, billige Arbeitskräfte nach Belieben zu importieren.

Die bürgerliche Mittelschicht schrumpft dagegen, die Arbeiterklasse wird zum Prekariat und beide weichen ins Umland aus. Ist es da ein Wunder, wenn die Bürger zunehmend kritische und oppositionelle Parteien wählen, den Brexit bevorzugen, die EU ablehnen, Trump wählen und sich gegen die offenen Grenzen zur Wehr setzen?

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: karlheinz gampe

Die sogenannten Eliten sind meist dumme und ungebildete Menschen z. Bsp.CDU Stasi Merkel, Ackermann, Middelhoff usw. Leute, welche nicht einmal ihr eigenes Metier beherrschen. Die Verbindungen und Parteien hoch gespült haben. Oft sind es Kriminelle, denn Eliten führen zur Anhäufung krimineller Elemente in der Führung, die sich mit kriminellen Winkelzügen nach oben bewegt haben.. Diese Eliten sind für ihr Können meist überbezahlt, da sie sich auf kriminelle, parasitäre Art die Entlohnung und Boni selbst zuschustern. Oft greifen sie auch schon einmal kriminell in die Kasse z. Bsp. SPD Maas oder CDU Merkelfreund, der Bankster Ackermann usw. Auch für ihr Versagen werden sie noch fürstlich entlohnt. (Goldener Handschlag zum Abschied)

Gravatar: Gipfler

Aus diesen Gründen haben die globalen Großkonzerne auch kräftig beim Zustandekommen des Globalen Paktes für Mi8gration der UNO mitgewirkt, der im Dezember in Marokko verabschiedet werden soll.
Nach ihm wird es eine ungehinderte, legale und sicher Migration überall geben, ohne dass die Staaten noch ein Zurückweisungsrecht haben sollen.Vgl.:
https://fassadenkratzer.wordpress.com/2018/08/03/der-einfluss-der-internationalen-grosskonzerne-auf-den-globalen-migrationspakt-der-uno/

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